[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortieranlage insbesondere zur Aussortierung von Wertstoffen
aus Hausmüll, Gewerbemüll, Sperrmüll, Trockenmüll, und/ oder von Problem- und Gefahrenstoffen,
mit einem in einer oberen Ebene angeordneten Transportmittel, welches das zu sortierende
Gut wenigstens zwei Sortierarbeitsplätzen zuführt, wobei den Sortierarbeitsplätzen
nach unten, zu den jeweiligen Aufnahmen für die einzelnen auszusortierenden Stoffe
führende Sortierschächte zugeordnet sind.
[0002] Im Zeichen zunehmenden Umweltbewußtseins laufen heute zahlreiche Aktionen zur Wiederverwertung
von Abfallstoffen. So sind insbesondere die Glascontainer mit verschiedenen Einfüllschächten
für unterschiedliche Glassorten und Altpapiersammlungen bekannt geworden. Weiterhin
sind Sortieranlagen bekannt, auf denen an Transportbändern eine manuelle oder maschinelle
Aussortierung der Wertstoffe in Behälter stattfindet.
[0003] Die gesammelten Wertstoffe weisen nach Auswertung von Versuchen zwar einen sich über
das Jahr verteilenden gleichmäßigen Anteil unterschiedlicher Wertstoffe auf. Der Anteil
dieser Stoffe pro Fuhre oder pro Sammelgebiet bzw. nach besonderen Festtagen, nach
der Urlaubszeit usw. kann ganz erheblich von der durchschnittlichen Jahresverteilung
abweichen. Es wäre wirtschaftlich nicht vertretbar, eine Sortieranlage diesen Belastungsspitzen
anzupassen, da eine 3- bis 4fache Vergrößerung der normalen Kapazität notwendig wäre.
Bei einer Auslegung einer Sortieranlage auf Spitzenbelastungen würde diese deshalb
im Normalfall nur zu ca. 25 % ausgelastet sein.
[0004] Bei einer bekannten Anlage (US-PS 3 595 389) werden die Wertstoffe über Förderbänder
verschiedenen Arbeitsplätzen zugeführt, die mehrere Abwurfschächte für verschiedene
Wertstoffe aufweisen. Unterhalb der Sotierschächte sind dann wiederum Förderbänder
zum Weitertransport vorgesehen. Diese Anlage hat jedoch den Nachteil, daß sie mit
Förderbändern sehr aufwendig, platzintensiv und störanfällig aufgebaut ist.
[0005] Eine weitere bekannte Sortiervorrichtung (DE-PS 874 274) verwendet als Fördermittel
kreisringförmige Scheiben die kostengünstiger und störunanfälliger als Transportbänder
sind. Jedoch ist auch diese Anlage nicht geeignet, einen großen Anfall an zu entsorgenden
Wertstoffen kostengünstig zu verarbeiten. Insbesondere werden zum Abtransport der
Wertstoffe wiederum Transportbänder verwendet.
[0006] Die bekannten Anlagen sind deshalb nur mit hohen Investitionskosten und zum Teil
hohem Personalbedarf an unterschiedlichen Mengen und Sortieraufgaben anpassbar. Weiterhin
sind insbesondere übliche Gurtbänder zum Transport von Trockenmüll nicht geeignet,
da sich zum einen bestimmte Wertstoffe verklemmen oder aufwickeln (z. B. Tonbandkassetten)
können und zum anderen Transportbänder teuer sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakte Sortieranlage für Stoffe
der eingangs genannten Art zu schaffen, die flexibel einsetzbar ist, niedrige Herstellungs-
und Betriebskosten aufweist und unempfindlich im Betrieb ist. Aufgabe der Erfindung
ist es weiterhin, ein Verfahren zur Sortierung von Wertstoffen vorzuschlagen, mit
welchem ganz besonders wirtschaftlich sortiert werden kann. Weiterhin sollen die Nachteile
des Standes der Technik vermieden werden. Aufgabe ist es weiterhin, bestimmte Bauelemente
der Anlage derart zu gestalten, daß sie auch losgelöst von der übrigen Anlage zur
Sortierung verwendbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 5 bzw. durch die Merkmale
des Verfahrensanspruchs 12 gelöst.
