(19)
(11) EP 0 123 257 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1984  Patentblatt  1984/44

(21) Anmeldenummer: 84104326.8

(22) Anmeldetag:  17.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 20.04.1983 DE 3314333

(71) Anmelder: Albert-Frankenthal AG
D-67225 Frankenthal (DE)

(72) Erfinder:
  • Bernauer, Joachim
    D-6710 Frankenthal (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
D-86150 Augsburg
D-86150 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Farbzufuhr zu den Farbwerken einer Mehrfarbendruckmaschine


    (57) Bei der Herstellung eines Mehrfarbendrucks läßt sich dadurch eine genaue und wirtschaftliche Regelung der Einfärbung der Form erreichen, daß die dem von einer Vorlage (1) remittierten Licht entsprechenden optischen Frequenzen mittels eines Lichtdruckwandlers (4) in akustische Frequenzen umgesetzt und mittels einer Frequenzfiltereinrichtung (9) in schmale Frequenzbereiche unterteilt werden, die mittels einer Bewertungseinrichtung (10) spektral nach Intensität erfaßt werden, und daß die hierbei sich ergebenden Intensitätswerte in Relation zu den zur Herstellung des Mehrfarbensrucks verwendeten Farben gesetzt und in die Zufuhr der verwendeten Farben regelnde Stellgrößen, vorzugsweise die Zonenschrauben (15) regelnde Stellgrößen, umgesetzt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft nach einem ersten Erfindungsgedanken ein Verfahren zur Regelung der aus einem Farbspeicher gespeisten, zonenweisen Farbzufuhr zu den Farbwerken einer Mehrfarbendruckmaschine, insbesondere zur Regelung der Stellung von die Farbzufuhr beeinflussenden Zonenschrauben, und geht gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Zur Regelung der Zonenschrauben finden bisher am Rand des eigentlichen Druckbilds mitgedruckte Teststreifen Verwendung. Diese Teststreifen bestehen aus pro Farbwerkszone vorgesehenen, den verwendeten Grundfarben zugeordneten Volltonfeldern. Diese Volltonfelder werden densitometrisch erfaßt und mit einem Sollwert dahingehend verglichen, ob Farbmangel oder Farbüberschuß herrscht. Nachteilig hierbei ist, daß auf dem Bedruckstoff pro Zylinderumfang eine bestimmte Fläche für die Teststreifen reserviert werden muß. Dies bedeutet nicht nur einen Verlust an zur Verfügung stehender Nutzfläche, sondern erfordert auch einen hohen Aufwand zur nachträglichen Entfernung der genannten Teststreifen bei der Weiterverarbeitung einer bedruckten Bahn zu bogenförmigen Produkten. Ein weiterer Nachteil ist in der hier lediglich sehr groben Auflösung des Farbspektrums zu sehen, die von der Funktion des menschlichen Auges weit entfernt ist. Das Farbspektrum wird hier praktisch in lediglich drei den Grundfarben entsprechende Felder aufgelöst. Es kommt jedoch in der Praxis nicht selten vor, daß die verwendeten Farben jeweils einen bestimmten Anteil einer anderen Farbe enthalten. So kann z.B. das Blau einen leichten Rotstich aufweisen oder dergleichen. Dies ist jedoch bei der genannten groben Auflösung des Farbspektrums nicht erfaßbar. Die Folge hiervon kann daher sein, daß bei einem Übereinanderdruck von Blau und Rot der Rotanteil für das Auge erkennbar zu groß und .der Blauanteil zu klein wird, obwohl die Volltonflächen der Teststreifen dem Sollwert entsprechen. Die erzielbare Druckqualität ist daher hohen Anforderungen nicht ganz gewachsen.

    [0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Fufgabe der vorliegenden Erfindung unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Lösungen ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen, das ohne Teststreifen auskommt und dennoch eine vergleichsweise hohe Druckqualität ermöglicht. Gemäß einer weiteren Aufgabe der Erfindung soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, die einfach aufgebaut ist und dennoch eine hohe Genauigkeit gewährleistet.

