[0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Akkordeon-Orgel mit einem Akkordeon, dessen
Bedienelemente (Knöpfe) zusätzlich zu den Akkordeon-Ventilen noch elektrische Schalter
betätigen, wobei mittels der Schalter wahlweise Oszillatoren bzw. Oszillatorengruppen
eines Steuergerätes ansteuerbar sind.
[0002] Es ist bekannt, Akkordeons mit derartigen elektrischen Zusatzeinrichtungen zu versehen,
damit die als Bedienelemente dienenden Knöpfe oder Tasten des Akkordeons zusätzlich
zur Tonerzeugung im Akkordeon selbst dazu herangezogen werden können, um über ein
elektronisches Steuergerät Töne nach Art einer elektronischen 0rgel zu erzeugen. Auf
diese Weise kann ein einzelner Akkordeonspieler zusätzlich zu der vom Akkordeon selbst
erzeugten Musik parallel noch weitere Stimmen erzeugen, die er in an sich bekannter
Weise vielfältig variieren kann. Beispielsweise kann die Lautstärke, die Klangfarbe,
der Hall und dgl. der zusätzlichen Stimmen so eingestellt werden, daß sich insgesamt
der Eindruck einer orchestralen Begleitung zum Akkordeon ergibt.
[0003] Die bekannten Akkordeon-Orgeln der vorstehend genannten Art bestanden jedoch lediglich
aus elektrischen Schaltern, die von den Knöpfen bzw. Tasten des Akkordeons mitbetätigt
wurden. Die eigentliche Tonerzeugung im elektronischen Steuergerät erfolgte in an
sich bekannter Weise, nämlich so, wie man dies von üblichen elektronischen Orgeln
her kennt. Bei den bekannten Akkordeon-Orgeln wurde somit lediglich die Tastatur einer
elektronischen Orgel durch die entsprechende Tastatur bzw. das Knopfbrett eines Akkordeons
ferngesteuert.
[0004] Die bekannten Einrichtungen dieser Art eigneten sich damit nur für solche Akkordeons,
deren Betätigung identisch mit derjenigen einer üblichen elektronischen Orgel war,
d.h. die bekannten Einrichtungen konnten nur für chromatische Tasten-oder Knopfakkordeons
verwendet werden.
[0005] Neben diesen chromatischen Knopf- bzw. Tastenakkordeons, bei denen die Art des erzeugten
Tones unabhängig davon ist, ob der Balg des Akkordeons gezogen oder gedrückt wird,
gibt es noch eine weitere Art von Akkordeons, nämlich die sogenannten diatonischen
Akkordeons, die meist als Knopfakkordeons ausgebildet sind. Bei diesen Instrumenten
sind jedem Knopf des Knopfbretts zwei unterschiedliche Töne zugeordnet derart, daß
beim Ziehen des Balges der eine Ton und beim Drükken des Balges der andere Ton erzeugt
wird. Die diatonischen Akkordeons erfordern daher eine von den chromatischen Akkordeons
vollkommen abweichende Spieltechnik, weil der Gang der Melodie nicht nur durch Betätigen
unterschiedlicher Knöpfe oder Tasten sondern darüber hinaus auch durch gezieltes Drücken
oder Ziehen des Balges erzeugt wird. Diatonische Akkordeons sind jedoch wenigstens
in bestimmten geographischen Gegenden, weit verbreitet und es kann nicht in jedem
Falle davon ausgegangen werden, daß jemand, der ein diato
- nisches Knopfakkordeon beherrscht, auch in der Lage ist, ein chromatisches Knopf-
oder Tastenakkordeon zu spielen und umgekehrt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Akkordeon-Orgel
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sie die vielfältigen Möglichkeiten
der elektronischen Erzeugung von Begleittönen auch für diatonische Akkordeons verfügbar
macht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Akkordeon diatonisch ist,
daß ein Drucksensor an einen Balg des Akkordeons angeschlossen ist und unterschiedliche
elektrische Zustände annimmt, je nach dem, ob der Balg gezogen, gedrückt oder unbelastet
ist, daß jedem Schalter jeweils mindestens zwei Oszillatoren zugeordnet sind und daß
in Abhängigkeit vom elektrischen Zustand des Drucksensors einer der Oszillatoren zur
Tonerzeugung durchgeschaltet wird.
