[0001] Die Erfindung betrifft einen Austreiber für Sorptionswärmepumpen zum Austreiben des
in einer Lösung zugeführten Arbeitsmittels, mit einem in einer Heizkammer über einem
Brenner angeordneten senkrechten Austreibergehäuse, das einen zylindrischen Gehäusewandabschnitt
aufweist, an dem die Wärmeaufnahmefläche des Austreibergehäuses vergrößernde Wandvorsprünge
angebracht sind.
[0002] Derartige Austreiber dienen dazu, in einem Wärmepumpenkreislauf das in gelöster Form
zugeführte Arbeitsmittel in die Dampfphase überzuführen. Im Austreiber erfolgt daher
die Zufuhr der Antriebsenergie für den Wärmepumpenkreislauf.
[0003] Der Brenner kann mit flüssigen, gasförmigen oder festen Brennstoffen betrieben werden.
Die Heizgase umstreichen den stehend angeordneten Austreiber und geben dabei Wärmeenergie
an die Oberfläche des Austreibergehäuses ab.
[0004] Bei einem Austreiber der eingangs beschriebenen Bauart, der für ein Absorptionskälteaggregat
bestimmt ist (US-PS 3 367 137) weist der zylindrische Gehäusewandabschnitt des Austreibergehäuses
umlaufende Rippen auf, deren Außenkanten jeweils von den Heizgasen umströmt werden.
Trotz der durch die Rippen erzielten wesentlichen Vergrößerung der Wärmeaufnahmefläche
gegenüber einem glatten Austreibergehäuse wird der Wärmeübergang hierbei nur wenig
verbessert, weil die Heizgase im wesentlichen nur außen an den Rippen vorbeistreichen.
[0005] Bei einem anderen bekannten Austreiber, dessen stehendes Austreibergehäuse ebenfalls
umlaufende Rippen zur Vergrößerung der Wärmeaufnahmefläche aufweist (DE-PS 2 009 377),
wird eine Verbesserung des Wärmeübergangs dadurch erreicht, daß der Brenner seitlich
neben dem Austreiber angeordnet ist und der Austritt für die Heizgase aus der Heizkammer
auf der dem Brenner gegenüberliegenden Seite der Heizkammer erfolgt. Dadurch werden
die Heizgase zwar gezwungen, den Austreiber zu passieren, jedoch ist die Wärmeübertragung
nicht an allen Seiten des Austreibers gleich, was sich ungünstig auf den Arbeitswirkungsgrad
des Austreibers auswirkt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Austreiber der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß der Wirkungsgrad erhöht und somit eine größtmögliche Ausnutzung der
zur Verfügung stehenden Heizenergie erreicht wird; insbesondere wird eine gleichmäßige
und gute Wärmeübertragung von den Heizgasen an die im Austreiber vorhandene Lösung
angestrebt. Der Austreiber soll dabei einfach und kostengünstig herzustellen sein
und einen geringen Raumbedarf aufweisen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wandvorsprünge des Austreibergehäuses
im wesentlichen senkrecht auf dem zylindrischen Gehäusewandabschnitt stehende Zapfen
sind, die sich bis zur Innenwand der ebenfalls zylindrischen Heizkammer erstrecken.
[0008] Die vom Brenner nach oben steigenden Heizgase werden parallel zum Austreibergehäuse
geführt und treten dabei zwangsläufig in enge Berührung mit den auf dem zylindrischen
Gehäusewandabschnitt angeordneten Zapfen. Ein Ausweichen der Heizgasströmung zu den
freien Enden der Zapfen hin ist nicht möglich, da die Innenwand der Heizkammer dies
verhindert. Die erzwungene Umströmung der Zapfen führt zu einer intensiven Wärmeabgabe.
Die Zapfen leiten diese Wärme auf kürzestem Weg in die Wand des Austreibergehäuses.
[0009] Die stehende Bauart des Austreibers führt dazu, daß der untere Abschnitt des Austreibers,
in dem sich die arme Lösung sammelt, am stärksten beheizt wird.
[0010] Die durch die Anordnung des Brenners unter dem senkrecht angeordneten Austreiber
bedingte, bisher als nachteilig empfundene Bauhöhe wird durch die erfindungsgemäße
Gestaltung wieder dadurch verringert, daß der Strömungsweg der aufsteigenden Heizgase
durch die umströmten Zapfen vergrößert wird. Dadurch steht trotz der im wesentlichen
senkrechten Heizgasführung eine ausreichende Verweilzeit der Heizgase im Bereich des
Austreibergehäuses zur Verfügung, so daß der erwünschte weitgehende Wärmeaustausch
auch bei geringerer Bauhöhe erreicht wird.
