(19)
(11) EP 0 123 125 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1984  Patentblatt  1984/44

(21) Anmeldenummer: 84102982.0

(22) Anmeldetag:  17.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41M 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 24.03.1983 DE 3310689

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Schuster, Claus
    D-6238 Hofheim am Taunus (DE)
  • Homuth, Horst
    D-6000 Frankfurt am Main 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen von Transferdruckpapieren


    (57) Beim Druck von Transferpapieren mit normalen wäßrigen Druckpasten tritt als Folge der örtlichen Quellung der Papiersubstanz das Problem der Dimensionsstabilität der Papiere auf. Diese nachteile werden erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß man als Druckpasten verschäumte Farbstoff-Flotten einsetzt, in denen die Schaumkonsistenz als Verdickungsmittel wirkt. Dadurch läßt sich eine Verringerung der Feuchtigkeit in den Druckpasten bewerkstelligen.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Transferpapieren für den Thermoumdruck mit sublimierbaren Farbstoffen, insbesondere transferierbaren Dispersionsfarbstoffen, auf im Textildruck üblichen Druckmaschinentypen.

    [0002] Das Herstellen von Transferdruckpapieren der zuvor definierten Gattung ist allgemein bekannt. In der Regel werden dabei die als Transferträger vorgesehenen Papiere mit wässrigen, Verdickungsmittel aufweisenden Druckpasten, welche die geeigneten Farbstoffe enthalten,mustergemäß bedruckt. Bei diesen für den erwähnten Zweck bislang üblichen Verfahren tritt allerdings das Problem auf, daß durch den hohen Wassergehalt der hierzu verwendeten Druckpasten die bedruckten Papiere infolge Feuchtigkeitsaufnahme der Papiersubstanz örtlich anquellen und sich deswegen werfen. In Anbetracht dessen ist es schwierig, den Farbträger dann so zu trocknen, daß derselbe wieder glatt und dimensionsstabil wird, was großen Einfluß auf die originalgetreue Wiedergabe des zu übertragenden Dessins hat. Auch ist der Energieaufwand zum Trocknen von derartigen Erzeugnissen hoch, er entspricht etwa der aufgebrachten Wassermenge aus der Druckpaste.

    [0003] Es sind daher auch bereits Versuche unternommen worden, dieser Beeinträchtigung entgegenzuwirken; dabei aber mußten wiederum andere Mängel in Kauf genommen werden. So bringt z.B. die Verwendung lösemittelhaltiger, teilwässriger oder als Flüssigmedium nur aus Lösemittel bestehender Druckpasten den Nachteil einer Umweltbelastung sowie Geruchsbelästigung mit sich und bedeutet eine Verteuerung der Druckpasten und damit des fertig zubereiteten Transferpapieres.

    [0004] Der nachfolgend beschriebenen Erfindung lag also die Aufgabe zugrunde, unter Einsatz von Druckpasten auf wäßriger Basis, welche die oben geschilderten negativen Erscheinungen vermeiden, die Erzeugung von einwandfreien, dimensionsstabilen Transferpapiere zuwege zu bringen.

    [0005] Diese Aufgabe wird nunmehr erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man eine oder mehrere farbstoffhaltige, wäßrige Flotten unter Zuhilfenahme von Tensiden feinporig zu konsistenten Schäumen verarbeitet, den Transferträger jeweils in dem gewünschten Muster mit den so erzeugten Schäumen bedruckt und diesen alsdann trocknet.

    [0006] Das neue Verfahren macht sich vorteilhaft das Prinzip zunutze, verschäumte Färbeflotten als Druckpasten anzuwenden, in denen die Schaumkonsistenz als Verdickungsmittel wirkt. Durch den hohen Verschäumungsgrad der Flotten im Bereich von 1:10 bis 1:150, vorzugsweise von 1:40 bis 1:80, wird erreicht, daß so wenig Wasser auf das Papier gelangt, daß eine örtliche Quellung desselben nicht mehr ins Gewicht fällt und der damit verbundene Verlust der Dimensionsstabilität weitgehend ausgeschaltet ist.

    [0007] Die Trocknungskosten des fertiggestellten Farbträgers können demzufolge auch in dem Maße der Verringerung des Wassergehaltes der Druckpasten gesenkt werden und eine Umweltbelastung ist aufgrund der Abwesenheit von Lösemitteln ausgeschlossen.

    [0008] Als Tenside, welche die Verschäumung der Flotten ermöglichen, kommen verfahrensgemäß anionische oder nichtionische Produkte mit hohem Schäumvermögen in Frage. Beispielsweise seien genannt: Alkylaryl-sulfonate, Alkyldimethyl-aminoxide, Hydroxyalkan-sulfonate, Alkan-sulfonat und Gemische aus derartigen Verbindungen.

    [0009] Den zu verschäumenden Flotten können natürlich - sofern erforderlich - auch noch gegenüber den normalen Druck- '.pasten reduzierte Mengen an den dafür üblichen Verdickungsmitteln oder Bindemitteln zugesetzt werden, die eine gute Haftung der Farbstoffe auf dem Papier gewährleisten.

    [0010] Vermöge der Wirksamkeit des Schaumes gestattet das neue Verfahren auf dem Transferträger einen Farbstoffauftrag, welcher in der Hauptsache als Oberflächendruck ausgeprägt ist, mit der Folge einer Verminderung der notwendigen Farbstoffkonzentrationen im verschäumten Ansatz. Die damit herabsetzbare erforderliche Filmbildner-Menge (zur Abriebverhinderung) und die weitgehende Entbehrlichkeit eines Verdickungsmittels überhaupt führen sodann im Verlauf des Sublimationsvorganges beim Thermoumdruck zu leichterem Farbstofftransfer mit Ausbeutevorteilen.

    Beispiel:



    [0011] Jeweils eine wäßrige Flotte, die im Liter 80 g des Farbstoffes Disperse Yellow 54 mit der C.I.-Nr. 47020 od. 10 g des Farbstoffes Disperse Red 60 mit der C.I.-Nr.60756 oder 10 g des Farbstoffes Disperse Blue 56 mit der C.I.-Nr.63285, enthält und denen man in jedem Fall 20 g/l eines Alkylaryl-sulfonates zusetzt, wird durch Einblasen von Luft als Treibgas im Verhältnis von 1:50 verschäumt. Es entstehen feinporige, konsistente Schäume.

    [0012] Die so erzeugten Schäume aus den verschiedenen Farben werden nacheinander auf einer Rotationsdruckmaschine auf eine Bahn aus Transferpapier gedruckt und dieses anschließend getrocknet.

    [0013] Man erhält einen einwandfreien Druck. Das bedruckte Papier weist eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität auf.


    Ansprüche

    .1. Verfahren zur Herstellung von Transferpapieren für den Thermoumdruck mit sublimierbaren Farbstoffen auf im Textildruck üblichen Druckmaschinentypen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere farbstoffhaltige, wäßrige Flotten unter Zuhilfenahme von Tensiden feinporig zu konsistenten Schäumen verarbeitet, den Transferträger jeweils in dem gewünschten Muster mit den so erzeugten Schäumen bedruckt und diesen alsdann trocknet.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschäumten Flotten noch zusätzlich geringe Mengen an Verdickungsmitteln oder Bindemitteln enthalten.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschäumungsgrad der Flotten 1:10 bis 1:150, vorzugsweise 1:40 bis 1:80, bezogen auf das ursprüngliche Flottenvolumen, beträgt.
     
    4. Transferpapiere für den Thermoumdruck mit sublimierbaren Farbstoffen, erhalten gemäß einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3.