[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Druckplatten, insbesondere
dehnbaren Druckplatten, wie Offsetplatten, mit zwei an den einander gegenüberliegenden
Flanken eines unterbrochenen Zylinderkörpers angebrachten, einen Spannkanal begrenzenden,
zum Eingriff mit jeweils einer plattenseitigen Randklaue bringbaren Spannbacken, denen
jeweils ein Klemmorgan zugeordnet ist und von denen mindestens eine um eine zur Achse
des Zylinderkörpers parallele Achse schwenkbar auf dem Zylinderkörper gelagert ist.
[0002] Eine Anordnung dieser Art ist beispielsweise aus der DE-PS 27 59 434 bekannt. Bei
dieser bekannten Anordnung ist die schwenkbare Spannbacke als im Spannkanal schwenkbar
angeordnete, im Querschnitt L-förmige Klappe ausgebildet, mit Hilfe der die plattenseitige
Randklaue über die benachbarte, zylinderkörperseitige Spannkanalkante in den Spannkanal
hineingezogen wird. Bei Anordnungen dieser Art ergibt sich daher eine vergleichsweise
große Breite des Spannkanals und damit eine vergleichsweise große Breite des im Bereich
des Spannkanals vorhandenen, nicht druckenden Streifens, was sich negativ auf die
Wirtschaftlichkeit auswirkt. Außerdem besteht bei Anordnungen dieser Art die Gefahr,
daß die Platte beim Ein- bzw. Ausspannen deformiert wird, was eine Wiederverwendung
unmöglich macht. Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung ist darin zu sehen,
daß die schwenkbare Spannklappe hierbei in der Spannstellung praktisch nicht verriegelbar
ist, sondern lediglich durch ein Federpaket in Spannrichtung beaufschlagt wird. Hierbei
kann es zu Federschwingungen kommen, was sich negativ auf den Sitz der Platte auswirkt.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung
gattungsgemäßer Art mit einfachen und daher kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
daß nicht nur eine vergleichsweise geringe Breite des nicht druckenden Streifens erreicht
wird, sondern auch einer Deformation der Platten weitgehend vorgebeugt ist und daß
gleichzeitig eine hohe Bedienungsfreundlichkeit gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die schwenkbare Spannbacke
als im Bereich des Zylinderumfangs des Zylinderkörpers vorgesehener, im Querschnitt
dreieckartiger Segmentkörper ausgebildet ist, der eine der Krümmung der hantelfläche
des Zylinderkörpers entsprechende, in Spannstellung stufenlos hieran sich anschließende
Umfangskontur aufweist und mit einer diese begrenzenden, kreisförmig konvexen Basisfläche
versehen ist, die in eine zylinderkörperseitig vorgesehene Lagerpfanne eingreift,
deren kreisförmig konkave Bodenfläche die Mantelfläche des Zylinderkörpers begrenzt.
[0005] Hierbei ist sichergestellt, daß die Platte in der Spannstellung sowohl im Bereich
der Mantelfläche des Zylinderkörpers als auch im Bereich der an die Mantelfläche des
Zylinderkörpers stufenlos sich anschließenden Umfangsfläche des Segmentkörpers auf
einer tragfähigen Unterstützung aufgenommen ist und daher in vorteilhafter Weise praktisch
auf ihrer ganzen Länge zwischen den Biegekanten ihrer Randklauen ausgenutzt werden
kann. Gleichzeitig ist sichergestellt, daß die Eingriffskante des schwenkbaren Segmentkörpers
zum Ein- bzw. Ausspannen der Platte aus dem Zylinderumfang herausgeschwenkt werden
kann. Hierdurch wird einer Deformation der Platten beim Ein- und Ausspannen wirksam
entgegengewirkt, so daß eine Wiederverwendung der Platten möglich ist. Außerdem wird
hierdurch gewährleistet, daß der umfangsseitige Spalt zwischen den Eingriffskanten
der einander gegenüberliegenden Spannbacken in der Spannstellung praktisch vollständig
oder jedenfalls nahezu geschlossen werden kann, so daß die Breite des nicht druckenden
Streifens hier praktisch lediglich aus der Abrundung der Eingriffskanten resultiert.