    [0004] In verfahrensmäßiger Hinsicht gelingt die Lösung der übergeordneten Aufgabe in überraschend einfacher Weise dadurch, daß die dem von einer der laufenden Produktion entnommenen Vorlage von jeweils mindestens einer Farbwerkszone entsprechender Breite remittierten Licht entsprechenden optischen Frequenzen in akustische Fre- quenzen umgesetzt und spektral nach Intensität erfaßt werden und daß die hierbei sich ergebenden Intensitätswerte in Relation zu den zur Herstellung des Mehrfarbendrucks verwendeten Farben gesetzt und in die Zufuhr der verwendeten Farben regelnde Stellgrößen umgesetzt werden.

    [0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lösung der vorrichtungsseitigen Aufgabe kennzeichnet sich durch mindestens einen mit von einer mit Licht beaufschlagbaren Vorlage zumindest zonenweise remittiertem Licht beaufschlagbaren Lichtdruckwandler, dessen Ausgangssignale mittels eines akustischen Sensors aufnehmbar und auf einen akustischen Empfänger übertragbar sind, dem eine das zugeordnete Spektrum in eine beliebige Anzahl von Frequenzbereichen einteilende Frequenzfiltereinrichtung nachgeordnet ist, deren den einzelnen Frequenzbereichen zugeordnete Ausgangswerte zonenweise mittels einer nachgeordneten Bewertungseinrichtung in den zur Herstellung des Mehrfarbendrucks verwendeten Farben zugeordnete Stellgrößen umsetzbar sind.

    [0006] Die Umsetzung der optischen Frequenzen des von der Vorlage remittierten farbigen Lichts in akustische Frequenzen ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Frequenzfilterung ohne Intensitätsverlust. Die gesamte Intensität des zirkular polarisierten Lichts geht daher in das Ergebnis ein. Eine Polarisierung des Lichts und damit verbundene Intensitätsverluste sind hierbei in vorteilhafter Weise nicht erforderlich. Dies ergibt daher Meßwerte mit einem hohen Intensitätsniveau. Der Einfluß-von Störgrößen auf die gewonnenen Meßwerte ist daher in vorteilhafter Weise gering. Gleichzeitig ermöglicht die Umsetzung der optischen Frequenzen in akustischen Frequenzen die Verwendung von aktustischen Sensoren, die in vorteilhafter Weise nicht nur äußerst robust sind, sondern auch eine gleichmäßige Empfindlichkeit über dem gesamten Spektrum aufweisen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß hier keine mechanische Bewegung von Teilen der Optik bzw. keine geometrische Abbildung der Vorlage erforderlich sind. Vielmehr kann der verwendete Lichtdruckwandler einen Lichtstrom beliebiger Form verarbeiten, was sich positiv auf den Aufbau der erforderlichen Optik auswirkt. Ein ganz besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß eine hohe selektive Empfindlichkeit erreicht werden kann, dh. daß die Aufteilung des Spektrums auf der Akustikseite in vorteilhafter Weise in solch feiner Weise erfolgen kann, daß eine der Auflösung des menschlichen Auges angemessene Auflösung des aufgenommenen, über das ganze optische Spektrum gehenden Frequenzbands erreicht wird. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen liefern praktisch eine der tatsächlichen Färbung der Vorlage sehr genau entsprechende Intensitätskurve über dem ganzen Spektrum, womit sich auch die spektral in den Übergangsbereichen angesiedelten Halbtöne etc. ohne weiteres erfassen und dem Spektralbereich der verwendeten Farben -zuordnen lassen. Die feine Rasterung ermöglicht in vorteilhafter Weise auch die Verwendung von Farben, die in der Tönung von den Standardfarben abweishen, ohne daß sich dies negativ auf das Ergebnis auswirken kann, was die Vielseitigkeit einer Druckmaschine hinsichtlich-der zu verwendenden Farben erhöht. Die vorstehenden Ausführungen lassen erkennen, daß die Erfindung die ihr gestellte Aufgabe mit einfachen und kostengünstigen Mitteln löst. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind demnach insbesondere in einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit zu sehen.

