[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät für Hochspannungsschaltanlagen, insbesondere
Erdungsschalter mit einem mit einer Sammelschiene od. dgl. verbundenen Festkontakt
und einem mittels eines Schwenkarmes in einer Schwenkebene schwenkbaren Schaltkontakt,
wobei der Festkontakt einen vorzugsweise mit einem Aufschiebeanschlag versehenen Aufschiebekontakt
und ggf. einen etwa quer zur Aufschieberichtung verlaufenden Befestigungsarm und der
Schaltkontakt mindestens ein Paar von in geschlossenen Zustand beidseitig am Aufschiebekontakt
und ggf. am Aufschiebeanschlag anliegenden Kontaktfingern aufweist und wobei vorzugsweise
der Aufschiebekontakt und der Befestigungsarm miteinander ein bogenförmiges, in Aufschieberichtung
geöffnetes, in der Schwenkebene liegendes Bauteil bilden.
[0002] Das bekannte Schaltgerät für Hochspannungsschaltanlagen, von dem die Erfindung ausgeht
(vgl. die DE-AS 24 09 527), ist so ausgebildet, daß der Aufschiebekontakt vom Befestigungsarm
in Aufschieberichtung einseitig abragt und daß die Kontaktfinger im geschlossenen
Zustand des Schaltgerätes außerhalb des Bereiches des Befestigungsarmes am Aufschiebekontakt
mit Punktkontakt anliegen. Bei diesem Schaltgerät führt die geometrische Gestaltung
im Kurzschlußfall dazu, daß der Kontaktdruck der Kontaktfinger am Aufschiebeanschlag
vergrößert und vom Festkontakt aufgenommen wird. Im Kurzschlußfall wird auch der Aufschiebeanschlag
zur Strombahn für den Kurzschlußstrom, wobei über die als Punktkontakte ausgebildeten
Kontaktbereiche ein sehr hoher spezifischer Kontaktdruck erreicht wird. Insbesondere
werden durch die schleifenförmige Ausbildung des vom Aufschiebekontakt und vom Befestigungsarm
gebildeten Bauteiles gewollt sogenannte Eckenkräfte erzeugt, die zu einer Verstärkung
des Anpreßdruckes am Aufschiebeanschlag im Kurzschlußfall führen bzw. durch die extern
entgegen der Aufschieberichtung angreifende Eckenkräfte, wie sie beispielsweise zwischen
dem Schwenkarm und der Sammelschiene auftreten können, kompensiert werden.
[0003] Mit dem bekannten, zuvor erläuterten Schaltgerät ist an sich schon eine relativ gute
Kurzschlußsicherheit erreicht. Es gibt allerdings noch Einsatzfälle, bei denen die
Wirkungsrichtung der auftretenden elektrodynamischen Kräfte im Kurzschlußfall zu einer
Verringerung des Kontaktdruckes der Kontaktfinger führt oder gar die Kontaktfinger
abheben läßt. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die externen Eckenkräfte
wegen einer anderen Relativlage des Schaltgerätes zu der zugehörigen Sammelschiene
nicht in der Schwenkebene, sondern senkrecht zu der Schwenkebene angreifen. Dann nämlich
reichen im Kurzschlußfall die Kontraktionskräfte der parallel verlaufenden Kontaktfinger
nicht mehr aus, diese externen elektrodynamischen Kräfte zu kompensieren.
[0004] Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung nun die
Aufgabe zugrunde, das bekannte Schaltgerät so auszugestalten und weiterzubilden, daß
praktisch unabhängig von der Wirkungsrichtung der auftretenden elektrodynamischen
Kräfte im Kurzschlußfall der Kontaktdruck der Kontaktfinger nicht nachläßt und insbesondere
ein Aufbrechen des Schaltgerätes ausgeschlossen ist.