Dennoch erweist sich die erfindungsgemäße Anordnung als sehr bedienungsfreundlich,
da die aus dem Zylinderumfang herausschwenkbare Eingriffskante des schwenkbaren Segmentkörpers
gut zugänglich ist und keinerlei Bedienung im Bereich eines beengten Spannkanals erforderlich
ist. Die vorstehenden Ausführungen lassen erkennen, daß die Erfindung die ihr gestellte
Aufgabe mit einfachen und kostengünstigen Mitteln löst.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen kann der Zylinderkörper
eine Anschlagfläche aufweisen, an die ein segmentkörperseitiger Anschlagarm in der
Spannstellung mittels einer zylinderkörperseitig drehbar gelagerten Nockenwelle anpreßbar
ist, die gegenüber dem Zylinderkörper verriegelbar ist. Mit Hilfe der Nockenwelle
läßt sich in vorteilhafter Weise eine große Spannkraft aufbringen, so daß der Segmentkörper
zuverlässig in die Anschlagstellung gelangt, in der seine Umfangskontur stufenlos
in die Zylinderumfangskontur übergeht.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß der Anschlag mehrere
über die Zylinderbreite verteilte, die konvexe Basisfläche gegenläufig zur Eingriffskante
überragende Anschlagleisten aufweist, die in zylinderkörperseitig vorgesehene, jeweils
eine Anschlagfläche enthaltende Nuten eingreifen und denen jeweils eine Nocke der
über die Segmentkörperbreite durchgehenden Nockenwelle zugeordnet ist. Diese Maßnahmen
ergeben in vorteilhafter Weise eine hohe Stabilität und Formtreue und gewährleisten
somit einen über der gesamten Plattenbreite gleichmäßigen, auf die Platte ausübbaren
Zug, was sich insbesondere bei sehr großer Plattenbreite vorteilhaft auswirkt.
[0008] In vorteilhafter Weise ist dabei die Nockenwelle so ausgebildet und angeordnet, daß
die Anschlagleisten außerhalb der Spannstellung hieran vorbeibewegbar sind. Hierdurch
wird ein großer Schwenkbereich des Segmentkörpers erreicht, so daß die betreffende
Eingriffskante weit aus dem Zylinderumfang herausschwenkbar ist.
[0009] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß der schwenkbare Segmentkörper
im Bereich mindestens einen Endes mit einer im Bereich der Krümmungsachse der konvexen
Basisfläche angeordneten, vorzugsweise als Sechskant ausgebildeten Mitnahmeeinrichtung
versehen ist. Diese Maßnahmen ermöglichen eine einfache Betätigung des Segmentkörpers
außerhalb des Nockenwelleneingriffs mit Hilfe eines Schraubenschlüssels. Gleichzeitig
ergibt sich hier eine Bedienung von der Zylinderstirnseite her, was sich positiv auf
den erforderlichen Spannkanalquerschnitt auswirkt.
[0010] Zur Gewährleistung einer exakten Lagesicherung des mit seiner Basisfläche in der
Zylinderkörperseitig vorgesehenen Lagerpfanne abgestützten Segmentkörpers kann dieser
einfach im Bereich seiner Stirnseiten in formschlüssigen Eingriff mit am Zylinderkörper
befestigten, basisflächenparallele Führungsflächen aufweisenden Halteklauen stehen.
[0011] Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können
die den Spannbacken zugeordneten Klemmorgane als auf einer spannbackenseitig gelagerten
Achse aufgenommene, zweiarmige Schwenkleisten ausgebildet sein, wobei der radial innere
Arm der segmentkörperseitigen Schwenkleiste eine der gegenüberliegenden Schwenkleiste
zugewandte Anlauffläche aufweist, die bei einer Bewegung des Segmentkörpers in Entspannrichtung
am radial inneren Arm der gegenüberliegenden Schwenkleiste anläuft. Die Ausbildung
der Klemmorgane als vorzugsweise durchgehende Leisten ermöglicht ein gutes Festhalten
der Platten. Gleichzeitig wird durch die vorstehenden Maßnahmen sichergestellt, daß
die Schwenkleisten beim Entspannen automatisch geöffnet werden, was eine hohe Bedienungsfreundlichkeit
gewährleistet. Ein weiterer Vorteil der zweiarmigen Schwenkleistenausführung ist darin
zu sehen, daß eine einfache Betätigung mittels einer Exzenterwelle möglich ist.
