(57) Beim Druck von Transferpapieren mit normalen wäßrigen Druckpasten tritt als Folge
der örtlichen Quellung der Papiersubstanz das Problem der Dimensionsstabilität der
Papiere auf. Diese nachteile werden erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß man als
Druckpasten verschäumte Farbstoff-Flotten einsetzt, in denen die Schaumkonsistenz
als Verdickungsmittel wirkt. Dadurch läßt sich eine Verringerung der Feuchtigkeit
in den Druckpasten bewerkstelligen.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Transferpapieren
für den Thermoumdruck mit sublimierbaren Farbstoffen, insbesondere transferierbaren
Dispersionsfarbstoffen, auf im Textildruck üblichen Druckmaschinentypen.
[0002] Das Herstellen von Transferdruckpapieren der zuvor definierten Gattung ist allgemein
bekannt. In der Regel werden dabei die als Transferträger vorgesehenen Papiere mit
wässrigen, Verdickungsmittel aufweisenden Druckpasten, welche die geeigneten Farbstoffe
enthalten,mustergemäß bedruckt. Bei diesen für den erwähnten Zweck bislang üblichen
Verfahren tritt allerdings das Problem auf, daß durch den hohen Wassergehalt der hierzu
verwendeten Druckpasten die bedruckten Papiere infolge Feuchtigkeitsaufnahme der Papiersubstanz
örtlich anquellen und sich deswegen werfen. In Anbetracht dessen ist es schwierig,
den Farbträger dann so zu trocknen, daß derselbe wieder glatt und dimensionsstabil
wird, was großen Einfluß auf die originalgetreue Wiedergabe des zu übertragenden Dessins
hat. Auch ist der Energieaufwand zum Trocknen von derartigen Erzeugnissen hoch, er
entspricht etwa der aufgebrachten Wassermenge aus der Druckpaste.
[0003] Es sind daher auch bereits Versuche unternommen worden, dieser Beeinträchtigung entgegenzuwirken;
dabei aber mußten wiederum andere Mängel in Kauf genommen werden. So bringt z.B. die
Verwendung lösemittelhaltiger, teilwässriger oder als Flüssigmedium nur aus Lösemittel
bestehender Druckpasten den Nachteil einer Umweltbelastung sowie Geruchsbelästigung
mit sich und bedeutet eine Verteuerung der Druckpasten und damit des fertig zubereiteten
Transferpapieres.
[0004] Der nachfolgend beschriebenen Erfindung lag also die Aufgabe zugrunde, unter Einsatz
von Druckpasten auf wäßriger Basis, welche die oben geschilderten negativen Erscheinungen
vermeiden, die Erzeugung von einwandfreien, dimensionsstabilen Transferpapiere zuwege
zu bringen.
[0005] Diese Aufgabe wird nunmehr erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man eine oder mehrere
farbstoffhaltige, wäßrige Flotten unter Zuhilfenahme von Tensiden feinporig zu konsistenten
Schäumen verarbeitet, den Transferträger jeweils in dem gewünschten Muster mit den
so erzeugten Schäumen bedruckt und diesen alsdann trocknet.
[0006] Das neue Verfahren macht sich vorteilhaft das Prinzip zunutze, verschäumte Färbeflotten
als Druckpasten anzuwenden, in denen die Schaumkonsistenz als Verdickungsmittel wirkt.
Durch den hohen Verschäumungsgrad der Flotten im Bereich von 1:10 bis 1:150, vorzugsweise
von 1:40 bis 1:80, wird erreicht, daß so wenig Wasser auf das Papier gelangt, daß
eine örtliche Quellung desselben nicht mehr ins Gewicht fällt und der damit verbundene
Verlust der Dimensionsstabilität weitgehend ausgeschaltet ist.
[0007] Die Trocknungskosten des fertiggestellten Farbträgers können demzufolge auch in dem
Maße der Verringerung des Wassergehaltes der Druckpasten gesenkt werden und eine Umweltbelastung
ist aufgrund der Abwesenheit von Lösemitteln ausgeschlossen.
[0008] Als Tenside, welche die Verschäumung der Flotten ermöglichen, kommen verfahrensgemäß
anionische oder nichtionische Produkte mit hohem Schäumvermögen in Frage. Beispielsweise
seien genannt: Alkylaryl-sulfonate, Alkyldimethyl-aminoxide, Hydroxyalkan-sulfonate,
Alkan-sulfonat und Gemische aus derartigen Verbindungen.
[0009] Den zu verschäumenden Flotten können natürlich - sofern erforderlich - auch noch
gegenüber den normalen Druck-
'.pasten reduzierte Mengen an den dafür üblichen Verdickungsmitteln oder Bindemitteln
zugesetzt werden, die eine gute Haftung der Farbstoffe auf dem Papier gewährleisten.
[0010] Vermöge der Wirksamkeit des Schaumes gestattet das neue Verfahren auf dem Transferträger
einen Farbstoffauftrag, welcher in der Hauptsache als Oberflächendruck ausgeprägt
ist, mit der Folge einer Verminderung der notwendigen Farbstoffkonzentrationen im
verschäumten Ansatz. Die damit herabsetzbare erforderliche Filmbildner-Menge (zur
Abriebverhinderung) und die weitgehende Entbehrlichkeit eines Verdickungsmittels überhaupt
führen sodann im Verlauf des Sublimationsvorganges beim Thermoumdruck zu leichterem
Farbstofftransfer mit Ausbeutevorteilen.
Beispiel:
[0011] Jeweils eine wäßrige Flotte, die im Liter 80 g des Farbstoffes Disperse Yellow 54
mit der C.I.-Nr. 47020 od. 10 g des Farbstoffes Disperse Red 60 mit der C.I.-Nr.60756
oder 10 g des Farbstoffes Disperse Blue 56 mit der C.I.-Nr.63285, enthält und denen
man in jedem Fall 20 g/l eines Alkylaryl-sulfonates zusetzt, wird durch Einblasen
von Luft als Treibgas im Verhältnis von 1:50 verschäumt. Es entstehen feinporige,
konsistente Schäume.
[0012] Die so erzeugten Schäume aus den verschiedenen Farben werden nacheinander auf einer
Rotationsdruckmaschine auf eine Bahn aus Transferpapier gedruckt und dieses anschließend
getrocknet.
[0013] Man erhält einen einwandfreien Druck. Das bedruckte Papier weist eine ausgezeichnete
Dimensionsstabilität auf.
.1. Verfahren zur Herstellung von Transferpapieren für den Thermoumdruck mit sublimierbaren
Farbstoffen auf im Textildruck üblichen Druckmaschinentypen, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine oder mehrere farbstoffhaltige, wäßrige Flotten unter Zuhilfenahme von
Tensiden feinporig zu konsistenten Schäumen verarbeitet, den Transferträger jeweils
in dem gewünschten Muster mit den so erzeugten Schäumen bedruckt und diesen alsdann
trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschäumten Flotten
noch zusätzlich geringe Mengen an Verdickungsmitteln oder Bindemitteln enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschäumungsgrad
der Flotten 1:10 bis 1:150, vorzugsweise 1:40 bis 1:80, bezogen auf das ursprüngliche
Flottenvolumen, beträgt.
4. Transferpapiere für den Thermoumdruck mit sublimierbaren Farbstoffen, erhalten
gemäß einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3.