[0005] Das erfindungsgemäße Schaltgerät, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst ist,
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Festkontakt auf der vom Schwenkarm abgewandten
Seite des Aufschiebekontaktes ein Auffangelement aufweist und in geschlossenem Zustand
die Kontaktfinger des Schaltkontaktes in Längsrichtung des Schwenkarmes über den Aufschiebekontakt
des Festkontaktes hinausragen und an ihren freien Enden mit den vom Aufschiebekontakt
abgewandten Seiten mit dem Auffangelement in Eingriff stehen.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Schaltgerät ist durch das Auffangelement am vom Schwenkpunkt
fernen Ende des Schwenkarmes für die Kontaktfinger gewissermaßen ein Widerlager geschaffen,
das ein seitliches, im wesentlichen senkrecht zur Schwenkebene gerichtetes Aufbrechen
des Schaltgerätes unmöglich macht. Selbst dann also, wenn senkrecht zur Schwenkebene
bzw. zur Aufschieberichtung starke externe Eckenkräfte auftreten, wird ein Abheben
der Kontaktfinger vom Aufschiebekontakt durch das Auffangelement verhindert. Dabei
führt das Auffangelement zusätzlich noch zu einer überproportionalen Erhöhung des
Kontaktdruckes im Kurzschlußfall, da es eben als Widerlager für die Enden der Kontaktfinger
des Schaltkontaktes dient. Diese Konstruktion ist selbst dann von erheblichem Vorteil,
wenn keine bogenförmige Ausgestaltung des vom Aufschiebekontakt und vom Befestigungsarm
gebildeten Bauteiles vorliegt, eine Ausgestaltung, die ja nur dann notwendig ist,
wenn in der Schwenkebene entgegen der Aufschieberichtung wirkende externe elektrodynamische
Kräfte im Kurzschlußfall auftreten können.
[0007] In konstruktiver Hinsicht empfiehlt sich für das erfindungsgemäße Schaltgerät zunächst
eine Ausgestaltung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Auffangelement zwei im
Schnitt quer zur Aufschieberichtung etwa L-förmige, mit jeweils einem L-Schenkel aufeinanderzu
gerichtete Halteleisten aufweist. Die freien Enden der Kontaktfinger kommen hier mit
den vom Aufschiebekontakt abgewandten Seiten, also den Außenseiten, an den freien
Enden der aufeinanderzu gerichteten L-Schenkel der Halteleisten in Eingriff. Dabei
kann das Auffangelement auch oberhalb der aufeinanderzu gerichteten L-Schenkel geschlossen
sein, also gewissermaßen ein an einer Seite geöffnetes Kastenprofil bilden. Schließlich
empfiehlt es sich, das Auffangelement an seinem in Aufschieberichtung hinteren Ende
geschlossen auszubilden, so daß hier ein weiterer Anschlag für die Kontaktfinger gegeben
ist. Ggf. kann auch an dieser Stelle der Aufschiebeanschlag in das Auffangelement
integriert sein.
[0008] Un bei dem erfindungsgemäßen Schaltgerät die Antriebseinheit für den Schwenkarm nicht
zu groß dimensionieren zu müssen, empfiehlt es sich, den Kontaktdruck zwischen den
Kontaktfingern und dem Aufschiebekontakt im Bereich des Auflaufens, der Kontaktfinger
auf den Aufschiebekontakt sehr gering zu halten, jedoch in Aufschieberichtung anwachsen
zu lassen. Das läßt sich auf einfache Weise dadurch erreichen, daß das Auffangelement
eine in Aufschieberichtung abnehmende lichte Weite aufweist.
[0009] Im übrigen hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die aneinander zur Anlage
kommenden Bereiche der Kontaktfinger und/oder des Auffangelementes mit Gleitauflagen
und/oder mit Gleitmitteln zu versehen. Der erwünschte Kontaktdruck soll ja durch senkrecht
zur Schwenkebene und zur Aufschieberichtung wirkende Kräfte erzeugt werden, hingegen
sind in Aufschieberichtung auftretende Reibungskräfte unerwünscht.
