[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Füllfähigkeit von Tabak,
wie geschnittenen Tabakblättern oder -rippen bzw. Tabakzusatzstoffen durch Behandlung
mit einem Stickstoff und/oder Argon enthaltenden Behandlungsgas bei Drücken bis zu
1000 bar in einem Autoklaven und einer sich nach der Dekompression anschließenden
Wärmebehandlung.
[0002] Derartige Verfahren sind aus der DE-PS 29 03 300 und 31 19 330 bekannt. Bei diesen
Verfahren wird bei der Gashochdruckbehandlung mit Stickstoff in Bereichen von 150
bis 1000 bar und bei Behandlung mit Argon in Druckbereichen von 50 bis 800 bar gearbeitet.
[0003] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese bekannten Verfahren
zu verbessern und insbesondere diese wirtschaftlich und kontinuierlich durchzuführen,
und ferner auch eine Verbesserung der Füllfähigkeit bei solchen Tabaksorten oder Tabakzusatzstoffen
zu erzielen, die sich nach bekannten Verfahren weniger gut blähen lassen.
[0004] Der Begriff Tabak umfaßt im folgenden nicht nur geschnittene Tabakblätter und -rippen,
sondern .auch gerissene Tabakblätter, wie sie für die Zigarrenherstellung eingesetzt
werden, andere Tabakprodukte und Tabakzusatzstoffe.
[0005] Als Tabakzusatzstoffe, kommen unter anderem die folgenden faserförmigen Naturprodukte
in Frage: Knospen von Cinnamomum Lassia, Samen von Apium graveoleus, Cellulosefasern,
Eugenia caryophyllata, Samen von Cumium cymium, verschiedene Trockenfrüchte von z.B.
Äpfeln, Pflaumen, Feigen, ferner Wurzeln von Glycyrrhiza glabra, sowie Folium liatris.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein Verfahren der eingangs gekennzeichneten
Art vorgeschlagen, daß gemäß Kennzeichen des Hauptanspruches durchgeführt wird. Weitere
vorteilhafte Verfahrensweisen sind in den Unteransprüchen erwähnt.
[0007] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß es zur Erzielung der Verbesserung der
Füllfähigkeit oder eines hohen Blähgrades wesentlich ist, daß der Tabak nach der Druckbehandlung,
d.h. nach der Dekompression des Autoklaven und nach Austragung aus diesem mit einer
Eingangstemperatur von unter O°C der anschließenden Wärmebehandlung zugeführt wird.
Wird dagegen der Tabak bei einer höheren Temperatur aus dem Autoklaven ausgetragen
oder nimmt der Tabak nach der Austragung beispielsweise auf einem längeren Transportweg
vom Autoklaven bis zur Wärmebehandlungstation Wärme auf, lassen sich weniger gute
Bläheffekte erzielen.
[0008] Die Erkenntnis, daß man die Beaufschlagung des Autoklaven mit Tabak bzw. mit dem
Behandlungsgas und/oder dessen Dekompression derart steuern muß, daß der ausgetragene
und der anschließenden Wärmebehandlung zugeführte Tabak eine Eingangstemperatur für
die Wärmebehandlung von unter O°C hat, ist für die Erzielung eines guten Bläheffektes
insbesondere bei an sich gering blähbarem Gut überraschend.
[0009] Der wesentliche Vorteil der Beibehaltung einer Mindesteingangstemperatur des Tabaks
für die Wärmebehandlung von unter 0°C beruht darauf, daß man bessere Bläheffekte gegenüber
einem Tabak erhält, der eine höhere Eingangstemperatur bei der Wärmebehandlung besitzt
und daß man insbesondere bei gering blähbarem Gut bessere Füllfähigkeiten erzielen
kann.
[0010] Um die erfindungsgemäß geforderte niedrige Mindesteingangstemperatur des Tabaks für
die Wärmebehandlung zu erreichen, sind mehrere Möglichkeiten gegeben.
[0011] Einmal kann man erfindungsgemäß die Temperatur des Autoklaven beispielsweise mittels
einer Mantelkühlung soweit herabdrücken, daß ein Teil der Kompressionswärme abgeführt
wird.