[0012] Vorteilhaft können dabei die jeweils einer Schwenkleiste zugeordnete, über die ganze
Zylinderbreite durchgehende Achse und Exzenterwelle auf mehreren, über der Zylinderbreite
verteilten, grubenseitig vorspringenden Stegen der Spannbacken aufgenommen sein, wobei
die Schwenkleisten im Bereich der Stege unterteilt sind. Diese Maßnahme ergibt eine
Mehrfachlagerung der durchgehenden Achse und Exzenterwelle, so daß auch bei großer
Zylinderbreite keinerlei Durchbiegung zu befürchten ist.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Teilseitenansicht eines mit einer erfindungsgemäßen, in ihrer Spannstellung
sich befindenden Plattenspannvorrichtung versehenen Plattenzylinders einer Offsetrollenrotationsdruckmaschine,
Figur 2 einen sternseitenparallelen Schnitt durch die Anordnung gemäß Figur 1 mit
in der Ein- bzw. Ausspannstellung sich befindender Plattenspannvorrichtung,
Figur 3 einen Axialschnitt durch den schwenkbar auf dem Zylinderkörper aufgenommenen
Segmentkörper und
Figur 4 einen Axialschnitt durch eine als Klemmorgan verwendete zweiarmige Schwenkklappe.
[0015] Der Aufbau und die Wirkungsweise einer Rollenrotationsdruckmaschine sind an sich
bekannt, so daß detaillierte Ausführungen hierzu nicht erforderlich sind. Der mit
einem Gummizylinder zusammenwirkende Plattenzylinder ist hierbei mit einer Plattenspannvorrichtung
zum Halten und Spannen der Platten versehen. Die der Zeichnung zugrunde liegende Plattenspannvorrichtung
besteht, wie insbesondere aus den Figuren 1 und 2 erkennbar ist, aus zwei an den einander
gegenüberliegenden Flanken eines durch eine umfangsmäßige Unterbrechung eines auf
nicht näher dargestellte Weise mit einer zentralen Achse verbundenen Zylinderkörpers
1 gebildeten, achsparallel verlaufenden Spannkanals 2 angeordneten Spannbacken 3 bzw.
4, deren Umfangskontur in eine im Querschnitt schnabelförmige Eingriffskante 5 ausläuft.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die links gezeichnete Spannbacke 3 starr
mit dem Zylinderkörper 1 verbunden. Die Spannbacke 3 kann hierzu entweder an den Zylinderköprer
1 angeformt oder, wie hier mit dem Zylinderkörper 1 verschraubt sein. Die Umfangskontur
6 der stationären Spannbacke 3 besitzt eine dem Zylindermantel entsprechende Krümmung
und schließt stufenlos an die Mantelfläche 7 des Zylinderkörpers 1 an. Die rechts
gezeichnete Spannbacke 4 ist um eine zur Achse des Zylinderkörpers 1 radial versetzte,
parallel hierzu verlaufende Achse 8 schwenkbar auf dem Zylinderkörper 1 aufgenommen,
und zwar so, daß seine Eingriffskante 5 gemäß Pfeil 9 aus der der Eingriffskante 5
der gegenüberliegenden Spannbacke 3 gegenüberliegenden Stellung gemäß Figur 1 aus
dem Zylinderumfang in die der Figur 2 zugrunde liegende Stellung herausgeschwenkt
werden kann.
