(57) Ein neues Verfahren zur Beschichtung von Wärme- bzw. Kälteisolierungen auf Basis
von Polyurethan-Hartschaumstoffen, wobei man die Isolierungen dreischichtig mit
a) einem dispersionsgebundenen Beschichtungsmittel, welches anorganische, d.h. nicht
brennbare Pigmente, Füllstoffe und/oder Fasern mit verschiedenen flammhemmenden Zusatzmitteln
enthält unter Bildung einer nicht-porösen elastischen, den Schaum abschließenden Schicht
beschichtet,
b) diese erste Schicht anschließend mit einem zweiten Beschichtungsmittel unter Bildung
einer Schutzschicht beschichtet, welche bei Einwirkung von Feuer oder Wärmestrahlung
eine wärmedämmende, nicht brennbare Schaumschicht bildet und schließlich
c) die gemäß b) erhaltene zweite Schicht mit einem pigmentierten Decklack versieht.
[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Beschichtung von Wärme- bzw. Kälteisolierungen
auf Basis von Polyurethan-Hartschaumstoffen zwecks Verbesserung des Brandverhaltens
der Isolierungen nach an sich bekannten Methoden der Beschichtungstechnologie, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Isolierungen
a) in einem ersten Arbeitsgang mit einem dispersionsgebundenem, lösungsmittelfreien,
nicht-porösen, elastischen, den Schaum abschließenden, anorganische Pigmente, Füllstoffe
und/oder Fasern mit verschiedenen flammhemmenden Zusätzen aufweisenden Beschichtungsmittel
in einer Menge von 0,5 bis 5 kg/m2 beschichtet, anschließend
b) die so hergestellte erste Schicht in einem zweiten Arbeitsgang mit einem dispersionsgebundenem
oder. lösungsmittelhaltigen, unter Einwirkung von Feuer oder Wärmestrahlung eine wärmedämmende,
nicht brennbare Schaumschicht bildenden Beschichtungsmittel in einer Menge von 0,2
bis 0,8 kg/m2 beschichtet und schließlich
c) die gemäß b) erhaltene zweite Schicht in einem dritten Arbeitsgang mit einem Schutzlack
auf Basis eines lösungsmittelhaltigen pigmentierten Anstrichmittels versieht.
[0002] Polyurethanhartschaumstoffe, beispielsweise harte Polyurethan-Spritzschaumstoffe
des Dichtebereichs 40 bis 100, vorzugsweise 50 bis 80kg/m
3 werden in großem Umfang zur Herstellung-von Wärme- bzw. Kälteisolierungen von Metallbehältern
oder -rohrleitungen eingesetzt. Derartige Schaumstoffe weisen neben dem Vorteil einer
ausgezeichneten Wärme- bzw. Kälteisolierung den Nachteil eines schlechten Brandverhaltens
auf. Im allgemeinen sind diese Schaumstoffe.je nach ihrer chemischen Zusammensetzung
und je nach ihrem Gehalt an flammhemmenden Zusatzstoffen den Brandklassen 3 oder allenfalls
2 zuzuordnen.
[0003] Es war daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, das Brandverhalten derartiger
Isolierungen so zu verbessern, daß die Isolierungen der Brandklasse 1 zugeordnet werden
können. Diese Aufgabe konnte durch die Bereitstellung des erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahrens
gelöst werden.
[0004] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Isolierungen auf Basis
von Polyurethanhartschaumstoffen des obengenannten Dichtebereichs dreischichtig mit
ganz bestimmten Beschichtungsmitteln beschichtet. Die Art der Beschichtung kann nach
beliebigen Methoden der Beschichtungstechnologie wie beispielsweise Spritzen, Rollen
oder Streichen erfolgen. Vorzugsweise werden die Beschichtungsmittel durch Spritzen
aufgetragen.
[0005] Zur Herstellung der ersten Schicht wird ein dispersions:e-bundenes, lösungsmittelfreies
Beschichtungsmittel ver-wendet, welches anorganische, d.h. nicht brennbare Pigmente,
Füllstoffe und/oder Fasern mit verschiedenen flammhemmenden Zusatzmitteln enthält,
und welches auf dem Schaumstoff unter Bildung einer nicht-porösen elastischen, den
Schaum abschließenden Schicht auftrocknet. Dieses Beschichtungsmittel weist im allgemeinen
bei 25°C eine Viskosität von ca. 10 000 bis 50 000 mPa.s, eine Dichte von ca. 1,2
bis 1,6 g/cm
l und einen Feststoffgehalt von ca. 50 bis 80, vorzugsweise 60 bis 70 Gew.-% auf. Dieses
erste Beschichtungsmittel wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
im allgemeinen mit einer Menge von 0,5 bis 5, vorzugsweise 1,2 bis 2 kg/m
2 aufgetragen.
