[0001] Laufkatzen-Seilhubwerk mit Pendeldämpfung
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf ein Seilhubwerk eines Kranes, insbesondere eines Containerkranes,
mit zwei im Abstand zueinander verstellbaren Laufkatzen, die zur Pendeldämpfung mit
der Last verbundene, in der Fahrtrichtungsebene nach oben divergierende Schrägseile
aufweisen.
[0003] Bei den bekannten Seilhubwerken, die zur Pendeldämpfung nach oben divergierende Schrägseile
aufweisen, besteht der Nachteil, daß das Absenken der Last durch enge Schächte hindurch
und die umgekehrte Bewegung nur möglich ist, wenn in: horizontaler Richtung die am
weitesten außen liegenden Seile über der Last während des Absenkvorgangs einen geringeren
Abstand als die engste Stelle des Schachtes haben. Das hat zur Folge, daß die Schrägstellung
der Seile und damit die durch diese bewirkte Pendeldämpfung weitgehend aufgehoben
wird. Dieses Problem ergibt sich insbesondere bei Container-Kranen, die als Lastaufnahmemittel
eine Traverse, den sogenannten Spreader, aufweisen, an welcher an beiden Kopfseiten
Seil-Tragrollen angeordnet sind. Bei einem bekannten Seilhubwerk der eingangs genannten
Art (DE-PS 21 46 226) wird eine gewisse Schrägstellung der dort verwendeten Hubseile
auch noch beim Zusammenfahren der beiden Laufkatzen zu dem genannten Zweck dadurch
beibehalten, daß die Tragrollen in der senkrechten Mittelebene der Last achsgleich
angeordnet sind. Um dem durch diese Anordnung bedingten Pendeln der Last um die gemeinsame
Tragrollenachse entgegen-zu-wirken, sind bei dem bekannten Seilhubwerk zusätzliche
schräge Hubseile erforderlich, die parallel zu den übrigen Seilen weiter außen liegen
und demgemäß jeweils außerhalb der senkrechten Lastmittelebene an der Last-Traverse
angreifen. Dies hat zur Folge, daß beim Zusammenfahren der Laufkatzen,um zu dem genannten
Zweck die Seile einander anzunähern, diese nahezu senkrecht verlaufen, wodurch die
Pendeldämpfung weitgehend aufgehoben wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Seilhubwerk für den beschriebenen Einsatzzweck
zu schaffen, bei dem eine ausreichende Schrägstellung von Pendeldämpfungsseilen auch
beim Senken bzw. Heben der Last durch enge Schächte hindurch beibehalten wird. Die
Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Seilhubwerk der eingangs genannten Art in
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
[0005] Die Erfindung bringt den Vorteil, daß die die Last tragenden Hubseile stets senkrecht
verlaufen und damit keine Schwankungen der Hubkräfte auftreten. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil liegt darin, daß die Schrägstellung der ausschließlich für die Pendeldämpfung
eingesetzten Schrägseile nach den jeweiligen Erfordernissen des Kranbetriebs fast
beliebig verändert werden kann. Um die jeweils maximale Schrägstellung der Schrägseile
zu erzielen, greifen diese bevorzugt in der senkrechten Lastmittelebene an die ' Last
bzw. an ihr Aufnahmemittel an.
[0006] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die im wesentlichen
senkrechten Hubseile an Tragrollen angreifen, die paarweise an der Last bzw. dem Lastaufnahmemittel
beidseitig und mit ihren Achsen symmetrisch zur senkrechten Lastmittelebene angeordnet
sind. Hierdurch können die Hubseil-Angriffspunkte soweit wie möglich jeweils außen
an dem Lastaufnahmemittel bzw. der Traverse angeordnet werden, was neben einer guten
Pendeldämpfung auch die Möglichkeit eines Kippens der Last in allen Richtungen (sog.
List- und Trim-Bewegungen) eröffnet (Anspruch 7).
