[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausweiskarte mit alphanumerischen Zeichen, die als Druckstock
verwendbar in hochgeprägter Form vorliegen sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.
[0002] Es ist seit langem üblich, Ausweiskarten mit hochgeprägten Zeichen zu versehen. Normalerweise
werden auf diesem Weg die kundenbezogenen Daten, wie zum Beispiel Name des Karteninhabers,
Kontonummer, Kartennummer etc. in die Ausweiskarte eingebracht.
[0003] Die Hochprägung der Ausweiskarte hat sich besonders bewährt, da die Kartenpersonalisierung,
d. h. das Einbringen der Kundendaten, an den fertig kaschierten Karten durchgeführt
werden kann, nachdem die auf mangelhaften Druck und mangelhafte Kaschierung zurückzuführenden
Ausschußkarten bereits ausgesondert sind. Hochprägedaten können unabhängig vom Kartenaufbau
bei nahezu allen Kartentypen vorgesehen werden. Weil derartige Karten in Verbindung
mit einem Farbband wie ein Druckstock wirken, werden sie in sehr einfacher Weise zur
Übertragung der Kundendaten auf Rechnungen und dergleichen verwendet.
[0004] Als besonders nachteilig hat sich jedoch herausgestellt, daß die hochgeprägten Zeichen
schon mit einfachsten Mitteln durch Zurückprägen bzw. Niederbügeln beseitigt und durch
andere Hochprägezeichen ersetzt werden können. Da die Hochprägezeichen einer Karte
ihre Individualität geben und allein darüber der Bezug zum Kunden bzw. dem Konto des
Kunden hergestellt werden kann, ist es einleuchtend, daß bei unerkannter Veränderung
dieser Daten nach Abschluß einer Transaktion das Kundenkonto nicht belastet werden
kann. Der auf derartige Manipulationen zurückzuführende Schaden nimmt immer größere
Ausmaße an.
[0005] Da sich die Anwendung der Hochprägekarten inzwischen in allen Bereichen der Wirtschaft
eingebürgert hat und die Vorteile der schnellen, ohne aufwendige Hilfsmittel möglichen
Datenübertragung durch keinen anderen Kartentyp erbracht werden können, sucht man
seit Jahren nach Möglichkeiten, die einerseits die Weiterverwendung der Hochprägung
ermöglichen, andererseits aber Manipulationen verhindern bzw. Manipulationen ohne
Hilfsmittel für jedermann erkennbar machen.
[0006] Im Laufe der Zeit wurden zur Lösung dieses Problems die verschiedensten Vorschläge
gemacht.
[0007] So sollte zum Beispiel die Wahl von eigentümlichen geformten Sonderzeichen das manipulatorische
Nachprägen der Hochprägezeichen erschweren, da für derartige Karten die üblichen Prägestempel
nicht verwenbar sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch einfaches Abgießen der
Positiv-und Negativreliefs der Ausweiskarten die Erstellung beliebiger Prägestempel
möglich ist, wodurch auch Sonderzeichen die Verfälschung der Karten nicht verhindern
konnten.
[0008] Außerdem wurde versucht, durch Ausfüllen der durch die Prägung entstandenen rückseitigen
Vertiefungen der Karte mit Kunststoffmaterial das Rückprägen zu verhindern. Da derartige
Rückprägungen meist an der erwärmten Karte oder im einfachsten Fall mit einem heißen
Bügeleisen vorgenommen werden, wurde die Ausfüllmasse gemäß einem weiteren Vorschlag
auch mit Wärmeindikatoren versehen, die das nachträgliche Erwärmen der Karte zusätzlich
durch einen irreversiblen Farbumschlag anzeigen.
[0009] Beide Vorschläge fanden in der Praxis ebenfalls keinen Niederschlag, da das Ausfüllmaterial
beim nachträglichen Aufbringen nicht auf die Vertiefungen beschränkt werden kann und
die im umliegenden Bereich aufgebrachten Materialien das Aussehen der Kartenrückseite
sehr stören. Außerdem ist das nachträgliche Ausfüllen der Negativreliefs sehr zeitaufwendig,
wodurch diese Maßnahme gerade bei großen Kartenstückzahlen wirtschaftlich nicht vertretbar
ist.