    [0007] Bei dem genannten Lichtdruckwandler handelt es sich zwar um ein an sich bekanntes Bauelement zur Umsetzung eines Lichtsignals in ein entsprechendes akustisches Signal. Anordnungen dieser Art werden bisher jedoch lediglich dazu benutzt, die Art der Zusammensetzung einer Flüssigkeit oder eines Gases zu bestimmen. Hierbei wird ein das zu bestimmende Medium enthaltender Lichtdruckwandler mit monochromatischem Licht beaufschlagt. Das mittels eines akustischen Sensors aufnehmbare akustische Signal läßt sich dabei in Relation zu den Stoffeigenschaften des Mediums setzen. Hieraus konnte jedoch ersichtlich kein Hinweis auf die erfindungsgemäße Kombination entnommen werden.

    [0008] Ferner ist es auch schon bekannt, mit Hilfe eines sog. akusto-optischen Filters die Intensität von Licht über dem ganzen Spektrum zu bestimmen. Derartige akusto-optische Filter werden mittels eines Schwingungsgebers angeregt und lassen jeweils nur einen bestimmten, von der Anregung abhängigen Frequenzbereich durch. Einrichtungen dieser Art finden bisher zur Polarisierung von Licht in Lichtleitsystemen Verwendung. Hierbei ist jedoch ersichtlich eine Polarisation des Lichts erforderlich. Hierdurch geht jedoch ein großer Anteil der Lichtintensität verloren. Die erzielbarenMeßwerte liegen daher auf einem sehr niedrigen Niveau, so daß Störgrößen einen merkbaren Einfluß gewinnen können. Auch hieraus konnte demnach keine Anregung zur Lösung der erfindungsgemä-Ben Aufgabe entnommen werden.

    [0009] Vorteilhaft wird der Lichtdruckwandler mit entsprechend seiner Eigenfrequenz zerhacktem Licht beaufschlagt. Diese Maßnahme ergibt in vorteilhafter Weise eine Selbstverstärkung.

    [0010] Zur Bewerkstelligung einer einfachen Eichung der erfindungsgemäßen Einrichtung können die von einer vorhandenen Vorlage remittierten Intensitätswerte mit den bei vollem Licht sich ergebenden Intensitätswerten verglichen und die Intensitätsdifferenzwerte vorzugsweise nach Vergleich mit entsprechenden Sollwerten in entsprechende Stellgrößen umgesetzt werden.

    [0011] Zur Erzielung einer geeigneten Bewertungskurve findet hierbei zweckmäßig Licht mit bekanntem Spektrum, insbesondere verstärktes Tageslicht Verwendung.

    [0012] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß bei einer Rollenrotationsdruckmaschine die laufende Bedruckstoffbahn als Vorlage Verwendung findet, wobei das hiervon remittierte Licht jeweils über einer vorgegebenen, vorzugsweise einem Zylinderumfang entsprechenden Strecke aufintegriert wird. Diese Maßnahme ermöglicht in vorteilhafter Weise eine laufende Überwa- chung der Färbung anhand der laufenden Papierbahn und stellt daher in vorteilhafter Weise eine sehr kurzfristige Eingriffsmöglichkeit zur Verfügung.

    [0013] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann die Frequenzintensität im Rahmen von 10 bis 20, vorzugsweise 15 gleich breiten Frequenzbereichen ermittelt werden. Derartige Frequenzbereiche können auf der akustischen Seite in vorteilhafter Weise ohne Intensitätsverlust aus dem mittels eines sog. Panoramaempfängers empfangenen Frequenzband herausgefiltert werden. Die Aufteilung des Frequenzbands in 10 bis 20, vorzugsweise 15 Frequenzbereiche ergibt dabei in vorteilhafter Weise bereits eine 4- bis 5fach feinere Auflösung als dies mit der bekannten Dreifiltermethode erreichbar ist. Zweckmäßig werden dabei die einzelnen Frequenzbereiche nacheinander aus dem aufgenommenen Frequenzband herausgefiltert. Hierzu kann einem sog. Panoramaempfänger ein von einem Rechner auf jeden Frequenzbereich einstellbares und entsprechend abfragbares Frequenzfilter nachgeordnet sein. Diese Maßnahme stellt sicher, daß man praktisch mit einem Freauenzfilter auskommt, das entsprechend eingestellt und abgefragt wird, was die Eichung sehr vereinfacht.