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindungen sind Gegenstand der Ansprüche 2
bis 6 und 8 bis 12.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgend näher erläuterten Zeichnung
schematisch dargestellt.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seilführungs-übersicht in Schrägansicht,
Fig. 2 ein hydraulisches Schaltbild der im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 eingesetzten
Pendeldämpfungseinrichtung,
Fig.3 eine Seilspeichereinrichtung in Ansicht,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer eine Hydraulikzylindereinheit verwendenden
Seilspeichereinrichtung mit zugehörigem Schaltbild,
Fig. 5 eine teilweise ausgeschnittene Draufsicht auf eine Ausführungsform von drei
miteinander verbundenen Laufkatzen,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5, und
Fig. 7 eine andere Ausführungsform der Laufkatzen in Ansicht.
[0010] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hängt als Last 1 ein Container an einer als Lastaufnahmemittel
dienenden Traverse 2, die an der in ihrer Längserstreckung an beiden Enden diesen
zugeordnet jeweils paarweise angeordnete Tragrollen 3c und 4c, welche jeweils Hubseile
13 und 14 umlenken, und Tragrollen 5c und 6c zur Führung von Schrägseilen 15 und 16
trägt. Die Tragrollen 5c und 6c sind dabei in der durch Strichpunktlinien 7 angedeuteten,
über die Last 1 hinaus verlängerten Lastmittelebene koaxial angeordnet, während die
Tragrollen 3C und 4c nahe den Ecken der Traverse 2 symmetrisch zur Lastmittelebene
angeordnet sind. Die Hubseile 13 und 14 sind auf die Trommel 3 einer ortsfest am nicht
dargestellten Krangestell angeordneten Winde gewickelt und von hier ausgehend über
ebenfalls-ortsfeste, einem Ende des sich als Ausleger erstreckenden Krangestells zugeordnete
Seilrollen 3a und 4a parallel zum Kranausleger zu einer geführt Hauptkatze 8, die
längs der auf dem Kranausleger angeordneten Katzfahrbahn verfahrbar ist. Die Hauptkatze
8 weist an ihrem den Seilen 13 und 14 zugeordneten Ende ein Paar von achsparallelen
Seilrollen 3b und 3d auf, das dem Hubseil 13 und der Tragrolle 3c zugeordnet-ist,
und dementsprechend im Betrieb über der Tragrolle 3c liegt, während das Hubseil 14
einem Paar von ebenfalls achsparallelen Seilrollen 4b und 4d zugeordnet ist, das zu
der Tragrolle 4c gehört. Das Seil 13 wird dem von der Seilrolle 3a kommend in der
Folge zunächst über die Seilrolle 3b nach unten umgelenkt, und der Tragrolle 3c zugeführt,
von welcher aus es seinen Weg über die Seilrolle 3d nimmt und von dieser wieder in
horizontaler Richtung längs der Kranfahrbahn zu einem Festpunkt 3e, der dem anderen
Ende des Kran-Auslegers zugeordnet ist. In gleicher Weise nimmt das Seil 14 seinen
Weg von der Seilrolle 4a aus über die Rollen 4b, 4c und 4d zu dem neben dem Festpunkt
3e angeordneten Festpunkt 4e.
[0011] Die Schrägseile 15 und 16, die der Pendeldämpfung dienen, werden von einer zur Trommel
3 koaxialen Seiltrommel 5 aufgenommen. Von hier aus laufen sie in jeweils entsprechender
Seilführung, wie sie für die Hubseile 13 und 14 gilt, über Rollen 5a, 5b, 5c, 5d bzw.
Rollen 6a, 6b, 6c, 6d jeweils zu einem Festpunkt 5e bzw. 6e. In entsprechender Weise
sind auch jeweils die Rollen 5b und 5d ebenso wie die Rollen 6b und 6d jeweils paarweise
koaxial angeordnet. Die Rollen 5b und 5d sind auf einer in-bezug auf ihre Fahrtrichtung
neben der Hauptkatze 8 angeordneten Hilfskatze 9 gelagert, während die Rollen 6b und
6d einer weiteren Hilfskatze 10, die an der anderen Seite der Hauptkatze 8 verläuft,
angeordnet sind. Dem anderen Ende der Traverse 2 sind Hubseile 13' und 14' sowie Schrägseile
15' und 16' entsprechend und symmetrisch zugeordnet, zu welchen neben den entsprechenden
Seiltrommeln 3' und 5' auch die entsprechenden Seil- bzw. Tragrollen gehören. Die
Seilführung ist dabei der besseren übersicht halber in der Figur nicht voll ausgezogen.