[0016] Die schwenkbare Spannbacke 4 ist als im Querschnitt dreieckartiger Segmentkörper
ausgebildet, dessen die Eingriffskante 5 bildende Spitze durch radial innere und äußere
Seitenflächen mit einer Basisfläche 10 verbunden ist. Die radial äußere Seitenfläche
des Segmentskörpers 4 besitzt eine der Krümmung des Zylindermantels entsprechende
Umfangskontur 11, die in der der Figur 1 zugrunde liegenden Spannstellung stufenlos
an die Umfangskontur 7 des Zylinderkörpers 1 anschließt. Die Basisfläche 10 ist bezüglich
der ideellen Schwenkachse 8 konvex gewölbt. Die Basisfläche 10 läuft auf einer entsprechend
konkav gewölbten Lauffläche 12 einer zylinderkörperseitig vorgesehenen Lagerpfanne
13. Die entsprechend dem Zylindermantel gekrümmte Umfangskontur 11 des Segmentkörpers
4 endet an der konvexen Basisfläche 10, ebenso wie die Mantelfläche 7 des Zylinderkörpers
1 an der konkaven Lauffläche 12 endet. In der der Figur 1 zugrunde liegenden Spannstellung
ist der Segmentkörper 4 so gestellt, daß seine Umfangskontur 11 stufenlos in die Umfangskontur
7 des Zylinderkörpers 1 übergeht. Im Bereich der Anlage zwischen Basisfläche 10 und
Lauffläche 12 ergibt sich hierbei lediglich eine spaltfreie Fuge, was sich demnach
nicht negativ auf die Abstützung der auf dem Zylinderumfang aufgenommenen Platte auswirkt.
[0017] In der Spannstellung liegt eine auf dem Zylinderumfang aufgenommene, in der Zeichnung
aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassene Platte demnach nicht nur auf dem Zylinderkörper
1, sondern auch auf der durch den schwenkbaren Segmentkörper gebildeten Spannbacke
4 und auf der stationären Spannbacke 3 auf, was eine Ausnutzung der gesamten Plattenlänge
zwischen den zur Bildung der Einhängklauen vorgesehen Plattenlänge ermöglicht. Zum
Ein-und Ausspannen der Platte wird der schwenkbare Segmentkörper 4 in die Stellung
gemäß Figur 2 gebracht, in welcher seine Eingriffskante 5 über den Zylinderumfang
hinausragt, was eine gute Zugänglichkeit der Eingriffskante 5 und ein Einlegen bzw.
Abnehmen der dem Segmentkörper 4 zugeordneten Randklaue ohne Deformationsgefahr ermöglicht.
Zum Spannen wird die Eingriffskante 5 des Segmentkörpers 4 gemäß Pfeil 14 in Figur
2 so weit nach innen geschwenkt, bis die segmentkörperseitige Umfangskontur 11 stufenlos
an die zylinderkörperseitige Mantelfläche 7 anschließt, wie aus Figur 1 erkennbar
ist. Hierbei ist der Spalt 15 zwischen den einander gegenüberliegenden Eingriffskanten
5 praktisch so weit verkleinert, daß der hierdurch verursachte nicht druckende Streifen
lediglich aus der hier vorhandenen Abrundung der Biegekanten der Platte resultiert.
[0018] Zum Schwenken des Segmentkörpers 4 kann dieser mit einem zylinderkörperseitig abgestützten
Kniehebelsystem verbunden sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Segmentkörper
4 einfach mit einem stirnseitig angeordneten Sechskant 16 versehen, an dem ein Schraubenschlüssel
ansetzbar-ist. Der Sechskant 16 befindet sich im Bereich der ideellen Schwenkachse
8 des basisflächenseitig abgestützten Segmentkörpers 4. Der Sechskant 16 ist hier,
wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist, einfach an einen stirnseitig auskragenden
Zapfen 17 angeformt. Es genügt, wenn im Bereich einer Stirnseite eine derartige Mitnahmeeinrichtung
vorgesehen ist. Anstelle des Sechskants 16 könnte auch eine einem Steckschlüssel zugeordnete
Imbusausnehmung vorgesehen sein, wenngleich die Verwendung eines Außensechskants aus
Fertigungsgründen zu bevorzugen ist. Zur Lagesicherung des mit seiner Basisfläche
10 auf der zylinderkörperseitigen Lauffläche 12 aufgenommenen Segmentkörpers 4 sind,
wie insbesondere Figuren 1 und 3 zeigen, an den Stirnseiten des Zylinderköprers 1
befestigte Halteklauen 18 vorgesehen, die eine basisflächenparallele Führungsnut 19
aufweisen, in die eine entsprechend gebogene Führungsleiste 20 des Segmentkörpers
4 formschlüssig eingreift.