[0009] Die Erfindung geht von der Kenntnis aus, daß die beim Stand der Technik auftretenden
Nachteile nur durch ein äußerst flexibles System zur Sortierung der Wertstoffe behoben
werden können. Dabei sollen geringste Investitionskosten und ein geringstmöglicher
Personalbedarf angestrebt werden. Insbesondere hat die erfindungsgemäße Anlage den
Vorteil, daß unterschiedlichste Mengen verarbeitet und unterschiedlichste Sortieraufgaben
gelöst werden können. Durch den umlaufenden Sortiertisch gelangt Nichtsortiertes immer
wieder an einen nächsten oder schließlich zum gleichen Sortierplatz um letzten Endes
aussortiert zu werden. Die Restfraktion wird wahlweise zwischen den Sortierplätzen,
am Anfang oder am Ende der Sortierstrecke ausgetragen. Durch die spezielle Bauart
der Sortieranlage kann weitgehend auf herkömmliche Gurtbänder verzichtet werden, was
zu einer erheblichen Kosteneinsparung führt. Der Sortiertisch ist quasi eine kreisringförmige
umlaufende Scheibe, die unempfindlich gegenüber Verschmutzungen und darüber hinaus
kostengünstig ist.
[0010] Gemäß der Erfindung können unterhalb dem kreisringförmigen Sortiertisch konzentrisch
verlaufende Entsorgungskanäle angeordnet sein. Je nach örtlichen Gegebenheiten können
jedoch auch geradlinige oder gekrümmte Entsorgungskanäle oder Föderbänder oder Container
unterhalb den Abwurfschächten vorhanden sein.
[0011] In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
und insbesondere zur vorteilhaften Weiterbildung und Verbesserung der erfindungsgemäßen
Anlage vorgesehen. Die Ausbildung des Sortiertisches als geteilte, horizontal gleichsinnig
oder gegensinnig umlaufende ebene Kreisringe mit variablen Transportgeschwindigkeiten
ermöglicht eine stufenlose Anpassung der Anlage an die anfallende Menge von Wertstoffen.
Dabei werden die vor dem Sortiertisch bereits getrennten Fraktionen den konzentrisch
verlaufenden Kreisringen zugeführt.
[0012] Die vorteilhafte Ausbildung der Erfindung nach Unteranspruch 3 sieht Sortierbühnen
vor, die als verschiebbare Kreissegmente innerhalb und/oder außerhalb des kreisringförmigen
Sortiertisches angeordnet sind. Diese können bei Bedarf über einen gewissen Drehwinkelbereich
mit dem Sortiertisch mitfahren.
[0013] Den Sortierbühnen sind gleiche oder verschiedene Sortierschächte zugeordnet, je nachdem
welche Sortieraufgaben zu erfüllen sind. Normalerweise hat jede, einen bestimmten
Sortierring zugeordnete Sortierbühne die gleiche Sortierfunktion, d. h. es werden
an der ersten Sortierbühne die gleichen Wertstoffe in die Sortierschächte aussortiert
wie in der darauffolgenden. Die Sortierschächte sind jeweils mit einem bestimmten
Entsorgungskanal unterhalb des Sortiertisches verbunden.
[0014] Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß dem Sortiertisch eine Vorsortierstrecke,
insbesondere zur Aussortierung von Großkartonagen. An der Vorsortierstrecke können
außerdem über entsprechende Werkzeuge Verpackungen wie Plastiktüten, Kartons usw.
geöffnet und sperrige Güter vorzerkleinert werden. Durch diese Vorsortierung braucht
der Sortiertisch nicht auf derartige Abmaße der Großkartonage und der sperrigen Wertstoffe
ausgelegt zu sein. Oberhalb der Vorsortierstrecke kann auch ein umlaufendes Magnetband
zur Entfernung von Blechteilen vorgesehen sein.
[0015] Nach der Vorsortierung ist eine Sortiermaschine vorgesehen, die durch ein kombiniertes
Bandsystem eine Trennung der flächenhaften von den körperlichen Teilen bewerkstelligt.
Durch die Haftreibung des schrägen Bandes sowie zusätzlich oder alternativ durch einen
Fangvorhang zur Zurückhaltung der leichten, flächenhaften Teile, durch den Trambolineffekt
beim Auffallen und durch die Vibrationsbewegung der Vibrationseinrichtung sowie durch
die Schwerkraft wird eine Absonderung der schweren körperförmigen Teilen von flächenförmigen
Teilen erzielt. Die so getrennten Fraktionen werden den beiden konzentrisch verlaufenden
Ringen des Sortiertisches zugeführt.