[0010] Um die Möglichkeit der Rückprägung von Anfang an auszuschließen, wurde des weiteren
ein Verfahren bekannt, bei dem die Personalisierungsdaten in Metallplatten eingeprägt
bereits bei der Kaschierung auf die Kartenoberfläche übertragen werden. Während des
Kaschiervorganges erweicht das Kartenmaterial und fließt in die Vertiefungen der Metallplatte
ein, ohne auf der Rückseite ein Negativrelief zu hinterlassen. Auf diese Weise entsteht
eine Hochprägung, bei der ein Rückprägen der Zeichen nicht mehr möglich ist. Da zur
Herstellung derartiger Karten aber für jede Karte eine Metallplatte mit eingravierten
Personalisierungsdaten hergestellt werden muß, konnte sich auch dieses Verfahren aus
wirtschaftlichen Gründen in der Praxis nicht durchsetzen.
[0011] Zur Verhinderung von Datenverfälschungen wurde weiter vorgeschlagen, die fertig kaschierten
Karten mittels eines Laserstrahlschreibers zu personalisieren. Auf diesem Weg können
zwar beliebige Kartentypen unabhängig von Kartenaufbau mit absolut verfälschungssicheren
Daten versehen werden, wobei die Schriftzeichen auch reliefartige Oberflächenverformungen
aufweisen können, derartige Karten sind aber üblicherweise nicht wie Hochprägekarten
zur Übertragung von Kartendaten auf andere Aufzheichnungsträger geeignet, so daß die
Funktion der Hochprägekarten durch laserpersonalisierte Karten ebenfalls nicht übernommen
werden kann.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Ausweiskarte mit hochgeprägten Daten
vorzuschlagen, bei der Mittel Vorgesehen sind, die sowohl eine Fälschung als auch
eine Verfälschung der Kartendaten verhindern bzw. bei der derartige unrechtmäßige
Maßnahmen ohne Hilfsmittel erkennbar sind und bei der die Absicherungsmittel unabhängig
vom Kartenaufbau auch bei Großserien in wirtschaftlicher Weise vorgesehen werden können.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs genannten Mittel gelöst.
[0014] Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, an der schon personalisierten
Ausweiskarte die vom Sicherheitsstandpunkt wertlosen hochgeprägten Daten derart abzusichern,
bzw. deren Strukturinformation im Kartenmaterial zusätzlich zu fixieren, daß ein Fälschungs-
oder Verfälschungsversuch ohne zusätzliche Hilfsmittel visuell sofort ersichtlich
ist. Überlagert man den Bereich der hochgeprägten Zeichen großflächig mit einem von
einem Laserstrahlschreiber in die Kartenoberfläche eingeschriebenen, als Verfärbung
des Kartenmaterials vorliegenden Sicherheitsmuster, so wird ein Rückprägeversuch sofort
visuell sichtbar, da in den Bereichen des Kartenmaterials, an denen sich die Flanken
der hochgeprägten Zeichen befanden, das Sicherheitsmuster deutlich schwächer sichtbar
ist und, abhängig von der Form des Sicherheitsmusters, in diesen Bereichen mehr oder
weniger stark verzerrt ist. Rückgeprägte Zeichen sind dann als strukturelle bzw. farbliche
Veränderung des Sicherheitsmusters auch bei fachmännisch ausgeführten Verfälschungen
immer noch deutlich sichtbar. In einer anderen Ausführungsform werden nur die erhabenen
Bereiche der hochgeprägten Zeichen mit einem Sicherheitsmuster versehen, so daß auch
nach Rückprägen der Zeichen die ursprüngliche Information als Unterbrechung im Sicherheitsmuster
sichtbar bleibt.