Bei dem Verfahren der Hauptkatze 8 und der Hilfskatzen 9 und 10 jeweils in beliebiger
Weise wird die Last 1 ohne Betätigung der Trommeln 3, 5, 3' und 5' des Hubwerks wie
an sich bekannt in senkrechter Richtung nicht bewegt.
[0012] Zum Verfahren jeder einzelnen der drei Laufkatzen dienen bekannte Seil-Katzfahrwerke,
die nicht dargestellt sind und auch nicht näher beschrieben zu werden brauchen.
[0013] Während des Hubbetriebes wird für die Schrägseile 15, 16 mehr Seillänge gebraucht
als für die Hubseile 13, 14. Zu diesem Zweck ist die Seiltrommel 5 gleichzeitig als
Speichertrommel ausgebildet und mit einem, wie Fig. 3 zeigt, bekannten sog. Stillstandsmotor
21 versehen, der den Längenunterschied zwischen den Schrägseilen und den Hubseilen
als Straffhalteeinrichtung ausgleicht. Der Motor 21 übt über ein Getriebe 22 ein solches
Moment auf die Trommel 5 aus, daß in den Seilen 15 bzw. 16 Schlaffseilbildung vermieden
wird. Zu dieser Straffhalteeinrichtung gehört außerdem noch ein Freilaufgesperre 23
und eine Bremseinrichtung 24, die jeweils in ihrer Dimensionierung und Einstellung
den Erfordernissen angepaßt sind. Die Seilspeichereinrichtung kann auch an dem anderen
freien und festen Ende der Schrägseile 15 bzw. 16, also in den Punkten 5e bzw. 6e
angeordnet sein. In dem Fall könnten die Trommeln 3 und 5 zu einer einzigen Seiltrommel
gleichzeitig für die Hub- und Schrägseile zusammengefaßt werden.
[0014] Eine andere Ausführungsform eines Seilspeichers zeigt Fig. 4. Bei dieser Einrichtung
wird das Schrägseil 15 über zwei Rollen 5f und 5g geführt, von denen jede an einem
Ende einer Hydraulikzylindereinheit 25 achsparallel zueinander gelagert ist. Die Speicherwirkung
kann dabei durch die Verwendung weiterer Rollen, die dann insgesamt eine Flaschenzuganordnung
bilden, erhöht werden. Durch Ausfahren der Kolbenstange 26 des Hydraulikzylinders
25 durch bodenseitige Druckbeaufschlagung des Kolbens 27 wird der Abstand der Rollen
5f und 5g zueinander vergrößert und damit auch die gespeicherte Seillänge. Das Drucköl
wird dazu aus einem Tank 28 durch eine Leitung 29 von einer motorgetriebenen Pumpe
30 über ein Rückschlagventil 31 in den Hydraulikzylinder eingeleitet. Ein in eine
zwischen der Pumpe 30 und dem Rückschlagventil 31 abgezweigte Ablaufleitung 32 geschaltetes
Überdruckventil 33 ist so eingestellt, daß der im Hydraulikzylinder aufgebaute Druck
zur Vermeidung von Schlaffseilbildung ausreicht. Ein direkt zwischen die Leitung 29
und die Ablaufleitung 32 geschaltetes weiteres Überdruckventil 34 ist auf einen höheren
Druck eingestellt, was bewirkt, daß beim Abzug des Seils 15 eine größere Kraft aufgewendet
werden muß als beim Einzug des Seils durch Ausfahren der Kolbenstange 26. An der nicht
ausfahrbaren Seite des Zylinders 25 ist das Seil 15 wieder an dem Festpunkt 5e befestigt.