    [0014] In weiterer vorteilhafter Fortbildung der übergeordneten Naßnahmen können der bzw. die Lichtdruckwandler jeweils durch einen Glaskörper gebildet werden. Diese Maßnahme ergibt in vorteilhafter Weise eine hohe Exaktheit und erweist sich dennoch als höchst einfach und kostengünstig.

    [0015] Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.

    [0016] In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Regeleinrichtung und

    Figur 2 ein Intensitäts-Frequenz-Koordinatenkreuz.



    [0017] Der Aufbau und die Wirkungsweise einer Mehrfarbendruckmaschine etwa in Form einer Hochdruck- oder insbesondere einer Offsetrollenrotationsdruckmaschine sind an sich bekannt. In Figur 1 ist der in einer derartigen Rollenrotationsdruckmaschine mehrfarbig bedruckte Bedruckstoff anhand einer Papierbahn 1 lediglich schematisch angedeutet. Die Druckqualität hängt hier insbesondere von der richtigen Einfärbung der Form ab. Sowohl Farb- überschuß als auch Farbmangel können schädlich sein. Da die benötigte Farbdichte über der Maschinenbreite jedoch unterschiedlich ist, wird diese bekanntlich in mehrere Zonen unterteilt, denen jeweils eine die Farbzufuhr bestimmende Zonenschraube zugeordnet ist. Im vorliegenden Fall wird die Einstellung der nicht dargestellten Zonenschrauben in Abhängigkeit von anhand der jeweils entsprechenden Zonen des auf der Papierbahn 1 vorhandenen Druckbilds direkt abgenommenen Meßwerten eingestellt, so daß sich eine der Zahl der vorhandenen Zonen entsprechende Anzahl von Regelstrecken zur Einhaltung der gewünschten Farbgebung ergibt.

    [0018] Die aufzunehmenden Meßwerte bestehen hier aus von einer das Druckbild enthaltenden Vorlage remittiertem, mittels einer Lichtquelle 2 erzeugtem, farbigem Licht. Vei der Vorlage kann es sich im Falle einer Bogenmaschine um einen der laufenden Produktion entnommenen Bogen handeln. Im Falle einer Rotationsdruckmaschine handelt es sich hierbei zweckmäßig, wie weiter oben bereits erwähnt, um die bedruckte Materialbahn bzw. jeweils einen einem Formzylinderumfang entsprechenden Bahnabschnitt. Pro Zone ist eine Lichtquelle 2 vorgesehen, durch welche die Vorlage mit Licht beaufschlagt wird. Hierbei findet zur Bewerkstelligung einer exakten Auswertbarkeit Licht mit bekanntem Spektrum Verwendung. Als zweckmäßig hat sich in diesem Zusammenhang Licht mit dem Tageslicht entsprechendem Spektrum erwiesen. Als Lichtquelle 2 zur Erzeugung von entsprechend verstärktem Tageslicht haben sich Tageslichtlampen mit einer Leistung von 4000 bis 5000 Kelvin als zweckmäßig erwiesen. Die den nebeneinander liegenden Zonen der Papierbahn 1 jeweils zugeordneten Lichtquellen 2 sind zweckmäßig im Bereich vor dem Einlauf der Papierbahn 1 in einen der Druckmaschine nachgeordneten Falzapparat angeordnet. Die Anordnung kann hierbei in Richtung der Laufrichtung der Bahn so gegeneinander versetzt erfolgen, daß eine gegenseitige Beeinflussung nicht zu befürchten ist, sofern sämtliche Lichtquellen gleichzeitig aktiviert werden. Dies läßt sich in vorteilhafter Weise aber auch durch eine entsprechend aufeinander abgestufte aufeinanderfolgende Aktivierung der Lichtquellen 2 erreichen.

    [0019] Das von jeder Lichtquelle 2 auf die jeweils zugeordnete Zone der Papierbahn 1 geworfene Licht wird, wie durch den Strahlengang 3 angedeutet ist, von der Papierbahn 1 remittiert. Das remittierte Licht wird einem Lichtdruckwandler 4 zugeführt. Hierbei handelt es sich um ein Bauelement, das ein anisotropes Medium enthält, d.h. ein Medium, das auf Lichtdruck so reagiert, daß jeder Frequenz im Bereich des sichtbaren Spektrums eine bekannte Antwort in Form einer Frequenz im Bereich des akustischen Spektrums zugeordnet ist. Hierbei kann es sich um eine mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllte Kammer handeln. Im dargestellten Ausführungsbeispiel findet als anisotropes Medium ein Glaskörper 5 mit kristalliner Struktur Verwendung. Das Glas ist dabei so mit Fremdatomen dotiert, daß über dem ganzen Spektrum derselbe Lichtdruck erzielt wird. Der Glaskörper 5 ist in einem Gehäuse 6 aufgenommen, das lichteingangsseitig offen ist. Zur Bewerkstelligung einer Verstärkung des sich ergebenden Lichtdrucks erfolgt zweckmäßig eine Beaufschlagung mit entsprechend derEigenfrequenz des jeweils zugeordneten Lichtdruckwandlers 4 zerhacktem Licht, so daß sich entsprechende Resonanzerscheinungen ergeben. Bei dem der Figur 1 zugrunde liegenden Ausführungsbeispiel ist jeder Zone der Papierbahn 1 eine Lichtquelle 2 mit jeweils nachgeordnetem Lichtdruckwandler 6 zugeordnet. Diese Aggregate können daher stationär angeordnet sein. Es wäre-aber auch eine über der Papierbahnbreite bewegliche Anordnung denkbar. In einem derartigen Fall käme man praktisch mit einem Aggregat aus.

    [0020] Die Ausgangssignale der hier in einer der Anzahl der Zonen entsprechenden Anzahl vorhandenen Lichtdruckwandler 4 werden mit jeweils einem zugeordneten akustischen Sensor 7, in Form eines am jeweils zugeordneten Lichtdruckwandler 4 anliegenden Mikrophons, aufgenommen und hierüber einem akustischen Empfänger 8 in Form eines sog. Panoramaempfängers zugeleitet, der sämtliche Frequenzen über dem gesamten Spektrum empfangen kann.

    [0021] Der hier jeder Zone jeweils zugeordnete Empfänger 8 erhält somit ein akustisches Spektrum, das dem optischen Spektrum des dem jeweils zugeordneten Lichtdruckwandler 4 zugeführten Lichts entspricht. Die Intensität der empfangenen akustischen Frequenzen ist somit ein genaues Yiaß für die Intensität der optischen Frequenzen des remittierten Lichts und damit für die Intensität der Färbung des auf der abgetasteten Papierbahn 1 enthaltenen Druckbilds. Die von den Empfängern 8 pro Zone aufgenommenen akustischen Frequenzen werden spektral nach Intensität erfaßt. Hierzu wird das ganze Spektrum in eine beliebig hohe Anzahl von nebeneinander liegenden, einander nicht überschneidenden Frequenzbe- reichen unterteilt. Eine Unterteilung in 10 bis 20, vorzugsweise 16 gleich breite Frequenzbereich hat sich als zweckmäßig erwiesen. Diese Bereiche werden aus dem von den Empfängern 8 jeweils empfangenen Spektrum herausgefiltert.

    [0022] Hierzu ist den Empfängern 8 jeweils eine Frequenzfiltereinrichtung 9 nachgeordnet. Diese kann aus mehreren, der Anzahl der gewünschten Bereiche entsprechenden Anzahl von einzelnen Frequenzfiltern bestehen, die jeweils einem Frequenzbereich zugeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Bildung der Fre- _quenzfiltereinrichtung 9 jeweils lediglich ein Frequenzfilter vorgesehen, das auf die gewünschten Frequenzbereiche einstellbar ist, was die Eichung erleichtert. Die Steuerung der Frequenzfilter 9 erfolgt mittels eines zentralen Rechners 10, der sämtliche Frequenzbereiche der jeweils angeschlossenen Frequenzfilter 9 nacheinander abfragt. Die Abfragezeit ist dabei sehr kurz, so daß die jeweils einer Zone zugeordneten Ergebnisse praktisch gleichzeitig vorliegen. Der Rechner 10 kann dabei normalerweise die sämtlichen Zonen jeweils zugeordneten Frequenzfilter 9 gleichzeitig abfragen. Hierzu ist der Rechner 10 mit einer entsprechenden Anzahl von Eingängen 11 versehen. Die Steuerung der Frequenzfilter 9 erfolgt über die Steuerleitung 19.

    [0023] Der Rechner 10 ermittelt aus den pro Zone abgefragten, jeweils einem Frequenzbereich zugeordneten Intensitätswerten eine über das ganze Spektrum gehende Intensitätskurve.12, die etwa den in Figur 2 mit strichpunktierten Linien angedeuteten Verlauf aufweisen kann und die zur Erstellung entsprechender Zonenschrauben-Stellgrößen in Relation zu den den verwendeten Grundfarben Gelb, Rot, Blau zugeordneten Spektralbereichen gesetzt werden kann, so daß sich hieraus den Zonenschrauben der aufeinander folgenden Farbwerke zugeordnete Stellsignale ermitteln lassen. Jede Grundfarbe läßt sich im Koordinatenkreuz gemäß Figur 2 als parabelförmige, in Figur 2 als durchgezogene Linie gezeichnete Intensitätskurve 13 darstellen, wobei in den Randbereichen gegenseitige Verschneidungen vorliegen, so daß eine Unterteilung des ganzen Spektrums nach einem derartigen dreiteiligen Raster zu Ungenauigkeiten führen müßte. Im vorliegenden Fall wird daher das ganze Spektrum in mehrere, vorzugsweise 15 schmale, einander nicht überschneidende Frequenzbereiche 14 unterteilt, was dementsprechend eine sehr feine Auflösung ergibt und eine gute Zuordnung auch in den Verschneidungsbereichen des dreiteiligen Farbrasters ermöglicht. Die Ermittlung der den einzelnen Farben zugeordneten Stellgrößen kann dabei einfach so erfolgen, daß die von der Kurve 12 begrenzten Flächen der in jeder Farbintensitätskurve 13 liegenden Frequenzbereiche 14 über den einzelnen Farbintensitätskurven 13 aufintegriert werden und daß die dabei sich ergebenden Werte mit der Fläche der jeweils zugehörigen Farbintensitätskurve 13 verglichen werden. Aus der dabei sich ergebenden Differenz wird die Stellgröße gebildet. Aufgrund der Feinaufteilung des ganzen Frequenzbands ist hier in den Verschneidungsbereichen der Farbintensitätskurven 13 eine einfache Zuordnung der Bereiche 14 zur einen oder anderen Farbe möglich.

    [0024] Der zentrale Rechner 10 bildet praktisch eine zentrale Bewertungseinrichtung, durch die sämtliche Zonenschrauben 15 sämtlicher Farbwerke bedienbar sind. Die im Bereich der den hintereinander angeordneten Druckwerke jeweils zugeordneten Farbwerke jeweils derselben Zone zugeordneten Zonenschrauben 15 bilden hier jeweils eine Zonenschraubengruppe 16, denen hier jeweils ein Lichtdruckwandler 4 mit vorgeordneter Lichtquelle 2 und nachgeordnetem Empfänger 8 zugeordnet ist, was eine gleichzeitige Datenaufnahme und Datenverarbeitung ermöglicht. Es wäre jedoch auch, wie weiter oben bereits schon angedeutet wurde, denkbar, lediglich eine entsprechende Aufnahmeeeinrichtung vorzusehen, die von Zone zu Zone bewegt wird. Jeder Zonenschraube 15 ist ein über den Rechner 10 ansteuerbarer Stellmotor 17 zugeordnet. Der Rechner 10 ist mit dementsprechend vielen Ausgängen versehen.

    [0025] Im Falle der Verwendung der laufenden Papierbahn 1 als Vorlage, wie im vorliegenden Fall, werden die den einzelnen Zonen jeweils zugeordneten Lichtquellen 2 mittels einer Signalleitung 18 vom Rechner 10 so angesteuert, daß die Papierbahn 1 jeweils nur während des Durchgangs einer einem Zylinderumfang entsprechenden Strecke bzw. eines ganzen Vielfachen hiervon angeblitzt wird. Hierbei findet, wie eingangs bereits erwähnt wurde, entsprechend der Eigenfrequenz des jeweiligen Lichtdruckwandlers 4 zerhacktes Licht Verwendung, was eine erwünschte Verstärkung erwarten läßt und gleichzeitig eine einfache Integration der über dem erfaßten Bahnabschnitt sich ergebenden Lichtwerte ermöglicht. Zur Steuerung der Abfrage-Frequenzfilter 9 mittels des zentralen Rechners 10 sind entsprechende Steuerleitungen 19 vorgesehen.

    [0026] Die Ermittlung der mit Hilfe der Stellmotoren 17 einstellbaren Stellgrößen erfolgt durch Vergleich der gemessenen Werte mit im Rechner 10 gespeicherten, durch Auswertung einer Idealvorlage, z. B. durch Auswertung des Originals, von welchem Nachdrucke hergestellt werden sollen, gewonnenen Sollwerten. Sofern Abweichungen vorhanden sind, werden diese in entsprechende Stellsignale zur Aktivierung der den Zonenschrauben 15 jeweils zugeordneten Stellmotore 17 umgesetzt. Zur Eichung der gesamten Anordnung wird pro Zone eine Bewertungskurve der in Figur 2 bei 20 angedeuteten Art vorgegeben, die als Intensitätskurve bei direkter Beaufschlagung der Lichtdruckwandler 4 mit der zugeordneten Lichtquelle 2, also mit nicht von der Papierbahn 1 remittiertem, sondern direkt von der Lichtquelle 2 ausgesendetem Licht gewonnen wird. Die bei Vergleich der Intensitätskurve 12 mit der Bewertungskurve 20 sich ergebenden Differenzwerte werden ins Verhältnis mit auf dieselbe Weise von einer idealen Vorlage abgenommenen Sollwerten gesetzt. Die hieraus sich ergebenden Abweichungen gehen in die den Farben zugeordneten Stellsignale ein. In manchen Fällen kann es sich auch als zweckmäßig erweisen, die Bewertungskurve 20 durch Auswertung von von einer unbedruckten Papierbahn remittiertem Licht zu gewinnen. Dies kann vor allem bei Verwendung von getöntem bzw. farbigem Papier von Vorteil sein.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Regelung der aus einem Farbspeicher gespeisten, zonenweisen Farbzufuhr zu den Farbwerken einer Mehrfarbendruckmaschine, insbesondere zur Regelung der Stellung von die Farbzufuhr beeinflussenden Zonenschrauben (15), dadurch gekennzeichnet, daß die dem von einer der laufenden Produktion entnommenen Vorlage (Papierbahn 1) von jeweils mindestens einer Farbwerkszone entsprechender Breite remittierten Licht entsprechenden optischen Frequenzen in akustische Frequenzen umgesetzt und spektral nach Intensität geordnet werden und daß die hierbei sich ergebenden Intensitätswerte in Relation zu den zur Herstellung des Mehrfarbendrucks verwendeten Farben gesetzt und in die Zufuhr der verwendeten Farben regelnde Stellgrößen umgesetzt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den den einzelnen Zonen entsprechenden Vorlagen jeweils ermittelten Intensitätswerte mit vorgegebenen, vorzugsweise durch Auswertung einer Idealvorlage gewonnenen Sollwerten verglichen werden, wobei aus den Abweichungen entsprechende Stellgrößen gebildet werden.
     
    3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die von einer vorhandenen Vorlage remittierten Intensitätswerte mit den bei vollem Licht sich ergebenden Intensitätswerten verglichen und die Intensitätsdifferenzwerte nach Vergleich mit entsprechenden Sollwerten in Stellgrößen umgesetzt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein einer laufenden Bedruckstoffbahn (Papierbahn 1) diese als Vorlage Verwendung findet, wobei das hiervon remittierte Licht jeweils über einer vorgegebenen, einem Zylinderumfang bzw. einem ganzen Vielfachen hiervon entsprechenden Strecke aufintegriert wird.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sämtlichen Farbwerkszonen zugeordneten Vorlagen gleichzeitig verarGitet werden.
     
    6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzintensität im Rahmen einer beliebigen, das ganze Frequenzspektrum abdeckenden Anzahl, vorzugsweise fünfzehn, einander nicht überdeckender, vorzugsweise gleich breiter Frequenzbereiche (14) ermittelt wird, wobei die einzelnen Frequenzbereiche (14) aus dem sich ergebenden akustischen Frequenzband, vorzugsweise nacheinander, herausgefiltert weden.
     
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, -daß Licht, vorzugsweise mit entsprechend der Eigenfrequenz des zugeordneten Lichtdruckwandlers (4) zerkacktes Licht, mit bekanntem Spektrum, insbesondere verstärktes Tageslicht, Verwendung findet.
     
    8. Vorrichtung zur DurchfÜhrung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche bei einer Mehrfarbendruckmaschine mit Farbwerken mit einer Einrichtung zur Regelung der aus einem Farbspeicher gespeisten, zonenweisen Farbzufuhr, insbesondere mit einer Einrichtung zur Regelung von die Farbzufuhr beeinflussenden Zonenschrauben (15), gekennzeichnet durch mindestens einen mit von einer mit Licht beaufschlagbaren Vorlage (Papierbahn 1) zonenweise remittiertem Licht beaufschlagbaren Lichtdruckwandler (4), dessen Ausgangssignale mittels eines, vorzugsweise als am zugeordneten Lichtdruckwandler (4) anliegendes Mikrophon ausgebildeten, akustischen Sensors (7) aufnehmbar und auf einen, vorzugsweise als das ganze Frequenzspektrum aufnehmender Panoramaempfänger ausgebildeten, akustischen Empfänger (8) übertragbar sind, dem eine das zugeordnete Spektrum in eine beliebige Anzahl von Frequenzbereichen einteilende, von einem Rechner (10) auf jeden Eequenzbereich (14) einstellbare und entsprechend abfragbare Frequenzfiltereinrichtung (9) nachgeordnet ist, deren den einzelnen Frequenzbereichen (14) zugeordnete Ausgangswerte zonenweise mittels einer nachgeordneten Bewertungseinrichtung (Rechner 10), mittels der vorzugsweise den einzelnen Farbwerkszonen sämtlicher Farbwerke zugeordnete Stellglieder (Stellmotoren 17, Zonenschrauben 15) ansteuerbar sind, in den zur Herstellung des Mehrfarbendrucks verwendeten Farben zugeordnete Stellgrößen umsetzbar sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß pro Farbwerkszone jeweils ein Lichtdruckwandler (4) mit vorgeordneter Lichtquelle (2) und mit nachgeordnetem Empfänger (8) und diesem zugeordneter Frequenzfiltereinrichtung (9) vorgesehen ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Lichtdruckwandler (4) einen vorzugsweise in einem lichteingangsseitig offenen Gehäuse (6) angeordneten Glaskörper (5) enthält, der vorzugsweise aus mit Fremdatomen so dotiertem Glas besteht, daß der Lichtdruck über dem ganzen Spektrum nahezu konstant ist.
     




    Zeichnung