[0019] Die letzte Phase der Schwenkbewegung des Segmentkörpers 4 vor Erreichen der Spannstellung,
also die eigentliche Spannbewegung, wird nicht mit Hilfe eines am Sechskant 16 ansetzbaren
Schraubenschlüssels bewerkstelligt, sondern mittels einer im Zylinderkörper 1 gelagerten
Nokkenwelle 21, mit Hilfe der die erforderliche Spannkraft leicht aufgebracht werden
kann. Die aufzuspannende Platte kann dabei zur Bildung der Randklauen an ihren Enden
so abgekantet sein, daß das Maß zwischen den Biegekanten gegenüber dem Bogenmaß zwischen
den in der Spannstellung sich befindenden Eingriffskanten 5 geringes Untermaß besitzt.
Die mit Hilfe
.des Segmentkörpers 4 aufbringbare Spannkraft ermöglicht dabei eine entsprechende Dehnung
der Platte, womit eine satte Anlage der Platte am Zylinderumfang gewährleistet ist.
Die zum Aufbringen der Spannkraft vorgesehene Nockenwelle 21 wirkt mit einer am Segmentkörper
4 befestigten Auskragung 22 zusammen, die gegenläufig zur Eingriffskante 5 über die
ideelle Drehachse 8 auskragt. Die Spannstellung wird durch eine zylinderkörperseitig
vorgesehene Anschlagfläche 23 definiert, an die die Auskragung 22 durch die hiermit
zusammenwirkende Nockenwelle 21 angedrückt wird, wie in Figur 2 durch strichpunktierte
Linien angedeutet ist.
[0020] Die Auskragung 22 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel in Form von mehreren,
über die Länge des Segmentkörpers 4 gleichmäßig verteilten, die Basisfläche 10 überragenden
Anschlagleisten 24 ausgebildet, die in zylinderkörperseitig vorgesehene, jeweils eine
Anschlagfläche 23 enthaltende Nuten 25 eingreifen. Die Nockenwelle 21 erstreckt sich
über die gesamte Länge des zugeordneten Segmentkörpers 4 und ist pro Anschlagleiste
24 mit einer Nocke 26 versehen, wie am besten aus Figur 4 erkennbar ist. In der Spannstellung
ist die Nockenwelle 21 gegen Verdrehen gesichert. Hierzu ist die Nokkenwelle 21, wie
Figur 1 zeigt, mit einem an der benachbarten Zylinderkörperstirnseite anliegenden
Halteflansch 27 versehen, der gekrümmte Langlöcher 28 aufweist, durch die Halteschrauben
29 hindurchgreifen, mit denen der Halteflansch 27 und damit die Nockenwelle 21 am
Zylinderkörper 1 festlegbar ist. Die Drehbewegung der Nockenwelle 21 bei gelösten
Halteschrauben 29 kann hier ebenfalls mittels eines Schraubenschlüssels erfolgen.
Hierzu ist die Nockenwelle 21 im Bereich eines Endes oder vorzugsweise im Bereich
beider Enden mit einem den Halteflansch 27 überragenden Sechskant 30 versehen, an
welchem ein entsprechender Schraubenschlüssel ansetzbar ist.
[0021] Die Nockenwelle 21 ist, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, von der ideellen
Drehachse 8 des Segmentkörpers 4 so weit distanziert und auf der der Nocke 26 gegenüberliegenden
Seite so abgeflacht, daß die den Nokken 26 zugeordneten Anschlagleisten 24 in der
in Figur 2 mit durchgezogenen Linien angedeuteten Nockenwellenstellung an der Abflachung
31 vorbeibewegbar sind. Hierdurch ist sichergestellt, daß der Segmentkörper 4 völlig
außer Eingriff mit der Nockenwelle 21 bringbar ist, was einen großen Schwenkbereich
ermöglicht. Hierzu wird die Nockenwelle 21 einfach aus der in Figur 2 strichpunktiert
angedeuteten Spannstellung um 600 in die in Figur 2 mit durchgezogenen Linien angedeutete
Außereingriffstellung gebracht.
