(19)
(11) EP 0 123 979 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.1984  Patentblatt  1984/45

(21) Anmeldenummer: 84104051.2

(22) Anmeldetag:  11.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/41, E04F 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.04.1983 DE 3315632

(71) Anmelder: Unistrut Europe PLC
Bedford MK41 OHU (GB)

(72) Erfinder:
  • Fricker, Siegfried
    D-7135 Wiernsheim (DE)

(74) Vertreter: Jackisch, Walter (DE) et al
W. Jackisch & Partner Menzelstrasse 40
D-70192 Stuttgart
D-70192 Stuttgart (DE)

   


(54) Ankerschiene für Bautechnik


(57) Zum Entfernen eines im Innenraum einer Ankerschiene befindlichen Füllkörpers nach dem Abbinden des Betons ist in die Ankerschiene ebenfalls eine reißfeste Einlage eingelegt. Nach dem Abbinden des Betons kann durch Herausreißen dieser Einlage der Füllkörper zerstört werden und dessen Bruchteile aus dem Innenraum der Ankerschiene entfernt werden.
In Anpassung an den individuellen Querschnitt der Ankerschiene und das Material des Füllkörpers sind verschiedene konstruktive Realisierungen der Einlage und des Füllkörpers denkbar, die im Endergebnis zu einer vollständigen Entfemung des Füllkörpers durch das Herausreißen der Einlage führen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Ankerschiene für die Bautechnik, die in einem Betonteil eingelassen wird und deren Innenraum von einem Füllkörper ausgefüllt ist, der nach dem Abbinden des umgebenden Betons entfernt wird.

[0002] Derartige Ankerschienen sind in verbreitetem Einsatz, sie dienen beispielsweise zur Aufnahme von Tragelementen, die die Ankerschiene hintergreifen. Oft sollen diese Tragelemente in der Ankerschiene verschiebbar sein, was voraussetzt, daß das Innere der Ankerschiene beim Einbringen des umgebenden Betons von Verschmutzungen frei bleibt. Aus diesem Grunde ist die Ankerschiene beim Einbetonieren mit einem Füllkörper versehen, der den Innenraum der Ankerschiene vor Verschmutzungen schützt. Dieser Füllkörper wird dann nach dem Abbinden des Betons entfernt, wozu man in der Regel mit irgendeinem Werkzeug diesen zerstört, so daß dessen Bruchteile aus der Ankerschiene entfernbar sind. Dieses Verfahren ist relativ zeitaufwendig und man benötigt ein geeignetes Werkzeug dazu.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ankerschiene mit einem Füllkörper derart weiterzubilden, daß das Entfernen des Füllkörpers schneller und ohn Werkzeug erfolgen kann.

[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Entfernen des Füllkörpers eine reißfeste Einlage in den Innenraum der Ankerschiene eingebracht ist, die zumindest auf einer Seite die Ankerschiene überragt.

[0005] Das überragende Ende steht nach dem Einbetonieren auch aus der Betonoberfläche hervor, so daß durch das Herausreißen der Einlage auch der Füllkörper aus dem Inneren der Ankerschiene entfernt wird.

[0006] Für die konstruktive Ausgestaltung des Zusammenwirkens zwischen Füllkörper einerseits und Einlage andererseits gibt es verschiene Möglichkeiten, so kann beispielsweise die Einlage als Klebeband ausgestaltet sein, das an der inneren Unterseite der Ankerschiene befestigt ist und den Füllkörper untergreift. Entscheidend ist, daß Einlage und Füllkörper so auf den Querschnitt der jeweiligen Ankerschiene angepaßt sind, daß beim Herausreißen der Einlage der Füllkörper möglichst in einer Form zerstört wird, daß die Bruchteile ohne zusätzliche Anstrengungen aus dem Innenraum der Ankerschiene herausfallen.

[0007] Vorteilhafterweise ist die Einlage parallel zur Ankerschiene eingebracht.

[0008] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnung noch kurz erläutert:

[0009] In ein Betonteil 30 ist eine Ankerschiene 10 mit einem Füllkörper 11 in ihrem Innenraum eingebettet. Zwischen dem Füllkörper 11 und der inneren Unterseite der Ankerschiene 10 liegt eine Einlage 12, die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem mit Reißfäden verstärkten bandförmigen Gewebe besteht. An beiden Enden steht die Einlage 12 so weit über das Ende der Ankerschiene 10 über, daß nach dem Umgießen der Ankerschiene mit Beton ein ausreichendes Stück aus der Betonebene herausragt. Durch Ziehen in Pfeilrichtung an dem herausstehenden Ende der Einlage 12 wird der Füllkörper 11 zerstört, beispielsweise in Längsrichtung geteilt, so daß die beiden Hälften dann ohne zusätzliche Kraftanstrengung oder Werkzeug aus dem Innenraum der Ankerschiene 10 entfernt werden können.

[0010] Die Ausgestaltung von Füllkörper 11 und Einlage 12 hängt vom konkreten Querschnitt der Ankerschiene einerseits und einer möglichst einfachen Fertigung dieser Einheit beim Ankerschienen-Hersteller ab. Hierbei ist es auch möglich, beispielsweise eine faden- oder schnurförmige Einlage 12 in das Innere eines Füllkörpers 11 bereits einzubetten, gegebenenfalls den Füllkörper auch noch mit Profilierungen in Form von Nuten oder Rillen zu versehen, so daß beim Herausreißen der Einlage 12 eine möglichst vollständige Zerstörung des Füllkörpers 11 erfolgt, wobei im optimalen Falle die Bruchteile derart geformt sind, daß sie ohne zusätzliche Werkzeuge aus der Ankerschiene 10 entnehmbar sind. Der Füllkörper kann beispielsweise aus vorgefertigten Hartschaumteilen bestehen, kann aber auch durch Anschäumen z.B. mit PU-Schaum, erzeugt werden. Die konkrete Realisierung bzw. Abstimmung der Eigenschaften des Füllkörpers und der Einlage sind durch Versuche anhand konkreter Ausführungsformen von Ankerschienen vom Fachmann ermittelbar und brauchen somit nicht näher erläutert zu werden.


Ansprüche

1. Ankerschiene für die Bautechnik, die in einem Betonteil eingelassen wird und deren Innenraum von einem Füllkörper ausgefüllt ist, der nach dem Abbinden des Betons entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entfernen des Füllkörpers (11) eine reißfeste Einlage (12) in den Innenraum der Ankerschiene (10) eingebracht ist, die zumindest an einer Stelle die Ankerschiene (10) überragt.
 
2. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (12) ein Klebeband ist, das an der inneren Unterseite der Ankerschiene (10) befestigt ist.
 
3. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (12) eine Schnur ist.
 
4. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (12) ein mit Reißfäden verstärktes, bandförmiges Gewebe ist.
 
5. Ankerschiene nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (12) innerhalb des Füllkörpers (11) angeordnet ist.
 
6. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkörper (11) eine Längsprofilierung in Form einer Nut, Rille oder ähnlichem aufweist, die im Zusamnenwirken mit der Einlage (12) als Sollbruchstelle dient.
 
7. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkörper (11) aus Hartschaum besteht.
 




Zeichnung