[0011] Die Zapfen können mit unterschiedlicher Querschnittsgestaltung ausgeführt werden,
wobei sich Maßnahmen zur Vergrößerung der Zapfenoberfläche als vorteilhaft erwiesen
haben, beispielsweise die Anordnung von umlaufenden Rippen an den Zapfen oder die
Ausführung der Zapfen als schmale, längliche Rippen oder Schaufeln, die nicht nur
ein besonders günstiges Verhältnis der umströmten Oberfläche zur Querschnittsfläche
aufweisen, sondern auch eine besonders günstige Strömungsführung der Heizgase ermöglichen,
indem die Rippen
' gleichmäßig oder wechselweise gegenüber der Mantellinienrichtung des zylindrischen
Gehäusewandabschnitts schräggestellt werden.
[0012] Die Herstellung ist schon dadurch besonders vereinfacht, daß die Zapfen durch weitgehend
automatisch arbeitende Bolzensetzmaschinen auf den zylindrischen Gehäusewandabschnitt
im Stumpfschweißverfahren aufgeschweißt werden können. Eine weitere Herstellungsvereinfachung
läßt sich dadurch erreichen, daß die Zapfen oder Rippen Zähne eines gezahnten Blechbandes
sind, das um den zylindrischen Gehäusewandabschnitt gewendelt ist.
[0013] Der im Inneren des Austreibers herrschende, verhältnismäßig hohe Druck macht die
Ausführung des Austreibergehäuses als geschweißter Druckbehälter aus Stahl erforderlich.
Um gleichwohl die an sich für die Herstellung sehr günstige Gußausführung der Zapfen
einsetzen zu können, wird in Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgeschlagen,
die Zapfen einstückig mit einer äußeren Gehäusewand auszuführen, die mit einer inneren
Gehäusewand zur Bildungs eines zweischaligen Austreibergehäuses verbunden ist. Da
die äußere, gegossene Gehäusewandkeinen Innendruck aufnehmen muß, kann bei der Werkstoffauswahl
weitgehend auf günstige Wärmeübertragungseigenschaften und Korrosionsbeständigkeit
Rücksicht genommen werden. Dies wirkt sich besonders günstig aus, wenn dadurch Brennstoffe
verwendet werden können, deren korrosives Verhalten die direkte Beheizung eines aus
Stahl bestehenden Austreibers bisher unmöglich machte.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der
Zeichnung dargestellt sind.
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 einen Austreiber einer Wärmepumpenanlage im senkrechten Schnitt mit dem umgebenden
Heizkammergehäuse,
Fig. 2 eine Teil-Abwicklung des zylindrischen Gehäusewandabschnitts des Austreibers
nach Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt im Bereich der zwischen dem Austreibergehäuse
und der Heizkammerwand angeordneten Zapfen mit gerippter Oberfläche,
Fig. 4 in einem vergrößerten Teilschnitt ähnlich der Fig.3 Zapfen in Vierkantform,
Fig. 5 eine Teil-Abwicklung des zylindrischen Gehäusewandabschnitts des Austreibers
mit Zapfen gemäß Fig.4,
Fig. 6 in einem Teil-Längsschnitt auf dem zylindrischen Gehäusewandabschnitt eines
Austreibers angeordnete Zapfen, die einstückig mit einer äußeren Gehäusewand ausgeführt
sind, die mit der inneren Gehäusewand verbunden ist,
Fig. 7 einen Schnitt durch einen Austreiber ähnlich der Fig. 1, wobei der zylindrische
Gehäusewandabschnitt jedoch mit wechselweise schräggestellten Rippen besetzt ist,
Fig. 8 eine Teil-Abwicklung des zylindrischen Gehäusewandabschnitts des Austreibers
nach Fig. 7,
Fig. 9 eine Darstellung ähnlich der Fig. 7, wobei die Rippen jedoch gleichmäßig schräggestellt
sind,
Fig.10 die zur Ausführung nach Fig. 9 gehörende Teil-Abwicklung des zylindrischen
Gehäusewandabschnitts,
Fig.11 in einer Darstellung ähnlich den Fig. 1, 7 und 9 einen Austreiber mit einem
um den zylindrischen Gehäusewandabschnitt gewendelten, gezahnten Blechband und
Fig.12 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie XII-XII in Fig.11.
[0017] Die in den Fig. 1, 7, 9 und 11 gezeigten Austreiber 1 sind Teil einer Wärmepumpenanlage.