[0015] Das Einschreiben des Sicherheitsmusters mittels eines Laserstrahlschreibers ist als
Fälschungs- und Verfälschungsschutz besonders wirksungsvoll, da das Sicherheitsmuster
als deutlich sichtbare Verfärbung des Kartenmaterials vorliegt, welche durch irreversible
Materialumwandungen des Kartenmaterials verursacht ist, und praktisch nicht fälschbar
ist. Bei höherer Dosierung der Laserenergie tritt zusätzlich zur Verfärbung auch noch
ein charakteristisches Mikrorelief auf, welches taktil leicht überprüfbar ist und
einen zusätzlichen Schutz gegen ein Rückprägen der Zeichen bietet.
[0016] Eine erfindungsgemäße Ausweiskarte ist auch sehr leicht von einer Eindrucks-Fälschung
zu unterscheiden, bei der ein Kartenrohling mit einem Sicherheitsmuster überdruckt
und erst anschließend mit geprägten Daten versehen wurde, da durch das nachträgliche
Prägen das Sicherheitsmuster stark verzerrt wird und damit von dem geforderten Erscheinungsbild
seiner Umgebung abweicht. Bei einer erfindungsgemäßen Ausweiskarte, welche erst nach
dem Einprägen der Daten mit dem Sicherheitsmuster versehen wird, ist das Sicherheitsmuster
bei senkrechter Aufsicht praktisch unverzerrt sichtbar.
[0017] Bezüglich der Form der Sicherheitsmuster sind verschiedene Formen denkbar und dem
gewünschten Erscheinungsbild der Karte beliebig anpaßbar. So eignen sich z. B. parallele
gerade oder gewellte Linien, die aus der Wertdrucktechnik bekannten Guillochen, aber
auch Muster, welche aus Mikro-Schriftzeichen aufgebaut sind und z. B. eine kartenunabhängige
oder auch kartenindividuelle Information tragen können.
[0018] Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die schon personalisierten Ausweiskarten
der Laserschreibstation zugeführt, in der das Sicherheitsmuster mittels eines Laserstrahlschreibers
über den Bereich der geprägten Daten in das Kartenmaterial eingeschrieben wird. In
einer bevorzugten Anordnung ist das Verhältnis der Entfernung Laserstrahlschreiber
- Kartenebene zu Kartenlänge so groß, daß der Laserstrahl z. B. beim zeilenweisen
Einschreiben eines geraden Linienmusters immer nahezu senkrecht zur Kartenebene steht.
Dadurch wird jeglicher "Schatteneffekt", d. h. ein Abschatten von Kartenbereichen
durch die hochgeprägten Zeichen, vermieden. Die an den Flanken eines -hochgeprägten
Zeichens auftreffende Laserenergie wird zum größten Teil reflektiert, so daß es dort,
wenn überhaupt, nur zu einer sehr schwachen Verfärbung kommt. Außerdem verteilt sich
die absorbierte Laserenergie wegen der Abschrägung der Flanken auf eine größere Fläche
als bei einem senkrecht zum Laserstrahl stehenden Kartenbereich. Die dadurch entstehende
"Dehnung" des in diesem Bereich eingeschriebenen Teils des Sicherheitsmusters ist
bei senkrechter Betrachtung nicht sichtbar, wird jedoch bei einem Rückprägen der Zeichen
klar erkennbar (ein eingeschriebener Punkt wird z. B. zu einer Ellipse gedehnt).
[0019] In anderen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Position des
Laserstrahlschreibers zur Kartenebene derart verkürzt und/oder verschoben, daß gerade
der oben geschilderte "Schatteneffekt" sichtbar wird. Das erfinderische Verfahren
läßt bezüglich der Abstimmung auf das Design der Karte sowie Form und Aussehen des
Sicherheitsmusters alle Möglichkeiten offen.
[0020] Verwendet man als Sicherheitsmuster ein kartenunabhängiges Muster, d. h. ein Muster,
welches für alle Karten dasselbe ist, so wird die Laservorrichtung und das Beschriftungsverfahren
besonders einfach, da für jede Karte derselbe Datensatz verwendbar ist. Etwaige Zuordnungsprobleme
von Ausweiskarte zu Datensatz entfallen damit vollständig.