[0022] Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll der Segmentkörper 4 über die ganze Zylinderbreite
durchgehend ausgeführt sein. Bei doppelt breiten Maschinen könnte der Segmentkörper
4 auch in zwei Abschnitte mit jeweils einer Plattenbreite entsprechender Länge unterteilt
sein. Zur Gewährleistung einer separaten Betätigbarkeit der einzelnen Abschnitte könnte
dabei jedem Abschnitt eine Nockenwelle zugeordnet sein, die von derselben oder von
einander gegenüberliegenden Zylinderstirnseiten aus betätigbar sein können. Im Falle
einer Betätigung beider Nockenwellen von derselben Zylinderstirnseite aus wäre hierbei
die dieser Stirnseite benachbarte Nockenwelle mit einer zentralen Bohrung zu versehen,
durch die die weitere Nockenwelle hindurchgeführt werden könnte.
[0023] Zur Gewährleistung einer sicheren und verrutschfreien Plattenaufnahme sind den beiderseitigen
Eingriffskanten 5 Klemmorgane zugeordnet, welche die durch Abwinklungen gebildeten
Randklauen der aufzuspannenden Platte an eine .spannbackenseitig jeweils vorgesehene
Klemmfläche 32 anpressen und damit ein gutes Festhalten der Platte gewährleisten.
Zur Bildung der Klemmorgane sind hier Klemmleisten in Form von im Querschnitt zweiarmigen
Schwenkleisten 33 vorgesehen, die jeweils auf einer durchgehenden, spannbackenseitigen
Achse 34 schwenkbar aufgenommen sind. Der radial äußere Arm der Schwenkleisten 33
ist jeweils mit einer der zugeordneten Klemmfläche 32 gegenüberliegenden Klemmfläche
versehen. Zur Betätigung der Schwenkleisten 33 ist diesen jeweils eine Exzenterwelle
35 zugeordnet, die an ihrem radial inneren Arm angreift. Der radial innere Arm der
segmentkörperseitigen Schwenkleiste 33 ist, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist,
mit einer der gegenüberliegenden Schwenkleiste zugeordneten, hier durch einen Vorsprung
gebildeten Anlauffläche 36 versehen, die bei einer Bewegung des Segmentkörpers 4 gemäß
Pfeil 9, d.h. bei einer Bewegungen Entspannrichtung, am radial inneren Arm der gegenüberliegenden,
der stationären Spannbacke 3 zugeordneten Schwenkleiste 33 anläuft. Hierdurch wird
bewerkstelligt, daß sich die Schwenkleisten 33 bei einer Bewegung des Segmentkörpers
4 in Entspannrichtung gegenseitig in ihre Öffnungsstellung bringen, sofern die jeweils
zugeordnete Exzenterwelle 35 vorher in die Entspannstellung gebracht wurden, was sich
als sehr bedienungsfreundlich erweist. Die Exzenterwellen 35 können hier ebenfalls
mittels eines Schraubenschlüssels gedreht werden. Hierzu sind die Exzenterwellen 35,
wie Figuren 1 und 4 am besten zeigen, einfach im Bereich eines Endes oder im Bereich
beider Enden mit einem von der betreffenden Zylinderstirnseite her zugänglichen Sechskant
37 versehen. Zur Fixierung der Exzenterwellen 35 in der Klemmstellung sind an den
Enden der Achsen 34 befestigte Klemmlaschen 38 vorgesehen, welche die jeweils zugeordnete
Exzenterwelle 35 umfassen. Die Klemmlaschen 38 sind, wie am besten aus Figur 1 erkennbar
ist, mit durch einen Schlitz 39 gebildeten, die jeweils zugeordnete Exzenterwelle
35 umfassenden Klemmbacken versehen, die durch eine Klemmschraube 40 zusammengespannt
werden können. Die Achsen 34 und die Exzenterwellen 35 erstrecken sich über die ganze
Zylinderbreite. Zur Vermeidung einer Durchbiegung ist daher eine mehrfache Lagerung
über der Länge vorgesehen. Hierzu ist die stationäre Spannbacke 3 und die durch den
schwenkbaren Segmentkörper gebildete, bewegliche Spannbacke 4 mit in den Spannkanal
2 vorspringenden Stegen 41 versehen, auf denen die jeweilige Achse 34 und Exzenterwelle
35 aufgenommen sind. Die Stege 41 dienen, wie Figur 4 zeigt, gleichzeitig auch zur
Stabilisierung der Anschlagleisten 24. Die auf jeweils einer Achse 34 aufgenemmenen
Schwenkleisten 33 können, wie Figur 4 weiter erkennen läßt, zur Bewerkstelligung einer
einfachen Herstellbarkeit im Bereich der Stege 41 unterteilt sein.
