[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit mehreren Farbwerken und mit mehreren
Formzylindern und Gegendruckzylindern, die von einem gemeinsamen Zentralrad angetrieben
werden, wobei die Formzylinder und die gegebenenfalls vorhandenen Farbwerkszylinder
auf Schlitten gelagert sind, die auf etwa tangential bis radial zu dem Zentralrad
angeordneten Führungen an die zugehörigen Gegendruckzylinder anstellbar und von diesen
abstellbar sind, wobei die Wälzkreise der Zahnräder der Gegendruckzylinder in der
Weise von dem Zentralrad überdeckt sind, daß diese in ihrer achsparallelen, Projektion
den Wälzkreis des Zentralrades von innen her berühren und wobei die Zahnräder der
Formzylinder im Bereich der Berührungspunkte im Eingriff sowohl mit dem Zentralrad
aus auch mit den Zahnrädern der Gegendruckzylinder sind, nach Patent 31 50 833.
[0002] Befinden sich auf jeder Seite des Zentralrads der Druckmaschine je drei Formzylinder
mit zugehörigen Farbwerken, so sind nur die mittleren Formzylinder auf einer gemeinsamen
Durchmesserlinie, die auch_durch die Achsen der Gegendruckzylinder verläuft, zum An-
und Abstellen verschiebbar. Bei einem Formatwechsel lassen sich die Zahnräder der
auf einer gemeinsamen Durchmesserlinie verschieblichen Formzylinder durch einfaches
Anstellen auch in Eingriff mit den Zahnrädern des Gegendruckzylinders bringen, ohne
daß irgendwelche Korrekturen der Achsen der Gegendruckzylinder erforderlich wären.
Anders verhält es sich jedoch mit den paarweise gegenüberliegenden oberen und unteren
Formzylindern mit zugehörigen Farbwerken, die zum An- und Abstellen und nach einem
Formatwechsel auf Führungen verfahrbar sind, deren Richtungen die Achse des Zentralrades
nicht schneiden. Bei diesen Formzylindern ist es daher nach einem Formatwechsel erforderlich,
Achskorrekturen der Gegendruckzylinderachsen in der Weise vorzunehmen, daß die Achsen
der miteinander im Eingriff befindlichen Zahnräder der Formzylinder und der zugehörigen
Gegendruckzylinder nach einem Formatwechsel wieder auf einer gemeinsamen, durch die
Achse des Zentralrades verlaufenden Linie liegen.
[0003] Bei der Druckmaschine nach dem Hauptpatent ist vorgesehen, daß die Wellen der paarweise
einander gegenüberliegenden oberen und unteren Gegendruckzylinder in ringsektorförmigen
Tragstücken gelagert sind, die zwischen an die Seitengestelle anklemmbaren Backen
in Umfangsrichtung verschieblich und festklemmbar geführt sind, um zu gewährleisten,
daß die Achsen jeder Formzylinder-Gegendruckzylinder-Paarung in der Druck-an-Stellung
auf einer Durchmesserlinie des Zentralrades liegen. Nach dem Hauptpatent erfolgt die
Verschiebung der Wellen oder Achsen der Gegendruckzylinder auf dem Mantel des ideellen
Hüllzylinders des Zentralrades, um nach einem Formatwechsel und dem dadurch bedingten
Formzylinderaustausch die erforderlichen Korrekturen der Achsen der Gegendruckzylinder
vornehmen zu können. Die Verstellung der Gegendruckzylinderachsen durch die in dem
Hauptpatent beschriebenen ringsektorförmigen Tragstücke ist nicht nur umständlich
in ihrer Handhabung, sondern bedingt auch einen erheblichen konstruktiven Aufwand,
da die einzelnen der Verstellung dienenden Segmente mit hoher Genauigkeit gefertigt
werden und mit separaten Verstelleinrichtungen versehen sein müssen. Dabei ist zu
berücksichtigen, daß die angeklemmten ringsektorförmigen Tragstücke das volle Gewicht
der Gegendruckzylinder tragen müssen, was neben der notwendigen Genauigkeit auch eine
ausreichende Robustheit der Konstruktion erfordert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Druckmaschine nach dem Hauptpatent zu schaffen,
die nach einem Formatwechsel eine einfachere Verstellung der kreuzweise einander gegenüberliegenden
Achsen der jeweils oberen und unteren Gegendruckzylinder ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Druckmaschine nach dem Hauptpatent dadurch
gelöst, daß die Wellen der jeweils oberen und unteren Gegendruckzylinder an den Ende
von einander paarweise kreuzenden zweiarmigen Hebeln gelagert sind, die auf der Mittelachse
des Zentralrades schwenkbar gelagert und mit einer diese gegensinnig verschwenkenden
Einrichtung versehen sind. Die erfindungsgemäße Druckmaschine ermöglicht eine präzise
Verstellung der Achsen der Gegendruckzylinder nach einem Formatwechsel, weil die jeweils
miteinander fluchtenden Arme der einander kreuzenden zweiarmigen Hebel auf der Mittelachse
gelagert sind und somit die auf diesen gelagerten Gegendruckzylinder exakt auf dem
zur Achse des Zentralrades konzentrischen Hüllzylinder verschwenken. Weiterhin tragen
die Arme die jeweils gegenüberliegenden Gegendruckzylinder gleichsam wippenartig,
was eine leichtere Konstruktion ermöglicht.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben
worden.