[0015] Zur Pendeldämpfung können die Schrägseile mit einer hydraulischen Pendeldämpfungseinrichtung
ausgerüstet sein, die zwei hydraulische Zylinder 5h und 6h aufweist, wobei der Zylinder
5h mit seinem Kolben an der Achse der Seilrolle 5a und entsprechend der Kolben des
Zylinders 6h an der Achse der Seilrolle 6a jeweils angreift, wie aus Fig. 1 ersichtlich.
Den Seilrollen 5a' und 6a' sind selbstredend in entsprechender Weise Zylinder 5h'
und 6h' zugeordnet. Beim Einziehen des betreffenden Kolbens des Hydraulikzylinders
wird das zugehörige Schrägseil gespannt und umgekehrt. Die zugehörige hydraulische
Einrichtung mit den beiden Hydraulikzylindern 5h und 6h besteht aus einer motorgetriebenen
Pumpe 35, einem parallelgeschalteten Gasdruckspeicher 36, zwei Rückschlagventilen
37 und 38 sowie je einem den betreffenden Hydraulikzylinder direkt mit einem ölvorratsbehälter
39 verbindenden Überdruckventil 40 und 41.
[0016] Pendelt die Last 1 in Fahrtrichtung der Laufkatzen, so wird, wenn das Seil 15 von
der Last her auf die Rolle 5a wirkt, der Kolben des Zylinders 5h herausgezogen. Gleichzeitig
gibt dann aber das Schrägseil16 um etwa den gleichen Betrag nach, so daß der Kolben
des Zylinders 6h eingeschoben wird. Ist dies der Fall, so wird in der Leitung 42,
durch die dem Zylinder 5h Drucköl zugeführt wird, infolge des in dieser Leitung ebenfalls
befindlichen geschlossenen-Rückschlagventils 37 ein den Ausschlag dämpfender Druck
aufgebaut. Das gleiche geschieht mit Hilfe des Zylinders 6h, wenn in dem Seil 16 eine
größere Zugkraft durch die Pendelschwingungen ausgeübt wird. Die Überdruckventile
40 und 41 sind als Sicherheitsventile auf die maximale Seilkraft eingestellt. Ebenso
wird der durch die Pumpe 35 erzeugte Druck durch ein druckseitig der Pumpe vorgeschaltetes
Überdruckventil 44 begrenzt. Der gasbeaufschlagte Druckspeicher 36 wirkt einem starken
Druckabfall entgegen, wenn in kurzer Zeit Öl in größeren Mengen, als-die Pumpe 35
liefern kann, verlangt wird.
[0017] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der Hauptkatze 8 und der Hilfskatzen 9 und 10.
Die Hauptkatze stützt sich über vier Laufräder 45 auf zwei Katzschienen 46ab, die
auf einem Brückenträger 47 des Kranauslegers angeordnet sind. An ihrem einen Ende
befinden sich die Seilrollen 3b, 3d, 4b und 4d des Seilhubwerks und an dem anderen
Ende die entsprechenden Rollen in symmetrischer Anordnung. An dem der Hilfskatze 9
zugewandten Endbereich der Hauptkatze 8 sind zwei Hydraulikzylinder 48 und 48' angelenkt,
die mit ihrem anderen Ende an dem bezogen auf die Gesamtkatzen-Anordnung äußeren Ende
der Hilfskatze 10 jeweils angelenkt sind und sich parallel zur Katzenfahrtrichtung
erstrecken.