[0008] Die Erfindung löst damit die zugrunde liegende Aufgabe vollkommen, weil die für das
diatonische Instrument typischen Betriebszustände des gezogenen bzw. gedrückten Balges
in ein elektrisch auswertbares Signal umgesetzt werden, so daß insgesamt mit verhältnismäßig
einfachen Schaltmitteln der Anwendungsbereich der elektronisch erzeugten Begleitmusik
auch auf solche Instrumente erstreckt werden kann, die diatonisch arbeiten. Die Erfindung
hat auch den wesentlichen Vorteil, daß vollständige Baugruppen aus an sich bekannten
elektronischen Orgeln übernommen werden können, und daß lediglich zusätzliche Schalteinheiten
für die selektive Ansteuerbarkeit des Paares von Oszillatoren bzw. Oszillatorgruppen
(letztere für den Fall von Akkorden als Begleitmusik) erforderlich sind.
[0009] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Drucksensor als Druckschalter
mit zwei Kontakten und einer Mittelstellung ausgebildet.
[0010] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß eine strenge Unterscheidung zwischen den
Betriebszuständen "gezogener Balg" und "gedrückter Balg" möglich ist, so daß keine
undefinierten Zustände bei Spielpausen eintreten, wenn der Akkordeonspieler den Balg
nicht belastet. Im letztgenannten Betriebsfall nimmt der Druckschalter seine Mittelstellung
ein und es kann nicht zu undefinierten Schaltzuständen deswegen kommen, weil beim
unbelasteten Balg der Drucksensor zwischen den Zuständen "gezogen" und gedrückt" hin-
und herschwankt.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Druckschalter
eine druckabhängig auslenkbare Membran auf, die ein gabelförmiges Kontaktelement trägt,
das einen Kontaktstreifen mit auf beiden Seiten angeordneten und voneinander getrennten
leitfähigen Belägen umschließt.
[0012] Diese Ausführungsform hat den Vorteil daß der für diesen speziellen Anwendungsfall
erforderliche Drucksensor bzw. Druckschalter besonders einfach aufgebaut ist und eine
sichere Erkennung der drei Betriebszustände erlaubt.
[0013] Weiterhin wird eine besonders gute Wirkung dann erzielt, wenn die Schalter mit den
jeweils zugehörigen mehreren Oszillatoren über eine vom Drucksensor steuerbare Umschalteinheit
verbunden sind.
[0014] Diese Anordnung hat den Vorteil, daß eine logische UND-Verknüpfung und Selektion
vorgenommen wird, weil einer der beiden Oszillatoren bzw. Oszillatorengruppen dann
und nur dann betätigt werden kann, wenn sowohl die zugeordnete Taste gedrückt ist
als auch der zugehörige Betriebszustand des Balges vorliegt. Auch hierdurch ergibt
sich eine besonders hohe Sicherheit gegen eine unbeabsichtigtes Auslösen eines Oszillators
bei Übergangszuständen zwischen einzelnen Knöpfen bzw. Schaltern oder vom Ziehen zum
Drücken des Balges.
[0015] Weiterhin ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der die Umschalteinheit zwei elektronische
Übertragungsstrecken aufweist, deren Sender gemeinsam vom Schalter und deren Empfänger
selektiv vom Drucksensor ansteuerbar sind. Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden die Übertragungsstrecken durch Optokoppler gebildet, deren Leuchtdioden gemeinsam
von den Schaltern und deren Fototransistoren oder Fotowiderstände selektiv von den
Kontakten des als Drucksensor dienenden Druckschalters ansteuerbar sind.
[0016] Diese Ausführungsform der Erfindung hat einmal den wesentlichen Vorteil, daß sie
für eine elektronische Steuerung auf Grund der erforderlichen Betriebsspannungen und
-ströme besonders geeignet ist. Zum anderen sind die elektronischen Übertragungsstrecken
in Form von Optokopplern besonders klein und nehmen daher im Steuergerät nur einen
sehr geringen Raum ein. Weiterhin erfordern derartige Übertragungsstrecken nur geringe
Betriebsleistungen, so daß auch der Leistungsbedarf und entsprechend die Verlustwärme
außerordentlich gering sind. Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieses Ausführungsbeispiels
besteht jedoch noch darin, daß derartige elektronische Übertragungsstrecken, insbesondere
mit Optokopplern, gegenüber mechanischen Schaltelementen, beispielsweise Relais, lautlos
arbeiten, eine Eigenschaft, die beim Musizieren besonders wichtig ist. Schließlich
gestattet die Verwendung der Optokoppler auch noch eine vollkommen saubere galvanische
Trennung zwischen Instrument einerseits und elektronischem Steuergerät andererseits,
so daß auch Störungen der verschiedensten Art, die sich beim Musizieren besonders
negativ auswirken, mit hoher Sicherheit vermieden werden.