[0016] Vorteilhaft ist weiterhin ein Bürstenrad am Ende der Sortiermaschine, dessen weiche
Borsten leichtere Teile wie Papier, Kunststoff o. dgl. tangential wegschleudern, während
schwerere Teile wie Glasflaschen weitgehend unbeeinflußt bleiben.
[0017] Bei kleineren Sortieraufgaben kann diese Sortiermaschine auch unabhängig von der
übrigen Anlage eingesetzt werden.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung nach Unteranspruch 9 werden die sortierten
Wertstoffe in den Entsorgungskanälen unterhalb dem Sortiertisch abgeworfen, in welchen
das darin befindriche Material zu einer an jeder beliebigen Stelle anzubringenden
Auslaßöffnung transportiert wird. Die Auslaßöffnungen werden manuell oder maschinell
betätigt.
[0019] Die einzelnen Arbeitsplätze können sowohl als manuelle oder automatische Arbeitsplätze
zur Sortierung ausgestaltet sein. So kann die Anlage insbesondere zu einem späteren
Zeitpunkt mit einem maschinellen Leseplatz beispielsweise zur vollautomatischen Farbsortierung
von Flaschen nachträglich ausgerüstet werden.
[0020] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß neben dem Sortiertisch weitere
Zwischenbunkerstrecken bzw. Ausschleusestrecken vorgesehen sind, zur Zwischenlagerung
der Wertstoffe oder zur Anordnung von Sonderarbeitsplätzen. Durch diese Maßnahme kann
die Kapazität der Anlage beliebig vergrößert werden wobei insbesondere eine Sortierung
von Wertstoffen möglich ist, die über die Anzahl der vorhandenen Entsorgungskanäle
hinausgeht. Sind die Entsorgungskanäle durch bestimmte darin aufzunehmende Wertstoffe
belegt, so können andere Wertstoffe in der Zwischenbunkerstrecke gelagert werden um
später in einer gesonderten Sortierung verarbeitet zu werden.
[0021] Die Maßnahme nach Unteranspruch 11 hat den Vorteil, daß die Überdachung der Anlage
kostengünstig ausgeführt werden kann.
[0022] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren nach den Unteransprüchen läßt sich die erfindungsgemäße
Anlage optimal an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
[0023] Kern der Erfindung ist es deshalb u. a., daß alle Sortierplätze gleich ausgestaltet
sind und daß somit an jeder beliebigen Stelle des Sortiertisches ein Zugriff zu den
Entsorgungskanälen bzw. Containern möglich ist, in die die unterschiedlichen Wertstoffe
einsortiert werden. Die Entsorgungskanäle können dabei nach außen oder nach innen
erweitert werden, um die nötige Anzahl von verschiedenen Entsorgungskanälen zu schaffen.
Selbstverständlich können die Sortierarbeitsplätze sowohl innerhalb als auch außerhalb
des umlaufenden Sortiertisches angeordnet sein.
[0024] Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. l eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Einrichtung mit entsprechenden Schnitten
zur Darstellung der darunterliegenden Ebene,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. 1.
Fig. 3 eine Seitenansicht der Sortiermaschine und
Fig. 4 eine Draufsicht der Anlage nach Fig. 3.
[0025] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Sortieranlage 10 besteht zunächst aus einem
kreisringförmigen ebenen horizontal umlaufenden Sortiertisch 11, der in zwei konzentrisch
umlaufende Kreisringe 11, lla aufgeteilt ist, deren Umlaufgeschwindigkeiten stufenlos
regelbar sind. Dem Sortiertisch 11 sind mehrere gleiche Sortierbühnen 12 innerhalb
und außerhalb des Kreisrings zuget ordnet, die als manuelle oder automatische Leseplätze
ausgebildet sein können. Die Sortierbühnen sind kreissegmentförmig ausge
- bildet und fest oder drehbar gelagert, so daß sie über einen Fußschalter gesteuert,
dem laufenden Sortiertisch nachfahren können. Jede Sortierbühne kann mehrere Sortierer,
z. B. vier, aufnehmen, um den nötigen Arbeitsanfall zu bewerkstelligen. Dem Sortiertisch
11 ist eine Vorsortierstrecke 13 vorgeschaltet, an welcher Großkartonagen z. B. mit
einem handgeführten Saugheber erfaßt und direkt einem gesonderten Förderband bzw.