[0018] Im gleichen Bereich sind unter den Zylindern 48 und 48' liegende Hydraulikzylinder
49 und 49' in entsprechender Weise an der Hilfskatze 9 und der Hauptkatze 8 jeweils
angelenkt. Die jeweils paarweise geschalteten Hydraulikzylinder dienen zur Abstandsverstellung
zwischen der Hauptkatze 8 und der betreffenden Hilfskatze 9 bzw. 10. Die mit den Seilrollen
5b, 5d, 5b' und 5d' für die Umlenkung der Schrägseile versehene Hilfskatze 9 stützt
sich über zwei Laufräder 50 auf den Katzschienen 46 und über zwei Laufräder 51 auf
zwei auf der Hauptkatze 8 angeordneten Katzschienen 52 ab. In entsprechender Weise
ist die Hilfskatze 10 an ihrer Außenseite mit Laufrädern 53 und weiteren Laufrädern
54 versehen, welche sich wieder über Schienen 55 auf der Hauptkatze 8 abstützen. Damit
die Hauptkatze 8 und die jeweilige Hilfskatze auch beim dichten Aneinanderrücken bei
eingefahrenen Hydraulikzylindern 48 und 49 eine ausreichend breite Abstützung durch
ihre Laufräder erhalten, weisen die Hilfskatzen 9 und 10 jeweils zwei auslegerartige
Arme 56 und 57 auf, die die Hauptkatze im Bereich ihrer Schienen 52 und 55 jeweils
übergreifen, wie es am besten aus der Fig. 6 ersichtlich ist. Aus Fig. 6 ist außerdem
zu erkennen, daß die beiden die Seilrollen tragenden Kopfenden der Hauptkatze durch
einen unter dem Brückenträger 47 herumgeführten Bügel 58 miteinander verbunden sind.
Entsprechende Bügel 59 und 60 weisen die Hilfskatzen 9 und 10 jeweils auf.
[0019] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 unterscheidet sich von dem nach Fig. 6 im wesentlichen
dadurch, daß die Hauptkatze 61 das Seilhubwerk trägt, welches aus einer koaxialen
Trommel 62 besteht. Die Trommel 62 ist dabei so angeordnet, daß alle Seile in der
verlängerten Lastmittelebene 7 auf sie auf- bzw. von ihr ablaufen. Die Hubseile 63
werden dabei nach außen über die an der Traverse angeordneten Tragrollen 64 umgelenkt
und sind jeweils so an der Unterseite der Hauptkatze 61 befestigt, daß sich in bezug
auf die senkrechte Lastmittelebene 7 Symmetrie ergibt. Das eine Schrägseil 65 wird
über eine in der Lastmittelebene 7 angeordnete Tragrolle66 umgelenkt und einer Seilrolle
67 zugeführt, die an einem nach unten weisenden Arm 68 der Hilfskatze 69 angeordnet
ist. Von hier aus gelangt das Schr
ägseil 65 über eine weitere Umlenkrolle 70 zu einem als Straffhalteeinrichtung dienenden
Hydraulikzylinder 71 und ist mit dem Ende von dessen Kolbenstange verbunden. Der Hydraulikzylinder
71 ist mit seinem anderen Ende an der Hilfskatze 69 angelenkt. In entsprechender Weise
weist die zweite Hilfskatze 69 A einen Hydraulikzylinder 71 A auf, der mit dem zweiten
Schrägseil 65 A, das von der Trommel 62 über eine der Tragrolle 66 koaxialen Tragrolle
66 A mit gegenläufiger Drehrichtung herumgeführt ist. Wie im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 6 ist die Hauptkatze mit den beiden Hilfskatzen wieder über abstandseinstellende
Hydraulikzylinder 72 verbunden. Ebenso stützt sich jede der beiden Hilfskatzen wieder
übergreifend auf der Hauptkatze 61 ab. Als Seilspeichereinrichtungen für die Schrägseile
können bei diesem Ausführungsbeispiel die Hydraulikzylinder 71 oder eine gesonderte
Trommel des Seilhubwerks dienen, die bezogen auf die Lastmittelebene 7 symmetrisch
zur Trommel 62 angeordnet sein kann.
[0020] Die Verbindung der Hilfskatzen mit der Hauptkatze über Hydraulikzylindereinheiten
oder über andere geeignete Getriebeeinrichtungen zur Abstandsverstellung hat den Vorteil,
daß nur die Hauptkatze mit einem Fahrantrieb versehen zu sein braucht. Selbstverständlich
sind Eigenantriebe für alle drei Katzen möglich, wofür dann zweckmäßig zur Erzielung
eines Gleichlaufs drehzahlregelbare Elektromotoren verwendet werden. Bei diesen können
zur Einstellung von Relativgeschwindigkeiten zwischen den Katzen zur Anpassung an
bestimmte Anforderungen des Fahrbetriebs elektrische Drehzahlregelungen überlagert
werden. Ganz allgemein sind folgende automatische Steuerungen des Fahrbetriebs zweckmäßig:
Wenn sich die vorne fahrende Hilfskatze dem Ende der Katzfahrbahn annähert, stoppen
beide Hilfskatzen, während die Hauptkatze bis zu ihrer möglichen Endstellung weiterfährt.