[0010] Zur Erzielung definierter Stromwege insbesondere im Kurzschlußfall empfiehlt es sich
im übrigen, das Auffangelement gegen den Aufschiebekontakt zu isolieren und/oder das
Auffangelement in dem an den Kontaktfingern zur Anlage kommenden Bereichen mit Isolierauflagen
od. dgl. zu versehen. Letzteres kann prinzipiell auch bei den Kontaktfingern verwirklicht
sein, jedoch ist das technisch nicht besonders zweckmäßig. Ist das Auffangelement,
wie zuvor erläutert, mit Gleitauflagen versehen, so können die Gleitauflagen ohne
weiteres bei entsprechender Materialwahl gleichzeitig als Isolierauflagen ausgebildet
sein.
[0011] Im übrigen geht eine weitere Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
dahin, die Kontaktfinger an ihren mit dem Auffangelement in Eingriff kommenden freien
Enden entgegen der Aufschieberichtung etwa rechtwinklig abzubiegen. Auch die wegen
der rechtwinkligen Abbiegung der Enden der Kontaktfinger dort auftretenden Eckenkräfte
können zur Kompensation externer elektrodynamischer Kräfte im Kurzschlußfall genutzt
werden. Bei entsprechend geschickter Ausgestaltung und Führung des Stromweges kann
unter Unständen sogar auf eine bogenförmige Ausgestaltung des vom Aufschiebekontakt
und vom Befestigungsarm gebildeten Bauteiles verzichtet werden.
[0012] Eine andere als die weiter oben beschriebene konstruktive Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Schaltgerätes ist dadurch gekennzeichnet, daß das Auffangelement zwei parallel zur
Aufschieberichtung und vorzugsweise parallel zum Aufschiebekontakt verlaufende Aufnahmedorne
aufweist. Dadurch, daß bei dieser Ausführungsform den im Querschnitt im wesentlichen
kreisflächigen Kontaktfingern im Querschnitt im wesentlichen kreisflächige Auffangdorne
zugeordnet sind, ist die geometrische Zuordnung der Kontaktfinger zu den wirksamen
Teilen des Auffangelementes besonders günstig.
[0013] Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schaltgerätes
können die Aufnahmedorne an einer beiden Aufnahmedornen gemeinsamen Tragplatte befestigt
sein. Dabei geht dann eine weitere Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
dahin, mindestens einen der beiden Aufnahmedorne mit einem exzentrisch zur Hauptachse
des Aufnahmedornes liegenden Anschlußbolzen an der Tragplatte zu befestigen, vorzugsweise
beide Aufnahmedorne mit jeweils einem exzentrisch zur Hauptachse des Aufnahmedornes
liegenden Anschlußbolzen an der Tragplatte zu befestigen. Bei dieser Ausführungsform
kann die lichte Weite des Auffangelementes besonders einfach eingestellt und damit
unterschiedlichen Anforderungen besonders einfach angepaßt werden. Im übrigen empfiehlt
es sich, die die beiden Aufnahmedorne haltende Tragplatte am - in Aufschieberichtung
gesehen - hinteren Ende des Aufschiebekontaktes zu befestigen.
[0014] Schließlich geht eine weitere Lehre der Erfindung, der wiederum besondere Bedeutung
zukommt, dahin, das Auffangelement schwenkbar zu lagern. Dadurch ist eine Möglichkeit
der Selbstjustage zwischen den Kontaktfingern des schwenkbaren Schaltkontaktes und
dem Aufnahmeelement geschaffen.