[0024] Zum Ein- bzw. Ausspannen einer Platte werden zunächst die Exzenterwellen 35 und die
Nockenwelle 26 in ihre der Figur 2 zugrunde liegende Entspannstellung gebracht. Anschließend
wird der Segmentkörper 4 in die der Figur 2 zugrunde liegende ausgeschwenkte Stellung
gebracht. Dabei öffnen sich die Klemmleisten und werden anschließend offen gehalten,
so daß die alte Platte abgenommen bzw. eine neue Platte eingelegt werden kann. Hierbei
werden die abgewinkelten Randklauen der Platte zwischen die Klemmflächen der Schwenkleisten
und der jeweils zugeordneten Spannbacken eingelegt. Anschließend werden die Exzenterwellen
35 in Spannstellung gebracht. Vorher kann dabei der Segmentkörper 4 leicht zurückgedreht
werden. Aufgrund des Eingriffs der Anlauffläche 36 an der Klemmleiste 33 der stationären
Spannbacke 3 erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel bei einer Betätigung der
segmentkörperseitigen Exzenterwelle 35 bereits automatisch eine Rückdrehbewegung des
Segmentkörpers 4. Ein separater Arbeitsgang zum Zurückdrehen des Segmentkörpers 4
ist hier daher nicht erforderlich. Nach Bewerkstelligung der Plattenklemmung wird
der Segmentkörper 4 in Eingriff mit der Nockenwelle 21 gebracht und durch Verdrehen
der Nockenwelle in die durch einen Anschlag definierte Spannstellung überführt.
[0025] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zylinderkörper 1 einteilig ausgebildet.
Es wäre aber auch denkbar, den Zylinderkörper 1 so auszubilden, daß sich ein gegenüber
der Zylinderachse stationärer Abschnitt und ein gegenüber diesem um die Zylinderachse
schwenkbarer Abschnitt ergäbe. Der um die zur Zylinderachse parallel versetzte Achse
8 schwenkbare Segmentkörper 4 könnte dabei zweckmäßig auf dem um die Zylinderachse
schwenkbaren Abschnitt des Zylinderkörpers aufgenommen sein. Bei einer Ausführung
dieser Art könnte die Spannkraft durch Verschwenken des um die Zylinderachse schwenkbaren
Abschnitts des Zylinderkörpers 1 noch verstärkt werden.