Dadurch wird die Fahrbahnlänge unter Beibehaltung eines großen Spreizwinkels der Schrägseile
ausgenutzt. Ein weiterer häufiger Einsatzfall liegt darin, daß im Hubbetrieb in einer
bestimmten Hubhöhe die Hilfskatzen ganz oder um einen bestimmten Betrag der Hauptkatze
angenähert sein müssen, damit die Last durch einen schmalen Schacht geführt werden
kann. Das Verfahren der Hilfskatzen geschieht dann gleichzeitig mit gleicher Geschwindigkeit
und ist beim Erreichen der eingestellten Hubhöhe beendet. Selbstverständlich sind
eine Reihe weiterer Programmiermöglichkeiten des Fahr- bzw. und Hubbetriebes, die
den Kranführer entlasten, möglich.
1. Seilhubwerk eines Kranes, inbesondere eines Containerkranes, mit zwei im Abstand
zueinander verstellbaren Laufkatzen, die zur Pendeldämpfung mit der Last verbundene,
in der Fahrtrichtungsebene nach oben divergierende Schrägseile aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Laufkatzen (Hilfskatzen 9, 10, 69, 69A) eine
weitere Laufkatze (Hauptkatze 8, 61) angeordnet ist, an die im wesentlichen senkrechte
Hubseile (13, 14) angreifen, und daß die Schrägseile (15, 16) mit einer Straffhalteeinrichtung
versehen sind.
2. Seilhubwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägseile (15, 16)
jeweils mit einer Seilspeichereinrichtung versehen sind.
3. Seilhubwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilspeichereinrichtung
eine mit achsabstandsverstellbaren Seilrollen (5f, 5g) versehene Hydraulikzylinderanordnung
(25)ist.
4. Seilhubwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikzylinderanordnung
(25) gleichzeitig als Straffhalteeinrichtung ausgebildet ist.
5. Seilhubwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Seilspeichereinrichtung
eine Seiltrommel vorgesehen ist, die als Straffhalteeinrichtung mit Freilaufgesperre
(23) und Ablaufbremse (24) versehen und von einem Stillstandsmotor (21) antreibbar
ist.
6. Seilhubwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Straffhalteeinrichtung
eine das jeweilige Schrägseil (65) spannende Hydraulikzylindereinheit (71) verwendet
ist.
7. Seilhubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Last (1) bzw. das Lastaufnahmemittel (2) mit mindestens einem Paar Hubseil-Tragrollen
(3c, 4c) versehen ist, welche mit ihren Achsen symmetrisch zur senkrechten Lastmittelebene
(7) angeordnet sind, und jedem Hubseil-Tragrollen-Paar (3c, 4c) ein Paar Schrägseil-Tragrollen
(5c, 6c), die jeweils in der Lastmittelebene (7) an die Last (1) angreifen, zugeordnet
ist.
8. Seilhubwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubseile (63) und
die Schrägseile (65, 65A) jeweils auf ihre - in der Hauptkatze angeordnete - Trommel
in der Lastmittelebene (7) auflaufen bzw. von dieser ablaufen.
9. Seilhubwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Seil-Trommeln
(62) koaxial angeordnet sind.
10. Seilhubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
einander benachbarte Katzen über abstandsverstellende Getriebeeinrichtungen, insbesondere
Hydraulikzylindereinheiten (48, 49), jeweils miteinander verbunden sind.
11. Seilhubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Hilfskatzen (9, 10, 69, 69A) sich mit einem Ende (56, 57) über
eine Bahnführung (52, 55) auf der Hauptkatze (8, 61) abstützt.
12. Seilhubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägseile jeweils mit einer vorzugsweise hydraulisch wirkenden Pendeldämpfungseinrichtung
(5h, 6h) versehen sind.