einem Container zugeführt werden. Hierdurch braucht der Sortiertisch 11 nicht auf
die Größe derartiger Großgegenstände ausgebildet zu sein. Eine zusätzlich zwischen
der Vorsortierstrecke 13 und dem Sortiertisch 11 vorgesehene Sortiermaschine 14 ist
als selbständige Baueinheit am Schluß der Beschreibung erläutert. Von der Vorsortierstrecke
13 werden die ankommenden Wertstoffe auf die Sortiermaschine 14 oder den umlaufenden
Sortiertisch 11 geführt.
[0026] Jede Sortierbühne 12 ist mit Sortierschächten 15 ausgestattet, die zu Entsorgungskanälen
16 führen, die unterhalb des Sortiertisches parallel bzw. auf konzentrischen Bahnen
angeordnet sind. Die Entsorgungskanäle 16 haben an einer oder mehreren Stellen Durchlaßöffnungen
17, durch die das in den Entsorgungskanälen gesammelte Wertmaterial ausgeführt wird.
Unter den Durchlaßöffnungen 17 können Container oder Förderbänder stehen, die die
sortierten Wertstoffe von der Sortieranlage wegtransportieren. Die Sortierschächte
können jedoch auch mit geradlinigen oder gekrümmten Entsorgungskanälen oder direkt
mit Containern verbunden sein.
[0027] Die erfindungsgemäße Sortieranlage soll anhand ihrer Funktion näher beschrieben werden.
[0028] Die zu sortierenden Wertstoffe wie Glas, Karton, Papier, Kunststoff usw. werden der
Sortieranlage unsortiert zugeführt und gelangen an die Vorsortierstrecke 13 wo zunächst
die Großkartonagen und nicht in der Anlage sortierbare Gegenstände dem Transportband
entnommen werden. Sofern es die Belastung durch Großkartonagen zuläßt, kann an diesem
Vorsortierplatz bereits eine Aussortierung weiterer Wertstoffe wie Glas, Papier, Kunststoff
usw. vorgenommen werden. Hierzu ist der Vorsortierplatz ebenfalls mit entsprechenden
Sortierschächten 15 ausgerüstet.
[0029] Analog zu dieser Sortierbühne werden weitere zwei, drei oder vier Sortierbühnen 12
am Sortiertisch 11 vorgesehen. Durch deren kreisförmige Anordnung beträgt die größte
Entfernung der Sortierplätze untereinander nur ca. 5 m. Dies bringt den Vorteil mit
sich, daß, wenn zwei Ringe 11, lla vorgesehen sind, die Sortierer je nach Belastung
flexibel an jedem Sortierring eingesetzt werden können. An einem Ring sortiert jeder
Sortierer prinzipiell alles.
[0030] Das von der Vorsortierstrecke 13 nicht absortierte Material wird dem kreisringförmig
umlaufenden Sortiertisch mit einem Durchmesser von ca. 7 m über die Förderstrecke
14 übergeben. Die Sortierbühnen 12 sind an der Innen- und/oder Außenkante des Sortiertisches
11 angeordnet. Zweckmäßigerweise wird ein umlaufendes Magnetband 21 vorgesehen, welches
entweder schon an der Vorsortierstrecke 13 oder am Sortiertisch 11 quer angeordnet
ist.
[0031] Durch die erfindungsgemäße Konzeption ist es möglich, daß an allen Sortierbühnen
alle Wertstoffe aussortiert werden können. Hierdurch können Wertstoffe, die an vorhergehenden
Sortierbühnen entweder übersehen oder durch Überlastung nicht absortiert werden konnten,
ebenfalls noch erfaßt werden. Tritt eine Überbelastung auf, so wird z. B. eine vierte
Sortierbühne ebenfalls besetzt und bei weiteren Fraktionen der darunterliegende Entsorgungskanal
um weitere Kammern erweitert.
[0032] Die Entleerung der Entsorgungskanäle erfolgt derart, daß ein mittig gelagerter Schieber
in den Entsorgungskanälen 16 rundum läuft und das darin befindliche Material zu einer
an jeder beliebigen Stelle anzuordnenden Öffnung 17 transportiert. Der Antrieb des
Schiebers erfolgt z. B. über einen auf das Gummirad wirkenden Getriebemotor.
[0033] Zur Erhöhung der Austragsleistung kann die Drehgeschwindigkeit des Schiebers oder
die Anzahl der Schieber oder beides erhöht werden. Die Kapazität des Entsorgungsbereichs
reicht auch dann aus, wenn durch Hinzufügen von Sortiermaschinen die gesamte Anlagenleistung
wesentlich gesteigert wird.
[0034] Eine Erweiterung der Anlage ist problemlos dadurch möglich, daß um die Sortieranlage
herum sternförmig eine beliebige Anzahl "Sortiermaschinen" angeordnet werden wie beispielsweise
nachfolgend noch beschrieben. Verbindet man diese Sortiermaschinen weiterhin mit einer
Zwischenbunkerstrecke, so ergeben sich hieraus weitere Vorteile des Systems. Über
den Zwischenbunker kann einerseits erreicht werden, daß die unterschiedlichen und
stoßweise anfallenden Wertstoffsortimente gleichmäßig verteilt einer auf den statistischen
Anfall der jeweiligen Sortimente ausgelegten Sortiermaschine oder Handlesestrecke
zugeführt werden können. Andererseits besteht die Möglichkeit, spezielle Sortieraufgaben
zu speichern. Diese Sortieraufgaben können dann nach Stillsetzung der Wertstoffzufuhr
in einem gesonderen Arbeitsgang durchgeführt werden.
[0035] Hierzu wird folgendes Beispiel aufgezeigt: Die Wertstoffsortierung erfolgt über die
Dauer von 6 Stunden pro Tag maschinell und manuell in die Fraktionen Kartonagen, Papier
1, Papier 2, Glas weiß, Glas grün, Glas braun, Kunststoffe, Eisen- und Nichteisenmetalle.
Zur Entsorgung sind 5 Entsorgungskanäle 16 vorhanden die die unterschiedlichen Materialien
aufnehmen. Die Entsorgung der darüber hinausgehenden Fraktionen erfolgt direkt bzw.
über entsprechende Förderelemente. Nach Abschaltung der Wertstoffzufuhr zur Sortieranlage
kann die in einem Zwischenbunker 19 gelagerte, noch zu sortierende Restfraktion über
eine entsprechende Austragsvorrichtung dem Rundtisch zugeführt werden. Die Sortierung
erfolgt dann wie beschrieben entweder manuell oder maschinell, wobei die Entsorgung
über die 5 Entsorgungskanäle 16 erfolgt, die inzwischen von den alten Fraktionen geleert
wurden. Sollen die zur Hauptsortierung eingesetzten Container nicht ausgetauscht werden,
ist es lediglich erforderlich, weitere beliebig am Umkreis angeordnete Durchlaßöffnungen
durch Schieber zu öffnen. Die verschiedenen Fraktionen werden dann vom Schieber direkt
in einen anderen Container oder aber auf entsprechende Förderelemente abgeworfen.
Durch diese Verfahrensweise kann die Sortieranlage zur Sortierung von wesentlich mehr
Fraktionen verwendet werden, als dies den Entsorgungskanälen entspricht. Selbstverständlich
kann die Anlage jederzeit mit weiteren Entsorgungskanälen 16 erweitert werden.
[0036] In den Figuren 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer separaten Sortiermaschine
14 dargestellt, die zweckmäßigerweise zwischen der Vorsortierstrecke 13 und dem Sortiertisch
11 angeordnet ist. Das ankommende Wertstoffgemisch wird dabei in verschiedene Fraktionen,
insbesondere in flächige leichte und körperförmige schwere Teile getrennt, da hierdurch
die anschließenden Sortiervorgänge besser dimensionsabhängig gestaltet werden können.
Die Sortiermaschine 14 besteht zunächst aus einem breitdimensionierten, in Transportrichtung
23 ansteigenden Förderband 24 mit gegenüber einer Horizontalebene schrägen Transportebene
25. Mittels einer Vibrationseinrichtung 28 wird dieses schräge und ansteigende Transportband
24 in leichte Schwingbewegungen versetzt. Der Fördergurt 25 selbst hat einen hohen
Reibwert, so daß hierdurch leichte bzw. flächige Teile (z. B Papier) daran haften
und in Transportrichtung 23 auf dem Band 24 verbleibend gefördert werden. Körperförmige
bzw. schwere Teile wie Flaschen usw. rollen oder rutschen dagegen auf der Schräge
weg und werden in einem darunter liegenden ebenen oder gemuldeten, in Transportrichtung
ansteigenden Förderband 27 gesammelt und weiter transportiert.
[0037] Schräg zur Längskante des Förderbandes 24 ist in seinem dem Transportband 27 zugewandten
Bereich zusätzlich ein Fangvorhang 29 in Form eines Kettenvorhangs vorgesehen, der
ebenfalls die leichteren Teile zurückhält während schwere Teile hindurchgleiten können.
Die gegenüber dem Transportband 24 schräge Anordnung des Kettenvorhangs 29 bewirkt,
daß dieser nicht so leicht verstopft wird. Das Wertstoffgemisch wird am Bandanfang
der Vorsortierstrecke 14 übergeben. Durch den Aufprall beim Herabfallen (Trambolineffekt)
sowie durch die leicht schwingende Bewegung des Trennbandes 24 werden die Materialien
entmischt. Durch die schwingende Bewegung des Förderbandes ergibt sich eine Rückfederwirkung
auf die körperförmigen Teile, was die Trennwirkung begünstigt. Bei der Sortiermaschine
wirken demnach die Haftreibung und der Trambolineffekt des Trennbandes 24, die Vibration
der Vibrationseinrichtung 28 und die Schwerkraft zusammen. Hierdurch ist eine gezielte
Vorsortierung möglich.
[0038] Die Transportbänder 24, 27 können vorteilhafterweise auch aus einem einzigen, entsprechend
geformten Band bestehen. Wahlweise kann das Transportband 27 muldenförmig ausgebildet
sein.
[0039] Am Ende des unteren Transportbandes 27 (wahlweise auch am oberen Band 24) ist eine
weitere Trennvorrichtung für Teile in Form eines Bürstenrads 30 vorgesehen. Die in
der Fig. 3 mit horizontaler Drehachse 31 dargestellte Rotationseinrichtung erfaßt
mit seinen weichen Bürstenhaaren die leichten Teile 32 und schleudert sie tangential
weg, während die schweren Teile 33 unbeeinflußt nach unten fallen. Das Büstenrad ist
ähnlich einer Waschbürste in einer Kfz-Waschanlage aufgebaut.
[0040] Die Sortiermaschine 14 trennt das Wertstoffgemisch im wesentlichen in Papier und
Flaschen o. dgl. auf. Diese Fraktionen werden dann den beiden Kreisringen des Sortiertisches
zugeführt.
[0041] Die Sortiermaschine 14 kann auch für kleinere Sortieraufgaben selbständig verwendet
werden. Dementsprechend ist der Schutz auch auf die selbständige Verwendung gerichtet.
1. Sortieranlage insbesondere zur Aussortierung von Wertstoffen aus Hausmüll, Gewerbemüll,
Sperrmüll, Trockenmüll, und/ oder von Problem- und Gefahrenstoffen, mit einem in einer
oberen Ebene angeordneten Transportmittel, welches das zu sortierende Gut wenigstens
zwei Sortierarbeitsplätzen zuführt, wobei den Sortierarbeitsplätzen nach unten, zu
den jeweiligen Aufnahmen für die einzelnen auszusortierenden Stoffe führende Sortierschächte
zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Transportmittel (11) wenigstens ein
horizontal umlaufender ebener Kreisring vorgesehen ist, und daß die, den Sortierarbeitsplätzen
(12) zugeordneten Sortierschächte (15) wahlweise mit zugeordneten, konzentrisch verlaufenden,
kreisringförmigen und/oder unterhalb des Kreisrings (11) geradlinig oder gekrümmt
verlaufenden entleerbaren Entsorgungskanälen (16) oder Transportbändern verbunden
sind, oder daß die Sortierschächte (15) direkt mit Containern verbunden sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleichsinnig oder gegenläufig
horizontal umlaufende Kreisringe (11, lla) mit regelbarer Transportgeschwindigkeit
vorgesehen sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sortierbühnen (12)
als Kreissegmente innerhalb und/oder außerhalb des kreisringförmigen Sortiertisches
(11) angeordnet und fest oder drehbar gelagert sind, wobei jeder Sortierbühne (12)
gleiche oder verschiedene Sortierschächte (15) zugeordnet sind.
4. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem umlaufenden Sortiertisch
(11) eine Vorsortierstrecke (13) zur Grobaussortierung sowie ein quer hierzu verlaufender
Magnetabscheider vorgeschaltet ist.
5. Anlage insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vorsortierstrecke (13) und dem Sortiertisch (11) eine Sortiermaschine
(14) zur Trennung körperförmiger von flächenförmiger Teile vorgesehen ist, welche
ein breites, in Transportrichtung (23) ansteigendes Förderband aufweist, mit einer
schrägen, einen hohen Reibwert aufweisenden, in Schwingbewegungen versetzbaren (28)
Transportebene (25) zur Aufnahme flächenförmiger Teile und daß an der unteren Längskante
(26) des schrägen Förderbandes (25) ein weiteres ebenes oder gemuldetes, vorzugsweise
in Transportrichtung (23) ansteigendes Förderband (27) vorgesehen ist, zur Aufnahme
von körperförmigen Teilen, wobei den Transportebenen (25, 27) unterschiedliche Kreisringe
(11, lla) zugeordnet sind.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das schräge Förderband (25)
mit dem daran anschließenden, vorzugsweise als Mulde ausgebildeten Förderband (27)
eine durchgehende Transporteinheit bildet.
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportebene (25)
im Übergangsbereich zur Transportebene (27) einen vorzugsweise zur Transportrichtung
winklig angeordneten Fangvorhang (29) zur Rückhaltung von leichten Teilen aufweist.
8. Anlage nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Förderbandes
(27) ein Bürstenrad (30) mit horizontaler oder vertikaler Drehachse (31) mit langen,
flexiblen Bürstenhaaren vorgesehen ist.
9. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die konzentrisch verlaufenden Entsorgungskanäle (16) jeweils ein oder mehrere
nach unten oder seitlich abführende Austragsöffnungen (17) aufweisen, wobei Mittel
vorgesehen sind, zum Transport der sortierten Stoffe zu diesen Austragsöffnungen,
vorzugsweise Container, Transportsysteme oder Weiterverarbeitungseinrichtungen wie
Ballenpressen für Papier, Zerkleinerungsanlagen usw.
10. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sortierarbeitsplätze als Handleseplätze und/oder als maschinelle Sortierplätze
(19) ausgebildet sind und daß vom Sortiertisch (11) Ausschleusestrecken oder Zwischenbunkerstrecken
(20) abzweigbar sind, zur Zwischenlagerung und/oder zur Anordnung von Sonderarbeitsplätzen.
11. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelsäule (18) als Dachtrageelement ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Sortierung von Wertstoffen, insbesondere Trockenmüll wie Glas, Karton,
Papier, Kunststoff o. dgl., wobei die zu sortierenden Stoffe über ein Transportmittel
Sortierarbeitsplätzen zugeführt werden, die Sortierschächte für unterschiedliche Stoffe
aufweisen, die zu einer darunter liegenden Aufnahme führen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffe einem in einer horizontalen oberen Ebene umlaufenden Sortiertisch (11)
aus einem oder mehreren Kreisringen (11, lla) zugeführt werden, an welchem sich manuelle
(12) und/oder maschinelle (19) Sortierarbeitsplätze (12) befinden, und daß die Sortierschächte
zu unter dem Sortiertisch vorzugsweise konzentrisch oder gerade verlaufenden Entsorgungskanälen
(16) führen, aus dem die jeweiligen sortierten Stoffe abtransportiert werden, wobei
die Anlage beliebig auf bekannte und noch unbekannte Wertstoffe umrüstbar ist, derart,
daß die neuen Wertstoffe den Entsorgungskanälen (16) neu zugeordnet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sortiertisch (11)
Zwischenbunkerstrecken (20) zur Ausschleusung von Wertstoffen die einer gesonderten
Sortierung bedürfen und/oder zum Ausgleich von Lastspitzen und/oder Ausschleusestrecken
zur Anordnung von maschinellen Sortierarbeitsplätzen zugeordnet sind.