1. Vorrichtung zum Spannen von Druckplatten, insbesondere dehnbaren Druckplatten wie
Offsetplatten, mit zwei an den enander gegenüberliegenden Flanken eines unterbrochenen
Zylinderkörpers (1) angebrachten, einen Spannkanal (2) begrenzenden, zum Eingriff
mit jeweils einer plattenseitigen Randklaue bringbaren Spannbacken (3 bzw. 4), denen
jeweils ein Klemmorgan (33) zugeordnet ist und von denen mindestens eine um eine Achse
des Zylin - derkörpers (1) in radialer Richtung parallel versetzte Achse (8) schwenkbar
auf dem Zylinderkörper (1) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare
Spannbacke (4) als im Bereich des Zylinderumfangs des Zylinderkörpers (1) vorgesehener,
im Querschnitt dreieckartiger Segmentkörper ausgebildet ist, der eine der Krümmung
der Mantelfläche (7) des Zylinderkörpers (1) entsprechende Umfangskontur (11) aufweist
und mit einer diese begrenzenden, kreisförmig konvexen Basisfläche (10) versehen ist,
die in eine zylinderkörperseitig vorgesehene Lagerpfanne (13) eingreift, deren kreisförmig
konkave Bodenfläche (12) die Mantelfläche (7) des Zylinderkörpers (1) begrenzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß der Zylinderkörper (1)
eine Anschlagfläche (23) aufweist, an die ein segmentkörperseitiger Anschlag (Auskragung
22) in der Spannstellung mittels einer zylinderkörperseitig drehbar gelagerten Nockenwelle
(21) anpreßbar ist, die gegenüber dem Zylinderkörper (1) verriegelbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Anschlagarm
bildende Auskragung (22) mehrere über die Länge des Segmentkörpers (4) verteilte,
die konvexe Basisfläche (10) überragende Anschlagleisten (24) aufweist, die in zylinderkörperseitig
vorgesehene, jeweils eine Anschlagfläche (23) enthaltende Nuten (25) eingreifen und
denen jeweils eine Nocke (26) der über die Länge des zugeordneten Segmentkörpers (4)
durchgehenden Nockenwelle (21) zugeordnet ist, die so ausgebildet und angeordnet ist,
daß die Anschlagleisten (24) außerhalb der Spannstellung hieran vorbeibewegbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nockenwelle (21) mit mindestens einem an einer Zylinderstirnseite anliegenden
, von einer vorzugsweise als Sechskant (30) ausgebildeten Mitnahmeeinrichtung überragten
Halteflansch (27) versehen ist, der mit von zugeordneten Halteschrauben (29) durchsetzten
Langlöchern (28) versehen ist.
5. Vorrichtunghach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der schwenkbare Segmentkörper (4) im Bereich mindestens eines Endes mit einer im Bereich
der Achse (8) der konvexen Krümmung der Basisfläche (10) angeordneten, vorzugsweise
als Sechskant (16) ausgebildeten Mitnahmeeinrichtung versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Segmentkörper (4) im Bereich seiner Stirnseiten in formschlüssigem Eingriff mit
am Zylinderkörper (1) befestigten, basisflächenparallel Führungsflächen aufweisenden
Halteklauen (18) ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannbacken (3 bzw. 4) jeweils zugeordneten Klemmorgane als auf einer spannbackenseitig
gelagerten Achse (34) aufgenommene, zweiarmige Schwenkleisten (33) ausgebildet sind,
und daß der radial innere Arm der segmentkörperseitigen Schwenkleiste (33) eine der
gegenüberliegenden Schwenkleiste zugewandte Anlauffläche (36) aufweist, die bei einr
Bewegung des Segmentkörpers (4) in Entspannrichtung (Pfeil 9) am radial inneren Arm
der gegenüberliegenden Schwenkleiste (33) anläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkleisten (33)
mittels jeweils einer an ihrem radial inneren Arm angreifenden Exzenterwelle (35)
in Klemmrichtung betätigbar sind, die zumindest im Bereich eines Endes eine vorzugsweise
als Sechskant (37) ausgebildete Mitnahmeeinrichtung aufweist, und durch eine an der
die zugehörige Schwenkleiste (33) aufnehmenden Achse (35) befestigte Klemmlasche (38)
fixierbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils einer vorzugsweise in mehrere Abschnitte unterteilten Schwenkleiste
(33) zugeordnete, über die ganze Zylinderbreite durchgehende Achse (34) und Exzenterwelle
(35) auf mehreren, über die Zylinderbreite verteilten, spannkanalseitig vorspringenden
Stegen (41) der Spannbacken (3 bzw. 4) aufgenommen sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorherghenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Segmentkörper (4) über der Zylinderbreite in mehrere Abschnitte von jeweils einer
Plattenbreite unterteilt ist, wobei den einzelnen Abschnitten des unterteilten Segmentkörpers
(4) jeweils eine Nockenwelle zugeordnet ist und daß die seitlich einander überagenden
Nockenwellen ineinander gesteckt sind.