[0015] Die Lehre, bei dem erfindungsgemäßen Schaltgerät das Auffangelement schwenkbar zu
lagern, kann bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform konstruktiv dadurch realisiert
sein, daß die Tragplatte des Auffangelementes schwenkbar am Aufschiebekontakt befestigt
ist.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht und stark schematisiert, ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schaltgerätes in Form eines Erdungsschalters,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung, einen Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich des Festkontaktes,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 in Stirnansicht,
Fig. 4 ein Auffangelement für den Festkontakt nach Fig. 3 längs der Linie IV - IV,
Fig. 5 in einer Fig. 4 entsprechenden Darstellung, ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Auffangelementes,
Fig. 6 in gegenüber der Fig. 3 nochmals vergrößerter Darstellung, einen Ausschnitt
aus einem erfindungsgernäßen Schaltgerät, und zwar eine Stirnansicht,
Fig. 7 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 6,
Fig. 8 in einer Fig. 6 entsprechenden Darstellung, ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Schaltgerätes und
Fig. 9 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 8.
[0017] Das in Fig. 1 dargestellte Schaltgerät ist ein Erdungsschalter für Hochspannungsschaltanlagen.
Dieses Schaltgerät arbeitet zusammen mit einem mit einer Sammelschiene 1 verbundenen
Festkontakt 2 und weist einen mittels eines Schwenkarmes 3 in einer Schwenkebene schwenkbaren
Schaltkontakt 4 auf, der an einem Antriebsaggregat 5 schwenkbar gelagert ist. Das
Antriebsaggregat 5 ist unten an einem als Isolator ausgeführten Stützer 6 montiert,
während oben am Stützer 6 der Festkontakt 2 angeordnet ist. Der Schaltkontakt 4 ist
also, in Fig. 1 durch einen Pfeil angedeutet, mit Hilfe des Schwenkarmes 3 aus einer
im wesentlichen horizontalen Ausschalt- oder öffnungsstellung in eine im wesentlichen
vertikale Einschalt- oder Schließstellung und umgekehrt bringbar.
[0018] Die weitere Erläuterung des erfindungsgemäßen Schaltgerätes erfolgt nun zunächst
anhand einer Zusammenschau der Fig. 1, 2 und 3.
[0019] Der Festkontakt 2 weist einen mit einem Aufschiebeanschlag 7 versehenen Aufschiebekontakt
8 und einen etwa quer zur Aufschieberichtung verlaufenden Befestigungsarm 9 auf. Der
Aufschiebekontakt 8 und der Befestigungsarm 9 bilden miteinander ein bogenförmiges,
in Aufschieberichtung geöffnetes, in der Schwenkebene liegendes Bauteil.
[0020] Der Schaltkontakt 4 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Paar von in geschlossenem
Zustand beidseits am Aufschiebekontakt 8 und am Aufschiebeanschlag 7 des Festkontaktes
2 anliegenden Kontaktfingern 10 auf. Es können prinzipiell auch mehrere Paare von
Kontaktfingern vorgesehen sein, was jedoch hier nicht dargestellt ist. Die Kontaktfinger
10 sind am vom Antriebsaggregat 5 entfernten Ende des Schwenkarmes 3 befestigt.
[0021] Wie die Fig. 2 und 3 im Zusammenhang besonders deutlich zeigen, weist der Festkontakt
2 auf der vom Schwenkarm 3 abgewandten Seite des Aufschiebekontaktes 8 ein Auffangelement
11 auf. In geschlossenem Zustand des Schaltgerätes ragen die Kontaktfinger 10 des
Schaltkontaktes 4 in Längsrichtung des Schwenkarmes 3 über den Aufschiebekontakt 8
des Festkontaktes 2 hinaus und stehen an ihren freien Enden mit den vom Aufschiebekontakt
8 abgewandten Seiten mit dem Auffangelement 11 in Eingriff.
[0022] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 weist das
'Auffangelement 11 zwei im Schnitt quer zur Aufschieberichtung etwa L-förmige, mit
jeweils einem L-Schenkel aufeinanderzu gerichtete Halteleisten 12 auf. Die Halteleisten
12 sind im in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Quersteg 13 zu
einem einseitig geöffneten Kastenprofil verbunden. Das Auffangelement 11 ist im übrigen
an seinem in Aufschieberichtung hinteren Ende geschlossen.