[0007] Die erfindungsgemäße Anordnung läßt sich sowohl bei einer Flexodruckmaschine als
auch bei einer Tiefdruckmaschine verwirklichen.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Tiefdruckmaschine in schematischer Darstellung,
Fig. 2 die Verstelleinrichtung der sich kreuzenden und die Gegendruckzylinder bzw.
Presseure tragenden Arme in ausschnittweiser Seitenansicht,
Fig. 3. einen Schnitt durch die Druckmaschine längs der Linie III - III in Fig. 1,
Fig. 4 auf einer gemeinsamen Durchmesserlinie angeordnete Gegendruck- und Formzylinder,
deren Zahnräder sich miteinander im Eingriff befinden, in schematischer Darstellung
und
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung nach einem eine Achskorrektur des
Gegendruckzylinders bedingenden Formatwechsel.
[0009] Mit 1 und 2 sind zwei Seitenständer bezeichnet, die über Traversen 3 sowie über eine
Zentralachse 4 miteinander verbunden sind. Die Zentralachse 4 ragt aus dem Ständer
1 nach außen hervor, wobei auf den vorragenden Teil 5 ein Zentralzahnrad 6 frei drehbar
aufgesetzt ist. Dieses Zentralrad 6 erhält seinen Antrieb über das Getriebe 7, das
Zahnrad 8, das Zwischenrad 9 und das Antriebszahnrad 10 der Vorzugswalze 11. Neben
der Vorzugswalze 11 sind noch zwei weitere Vorzugswalzen 12 und 13 vorgesehen, wobei
das Zwischenrad 9 mit dem Antriebsrad der Vorzugswalze 13 ebenfalls kämmt. Von dem
Zentralrad 6 aus werden alle sechs Formatzylinder 14 bis 19 angetrieben, wobei aus
der Fig. 3 der Antrieb für den Formzylinder 19 zu erkennen ist. Dieser Formzylinder
19 ist ebenso wie die übrigen Formzylinder zwischen den Ständern 1 und 2 gelagert,
wobei die Formzylinderachse 20 durch beide Ständer 1 und 2 nach außen um einen bestimmten
Betrag herausragt.
[0010] Der aus dem Ständer 2 herausragende Achsenteil steht mit einer an sich bekannten
Querregisterverstellung 21 in Verbindung, die an dieser Stelle nicht näher beschrieben
werden soll. Der aus dem Ständer 1 bezogen auf die Fig. 3 nach links hervorragende
Teil der Achse 20 nimmt eine an sich bekannte Längsregisterverstellung 22 sowie eine
Kupplung 23 mit einer Festpunktschaltung auf, so daß zum einen der Formzylinder 19
in Umfangsrichtung verstellt werden kann und zum anderen der Formzylinder 19 dann
über einen Weiter laufmotor 24 und über die Zahnräder
»25 und 26 in Drehbewegung gehalten werden kann, wenn der Formzylinder 19 vom Presseur
27 abgehoben ist, damit dann die Farbe nicht eintrocknet. Die Längsregister 22 ebenso
wie die Funktion der Kupplung 23 mit Festpunktschaltung soll an dieser Stelle nicht
näher beschrieben werden, da sie zum einen nicht Inhalt der Erfindung sind und zum
anderen einen bekannten Stand der Technik darstellen.