[0017] Schließlich ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung noch vorgesehen, daß die
Leuchtdioden und/oder die Fototransistoren mit Verzogerungsmitteln, insbesondere Kondensatoren
beschaltbar sind.
[0018] Diese Ausführungsform der Erfindung macht sich die Vorteile der elektronischen Übertragungsstrecken,
insbesondere Optokoppler in der Hinsicht zunutze, daß die Übertragungseigenschaften
mit relativ geringem Aufwand beeinflußt werden können. Die zuschaltbaren Verzögerungsmittel
in Gestalt von Kondensatoren erlauben es nämlich, die Ein- und Ausschaltvorgänge zu
verzögern, so daß ein Nachhalleffekt bei den erzeugten Tönen entsteht. Während sonst
hierfür jedoch umfangreiche Schaltmaßnahmen erforderlich sind, bedarf es bei der erfindungsgemäßen
Orgel hierzu lediglich weniger Bau- und Schaltelemente.
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0020] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es versteht sich, daß die im Einzelnen beschriebenen Merkmale nicht
nur jeweils einzeln sondern auch in beliebiger Kombination miteinander verwendbar
sind.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Akkordeon-Orgel, bestehend
aus einem Akkordeon und einem elektronischen Steuergerät;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung in zwei senkrecht a,b zueinander angeordneten Schnittebenen
eines erfindungsgemäß verwendeten Drucksensors;
Fig. 3 ein Stromlaufplan zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Zusammenwirkens von
Akkordeon und elektronischem Steuergerät.
[0022] In Fig. 1 bezeichnet 10 gesamthaft ein diatonisches Knopfakkordeon. Das Akkordeon
10 weist eine rechte Gehäusehälfte 11 sowie eine linke Gehäusehälfte 12 auf, zwischen
denen ein Balg 13 angeordnet ist. An die rechte Gehäusehälfte 11 schließt sich ein
Knopfbrett 14 mit einer Mehrzahl von Knöpfen 16 an. Es versteht sich, daß statt der
Knöpfe 16 auch entsprechende Tasten vorgesehen sein können. In Fig. 1 ist der Übersichtlichkeit
halber nur ein Teil der Knöpfe 16 dargestellt. Die linke Gehäusehälfte 12 trägt in
einer Ebene, senkrecht zur Zeichenebene, noch weitere Knöpfe 15, die auch als "Bässe"
bezeichnet werden und zur Erzeugung der Begleitharmonien (Akkorde) dienen, während
mit dem Knopfbrett 14 üblicherweise die Melodie gespielt wird.
[0023] Der Unterschied eines diatonischen Akkordeons zu einem üblichen, chromatischen Akkordeon
besteht darin, daß jedem Knopf 16 zwei unterschiedliche Töne zugeordnet sind, wobei
der eine Ton beim Ziehen des Balges 13 und der andere Ton beim Drücken des Balges
13 erzeugt wird.
[0024] Erfindungsgemäß weist nun das diatonische Akkordeon 10 im Inneren einen Drucksensor
17 auf, der an den Innenraum des Balges 13 angeschlossen ist. Vom Drucksensor 17 weg
führt eine Signalleitung 18. Weiterhin arbeiten die Knöpfe 16 des Akkordeons 10 jeweils
noch mit elektrischen Schaltern zusammen, die weiter unten noch im einzelnen erläutert
werden. Die Schaltzustände dieser Schalter werden über eine gemeinsame Datenleitung
19 übertragen. Es versteht sich, daß nicht nur die Knöpfe 16 des Knopfbrettes 14 sondern
ebenso die Knöpfe 15 zum Erzeugen der Begleitbässe mit entsprechenden Schaltern zusammenarbeiten
können.
[0025] Die Leitung 18 sowie die Datenleitung 19 führen zu einem elektronischen Steuergerät,
das in Fig. 1 gesamthaft mit 20 bezeichnet ist. Das Steuergerät 20 weist an einer
vorderen schrägen Fläche Bedienelemente 22 sowie in einem oberen, vertieften Bedienfeld
23 weitere Bedienelemente 24 auf. Die Bedienelemente 22, 24 können Drucktasten, Drehknöpfe,
Schieberegler, Kippschalter und dgl. sein. Sie dienen in an sich bekannter Weise zum
Einstellen der Lautstärke für die Melodie bzw. die Baßbegleitung, zum Anheben bzw.