[0023] Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Ausführungsformen des Auffangelementes 11 in einem Schnitt
gemäß IV - IV in Fig. 3. Aus beiden Figuren läßt sich deutlich erkennen, daß das Auffangelement
11 eine in der wieder durch einen Pfeil angedeuteten Aufschieberichtung abnehmende
lichte Weite aufweist. Diese in Aufschieberichtung abnehmende lichte Weite ist bei
den in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen des Auffangelementes 11
dadurch realisiert, daß das Auffangelement 11 in den an den Kontaktfingern 10 zur
Anlage kommenden Bereichen mit in Aufschieberichtung stärker werdenden Gleitauflagen
14 versehen ist, die gleichzeitig als Isolierauflagen ausgebildet sind. Die unterschiedliche
Formgebung der Gleitauflagen 14 bei den Ausführungsbeispielen des Auffangelementes
11 gemäß den Fig. 4 und 5 führt zu unterschiedlich verlaufenden Kontaktdrücken am
Aufschiebekontakt 8.
[0024] Das in den Fig. 6 und 7 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schaltgerätes unterscheidet sich nicht wesentlich von den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen.
Auch bei dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Auffangelement
11 an seinem in Aufschieberichtung hinteren Ende geschlossen und weisen die mit den
Kontaktfingern 10 des Schaltkontaktes 4 zur Anlage kommenden Bereiche des Auffangelementes
11 Gleitauflagen 14 auf.
[0025] Die Fig. 8 und 9 zeigen nun ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schaltgerätes. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist das Auffangelement 11 zwei parallel
zur Aufschieberichtung und parallel zum Aufschiebekontakt 8 verlaufende Aufnahmedorne
15 auf. Die Aufnahmedorne 15 sind an einer beiden Aufnahmedornen 15 gemeinsamen Tragplatte
16 befestigt. Dazu weisen beide Aufnahmedorne 15 jeweils einen exzentrisch zu ihrer
Hauptachse liegenden Anschlußbolzen 17 auf; die Aufnahmedorne 15 sind mit ihrem exzentrisch
liegenden Anschlußbolzen 17 in die Tragplatte 16 eingesetzt. Bei dieser Ausführungsform
kann die lichte Weite des Auffangelementes 11, also die lichte Weite zwischen den
beiden Aufnahmedornen 15, besonders einfach eingestellt und damit unterschiedlichen
Anforderungen besonders einfach angepaßt werden, nämlich dadurch, daß die Exzentrizität
zwischen den Aufnahmedornen 15 und deren Anschlußbolzen einstellend ausgenutzt wird.
[0026] In dem in den Fig. 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schaltgerätes ist das Auffangelement 11, wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
auch, am - in Aufschieberichtung gesehen - hinteren Ende des Aufschiebekontaktes 8
befestigt, nämlich dadurch, daß die Tragplatte 16 dort befestigt ist. Dabei ist das
Auffangelement 11 schwenkbar gelagert, so daß zwischen den Kontaktfingern 10 des schwenkbaren
Schaltkontaktes 4 und dem Auffangelement 11 eine Möglichkeit der Selbstjustage geschaffen
ist.
[0027] In den Fig. 2 und 3 sind mit Pfeilen und Buchstaben die im Kurzschlußfall auftretenden
Kräfte eingezeichnet. Die Eckenkraft F, erhöht im Kurzschlußfall den Kontaktdruck
der Kontaktfinger 10 am Aufschiebeanschlag 7. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind externe Eckenkräfte F
EE nicht vorhanden, da die Sammelschiene 1, wie Fig. 1 zeigt, quer zur Aufschieberichtung
verläuft. Im Kurzschlußfall treten Kontraktionskräfte F
K der Kontaktfinger 10 auf, wie das in Fig. 3 eingezeichnet ist. Selbst wenn externe
Eckenkräfte F
EE vorhanden und sehr groß sind, kann der entsprechende Kontaktfinger 10 vom Aufschiebekontakt
8 nicht abheben, da er durch das Auffangelement 11 daran gehindert ist.