[0011] Während des Druckvorgangs wird der Formzylinder 19 allerdings von dem Antriebsrad
28 angetrieben, dessen Wälzkreisdurchmesser dem Durchmesser des Formzylinders.19 entspricht.
Wie die Fig.-1 erkennen läßt, ist jedem Presseur 27 - 32 ein Stützpresseur 33 - 38
zugeordnet. Die beiden Presseure 28 und 31 sowie die Stützpresseure 34 und 37 sind
in den beiden Ständern 1 und 2 drehbar gelagert. Sie brauchen ihre Lage zwischen den
Ständern 1 und 2 auch bei Wechsel der Formzylinder 18 und 15 nicht zu verändern, da
die Formzylinderböcke 39 und 40 in etwa auf einer Ebene verschoben werden, die durch
die Zentralachse 4 läuft, so daß nach dem Wechseln der Formzylinder 15 und 18 gegen
andere lediglich durch Verschieben der Formzylinderböcke 39 und 40 der Eingriff der
Antriebszahnräder der neuen Formzylinder und die linienförmige Anlage der neuen Formzylinder
an den Presseuren 28 und 31 gewährleistet ist.
[0012] Die Formzylinder 14, 16, 17 und 19 werden zum An- und Abstellen an die zugehörigen
Presseure jedoch nicht auf Durchmesserlinien des Zentralrades verfahren, so daß es
beim Formzylinderwechsel hier erforderlich ist, die Presseure auf einem zur Achse
des Zentralrades konzentrischen Hüllzylinder zu verfahren, um zu gewährleisten, daß
die Achsen jeder Formzylinder-Presseur-Paarung in der Druck-an-Stellung auf einer
Durchmesserlinie des Zentralrades liegen. Diese Notwendigkeit wird deutlich bei Betrachtung
der Figuren 4 und 5. In Fig. 4 ist der Formzylinder 17 mit dem zugehörigen Presseur
29 gemäß Fig. 1 in vereinfachter Darstellung gezeigt. In Fig. 5 ist nun der in Fig.
4 dargestellte Formzylinder 17 durch einen kleineren Formzylinder 17' ersetzt worden.
In der Fig. 5 ist dann deutlich zu erkennen, daß zwar durch Verschieben des Formzylinderbockes
41 das Antriebszahnrad dieses Formzylinders 17' bereits mit dem Zentralrad 6 in Eingriff
ist, der Formzylinder 17' selbst aber den Presseur 29 noch nicht berührt (der Wälzkreis
des Formzylinderantriebszahnrads ist gleich dem Umfang des Formzylinders selbst, so
daß nur ein Kreis zu erkennen ist). Um nun aber die Achse des Presseurs 29 mit der
Achse des Formzylinders 17' auf eine Durchmesserlinie des Zentralrades 6 zu bringen,
ist es erforderlich, den Presseur 29 im Gegenuhrzeigersinn zu verschwenken. Um dasselbe
Maß wie der Presseur 29 muß auch der Presseur 32 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt
werden. Entsprechend müssen die Presseure 27 und 30 im Uhrzeigersinn verschwenkt werden,
und zwar um dasselbe Maß wie die Presseure 29 und 32 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt
werden müssen. Um dies auf einfache Art und Weise erreichen zu können, sind auf die
Zentralachse 4 frei drehbar vier Hebel 42 - 45 aufgesetzt, wobei jeweils zwei Hebel,
nämlich die Hebel 4
'2 und 43 bzw. die Hebel 44 und 45, ein Hebelpaar bilden, die gegeneinander verschwenkt
werden können. Damit jedes Hebelpaar möglichst nahe an dem Ständer 1 bzw. 2 anliegt,
sind die Hebel 42 und 44 abgekröpft.