Absenken der Höhen und Tiefen, zum Einstellen der Geschwindigkeit eines Begleitrhythmus
oder zu sonstigen Funktionen, wie sie an sich aus der Technik der elektronischen Orgeln
bekannt sind.
[0026] Beim Spielen des Akkordeons 10 werden bei der erfindungsgemäßen Orgel die Schaltzustände
der Melodieknöpfe 16 und gegebenenfalls der Begleit-Baß-Knöpfe 15 an das elektronische
Steuergerät 20 übertragen, ebenso wie das Signal des Drucksensors 17, das anzeigt,
ob der Balg 13 gedrückt oder gezogen wird oder ob er unbelastet ist. Im Steuergerät
20 können nun entsprechende Oszillatoren bzw. Oszillatorengruppen angesteuert werden,
so daß parallel zum Akkordeonspiel Töne erzeugt werden, die als Begleitmusik dienen.
Auch kann der Akkordeonspieler die Tonerzeugung des Akkordeons durch entsprechend
sanftes Betätigen des Balges 13 in der Lautstärke so weit herabsetzen, daß die Tonerzeugung
des Steuergerätes 20 in den Vordergrund tritt. Es versteht sich dariiber hinaus, daß
das Steuergerät 20, unabhängig von der parallelen Melodienerzeugung zum Akkordeon
10 noch an sich bekannte Rhythmuseinheiten enthalten kann, die für einen entsprechenden
Begleitrhythmus sorgen.
[0027] Die vom elektronischen Steuergerät 20 erzeugten und zur Tonerzeugung dienenden Signale
werden über eine Ausgangsleitung 21 an in Fig. 1 nicht dargestellte Lautsprecher übertragen.
[0028] In Fig. 2 a, b ist der Drucksensor 17 im einzelnen und zwar in zwei zueinander senkrechten
Schnitten dargestellt.
[0029] Der Drucksensor 17 besteht aus einem Gehäuse 30, beispielsweise aus einem gespritzten
Kunststoff, an das ein Stutzen 31 angeschlossen ist, der seinerseits mit dem Innenraum
des Balges 13 in Verbindung steht. Das Gehäuse 30 umschließt einen Druckraum 32, weil
es an seiner Oberseite an einer Membran 33, beispielsweise einer Gummimembran, abgedeckt
ist.
[0030] Die Membran 33 trägt ein gabelförmiges Kontaktelement 34, wie man besonders gut aus
Fig. 2 b erkennt. Die beiden Kontakte, die sich aufgrund der Gabelform des Kontaktelementes
34 ergeben, sind mit 34a (oben) und 34b (unten) bezeichnet.
[0031] Das Kontaktelement 34 umschließt einen Kontaktstreifen 35, der aus einem elektrisch
nicht leitfähigen Material besteht. Der Kontaktstreifen 35 ist an seiner Oberseite
36 und an seiner Unterseite 37 jeweils mit einem elektrisch leitfähigen Belag versehen,
die jedoch miteinander nicht in Verbindung stehen.
[0032] Der Drucksensor gemäß Fig. 2 kann nun so beschaltet werden, daß das Kontaktelement
34 mit einer Ader 18a der Leitung 18 in Verbindung steht und in entsprechender Weise
die leitenden Beläge der Oberseite 36 bzw. der Unterseite 37 des Kontaktstreifens
35 mit weiteren Adern 18b, 18c der Leitung 18.
[0033] Wie man aus Fig. 2 ohne weiteres erkennt, biegt sich die Membran 33 bei gedrücktem
Balg 13, wenn im Druckraum 32 ein Überdruck herrscht, nach oben durch, so daß der
untere Kontakt 34b in Kontakt mit dem leitfähigen Belag der Unterseite 37 des Kontaktstreifens
35 gerät. In entsprechender Weise biegt sich die Membran 33 bei gezogenem Balg 33
und Unterdruck im Druckraum 32 nach unten durch und der obere Kontakt 34a gerät in
Berührung mit dem leitfähigen Belag an der Oberseite 36 des Kontaktstreifens 35.