[0012] Ferner ist es erfindungsgemäß möglich, den in den Reaktor beaufschlagten Tabak bereits
vorgekühlt, vorzugsweise bis kurz oberhalb des Gefrierpunktes des im Tabak enthaltenen
Wassers einzubringen.
[0013] Ferner kann bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
das Behandlungsgas gekühlt zugeführt werden, wodurch die sich aufbauende Kompressionswärme
kompensiert und dadurch die Austragetemperatur des Tabaks nach der Dekompression erheblich
abgesenkt wird.
[0014] Das Behandlungsgas kann entweder vor der Beaufschlagung oder bei der Beaufschlagung
gekühlt werden; im letzteren Falle kann man die Kühlung des im Autoklaven befindlichen
Stickstoffs durch Umwälzung über einen außen liegenden Kühler vornehmen.
[0015] Vorzugsweise kann man das Behandlungsgas in einen innerhalb des Autoklaven vorgesehenen
Ringraum einleiten, der außen von der Autoklaven-Innenwand und innen von einer Zylinderwand
mit Durchtrittsöffnungeh begrenzt wird, die in das Innere des Autoklaven führen. Der
Hauptvorteil einer derartigen Einleitung über einen von einer Zylinderwand mit Durchtrittsöffnungen
gebildeten ringraum ist die größere und gleichmäßigere Verteilung des Behandlungsgases
im Autoklaven, wodurch eine Kompaktierung des Behandlungsgutes vermieden wird.
[0016] Eine derartige Kompaktierung läßt sich auch dadurch vermeiden, daß man den Autklaven
von unten oder von der Seite mit dem Behandlungsgas beaufschlagt. Alternativ kann
man zur Vermeidung einer derartigen Kompaktierung den Autoklaven nach Erreichung des
Enddruckes auch mit dem Behandlungsgas beaufschlagen und über Kopf bzw. nach unten
entspannen.
[0017] Bei einer besonders wirtschaftlichen Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird so vorgegangen, daß die Kompression und Dekompression kaskadenartig in mehreren
Stufen derart durchgeführt wird, daß ein Autoklav mit einem unter höherem Druck stehenden
Behandlungsgas aus einem anderen Autoklav, der stufenweise entspannt wird, beschickt
wird. Ein derartiges kaskadenartiges Komprimieren und Dekomprimieren dient nicht nur
der besseren Ausnutzung der für die Kompression aufgewandten Energie in dem Sinne,
daß Behandlungsgas unter höherem Druck bei dessen Dekompression zum Druckaufbau des
Behandlungsgases für einen anderen Reaktor verwendet wird, sondern auch zur Einführung
eines kühleren Behandlungsgases für den Reaktor, der von dem unter höherem Druck stehenden
Reaktor mit Behandlungsgas aufgefüllt wird, da die Entspannungsenthalpie in erster
Linie zu einem kälteren Gas und in sehr viel geringerem Ausmaß zu einer Kühlung der
Reaktorwand und des Tabaks führt.
[0018] Wenn der Druckaufbau und der Druckabbau stufenweise erfolgt, ist es erforderlich,
in der letzten Kompressionsstufe Behandlungsgas bis zum gewünschten Enddruck aufzudrücken.
[0019] Ferner ist es von Vorteil, wenn das bei kaskadenartigem Druckausgleich in den Reaktor
niedrigeren Drucks eintretende Gas beim Übergang noch zusätzlich gekühlt wird. Diese
Kühlung kann beispielsweise mittels der Entspannungsenthalpie aus der letzten Dekompressionsstufe
eines Reaktors entnommen werden.
[0020] Ferner ist es bei einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig,
wenn man das Behandlungsgas oder einen Teil desselben vorzugsweise in der letzten
Kompressionsstufe in unterkühlter oder verflüssigter Form zuführt.