[0013] Wie die Fig. l und 2 erkennen lassen, sind mit den Ständern 1 und 2 die Führungen
46 und 47 verbunden, die zur Führung von Gewindemuttern 48 und 49 dienen. Letztere
sind über Spindeln 50 und 51 in der Höhe verstellbar. Zu diesem Zweck weisen die unteren
Enden der Spindeln 50 und 51 Kettenräder 52 und 53 auf, die Teile eines nicht dargestellten
Winkelgetriebes sind. Beide nicht dargestellten Winkelgetriebe sind durch eine Verbindungswelle
54 miteinander verbunden, so daß durch Drehen des Handrades 55 beide Gewindemuttern
48 und 49 um denselben Betrag angehoben bzw. abgesenkt werden können. Die Gewindemuttern
48 und 49 weisen Zapfen 56 und.57 auf, die je zwei Laschen 58 und 59 bzw. 60 und 61
tragen. Dabei ist das freie KEnde der Lasche 59 mit dem geraden Hebel 45, das freie
Ende der Lasche 58 mit dem gekröpften hebel 44, das freie Ende der Lasche 61 mit dem
geraden Hebel 43 und das freie Ende der Lasche 61 mit dem gekröpften Hebel 42 gelenkig
verbunden. Durch Drehen des Handrades 55 können folglich die Hebel.44 und 45 bzw.
42 und 43 gegeneinander um denselben Betrag verstellt werden. Diese Verstellung dient
dazu, die Presseure 27, 29, 30 und 32 entsprechend dem eingesetzten Formzylinder in
die richtige Position bringen zu können. In der Fig. 2 sind die Presseure und die
Stützpresseure zwar nicht dargestellt. In Fig. 1 ist jedoch angedeutet, daß beispielsweise
der Presseur 29 sowie der Stützpresseur 35 einendig an einem Ende des Hebels 44 gelagert
ist. Andernends sind sowohl der Presseur 29 wie auch der Stützpresseur 35 an einem
Ende des Hebels 42 (Fig. 2) drehbar gelagert. Aus der Fig. 2 ist noch zu ersehen,
daß die beiden Zapfen 56 und 57 miteinander über eine Stange 63 zu Stabilisierungszwecken
verbunden sind.
[0014] Zwischen den einzelnen aus Formzylinder, Presseur und Stützpresseur bestehenden Druckwerken
sind Trocknungsbläser 64 vorgesehen.
1. Druckmaschine mit mehreren Farbwerken und mit mehreren Formzylindern und Gegendruckzylindern,
die von einem gemeinsamen Zentralrad angetrieben werden, wobei die Formzylinder, die
Farbwerke und die gegebenenfalls vorhandenen Farbwerkszylinder auf Schlitten gelagert
sind, die auf etwa tangential bis radial zu dem Zentralrad angeordneten Führungen
an die zugehörigen Gegendruckzylinder anstellbar und von diesen abstellbar sind, wobei
die Wälzkreise der Zahnräder der Gegendruckzylinder in der Weise von dem Zentralrad
überdeckt sind, daß diese in ihrer achsparallelen Projektion den Wälzkreis des Zentralrades
von innen her berühren und wobei die Zahnräder der Formzylinder im Bereich der Berührungspunkte
im Eingriff sowohl mit dem Zentralrad aus auch mit den Zahnrädern der Gegendruckzylinder
sind, nach Patent 31 50 833, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen der jeweils oberen
und unteren Gegendruckzylinder (27 - 32) an den Enden von einander paarweise kreuzenden
zweiarmigen Hebeln (42, 44, 43, 45) gelagert sind, die auf der Mittelachse des Zentralrades
schwenkbar gelagert und mit einer diese gegensinnig verschwenkenden Einrichtung versehen
sind.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Tiefdruckmaschine
an den Enden der sich paarweise kreuzenden Hebel Presseure (27 - 32) und Stützpresseure
(33 - 38) gelagert sind.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die inneren (42,
44) der sich paarweise kreuzenden Hebel in ihren mittleren Bereichen derart mit Abkröpfungen
versehen sind, daß sie die äußeren Hebel übergreifen und die äußeren Enden der Hebel
im wesentlichen in zueinander parallelen Radialebenen liegen.
4. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch.gekennzeichnet,
daß die die Hebel gegensinnig um gleiche Winkelbeträge verschwenkende Einrichtung
aus zwei an jeweils zwei sich kreuzenden Hebeln in gleichen Abständen von deren Schwenkachse
angelenkten gleichlangen Lenkern (59, 60, 58, 61) besteht, die gelenkig miteinander
verbunden sind, und daß das die Lenker verbindende Gelenk (57) auf einer Durchmesserlinie
des Zentralrades in gestellfesten Führungen verstellbar ist.
5. Druckmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk durch einen
Spindeltrieb verstellbar ist.