1. Schaltgerät für Hochspannungsschaltanlagen, insbesondere Erdungsschalter, mit einem
mit einer Sammelschiene od. dgl. verbundenen Festkontakt und einem mittels eines Schwenkarmes
in einer Schwenkebene schwenkbaren Schaltkontakt, wobei der Festkontakt einen vorzugsweise
mit einem Aufschiebeanschlag versehenen Aufschiebekontakt und ggf. einen etwa quer
zur Aufschieberichtung verlaufenden Befestigungsarm und der Schaltkontakt mindestens
ein Paar von in geschlossenem Zustand beidseitig am Aufschiebekontakt und ggf. am
Aufschiebeanschlag anliegenden Kontaktfingern aufweist und wobei vorzugsweise der
Aufschiebekontakt und der Befestigungsarm miteinander ein bogenförmiges, in Aufschieberichtung
geöffnetes, in der Schwenkebene liegendes Bauteil bilden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Festkontakt (2) auf der vom Schwenkarm (3) abgewandten Seite des Aufschiebekontaktes
(8) ein Auffangelement (11) aufweist und in geschlossenem Zustand die Kontaktfinger
(10) des Schaltkontaktes (4) in Längsrichtung des Schwenkarmes (3) über den Aufschiebekontakt
(8) des Festkontaktes (2) hinausragen und an ihren freien Enden mit den vom Aufschiebekontakt
(8) abgewandten Seiten mit dem Auffangelement (11) in Eingriff stehen.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auffangelement (11)
zwei im Schnitt quer zur Aufschieberichtung etwa L-förmige, mit jeweils einem L-Schenkel
aufeinanderzu gerichtete Halteleisten (12) aufweist und/oder an seinem in Aufschieberichtung
hinteren Ende geschlossen ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auffangelement
(11) eine in Aufschieberichtung abnehmende lichte Weite aufweist.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinander
zur Anlage kommenden Bereiche der Kontaktfinger und/oder des Auffangelementes (11)
mit Gleitauflagen (14) und/oder mit Gleitmitteln versehen sind.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Auffangelement
gegen den Aufschiebekontakt isoliert ist und/oder in den an den Kontaktfingern zur
Anlage kommenden Bereichen, vorzugsweise die Gleitauflagen (14), mit Isolieraufl.agen
od. dgl. versehen ist.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfinger
an ihren mit dem Auffangelement in Eingriff kommenden freien Enden entgegen der Aufschieberichtung
etwa rechtwinklig abgebogen sind.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Auffangelement
(11) zwei parallel zur Aufschieberichtung und vorzugsweise parallel zum Aufschiebekontakt
(8) verlaufende Aufnahmedorne (15) aufweist.
8. Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmedorne (15)
an einer beiden Aufnahmedornen (15) gemeinsamen Tragplatte (16) befestigt sind, vorzugsweise
mindestens einer der beiden Aufnahmedorne (15) mit einem exzentrisch zur Hauptachse
des Aufnahmedornes (15) liegenden Anschlußbolzen (17) an der Tragplatte (16) befestigt
ist, insbesondere beide Aufnahmedorne (15) mit jeweils einem exzentrisch zur Hauptachse
des Aufnahmedornes (15) liegenden Anschlußbolzen (17) an der Tragplatte (16) befestigt
sind.
9. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (16) am
- in Aufschieberichtung gesehen - hinteren Ende des Aufschiebekontaktes (8) befestigt
ist.
10. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auffangelement (11) schwenkbar gelagert ist, vorzugsweise die Tragplatte (16) des
Auffangelementes (11) schwenkbar am Aufschiebekontakt (8) befestigt ist.