[0006] Im Anschluß an die Herstellung der ersten Schicht wird diese naß-in-naß oder aber
vorzugsweise nach Auftrocknen der ersten Schicht mit einem zweiten Beschichtungsmittel
beschichtet, welches entweder aus einem dispersionsgebundenen oder lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmittel beschichtet, welches bei.Einwirkung von Feuer oder Wärmestrahlung
eine wärmedämmende, nicht brennbare Schaumschicht bildet. Die hierfür geeigneten Beschichtungsmittel
können anorganische, d.h. nicht brennbare Pigmente, Füllstoffe und/oder Fasern zusammen
mit schaumschichtbildenden Komponenten enthalten. Der Feststoffgehalt dieser Beschichtungsmittel
liegt im allgemeinen zwischen 40 und 80, vorzugsweise 60 und 75 Gew.-%. Das zweite
Beschichtungsmittel wird im allgemeinen in einer Beschichtungsmenge von 0,2 bis 0,8,
vorzugsweise 0,4 bis 0,5 kg/m
2 aufgetragen.
[0007] Nach Fertigstellung der genannten zweiten Schicht wird diese abschließend mit einem
Schutzlack versehen, der im allgemeinen aus einem pigmentierten, schwer entflammbaren
Anstrichmittel auf Lösungsmittelbasis besteht und zum Schutz der Oberfläche der dämmschutzbildenden
Brandschutzbeschichtung dient. Die Beschichtungsmenge dieses Schutzlacks liegt im
allgemeinen bei 50 bis 500, vorzugsweise 100 bis 300 g/m
2.
Beispiel
[0008] Ein mit einer 140 mm dicken Isolierung aus tiefkaltzähem, hartem Polyurethan-Spritzschaum
der Rohdichte 63 kg/m' versehener Ethylentank wird erfindungsgemäß wie folgt beschichtet:
a) In einem ersten Arbeitsgang wird die Schaumisolierung per Spritzauftrag mit einer
Brandschutzbeschichtung unter Verwendung einer Beschichtungsmenge von 1,5 kg/m2 beschichtet. Die Brandschutzbeschichtung besteht aus einem dispersionsgebundenem,
lösungsmittelfreien System anorganischer, nicht brennbarer Pigmente, Füllstoffe und
Fasern mit.verschiedenen flammhemmenden Zusätzen mit einem Trockensubstanzgehalt von
ca. 64 % (FLAMMASTIK® A (Chemische Fabrik Grünau GmbH, 7918, Illertissen)). Diese
Beschichtungsmasse trocknet zu einer nicht-porösen, elastischen, den Schaum abschließenden
Schicht auf.
b) In Anschluß an den ersten Arbeitsgang wird die gemäß a) erhaltene erste Schicht
per Spritzauftrag mit einem dämmschichtbildenden Brandschutz-Anstrichmittel auf Dispersionsbasis
(PYROMORS® Dämmschutz (Desowag Bayer Holzschutz GmbH 4000 Düsseldorf)) beschichtet.
Die Auftragsmenge beträgt 0,45 kg/m2. Diese zweite Beschichtungsmasse bildet bei Einwirkung von Feuer oder Wärmestrahlung
eine nicht brennbare Schaumschicht.
c) Im Anschluß an den zweiten Arbeitsgang wird die gemäß b) erhaltene Schicht per
Spritzauftrag mit einem Decklack (pigmentiertes Anstrichmittel auf Lösungsmittelbasis)
versehen. Als Decklack wird "IGNITECT-FINISH" der Firma Chemische Fabrik Grünau GmbH,
7918 Illertissen in einer Menge von 0,2 kg/m2 verwendet.
[0009] Durch die erfindungsgemäße dreischichtige Beschichtung der Schaumstoffisolierung
wird erreicht,.daß die ursprünglich der Brandklasse 3 zuzuordnende Isolierung nunmehr
der Brandklasse 1 zugeordnet werden kann.
Verfahren zur Beschichtung von Wärme- bzw. Kälteisolierungen auf Basis.von Polyurethan-Hartschaumstoffen
zwecks Verbesserung des Brandverhaltens der Isolierungen nach an sich bekannten Methoden
der Beschichtungstechnologie, dadurch gekennzeichnet, daß man die Isolierungen
a) in einem ersten Arbeitsgang mit einem dispersionsgebundenem, lösungsmittelfreien,
nicht-porösen, elastischen, den Schaum abschließenden, anorganische Pigmente, Füllstoffe
und/oder Fasern mit verschiedenen flammhemmenden Zusätzen aufweisenden Beschichtungsmittel
in einer Menge von 0,5 bis 5 kg/m2 beschichtet, anschließend
b) die so hergestellte erste Schicht in einem zweiten Arbeitsgang mit einem dispersionsgebundenem
oder lösungsmittelhaltigen, unter Einwirkung von Feuer oder Wärmestrahlung eine wärmedämmende,
nicht brennbare Schaumschicht bildenden Beschichtungsmittel in einer Menge von 0,2
bis 0,8 kg/m2 beschichtet und schließlich
c) die gemäß b) erhaltene zweite Schicht in einem dritten Arbeitsgang mit einem Schutzlack
auf Basis eines lösungsmittelhaltigen pigmentierten Anstrichmittels versieht.