[0021] Alle diese Möglichkeiten der Beaufschlagung mit dem Behandlungsgas und dessen Dekompression
einschließlich der Zufuhr eines vorgekühlten Tabaks können einzeln oder in Kombination
durchgeführt werden, wobei es nur wesentlich ist, daß die Mindesttemperatur des der
Wärmebehandlung zugeführten Tabaks unter O°C liegt, wobei noch tiefere Eingangstemperaturen
des Tabaks oder des Behandlungsgutes den Bläheffekt verbessern.
[0022] Falls die Austragetemperatur des Tabaks aus dem Autoklaven der Mindesteingangstemperatur
des Tabaks für die Wärmebehandlung entspricht oder etwas niedriger ist, muß dafür
Sorge getragen werden, daß der Tabak unmittelbar der Wärmebehandlung zugeführt wird
und nicht auf dem Wege vom Autoklaven zur Wärmebehandlungsstation Wärme aufnimmt.
Da bei kontinuierlichen Anlagen mit mehreren Autoklaven die Transportwege bis zur
Wärmebehandlungsstation verhältnismäßig lang sind, ist es nach einem weiteren Gesichtspunkt
der Erfindung erforderlich, den Tabak nach der Dekompression gegen Wärmeaufnahme isoliert
zu halten, damit die Temperatur des Tabaks nach dem Austragen aus dem Autoklaven nicht
über die erfindungsgemäß erforderliche Eingangstemperatur des Tabaks für die Wärmebehandlung
ansteigt. Dieses läßt sich beispielsweise durch Lagerung des frisch ausgetragenen
.Tabaks in abgedeckten Isoliergefäßen ermöglichen oder dadurch, daß man den frisch
ausgetragenen Tabak über einen Kühltunnel der Wärmebehandlung zuführt, wobei die Energie
zur Aufrechterhaltung einer niedrigeren Umgebungstemperatur im Kühltunnel beispielsweise
durch die Dekompressionsenthalpie der letzten Stufe der Kaskadendekompression erhalten
werden kann.
[0023] Die Druckaufbauzeiten sollen so gewählt werden, daß keine zu starke Erwärmung des
Tabaks erfolgt. Die Druckabbauzeiten betragen etwa 1 bis 10 und vorzugsweise 4 Minuten.
[0024] Im folgenden soll die Erfindung anhand von Zeichnungen und Beispielen näher erläutert
werden; es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Figur 2 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des Kaskadenprinzips;
Figur 3 eine graphische Darstellung, aus der sich die Abhängigkeit der Verbesserung
der Füllfähigkeit von der Eingangstemperatur des Tabaks für die Wärmebehandlung ergibt;
[0025] Bei dem in Figur 1 gezeigten Schaubild sind insgesamt zwölf Autoklaven 1, 2 ... bis
12 vorgesehen, die über eine Hauptleitung 20 und Zweigleitungen 21 mit Behandlungsgas
beaufschlagt werden. Das Behandlungsgas gelangt von einem Flüssiggasbehälter 24, der
beispielsweise flüssigen Stickstoff enthält, über einen Verdampfer 26 in einen Lagerbehälter
28, von wo aus das Behandlungsgas unter einem gewissen Anfangsdruck von beispielsweise
2 bis 10 bar über eine Leitung 30 einem Kompressor 22 zugeführt und von diesem in
die Hauptleitung 20 gedrückt wird.
[0026] Die Reaktoren sind ferner untereinander über Verbindungsleitungen 23 verbunden, wobei
das jeweiligen Öffnen und Schließen der Ventile für die Verbindungsleitungen elektronisch
gesteuert wird.
[0027] Die einzelnen Autoklaven werden, wie mit Pfeil 40 angedeutet, von oben mit Tabak
beschickt, wobei der Tabak eine beliebige Feuchte von 10 bis 30 Gew.% Wasser und vorzugsweise
12 bis 24 Gew.% Wasser haben kann, während bei Tabakzusatzstoffen, wie Gewürznelken,
eine höhere Feuchte von z.B. 50 % zweckmäßig sein kann. Die Eintragetemperatur des
Tabaks kann der Umgebungstemperatur entsprechen; sie kann je nach der Vorbehandlung
des geschnittenen Tabaks auch höher sein und kann bei einer erfindungsgemäßen Variante
des vorliegenden Verfahrens auch kurz oberhalb des ' Gefrierpunktes des im Tabak vorhandenen
Wassers liegen.
[0028] Nach der Druckbehandlung und nach Dekompression des Behandlungsgases wird der Tabak
über Transportbänder 42 einer Dosier- oder Aufteilvorrichtung 44 zugeführt, wo er
ausgebreitet auf einem Band einer Wärmebehandlungsstation 46 zugeführt wird. Diese
ist vorzugsweise ein Sattdampfbehandlungstunnel, kann aber auch eine Station mit anderer
Wärmezufuhr sein.
[0029] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, daß bei dieser Wärmebehandlungsstation
46 die Eingangstemperatur des Tabaks für die Wärmebehandlung unter O°C liegt. Die
Aufblähung des Tabaks erfolgt spontan bei Durchgang durch die Wärmebehandlungsstation.
Der Sattdampf kann je nach Temperatur eine Wasserdampfdichte von 0,5 bis 10 kg/m haben.
Höhere Sattdampfdichten bzw. ein Sattdampf höherer Temperatur ist in der Regel aus
energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten und zur Vermeidung von Schädigungen des Tabaks
zu vermeiden, wenngleich es wesentlich ist, bei dieser Wärmebehandlung dem Tabak,
der sich auf seiner Mindesteingangstemperatur unter 0°C befindet, möglichst schnell
Wärmeenergie zuzuführen, damit der Bläheffekt einen Höchstwert erreicht.
[0030] Anschließend wird der geblähte und durch den Sattdampf überfeuchtete Tabak durch
einen Trockentunnel 48 und eine nachgeschaltete Kühlvorrichtung 50 geführt, um mit
der gewünschten Verarbeitungsfeuchte und Verarbeitungstemperatur zur Weiterverarbeitung
abgeführt zu werden.
[0031] Um eine Erwärmung des Tabaks zu vermeiden, der beispielsweise mit einer Temperatur
von -40°C aus dem Autoklaven ausgetragen wird, können die Transportbänder 42 mit einem
Kühltunnel 52 umkleidet sein. Anstelle des Kühltunnels 52 kann der Tabak auch in wärmeisolierte
Vorratsbehälter (hier nicht gezeigt) gefördert werden, um dann absatzweise über die
Dosiervorrichtung 44 der Wärmebehandlung 46 zugeführt zu werden; dieses ermöglicht
eine flexiblere Arbeitsweise.
[0032] Bei einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, über eine getrennte
Leitung 54 flüssiges Behandlungsgas direkt - und zwar vorzugsweise in der Endstufe
der Kompression dem Leitungssystem 21 zuzuführen.
[0033] Ferner ist es möglich, das Behandlungsgas in Leitung 30 vor dem Kompressor 22 oder
in den Leitungen 20 bzw. 21 zusätzlich durch ein Kühlaggregat (hier nicht gezeigt)
zu kühlen. Gleichermaßen können Kühlaggregate in den Verbindungsleitungen 23 zwischen
den einzelnen Autoklaven vorgesehen sein.
[0034] Bei der in Figur 2 gezeigten beispielsweisen Darstellung des erfindungsgemäß bevorzugten
Kaskadenprinzips wird mit vier Autoklaven gearbeitet, wobei der Druckaufbau und die
Dekompression in jeweils 4 Stufen also insgesamt in 8 Schritten erfolgt.
[0035] In der ersten Stufe befindet sich der Autoklav 1 bei einem Druck von 750 bar und
wird zur Dekompression über die Verbindungsleitung 23 mit dem Autoklaven 2 verbunden,
der unter einem Druck von 220 bar steht und weiter mit Druckgas beaufschlagt werden
soll. Der sich bei'Normaldruck befindende Autoklav Nr. 3, der gerade mit Tabak beaufschlagt
worden ist, wird durch eine weitere Verbindungsleitung mit dem Autoklaven Nr. 4 verbunden,
der ein Behandlungsgas unter einem Druck von 220 bar enthält und weiter entspannt
werden soll.
[0036] Bei der Stufe 2 hat nunmehr ein Druckausgleich zwischen Autoklav 1 und Autoklav 2
stattgefunden, deren Behandlungsgas nunmehr in beiden Fällen einen Druck von 410 bar
aufweist, während die Autoklaven 3 und 4 durch Druckausgleich einen Druck von 100
bar aufweisen. Die weitere Dekompression des Autoklaven 1 erfolgt über eine Verbindung
mit dem Autoklaven 3 und die weitere Beaufschlagung mit Druckgas des Autoklaven 2
erfolgt über den Kompressor oder durch Zufuhr von verflüssigtem Behandlungsgas. Der
Autoklav 4 wird entspannt, wobei das Behandlungsgas in den Sammelbehälter 28 abgeführt
wird. Hierbei kann die Entspannungsenthalpie zur Kühlung von Behandlungsgas verwendet
werden.
[0037] In der Stufe 3 hat ein Druckausgleich zwischen dem Autoklaven 1 und 3 stattgefunden,
bei dem das Behandlungsgas in dem Autoklaven 1 von 410 auf 220 bar absenkt und das
Behandlungsgas im Autoklaven 3 von 100 auf 220 bar erhöht worden ist. Der auf den
Endbehandlungsdruck von 750 bar gebrachte Autoklav 2 ist nun für die Dekompression
bereit. Der im Autoklav 4 behandelte Tabak wird ausgetragen und durch neuen gegebenenfalls
vorgekühlten Tabak ersetzt. Durch Verbindung des Autoklaven 1 mit dem Autoklaven 4
wird ersterer weiter entspannt und letzterer wieder mit Behandlungsgas beschickt.
Gleichzeitig erfolgt eine weitere Beaufschlagung des Autoklaven 3 durch die Verbindung
mit dem zur Kompression bereiten Autoklaven 2.
[0038] In der Stufe 4 hat sich nunmehr ein Gleichgewicht eingestellt zwischen dem in der
Dekompressionsstufe befindlichen Autoklaven 1, der auf 100 bar heruntergefahren worden
ist, und dem Autoklaven 4 der auf 100 bar heraufgefahren worden ist, während die Autoklaven
2 und 3 durch entsprechenden Ausgleich auf 410 bar gebracht worden sind. Der Autoklav
1 wird entspannt, wobei das Behandlungsgas in den Vorratsbehälter 28 geleitet wird,
und zwar gegebenenfalls unter Ausnutzung der Entspannungsenthalpie zur Kühlung eines
an anderer Stelle zugeführten Behandlungsgases ausgenutzt wird. Der Autoklav 3 wird
mit weiterem gegebenenfalls vorgekühltem Behandlungsgas bis zu einem Druck von 750
bar beschickt, sofern nicht nach einer bevorzugten Form des erfindungsgemäßen Verfahrens
Flüssiggas eingespritzt wird. Die weiteren Stufen 5 bis 8 werden analog wie vorher
beschrieben durchgeführt.
Beispiel 1
[0039] Es wurden 30 kg einer fertigen Tabakmischung in einem 200 Liter-Autoklaven mit Stickstoff
bis zu einem Enddruck von 750 bar behandelt, wobei so vorgegangen wurde, daß verschiedene
Eingangstemperaturen bei der Wärmebehandlung erhalten wurden. Die von 2 bzw. 4 Ansätzen
erhaltenen Mittelwerte der prozentualen Füllfähigkeitsverbesserung wurden in der graphischen
Darstellung gemäß Fig.3 gegen die auf übliche Weise bestimmten Eingangstemperaturen
aufgetragen. Die Kurve zeigt eindeutig die ausgezeichnete Verbesserung der Füllfähigkeit
bei Einhaltung von unter O°C liegenden Eingangstemperaturen.
Beispiel 2
[0040] Um den Einfluß der Mantelkühlung zur Verbesserung der Füllfähigkeit zu zeigen, wurden
folgende Versuche durchgeführt:
In einem 200 1-Autoklaven wurden 30 kg einer Schnitttabakmischung mit Stickstoff bis
zu einem Enddruck von 750 bar bei unterschiedlicher Kühlwassertemperatur der Autoklavenkühlung
behandelt. Die restlichen Prozeßparameter waren bei allen Versuchen identisch. Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Beispiel 3
[0041] Um den Einfluß der Kälteisolierung des Tabaks ex Autoklav auf die Füllfähigkeitsverbesserung
zu zeigen, wurden die folgenden Versuche durchgeführt:
In einem 200 1-Autoklaven wurden 30 kg einer Schnitttabakmischung mit Stickstoff bis
zu einem Enddruck von 750 bar bei konstanter Mantelkühlung behandelt und nach Druckabbau
direkt, nach Lagerung von 20 Stunden bei -500C und nach Lagerung von 20 Stunden bei Raumtemperatur der Wärmebehandlung zugeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt.

l. Verfahren zur Verbesserung der Füllfähigkeit von Tabak, wie geschnittenen Tabakblättern
oder -rippen bzw. Tabakzusatzstoffen, durch Behandlung mit einem Stickstoff und oder
Argon enthaltenden Behandlungsgas bei Drücken bis 1000 bar in einem Autoklaven und
einer sich nach Dekompression anschließenden Wärmebehandlung dadurch gekennzeichnet,
daß man die Beaufschlagung des Reaktors mit Tabak bzw. mit dem Behandlungsgas und/oder
dessen Dekompression derart durchführt, daß der ausgetragene und der anschließenden
Wärmebehandlung zugeführte Tabak eine Eingangstemperatur für die Wärmebehandlung unter
O°C hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Behandlungsgas bei
oder vor der Beaufschlagung kühlt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Autoklaven
in dem die Behandlung des Tabaks mit dem Behandlungsgas erfolgt, zusätzlich kühlt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,.dadurch gekennzeichnet, daß man den Tabak vor dem Einbringen in den Autoklaven vorkühlt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Behandlung
des Tabaks mit dem Behandlungsgas unterkühltes oder verflüssigtes Behandlungsgas in
den Autoklaven einspritzt.
6. Verfahren insbesondere nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Beaufschlagung mit dem Behandlungsgas und die Dekompression kaskadenartig mit mehreren
Autoklaven derart durchführt, daß zum Druckaufbau des Behandlungsgases in dem einen
Autoklaven stufenweise ein unter höherem Druck befindliches Behandlungsgas aus einem
anderen Autoklaven im Verfolge der Dekompression dieses anderen Autoklaven verwendet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckaufbau und der
Druckabbau stufenweise erfolgt, wobei in der letzten Kompressionsstufe Behandlungsgas
bis zum gewünschten Enddruck eingepreßt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das kaskadenartig
dem einen Autoklaven zugeführte Behandlungsgas von einem unter höheren Druck stehenden
anderen Autoklaven während des Überganges zu dem Autoklaven niederen Druckes zusätzlich
gekühlt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man den Autoklaven
mit unterkühltem bzw. verflüssigtem Behandlungsgas in der Endstufe der Kompression
beschickt.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man den Tabak nach
der Dekompression bis zur anschließenden Wärmebehandlung zur Vermeidung einer Erwärmung
kälteisoliert hält.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Nachbehandlung
mit Wasserdampf in Form von Sattdampf bzw. mit einem Wasserdampf mit einer Dichte
von 0,5 bis 10 kg/m3 oder mit Heißluft mit einer Temperatur bis 440 C erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Autoklaven von
unten oder von der Seite mit dem Behandlungsgas beaufschlagt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Autoklaven nach
Erreichung der Enddrücke über Kopf bzw. nach unten entspannt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Behandlungsgas
in einen innerhalb des Autoklaven vorgesehenen Ringraum einleitet, der außen von der
Autoklaven-Innenwand und innen von einer Zylinderwand mit Durchtrittsöffnungen in
das Innere des Autoklaven begrenzt wird.