[0034] Bei der vorstehend genannten Beschaltung des Drucksensors 17 bedeutet dies, daß die
Ader 18a bei gezogenem Balg mit der Ader 18b und bei gedrücktem Balg mit der Ader
18c der Leitung 18 verbunden ist, während bei unbelastetem Balg keine Verbindung besteht.
Es bestehen somit je nach Betriebszustand des Balges 13 elektrisch eindeutig voneinander
unterscheidbare Schaltzustände des Drucksensors 17.
[0035] Im Stromlaufplan gemäß Fig. 3 erkennt man in der linken Hälfte diejenigen Schalteinheiten,
die im oder am Akkordeon 10 angebracht sind, während die rechte Hälfte diejenigen
Schalteinheiten zeigt, die im elektronischen Steuergerät 20 enthalten sind. Wie bereits
zu Fig. 1 erläutert, besteht die Verbindung zwischen Akkordeon 10 und Steuergerät
20 einmal über die Leitung 18 mit den bereits erwähnten Adern 18a, 18b, 18c sowie
über die Datenleitung 19, von der in Fig. 3 lediglich zwei Adern, nämlich 19a und
19b dargestellt sind. Wie man unten in Fig. 3 erkennt, sollen sich weitere Baugruppen
anschließen, wie mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Lediglich der Übersichtlichkeit
halber ist eine einzige Baugruppe vollständig und eine weitere Baugruppe halb dargestellt.
[0036] Im Bereich des Akkordeons 10 erkennt man links oben den Drucksensor 17, der als elektronischer
Umschalter charakterisiert ist. Weiterhin erkennt man den einzelnen Knöpfen 16 zugeordnete
Schalter 16a, 16b, die nur stellvertretend für eine Vielzahl von Schaltern stehen,
die den Knöpfen 16 bzw. 15 zugeordnet sein können.
[0037] Im Steuergerät 20 sind doppelte Optokoppler 40a, 40b sowie entsprechend weitere vorgesehen.
Jeder doppelte Optokoppler, beispielsweise 40a, besteht aus zwei Leuchtdioden (LED)
41a und 43a, denen jeweils Fototransistoren 42a, 44a oder Fotowiderstände zugeordnet
sind. Die Anoden der beiden Leuchtdioden 41a, 43a sind zusammen auf ein positives
Potential gelegt, während die Kathoden gemeinsam mit einer Ader 19a verbunden sind,
die zum Schalter 16a und von dort nach Masse führt.
[0038] Die zugehörigen Fototransistoren 42a, 44a sind so geschaltet, daß der Emitter des
Transistors 42a mit dem einen Umschaltkontakt und der Emitter des Transistors 44a
mit dem anderen Umschaltkontakt des Drucksensors 17 verbunden sind. Die Kollektoren
der Transistoren 42a, 44a, führen zu Oszillatoren 45a, 46a. Die übrigen doppelten
Optokoppler 40b und weitere sind in entsprechender Weise beschaltet und steuern entsprechende
Oszillatoren 45b und weitere mit jeweils anderen Oszillatorfrequenzen.
[0039] Die Wirkungsweise der in Fig. 3 dargestellten Anordnung ist wie folgt:
Bei unbelastetem Balg 13 bedindet sich der Drucksensor 17 in der in Fig. 3 links oben
eingezeichneten Mittelstellung, so daß keiner der Emitter der Transistoren 42a, 44a
oder der weiteren Transistoren 42b und so fort über den Mittelabgriff mit positivem
Potential beschaltet ist. Die Transistoren 42a, 44a und weitere leiten damit nicht,
unabhängig davon, ob die zugehörigen Leuchtdioden 41a, 43a, 41b und weitere leuchten
oder nicht. Damit sind alle Oszillatoren 45a, 46a, 45b und weitere außer Betrieb.
[0040] Wird nun der Balg 13 gedrückt, gelangt der Umschalter des Drucksensors 17 beispielsweise
in die untere Schaltstellung, so daß die Emitter der Transistoren 42a, 42b und so
weiter an positives Potential gelegt werden. Wird nun beispielsweise der Knopf betätigt,
der dem Schalter 16a zugeordnet ist, leuchten die beiden Leuchtdioden 41 a, 43a auf.
Da jedoch lediglich der Transistor 42a eingeschaltet ist, der Transistor 44a hingegen
nicht, wird lediglich der Oszillator 45a angesteuert und erzeugt einen Ton.
