[0001] Die Erfindung betrifft einen Spitzenkörper nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Bei Wuchtgeschoß-Treibkäfig-Anordnungen, wie beispielsweise aus der DE-PS 22 36 142
bekannt, weist der Treibkäfig in der Nachbarschaft des Wuchtgeschoßvorderteils eine
letzteren umfassende Lufttasche zum Ablösen der Treibkäfigsegmente vom Wuchtgeschoß
nach dem Verlassen eines Waffenrohres unter der anströmenden Luft auf. Bei Beschüssen
konnte ein ungleichmäßiges Ablösen der Treibkäfigsegmente vom Wuchtgeschoß festgestellt
werden. Dies kann zu einer schädlichen Pendelung des Wuchtgeschosses führen. Durch
die Pendelung des Wuchtgeschosses kann sowohl dessen Treffgenauigkeit wie auch dessen
Durchschlagsleistung empfindlich beeinträchtigt werden. Letzteres bezieht sich vornehmlich
auf die Wirkung gegen neuartige Ziele, die sowohl besonders lange Wuchtgeschosse wie
auch deren weitestgehende Pendelungsfreiheit erforderlich machen. Untersuchungen zum
Verhalten von Wuchtgeschoß-Treibkäfig-Anordnung ergaben, daß im Bereich um den Vorderteil
des Wuchtgeschosses instabile Strömungsverhältnisse auftreten können, die das gleichmäßige
segmentweise Ablösen des Treibkäfigs beeinträchtigen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spitzenkörper der eingangs genannten
Gattung zu schaffen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter bevorzugter
Ausführungsbeispiele näerh erläutert.
[0006] Es zeigen
Fig. l einen ersten Spitzenkörper nach der Erfindung im teilweisen längsaxialen Schnitt,
Fig. 2 den Spitzenkörper im Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1 und
Fig. 3 einen zweiten Spitzenkörper nach der Erfindung ausschnittweise und im teilweisen
längsaxialen Schnitt.
[0007] Nach den Fig. l und 2 weist ein nur teilweise dargestelltes Wuchtgeschoß 1 eine Geschoßspitze
10 mit einem kreiskegelförmigen Bereich 12 auf. Der Geschoßspitze 10 ist eine im wesentlichen
kreiszylindrische Kunststoffhaube 14 mit längsaxialen Ausnehmungen 13 und einer eingezogenen
vorderseitigen Anströmfläche 15 aufgeschoben und angeklebt. Die Kunststoffhaube 14
stützt sich mit einer rückseitigen Innenfläche 19 auf einer geschoßumfangsseitigen
Gegenfläche 18 ab und weist einen Außendurchmesser 16 auf, der näherungsweise einem
größten Außendurchmesser 17 des Wuchtgeschosses 1 entspricht.
[0008] Nach der Fig. 3 ist auf einernur ausschnittweise dargestellten Geschoßspitze 11 ein
Körper 20 befestigt. Durch letzteren wird in einem Bereich 21 ein Durchmesser 22 der
Geschoßspitze um ein vorgebbares Maß vergrößert.
[0009] Der Körper 20 besteht aus einem Werkstoff, der sich unter der Reibung der anströmenden
Luft nach dem Verlassen des Waffenrohres durch Schmelzen, Erweichen und/oder Verbrennen
verbraucht. Neben einem Thermoplast eignen sich beispielsweise Wood'sches oder Rose's
Metall oder eine Magnesiumlegierung.
[0010] Verläßt eine Wuchtgeschoß-Treibkäfiganordnung mit einem der Spitzenkörper 14 oder
20 nach der Erfindung das Waffenrohr in Richtung eines Pfeils S, verhindert der betreffende
Spitzenkörper infolge seines jeweiligen Durchmessers, daß sich Druckschwankungen störend
auf den Ablösevorgang der Treibkäfigsegmente auswirken. Hierfür wird ein ungünstiger
c
w-Beiwert im Spitzenbereich in Kauf genommen. Nach dem ungestörten Ablösevorgang werden
bei der Kunststoffhaube 14 unter dem Staudruck der Luft im Bereich der Anströmfläche
16 die Sollbruchstellen 13 wirksam. Die Kunststoffbruchstücke trennen sich von der
Geschoßspitze 10 und es stellt sich augenblicklich ein günstigerer c
w -Beiwert ein.
[0011] Im Falle des Körpers 20 stellt sich der günstigere c -Beiwert nach dem Verbrauch
des Werkstoffs des Körpers 20 ein.
[0012] Die Erfindung zeichnet sich aus durch gute Wirksamkeit bei Einfachheit und geringen
Kosten.
1. Spitzenkörper für ein Wuchtgeschoß großen Länge/Durchmesserverhältnisses, der zum
Verbessern des nach dem Verlassen eines Waffenrohres einsetzenden Ablösevorgangs von
Segmenten eines Treibkäfigs von dem Wuchtgeschoß formveränderlich gestaltet ist.
2. Spitzenkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) einem im wesentlichen kreiskegelförmigen Bereich ( 12 ) der Geschoßspitze ( 10
) ist eine kreiszylindrische Haube ( 14 ) aufgeschoben, deren Außendurchmesser ( 16
) näherungsweise einem größ- ten Außendurchmesser ( 17 ) des Wuchtgeschosses (1) entspricht,
b) die Haube ( 14 ) wird vorderseitig von einer eingezogenen Anströmfläche ( 15 ) begrenzt und weist
umfangsseitige längsachsenparallele Ausnehmungen ( 13 ) auf,
c) die Ausnehmungen ( 13 ) sind als Sollbruchstellen derart ausgebildet,
d) daß sie unter dem Anströmdruck der Luft nach Verlassen des Waffenrohres zum Zerbrechen
und Entfernen der Haube ( 14 von der Geschoßspitze ( 10 ) führen, wodurch sich der
Luftwiderstandsbeiwert des Wuchtgeschosses verbessert.
3. Spitzenkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube ( 14 ) aus
einem Werkstoff vergleichsweise geringer Dichte gefertigt ist.
4. Spitzenkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) an der Geschoßspitze ( 11 ) ist ein Körper ( 20 ) befestigt, der in dem ihm zugeordneten Bereich ( 21 ) den Durchmesser ( 22 ) um
ein vorgebbares Maß vergrößert und
b) der Körper ( 20 ) ist aus einem Werkstoff gefertigt, der sich unter der Reibung
der anströmenden Luft nach Verlassen des Waffenrohres durch Schmelzen, Erweichen und/oder
Verbrennen verbraucht, wodurch sich der Luftwiderstandsbeiwert des Wuchtgeschosses
verbessert.