(19)
(11) EP 0 123 110 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1984  Patentblatt  1984/44

(21) Anmeldenummer: 84102898.8

(22) Anmeldetag:  16.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.03.1983 DE 3309293

(71) Anmelder: VEREINIGTE ALUMINIUM-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT
D-53117 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Frein, Heinrich
    D-5210 Troisdorf (DE)
  • Euskirchen, Georg
    D-5300 Bonn 1 (DE)
  • Schrickel, Karl
    D-5308 Rheinbach (DE)
  • Wrobel, Winfried
    D-5300 Bonn 1 (DE)

(74) Vertreter: Müller-Wolff, Thomas, Dipl.-Ing. 
c/o VAW aluminium AG Patentabteilung Postfach 2468
53014 Bonn
53014 Bonn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Isolierprofil und Verfahren zu seiner Herstellung


    (57) Bei einem Isolierprofil, bestehend aus Außenschale und Innenschale mit jeweils mindestens einer Stegverbindungskammer zur Aufnahme des Isolierstegs, soll die Schubfestigkeit in axialer Richtung verbessert werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß mindestens eine Seitenwand (5, 6 bzw. 32, 33) der Stegverbindungskammer (31) Eindrückungen und/oder Einbuchtungen aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Isolierprofil, bestehend aus Außenschale und Innenschale mit jeweils mindestens einer Stegverbindungkammer zur Aufnahme des Isolierstegs und ein Verfahren zur Herstellung des Isolierprofils. Die Isolierprofile können einstückig oder mehrstückig gepresst sein.

    [0002] Isolierprofile, die aus mindestens zwei thermisch getrennten Einzelprofilen mit einem dazwischen angeordneten Isoliersteg bestehen, lassen sich auf verschiedene Weise herstellen. So ist es bekannt, die Isolierstege nach einer Primerung in die Stegverbindungskammer einzugießen. Dadurch lassen sich allerdings keine schubfesten Verbindungen herstellen, die nach üblicher Oberflächenbehandlung (Eloxieren bzw. Lackieren) in axialer Richtung mehr als 200 bis 300 kp pro 100 mm übertragen können.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Isolierprofil die Schubfestigkeit in axialer Richtung zu verbessern. Erfindungsgemäß wird dies durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale erreicht.

    [0004] Es hat sich herausgestellt, daß bei einem Zweisteg-Verbundprofil Schubfestigkeiten erreicht werden können, die bei 400 - 900 kp pro 100 mm Probenlänge liegen. Diese Schubfestigkeitswerte werden dadurch erreicht, daß die Perforation in den Seitenwänden der Stegverbindungskammer eine zusätzlicheHaftung zwischen Isoliersteg und Grundprofil ermöglicht. Dabei ist daran gedacht, die Perforation so durchzuführen, daß nasen und/oder wulstförmige Erhebungen in der Innenseite der Stegverbindungskammer zum Isoliersteg hin stehenbleiben, so daß eine Verzahnung zwischen dem Metall- und Isoliersteg erfolgt. Die Verklammerung kann bei Gießharzverbund noch dadurch verbessert werden, daß der Gießharz in die Hohlräume der Perforation eindringt und diese vollständig ausfüllt.

    [0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0006] Es zeigen

    Fig. 1 Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß hergestelltes Profil.

    Fig. 2 Querschnitt durch ein erfindungsgemäß hergestelltes Profil.

    Fig. 3 Prinzipielle Darstellung des erfindungsgemäßen Profiles im Querschnitt.

    Fig. 4 Querschnitt durch ein einstückig gepresstes Profil ohne Isolierstege.

    Fig. 5 Querschnitt durch ein mehrstückig gepresstes Profil.



    [0007] In Fig. 1 ist eine Schale des Isolierprofils während der Perforierung dargestellt, wobei mit Ziffer 1 der obere Bereich und mit Ziffer 2 der untere Bereich einer Schale benannt ist. Diese wird durch zwei rotierende Werkzeugräder 3, 4 in die Seitenwände 5, 6 vorgenommen, wobei je nach Form der Werkzeuge Perforierungen, Einbuchtungen oder Eindrückungen entstehen.

    [0008] In Fig. 2 ist das Isolierprofil im Querschnitt bei der Herstellung der Perforierungen dargestellt. Die Perforationsräder 7, 8 bzw. 9, 10 drücken in die Seitenwände 12, 13 bzw. 14, 15. Dadurch werden die Isolierstege 16, 17 der Außen- und Innenschale in der Stegverbindungskammer verklammert.