[0021] Zur Erreichung eines besonders hohen Sicherheitsstandards und mit entsprechend höherem
Aufwand ist es aber auch möglich, das Sicherheitsmuster aus benutzerbezogenen Daten
zu bilden ("Mikroschrift" aus Name des Karteninhabers, Kontonummer etc.). Dazu muß
für jede personalisierte Ausweiskarte der entsprechende Datensatz der Laseranlage
zugeführt werden. Die einfachste Realisierungsmöglichkeit besteht darin, das Laserbeschriftungsverfahren
mit der Personalisierung der Ausweiskarte direkt zu koppeln. Wird die Laserbeschriftung
getrennt von der Personalisierung der Ausweiskarte durchgeführt, können die benutzerbezogenen,
geprägten Daten z. B. auch durch einen OCR-Leser gelesen und der Laseranlage zugeführt
werden.
[0022] Durch die Verwendung der Laserstrahlschreibtechnik ist die Absicherung durch ein
überlagertes Sicherheitsmuster besonders verfälschungssicher und ohne Schwierigkeiten
auf jeder Ausweiskarte durchzuführen. Personalisierung und Absicherung der Hochprägung
können je nach Bedarf getrennt oder auch in einem in sich geschlossenen Vorgang erfolgen.
[0023] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß die aus dem Sicherheitsmuster
bestehende Absicherung der hochgeprägten Daten beliebig variabel ist und damit an
das Design eines speziellen Kartentyps angepaßt werden kann. Wegen der durch die Laserbeschriftung
erzeugten optisch erkennbaren irreversiblen Materialumwandlung, die sich auch in das
Karteninnere hineinerstreckt, ist eine Manipulation bzw. ein Rück- und Nachprägen
von Zeichen nahezu völlig auszuschließen. In einer besonderen Ausführungsform weist
das Sicherheitsmuster auch ein charakteristisches Mikrorelief auf, das neben der visuellen
auch noch eine manuelle Echtheitsprüfung der charakteristischen Laserschriftmerkmale
ermöglicht.
[0024] Anhand der nachstehend aufgeführten Figuren werden weitere Ausführungsformen einer
erfindungsgemäßen Ausweiskarte und Vorteile des erfinderischen Verfahrens näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
Fig. 1 erfindungsgemäße Ausweiskarte mit hochgeprägten Daten und überlagertem Sicherheitsmuster,
Fig. 2 schematisch vergrößerter Schnitt durch ein hochgeprägtes Zeichen einer erfindungsgemäßen
Ausweiskarte,
Fig. 3a vergrößertes hochgeprägtes Zeichen mit überlagertem, aus Linien bestehenden
Sischerheitsmuster,
Fig. 3b vergrößertes rückgeprägtes Zeichen mit überlagertem, aus Linien bestehenden
Sicherheitsmuster
Fig. 4a Beschriftungsanordnung für das erfinderische Verfahren bei senkrechter Strahlrichtung
Fig. 4b Beschriftungsanordnung für das erfinderische Verfahren bei schräger Strahlrichtung
[0026] In Fig. 1 ist eine Ausweiskarte 1 in Aufsicht wiedergegeben, aus der die erfindungsgemäße
Absicherung ersichtlich ist.
[0027] Die Ausweiskarte 1 weist im oberen Kartenbereich einen Unterschriftsstreifen 2 mit
vom Karteninhaber eigenhändig ausgeführter Unterschrift 3 auf. Im unteren Kartenbereich
erscheint der Name des Karteninhabers in Form von hochgeprägten Zeichen 4. Diese Zeichen
4 sind derart ausgeführt, daß sie unter Druckeinwirkung und in Verbindung mit einem
Farbband auf andere Aufzeichnungsträger übertragbar sind. Üblicherweise sind auf Ausweiskarten
weitere hochgeprägte Daten 4 vorgesehen, die gegebenenfalls auch die Adresse des Karteninhabers,
die Kontonummer, Kartennummer, etc. wiedergeben können. Der Einfachheit halber wurde
auf die Darstellung weiterer Zeichen sowie auf die Wiedergabe eines normalerweise
ebenfalls vorgesehenen allgemeinen Druckbildes, welches Angaben über das ausgebende
Institut und dergleichen enthält, verzichtet.
[0028] Die hochgeprägten Daten 4, welche die für die Kontobelastung des Inhbabers benötigten
Informationen enthalten, sind großflächig vom Sicherheitsmuster 5 überlagert, welches
in diesem Fall aus einfachen parallelen Linien besteht. Das Sicherheitsmuster 5 wird
mittels eines Laserstrahlschreibers in die schon mit den geprägten Daten 4 versehene
Karte eingeschrieben. Je nach Dosierung der Laserenergie erscheint das Sicherheitsmuster
als lokal definierte, irreversible, aus Materialumwandlungen des Kartenmaterials resultierende
Verfärbung bis hin zu einem deutlich fühlbaren Mikrorelief.
[0029] Fig. 2 zeigt einen stark vergrößerten schematischen Schnitt durch ein hochgeprägtes
Zeichen. Das Sicherheitsmuster liegt als starke Verfärbung 6, 9, an der Flanke des
Zeichens als schwache, kaum sichtbare Verfärbung 7 des Kartenmaterials vor. Dieser
Effekt ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, daß bei nahezu senkrechter Strahlrichtung
des Laserstrahlschreibers zur Kartenebene in den Bereichen b des hochgeprägten Zeichens,
d. h. an den Flanken, die eingestrahlte Laserenergie fast vollständig reflektiert
wird, und es daher nur zu einer sehr schwach sichtbaren Verfärbung 7 des Kartenmaterials
kommt. In den Bereichen a und b, wo die Laserenergie senkrecht auf die Kartenebene
fällt, wird diese zum größten Teil vom Kartenmaterial absorbiert und eine deutlich
sichtbare Verfärbung 6, 9 erzeugt. Wird die Oberfläche zur besseren Kenntlichmachung
der geprägten Daten außerdem noch mit einer Farbschicht überzogen - wie es bei den
herkömmlichen hochgeprägten Karten der Fall ist -, so wird zusätzlich zu der im Kartenmaterial
stattfindenden Verfärbung 9 → die darüber befindliche Farbe verdampft, so daß das
Sicherheitsmuster auf der Oberfläche der hochgeprägten und eingeprägten Zeichen auch
durch Unterbrechungen in der aufgetragenen Farbschicht sichtbar ist.
[0030] Steht der Strahl des Laserstrahlschreibers nicht senkrecht zur Kartenebene, so wird
je nach dem Winkel, den der Strahl mit der Kartenebene bildet, die dem Laserstrahlschreiber
zugewendete Flanke ebenfalls deutlich beschriftet, während die vom Laserstrahlschreiber
abgewendeten Flankenpartien nicht beschriftet werden, da sie sozusagen "abgeschattet"
werden. Je nach Position des Laserstrahlschreibers kann damit ein weniger oder stärker
ausgeprägter "Schatteneffekt" erzielt werden.
[0031] In Fig. 3a und b ist ein schematisches, stark vergrößertes Zeichen (senkrechter Balken)
in Aufsicht und im Schnitt dargestellt.
[0032] Fig. 3a zeigt das hochgeprägte Zeichen mit überlagertem Sicherheitsmuster 10, 12
aus parallelen geraden Linien. Steht der Strahl des Laserstrahlschreibers nahezu senkrecht
zur Kartenebene, werden die Flankenpartien des Zeichens nicht bzw. nur sehr schwach
sichtbar beschrieben, da die Laserenerie in diesem Bereich größtenteils reflektiert
wird. Das Sicherheitsmuster erscheint dann nur auf der Kartenebene 10 und auf dem
hochgeprägten Bereich 12 des Zeichens.
[0033] In Fig. 3b ist dasselbe Zeichen nach erfolger Rückprägung dargestellt. Der Bereich
15, welcher vormals die Flanken des hochgeprägten Zeichens bildete, ist nicht vom
Sicherheitsmuster überdeckt. Das ursprünglich hochgeprägte Zeichen bleibt also auch
nach der Rückprägung als Unterbrechung im Sicherheitsmuster deutlich sichtbar, so
daß ein eventueller Nachprägeversuch mit einem anderen Zeichen sofort erkenntlich
ist. In den Bereichen, wo die Linien des Sicherheitsmusters nahezu parallel zu den
Flanken des Zeichens verliefen, sind die Linien 14 infolge des Rückprägens verzerrt,
wodurch ein Verfälschungsversuch ebenfalls sichtbar wird.
[0034] Bei normaler Betrachtung der in Fig. 3a dargestellten Zeichen, d. h. senkrecht zur
Kartenoberfläche erscheint das Sicherheitsmuster aufgrund der räumlichen Aufteilung
und aufgrund von Schatteneffekten und Spiegelungen sehr homogen. Trotz der schwach
oder gar nicht beschriebenen Hochprägeflanken erkennt der Betrachter die in Fig. 3a
dargestellten hellen Bereiche 11 nicht. Man kann unter diesen Umständen auch keinerlei
Verzerrungen des Druckbildes erkennen.
[0035] Nach dem Rückprägen der Zeichen sind die Teile des Sicherheitsmusters, die vorher
auf der Kartenoberfläche 10 und auf den Scheitelebenen 12 der Prägezeichen getrennt
waren, nun in der gleichen Ebene angeordnet. Vorher vorhandene Spiegel- und Schatteneffekte
entfallen. Bei dieser Ausführungsform heben sich die unbeschrifteten Flankenbereiche
15 plötzlich relativ stark als helle Doppellinien von ihrer Umgebung ab, so daß das
ursprüngliche Zeichen unverändert sichtbar bleibt.
[0036] Das in Fig. 3a gezeigte Sicherheitsmuster kann auch we
- sentlich komplizierter aufgebaut sein. Es kann z. B. aus einer Folge von Schriftzeichen
("Mikroschrift") bestehen, welche den Bereich der hochgeprägten Zeichen überlagern.
Die Schriftzeichen können entweder eine kartenunabhängige Information tragen oder
aber auch eine benutzerbezogene, kartenindividuelle (z. B. den Namen des Karteninhabers).
Der durch die Rückprägung entstehende Effekt ist analog zu dem in Fig. 3b geschilderten.
[0037] In Fig. 4a und Fig. 4b sind zwei schematische, nicht maßstabsgetreue Anordnungen
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens skizziert.
[0038] Fig. 4a zeigt eine Ausweiskarte 20 mit hochgeprägten Zeichen 21, welche im Bereich
der hochgeprägten Daten von dem.Laserstrahlschreiber 22 mit einem Sicherheitsmuster
überschrieben wird . In dieser Anordnung ist bei ruhender Karte und zweidimensional
abgelenktem Laserstrahl das Verhältnis von Abstand d (Laserstrahlschreiber zur Kartenoberfläche)
zu Kartenlänge c so groß zu wählen, daß die Strahlen 23, 24, 25 des Laserstrahlschreibers
in allen Kartenbereichen nahezu senkrecht auf die Kartenebene auftreffen. Bewegt man
die Karte während der Beschriftung an dem Laserstrahlschreiber vorbei, ist die Anordnung
bei senkrechter Beschriftung natürlich unabhängig vom Kartenabstand. Während die Strahlen
23 und 24 auf Bereiche der Karte auftreffen, welche senkrecht zum Laserstrahl stehen
und daher die Laserenergie zum größten Teil absorbieren (dort kommt es zu einer deutlich
sichtbaren Verfärbung des Kartenmaterials), wird die Energie des Strahls 25, welche
auf eine Flanke des hochgeprägten Zeichens 21 auftrifft, zum größten Teil reflektiert,
so daß es dort zu keiner bzw. nur zu einer sehr schwachen Verfärbung kommt.
[0039] Fig. 4b zeigt eine Anordnung zur Erzielung des oben schon erwähnten "Schatteneffektes".
In diesem Fall wird die Beschriftung unter schrägem Winkel vorgenommen. Bei dieser
auf die Kartenebene bezogenen unsymmetrischen Position des Laserstrahlschreibers (Laserstrahlschreiber
steht im linken Kartenbereich) entsteht beim Einschreiben des Sicherheitsmusters hinter
(relativ zum Laserstrahlschreiber 22) den hochgeprägten Zeichen 21 ein "Schatten",
d. h. die Strahlen (z. B. Strahl 27) des Laserstrahlschreibers erreichen diesen Bereich
nicht, da er durch das hochgeprägte Zeichen 21 aus dem Strahlbereich ausgeblendet
wird. In diesem Fall wird auch (durch Strahl 26) die dem Laserstrahlschreiber zugewendete
Flanke des hochgeprägten Zeichens 21 mitbeschrieben.
[0040] Durch Variation der Parameter c und d und der Position des Laserstrahlschreibers
können die "Schatteneffekte" in weiten Bereichen variiert werden.
[0041] In den dargestellten Anordnungen in Fig. 4a und Fig. 4b ist der Beschriftungsvorgang
so dargestellt, daß die Position der Ausweiskarte 21 und des Laserstrahlschreibers
22 fest sind und nur die Strahlen die Kartenfläche überstreichen. Es ist natürlich
auch möglich, wie bereits angedeutet, die Ausweiskarte am Laserstrahlschreiber vorbeizuführen,
d. h. die die Ausweiskarte wird bewegt, während der Laserstrahl fixiert bleibt.
[0042] Zusammenfassend sei gesagt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hochgeprägte
Ausweiskarten besonders wirkungsvoll vor Fälschungs- und Verfälschungsversuchen geschützt
werden können. Die Freiheit in der Wahl der Sicherheitsmuster, die große Variabilität
in bezug auf die Anpassung an ein spezielles Kartendesign und der hohe Sicherungswert
machen das erfindungsgemäße Verfahren zu einem besonders wirkungsvollen Mittel, die
durch betrügerische Kartenmanipulationen jährlich entstehenden Schäden drastisch zu
senken.
1. Ausweiskarte mit alphanumerischen Zeichen, die als Druckstock verwendbar in hochgeprägter
Form vorliegen, dadurch gekennzeichnet , daß die hochgeprägten Zeichen von einem Sicherheitsmuster
überlagert sind, welches mit einem Laserstrahlschreiber eingeschrieben als Verfärbung
des Kartenmaterials und bei senkrechter Betrachtung verzerrungsfrei erscheint.
2. Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Sicherheitsmuster
aus paral- .len Linien besteht.
3. Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Sicherheitsmuster
ein Guillochenmuster ist.
4. Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Sicherheitsmuster
aus Schriftzeichen in Form einer Mikroschrift gebildet ist.
5. Ausweiskarte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Mikroschrift aktuelle
Daten des Ausweiskarteninhabers enthält.
6. Ausweiskarte nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Sicherheitsmuster
den Bereich der hochgeprägten Daten großflächig überdeckt.
7. Ausweiskarte nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Sicherheitsmuster
auf den hochgeprägten Zeichen als Unterbrechung in einer Farbschicht sichtbar ist.
8. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß
a) eine schon personalisierte und mit den Hochprägedaten versehene Ausweiskarte einer
Laserschreibvorrichtung zugeführt wird,
b) ein aus Linien, Guillochen oder Schriftzeichen gebildetes Sicherheitsmuster mittels
des Laserstrahlschreibers über den Bereich geprägter Daten eingeschrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Strahl des Laserstrahlschreibers
während des Beschriftungsvorganges nahezu senkrecht zur Kartenebene steht.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Strahl des Laserstrahlschreibers
während des Beschriftungsvorganges schräg zur Kartenebene steht.
11. Verfahren nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß während des Beschriftungsvorganges
der Strahl des Laserstrahlschreibers bewegt wird und die Ausweiskarte fest positioniert
ist.