[0041] Es werden somit bei Betätigen eines Knopfes 16 bzw. eines der zugehörigen Schalter
16a, 16b jeweils ein Paar Leuchtdioden, beispielsweise 41a und 43a betätigt, durch
selektives Ansteuern der zugehörigen Fototransistoren 42a, 44a über den Umschalter
des Drucksensors 17 wird jedoch jeweils nur derjenige Oszillator 45a oder 46a freigegeben,
der dem jeweils vorliegenden Zustand des Balges 13 (gezogen oder gedrückt) entspricht.
[0042] Im Gegensatz zu mechanischen Umschaltern haben die verwendeten Optokoppler auch ein
"weiches" Schaltverhalten, so daß störende Knack-Geräusche, sei es durch die mechanischen
Umschaltelemente selbst oder durch ein Prellen oder Schaltknacken der mechanischen
Kontakte mittelbar verursacht, nicht eintreten.
[0043] Es versteht sich, daß statt der dargestellten Fototransistoren 42a, 44a, 42b auch
entsprechende fotoempfindliche Widerstände verwendet werden können, deren Widerstand
bekanntlich bei Lichteinstrahlung absinkt.
[0044] Auch eröffnen die erfindungsgemäß verwendeten Optokoppler, sei es mit Fototransistoren
oder mit Fotowiderständen die Möglichkeit, das Einschaltverhalten der elektrischen
Elemente Leuchtdioden/Pototransistoren/Fotowiderstände durch gezieltes Zuschalten
von Verzögerungsmitteln, insbesondere Kondensatoren, zu verändern. Dies bewirkt, daß
der jeweilige Oszillator verzögert eingeschaltet bzw. abgeschaltet wird, so daß sich
ein Verzögerungs- oder Nachhalleffekt mit sehr einfachen Schaltmitteln realisieren
läßt.
1. Elektronische Akkordeon-Orgel mit einem Akkordeon (10), dessen Bedienelemente (Knöpfe
16, 15) zusätzlich zu den Akkordeon-Ventilen noch elektrische Schalter (16a, 16b)
betätigen, wobei mittels der Schalter (16a, 16b) wahlweise Oszillatoren (45a, 46a;
45b) bzw. Oszillatorgruppen eines Steuergerätes (20) ansteuerbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Akkordeon (10) diatonisch ist, daß ein Drucksensor (17) an einen Balg (13)
des Akkordeons (10) angeschlossen ist und unterschiedliche elektrische Zustände annimmt,
je nachdem, ob der Balg (13) gezogen, gedrückt oder unbelastet ist, daß jedem Schalter
(16a, 16b) jeweils mindestens zwei Oszillatoren (45a, 46a; 45b) zugeordnet sind und
daß in Abhängigkeit vom elektrischen Zustand des Drucksensors (17) einer der Oszillatoren
(45a, 46a; 45b) zur Tonerzeugung durchgeschaltet wird.
2. Orgel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucksensor (17) ein Druckschalter
mit zwei Kontakten (34a, 34b) und einer Mittelstellung ist.
3. Orgel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckschalter eine druckabhängig
auslenkbare Membran (33) aufweist, die ein gabelförmiges Kontaktelement (34) trägt,
das einem Kontaktstreifen (35) mit auf beiden Seiten (36, 37) angeordneten und voneinander
getrennten leitfähigen Belägen umschließt.
4. Orgel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter
(16a; 16b) mit den jeweils zugehörigen mehreren Oszillatoren (45a, 46a; 45b über eine
vom Drucksensor (17) steuerbare Umschalteinheit verbunden sind.
5. Orgel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschalteinheit zwei elektronische
Übertragungsstrekken aufweist, deren Sender gemeinsam vom Schalter (16a; 16b) und
deren Empfänger selektiv vom Drucksensor (17) ansteuerbar sind.
6. Orgel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsstrecken durch
Optokoppler (40a; 40b) gebildet werden, deren Leuchtdioden (41a, 43a; 41b) gemeinsam
von den Schaltern (16a; 16b) und deren Fototransistoren (42a, 44a; 42b) oder Fotowiderständen
selektiv, insbesondere von den Kontakten (34a, 34b) des als Drucksensor (17) dienenden
Druckschalters ansteuerbar sind.
7. Orgel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtdioden (41a, 43a;
41b) und/oder die Fototransistoren (42a, 44a; 42b) mit Verzögerungsmitteln, insbesondere
Kondensatoren beschaltbar sind.