    [0009] In Fig. 3 ist die Stegverbindungskammer 31 einer Profilschale im Querschnitt dargestellt. Es ist gleichgültig, ob die Seitenwand 32 oder 33 vor oder nach dem Einbringen des Gießharzes eingedrückt wird. Bevorzugt ist es jedoch, die Eindrückung in Form einer Perforation vor dem Eingießen des Harzes durchzuführen, da dann eine Verklammerung in der Stegverbindungskammer besonders intensiv erfolgt. Die Gießharzprofile sollen so konstruiert werden, daß sie im Bereich, wo das Gießharz mit dem Aluprofil verbunden ist, mit einem Zahnrad eingedrückt werden, und zwar so, daß die herausgedrückten Flächen als Zacken und Hohlräume beim Gießen umschlossen und gefüllt werden.

    [0010] Fig. 4 zeigt ein einstückig gepresstes Profil ohne Isolierstege. Dieses kann durch geeignete Verfahrensschritte in ein Profil gemäß Fig. 2 umgewandelt werden.

    [0011] Fig. 5 zeigt ein mehrstückig gepresstes Profil, das mit Polyamid-Leisten miteinander verbunden ist.

    [0012] Grundsätzlich kann die Verformung des Isoliersteges vor oder nach dem Eingießen des Gießharzes eingebracht werden. Es können auch Verformungen in feste Polyamidleisten vor- genommen werden. Bevorzugt ist die Verformung vor dem Eingießen gemäß Anspruch 6.

    [0013] Bei dem Eingießen wird ein Profil gemäß Figur 4, bestehend aus Außen- und Innenschale 41, 42 im Bereich der Stegverbindungskammern 43 - 46 mit Gießharz ausgegossen und anschließend werden die Hilfsstege 47, 48 abgetrennt. Dann erfolgt die Perforierung wie im Zusammenhang mit Figur 2 bereits erläutert ist. Es können auch feste Polyamidleisten oder andere Kunststoffe von der Stirnseite eingeschoben und durch Perforation festgesetzt werden.

    [0014] In Figur 5 sind die Außen- und Innenschale 51, 52 über Polyamidleisten 53, 54 verbunden. Nach dem Einlegen der Polyamidleisten werden in die Seitenwände der Stegverbindungskammern Perforierungen eingebracht, wobei Eindrückungen und/oder Einbuchtungen bis in die Polyamidleiste reichen. Dadurch entsteht eine feste Verkammerung zwischen den Polyamidleisten und den Profilen.

    [0015] Bei bestimmten Oberflächenveredelungen muß das Verbundprofil höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Da das Gießharz bei einer Trocknungstemperatur von 240 C ausgast . und sich ausdeht, können thermische Längenänderungen in axialer Richtung durch die Perforation im Steg vermieden werden. Gleichzeitig kann Gas durch die Perforation entweichen, wodurch die durch das Ausgasen hervorgerufenen zusätzlichen Längenänderungen verringert werden.


    Ansprüche

    1. Isolierprofil, bestehend aus Außenschale und Innenschale mit jeweils mindestens einer Stegverbindungskammer zur Aufnahme des Isolierstegs, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seitenwand (5, 6 bzw. 32, 33) der Stegverbindungskammer (31) Eindrückungen und/oder Einbuchtungen aufweist.
     
    2. Isolierprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seitenwand (5,6 bzw. 32,33) der Stegverbindungskammer (31) perforiert ist.
     
    3. Isolierprofil nach den Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand (5,6 bzw. 32, 33) der Stegverbindungskammer (31) im Perforationsbereich Eindrükkungen und/oder Einbuchtungen sowie nasen- oder wulstförmige Erhebungen (11) aufweist.
     
    4. Verfahren zur Herstellung eines Isolierprofils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem zahn-, stift- oder kegelförmigen Werkzeug in mindestens eine Seitenwand der Stegverbindungskammer eine Eindrückung, Einbuchtung oder Perforation eingebracht wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge auf einer rotierenden Scheibe angeordnet sind.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung, Eindrückung oder Perforation vor dem Eingießen des Isolierstegs durchgeführt wird.
     
    7. Verfahren zur Herstellung eines Isolierprofils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforation nach dem Einlegen des Isolierstegs in diesen hinein vorgenommen wird.
     
    8. Verfahren zum Verbinden eines Profils mit Stegen, Leisten oder anderen Profilen, die in eine Stegverbindungskammer eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einlegen der Stege, Leisten oder anderen Profile mindestens eine Seitenwand der Stegverbindungskammer perforiert wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht