[0001] Die Erfindung betrifft die Ausbildung von Festkontakten zur Anordnung in der Wand
von Isolierzylindern von Lastwählern für Transformatoren, wobei ein durch den Isolierzylinder
nach außen geführtes Kontaktträgerende mit Wicklungsausleitungen von Stufenwicklungen
verbunden ist und wobei von in das Innere des Isolierzylinders hineinragenden Zapfen
der Kontaktträger mit einem beweglichen Gegenkontakt zusammenwirkende auswechselbare
Verschleißstücke getragen sind.
[0002] Lastwähler dienen zur Spannungseinstellung von Transformatoren unter Last. Beim Umschalten
des Lastwählers von Stufe zu Stufe entsteht infolge des jeweils auftretenden Lichtbogens
an der Oberfläche dieser Kontakte ein elektrischer Abbrand. Mit zunehmender Schaltzahl
geht dadurch immer mehr Kontaktwerkstoff verloren. Diese Kontakterosion begrenzt die
Lebensdauer der Kontakte. Die Kontakte müssen demzufolge beim Erreichen bestimmter
Schaltzahlen ausgetauscht werden. Bei einer hierfür vorgesehenen Einrichtung bestehen
die am Isolierzylinder angebrachten Festkontakte aus einem am Isolierzylinder befestigten
Kontaktträger und einem auf diesen Kontaktträger aufgeschraubten oder durch besondere
Schrauben gehaltenen, der Kontakterosion ausgesetzten Kontaktbelag.
[0003] Die Isolierzylinder üblicher Lastwähler haben mit etwa 400 mm einen relativ kleinen
Innendurchmesser und haben mit 1000 - 1500 mm gleichzeitig eine verhältnismäßig große
Länge. Die stets senkrecht angeordneten Lastwähler sind meist am Kesseldeckel eines
Transformators aufgehängt. Der eine Schaltkammer darstellende Innenraum der Lastwähler
ist nach Abnehmen eines Deckels und nach Entnahme des Öles sowie des innerhalb des
Isolierzylinders noch vorhandenen drehbaren Kontaktsystems mit Kontaktarmen zugänglich.
Bei den vorgenannten Abmessungen der Isolierzylinder ist jedoch das Abschrauben der
verbrauchten Kontaktbeläge äußerst mühsam und oberhalb bestimmter Längen der IsoliergefäBe
praktisch nicht mehr durchführbar.
[0004] Darüber hinaus verursachen die mit hoher Geschwindigkeit über die am Isolierzylinder
befestigten Kontakte laufenden drehbaren von Kontaktarmen getragenen Kontakte des
Lastwählers auf den Festkontakten hohe radiale und tangentiale Schlagbeanspruchungen.
Um ein allmähliches Lockerwerden der Verbindung zwischen den beiden Kontaktteilen
der am Isolierzylinder befestigten Kontakte zu vermeiden, müssen diese Teile ausreichend
stark gegeneinander verspannt sein. Eine Schraubverbindung erfüllt diese Forderung
bei hohen Schlagbeanspruchungen nur, wenn unter dem Schraubenkopf entsprechend kräftig
wirkende Spannelemente angeordnet sind. Diese Voraussetzungen befriedigend erfüllende
Lösungen führen jedoch in Verbindung mit Schraubverbindungen bei den beengten Platzverhältnissen
zu erheblichen konstruktiven Schwierigkeiten und darüber hinaus zu unwirtschaftlichen
Lösungen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für Lastwähler von Transformatoren
einen Festkontakt zu entwickeln, dessen der Kontakterosion ausgesetzter Teil leicht
auswechselbar ist und durch eine hohe Anpreßkraft gegenüber dem ihn tragenden Kontaktkörper
auch über lange Betriebszeiten vernachlässigbar kleine Übergangswiderstände gewährleistet.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe für einen Festkontakt mit einem von einem Isolierzylinder
getragenen Kontaktkörper und mit einem von diesem Kontaktträger in das Innere der
Isolierzylinder hineinragenden Zapfen dadurch gelöst,
- daß Verschleißstücke auf die Stirnseiten der Zapfen drücken und die Zapfen mindestens
teilweise seitlich umfassen,
- daß jedes Verschleißstück jeweils durch mindestens eine parallel zur Wählerachse
angeordnete Spannhülse auf dem Zapfen gehalten ist und
- daß Bohrungen zur Aufnahme der Spannhülsen in den Verschleißstücken von auf Stirnseiten
des Zapfens drückenden Auflageflächen einen geringfügig kleineren Abstand haben als
Querbohrungen in den Zapfen von deren Auflageflächen.
[0007] Nach zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung ist vorgesehen, daß ein durch Maßtoleranzen
bedingter Spalt zwischen dem Zapfen und dem Verschleißstück mit einer elektrisch leitenden
Paste mit einem in Öl nicht löslichen Bindemittel gefüllt ist und daß die Verschleißstücke
aus einem Bimetall aufgebaut sind, wobei die dem beweglichen Gegenkontakt zugekehrte
Fläche von einem abbrandarmen Werkstoff und wobei die Zapfen umfassende Stege aus
einem zu diesem auf Dauer einen minimalen Übergangswiderstand gewährleistenden Werkstoff
gebildet ist. Dabei ist die dem beweglichen Gegenkontakt zugekehrte Fläche des Verschleißstückes
gewölbt und dient gleichzeitig als Nockenbahn zur Steuerung von Bewegungen des beweglichen
Kontaktes in dem ihn tragenden Kontaktarm.
[0008] Nach vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist jedes Verschleißstück nur von
einer Spannhülse gehalten und liegt die Wirkungslinie einer von dieser auf das Verschleißstück
ausgeübten Einspannkraft zwischen in Umfangsrichtung des Isolierzylinders gegeneinander
versetzten Auflagepunkten des Verschleißstückes auf der Stirnseite des Zapfens.
[0009] Erfindungsgemäß gestaltete Festkontakte sind in Lastwählern von Transformatoren sehr
vorteilhaft einsetzbar, weil die parallel zur Wählerachse angeordneten Spannhülsen
bei geöffneter Schaltkammer unter Einsatz von einfachen Werkzeugen von außen einfach
lösbar und einsetzbar und damit die Verschleißstücke an den Festkontakten ebenfalls
auf einfache Weise auswechselbar sind. Gleichzeitig gewähren die Spannhülsen durch
die von ihnen ausgehende Federkraft eine auch unter dem Einfluß von Schlagbeanspruchungen
gleichbleibende Anpreßkraft der Verschleißstücke auf sie tragende Kontaktkörper.
[0010] Ausbau und Einbau von Kontakten wird bei der Lösung mit Spannhülsen dadurch wesentlich
erleichtert, daß hierzu ein Spezialwerkzeug benutzt wird. Ein Verschleißstück wird
mittels der Spannhülsen in einem am unteren Ende gabelförmig ausgebildeten Montagewerkzeug
befestigt. Mittels des Werkzeuges wird das Verschleißstück dann auf den Kontaktkörper
aufgesteckt. Anschließend wird mittels eines am oberen Ende des Werkzeuges angeordneten
Hebelmechanismus ein Stößel nach unten gedrückt, wodurch die Spannhülsen in die richtige
Position gebracht werden.
[0011] Die Demontage eines Verschleißstückes erfolgt sinngemäß indem nach Aufsetzen des
Werkzeuges die Spannhülsen mittels des Stößels nach unten herausgedrückt werden. Bei
entsprechender Länge des Werkzeuges lassen sich auf diese Weise auch bei relativ langen
Isolierzylindern die Verschleißstücke mühelos ein- und ausbauen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen achsparallelen Vertikalschnitt durch einen Lastwähler ohne dessen
bewegliche Schaltarme und -kontakte.
Fig. 2 zeigt in einem größeren Maßstab den Aufbau eines zugehörigen Festkontaktes.
[0013] Ein Isolierzylinder 1 bildet zusammen mit einem Deckel 5 und einem Boden 8 eine hermetisch
geschlossene und im Betriebszustand vollständig mit Transformatoröl gefüllte Schaltkammer
für einen Lastwähler. Der Isolierzylinder 1 ist mit einem Flanschring 9 in üblicher
Weise an einem Kesseldeckel 4 eines zugehörigen Transformators aufgehängt. In der
Schaltkammer angeordnete bewegliche Kontakte und diese tragende Schaltarme und -gestänge
sind zur besseren Übersicht für die erfindungsgemäße Festkontaktgestaltung nicht dargestellt.
[0014] Die Wand des Isolierzylinders 1 trägt einen Vielzahl von Kontaktträgern 2, die sich
mit einem umlaufenden Bund auf der Innenseite des Isolierzylinders 1 abstützen und
durch je eine Mutter 12 in ihrer Lage gehalten sind. Zur Langzeitgewährleistung der
erforderlichen Haltekraft sind zwischen der Mutter 12 und dem Isolierzylinder 1 federnde
Ringe 13 angeordnet. Darüber hinaus ist jeder Kontaktträger 2 in nicht dargestellter
Art und Weise formschlüssig durch die Wand des Isolierzylinders 1 geführt und dadurch
gegen Verdrehen gesichert.
[0015] Die nach außen aus dem Isolierzylinder 1 herausragenden Enden der Kontaktträger 2
sind in üblicher nicht dargestellter Art und Weise mit den Ausleitungen von Feinstufenwicklungen
und gegebenenfalls auch mit den Enden und Ausleitungen von weiteren Wicklungen verbunden,
so daß die von den entsprechenden Verschleißstükken 3 gebildeten Kontakte je nach
Bedarf Fein- oder Vorwählerkontakte darstellen.
[0016] Jeder Kontaktträger 2 ragt mit einem Zapfen 6 radial in den Innenraum des Isolierzylinders
1 hinein und trägt ein Verschleißstück 3. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel hat
der Zapfen 6 einen rechteckigen und das Verschleißstück 3 in derselben Schnittebene
einen hieran angepaßten Querschnitt. Parallel zur Zapfenachse hat das Verschleißstück
3 einen U-förmigen Querschnitt und liegt eng an der Kontur des Zapfens 6 an.
[0017] Parallel zur Achse des Isolierzylinders 1 sind der Zapfen 6 und die diese wie ein
Wulst umfassenden Seitenwände des topfförmigen VerschleiBstückes 3 von einer Querbohrung
11 bzw. von Bohrungen 10 durchsetzt. Die Bohrungen 10 und die Querbohrung 11 dienen
zur Aufnahme einer Spannhülse 7, die den Boden des Sackloches in dem topfförmigen
Verschleißstück 3 mit großer Kraft auf die Stirnfläche des Zapfens 6 preßt. Diese
Preßkraft ist dadurch gewährleistet, daß die Bohrungen 10 vom Grund des Sackloches
in dem Verschleißstück 3 einen kleineren Abstand haben als die Querbohrung 11 von
der Stirnfläche des jeweils zugehörigen Zapfens 6.
[0018] Durch die Parallelität der Bohrungen 10 und der Querbohrung 11 mit der Achse des
Isolierzylinders 1 ist die jeweilige Spannhülse 7 mit einem nicht näher dargestellten
einfachen zunächst auch das Verschleißstück 3 haltenden und führenden Werkzeug von
oben in die Bohrungen 10 und 11 einpreßbar und mit demselben Werkzeug nach unten aus
diesen Bohrungen wieder austreibbar. Dabei ist durch die Verwendung von parallel zur
Achse des Isolierzylinders 1 geführten Stangen in diesem Werkzeug sowohl die Montage
als auch die Demontage der Verschleißstücke 3 praktisch bei beliebig engen und beliebig
langen Isolierrohren 1 möglich.
[0019] Bei der Montage werden die Verschlußstücke 3 mittels der Spannhülsen 7 in dem Montagewerkzeug
befestigt, wobei jedoch die Spannhülsen 7 nur so weit in die Verschleißstücke 7 eingedrückt
werden, daß sie im Montagewerkzeug ausreichend gehalten sind. Die Verschleißstücke
3 werden so auf die Zapfen 6 der am Isolierzylinder 1 festmontierten Kontaktträger
2 gebracht und dort die Spannhülsen 7 dann ganz eingedrückt.
[0020] Bei der Demontage werden die Spannhülsen 7 mit einem entsprechenden Werkzeug zunächst
nur so weit herausgedrückt, daß sie den Zapfen 2 freigeben aber im unteren Teil des
Verschleißstückes 3 noch stecken. Gleichzeitig steckt der herausgedrückte Teil der
Spannhülsen 7 in entsprechenden Bohrungen des Montagewerkzeuges, wodurch die Verschleißstücke
3 über die Spannhülsen 7 fest im Montagewerkzeug gehalten sind und somit mit dem Montagewerkzeug
ohne Gefahr des Herausfallens aus dem Isolierzylinder 1 herausgehoben werden können.
1. Festkontakt zur Anordnung in der Wand von Isolierzylindern (1) von Lastwählern
für Transformatoren, wobei ein durch den Isolierzylinder (1) nach außen geführtes
Kontaktträgerende mit Wicklungsausleitungen von Stufenwicklungen verbunden ist und
wobei von in das Innere der Isolierzylinder (1) hineinragenden Zapfen (6) der Kontaktträger
(2) mit einem beweglichen Gegenkontakt zusammenwirkende auswechselbare Verschleißstücke
(3) getragen sind, dadurch gekennzeichnet ,
- daß die Verschleißstücke (3) auf die Stirnseiten der Zapfen (6) drücken und die
Zapfen (6) mindestens teilweise seitlich umfassen,
- daß jedes Verschleißstück (3) jeweils durch mindestens eine parallel zur Wählerachse
angeordnete Spannhülse (7) auf dem Zapfen (6) gehalten ist und
- daß Bohrungen (10) zur Aufnahme der Spannhülsen (7) in den Verschleißstücken (3)
vom auf die Stirnseiten des Zapfens (6) drückenden Grund eines Sackloches einen geringfügig
kleineren Abstand haben als Querbohrungen (11) in den Zapfen (6) von deren Stirnseite.
2. Festkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekenneichnet , daß ein durch Maßtoleranzen
bedingter Spalt zwischen dem Zapfen (6) und dem Verschleißstück (3) mit einer elektrisch
leitenden Paste mit einem in Öl nicht löslichen Bindemittel gefüllt ist.
3. Festkontakt nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschleißstücke
(3) aus einem Bimetall aufgebaut sind, wobei die dem beweglichen Kontakt zugekehrte
Fläche von einem abbrandarmen Werkstoff und wobei die Zapfen (6) umfassende Stege
aus einem zu diesem auf Dauer einen minimalen Übergangswiderstand gewährleistenden
Werkstoff gebildet sind.
4. Festkontakt nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die dem beweglichen
Gegenkontakt zugekehrte Fläche des Verschleißstückes (3) gewölbt ist und als Nockenbahn
zur Steuerung von Bewegungen des beweglichen Kontaktes in dem ihn tragenden Kontaktarm
dient.
5. Festkontakt nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß jedes Verschleißstück
(3) nur von einer Spannhülse gehalten ist und daß die Wirkungslinie einer von dieser
auf das Verschleißstück (3) ausgeübten Einspannkraft zwischen in Umfangsrichtung des
Isolierzylinders gegeneinander versetzten Auflagepunkten des Verschleißstückes (3)
auf der Stirnseite des Zapfens liegt.
6. Festkontakt nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnseite
des Zapfens (6) als Kegel oder Kegelstumpf ausgebildet ist.
7. Festkontakt nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Zapfen (6)
im Querschnitt ein Viereck darstellt.
8. Festkontakt nach Anspruch 1 bis 5 und einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzechnet
, daß die Abmessung des Verschleißstückes (3) in Umfangsrichtung des Isolierzylinders
kleiner ist als in dessen Achsrichtung.