Aus einem Absorber 2, der in Fig. 1 nur andeutungsweise dargestellt ist, wird durch
eine Leitung 3 eine mit dem Arbeitsmittel der Wärmepumpe, beispielsweise iNH
3 angereicherte Lösung zugeführt, die über mehrere im Inneren eines Austreibergehäuses
4 angeordnete Rektifizierböden in den unteren Teil des Austreibers 1 gelangt. Dabei
wird aus der Lösung das Arbeitsmittel durch Erhitzen ausgetrieben; es tritt am oberen
Ende des Austreibers 1 durch eine Leitung 5 aus und wird dem Kreislauf der Wärmepumpenanlage
zugeführt. Die sogenannte "arme" Lösung wird durch eine Leitung 6 aus dem unteren
Teil des Austreibers 1 über eine Leitung 7 wieder zum Absorber 2 geleitet.
[0018] Das Austreibergehäuse 4 weist einen langen, senkrecht stehenden zylindrischen Gehäuseabschnitt
4a auf, der am oberen und unteren Ende durch angeschweißte Kugelhalbschalen 4b und
4c verschlossen ist, so daß das Austreibergehäuse 4 einen zur Aufnahme hohen Innendrucks
geeigneten Stahlbehälter darstellt. Der größte Teil des zylindrischen Gehäusewandabschnitts
4a ragt in eine im Querschnitt ebenfalls im wesentlichen zylindrische Heizkammer 8
, in der sich unterhalb des Austreibers 1 ein Brenner 9 befindet, der beispielsweise
mit Gas oder Heizöl beheizt wird. Am oberen Ende der Heizkammer 8 ist ein seitlicher
Heizgasaustritt 10 vorgesehen.
[0019] Die verschiedenen dargestellten Ausführungsbeispiele unterscheiden sich nur durch
die Zapfen, die im wesentlichen senkrecht auf dem zylindrischen Gehäusewandabschnitt
4a angebracht sind und sich bis zur Innenseite 11 der Heizkammer-Seitenwände 12 erstrecken.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 handelt es sich dabei um zylindrische
Zapfen 13, die auf den zylindrischen Gehäusewandabschnitt 4a stumpf aufgeschweißt
sind, und zwar in der in Fig. 2 gezeigten versetzten Anordnung der übereinanderliegenden
Reihen. Dadurch werden die Heizgase zu einer ständigen Richtungsänderung und intensiven
Umströmung der Zapfen 13 gezwungen, wie in
Fig. 2 mit einer eingezeichneten Linie angedeutet ist.
[0021] Eine Abwandlung hiervon zeigt Fig. 3. Die Zapfen 14 weisen hierbei umlaufende Rippen
14a auf, so daß die Zapfenoberfläche zur Verbesserung der Wärmeübertragung gegenüber
der zylindrischen Form nach Fig. 1 und 2 vergrößert ist.
[0022] Eine andere Abwandlung gegenüber der glatten zylindrischen Form zeigen die Zapfen
15 nach den Fig. 4 und 5, die Vierkantform haben.
[0023] Diese oder andere Zapfenformen können bei der Ausführung nach Fig. 6 gewählt werden.
Dort sind die Zapfen 16 einstückig mit einer äußeren Gehäusewand. 16a des Austreibers
1 gegossen. Diese äußere Gehäusewand 16a, die beispielsweise aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung besteht, ist fest mit dem die innere Gehäusewand bildenden zylindrischen
Gehäusewandabschnitt 4a des aus Stahl geschweißten Austreibergehäuses 4 verbunden.
[0024] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 7 - 10 haben die auf dem zylindrischen
Gehäusewandabschnitt 4a angebrachten Zapfen die Form von schmalen, länglichen Rippen
17, die gegenüber der Mantellinienrichtung des zylindrischen Gehäusewandabschnitts
4a schräggestellt sind. Die gewünschte intensive Umströmung der Rippen 17 kann beispielsweise
durch eine gleichmäßige Schrägstellung aller Rippen 17 in derselben Richtung erzielt
werden, wie in der Abwicklung nach Fig. 1
0 gezeigt, oder die Rippen 17 können in den übereinanderliegenden Reihen abwechselnd
nach der einen und nach der anderen Seite schräggestellt werden, wie in Fig. 8 gezeigt.
[0025] Ebenfalls als schräggestellte Rippen 18 sind die von den Heizgasen umströmten Zapfen
bei der Ausführungsform nach den Fig. 11 und 12 ausgeführt. Diese Rippen 18 sind Zähne
eines gezahnten Blechbandes 19, das um den zylindrischen Gehäusewandabschnitt 4a gewendelt
und mit diesem verschweißt ist. Die Rippen 18 können gegenüber der Bandlängsrichtung
schräggestellt, d. h. geschränkt sein, um die für den gewünschten Strömungsverlauf
der Heizgase günstigste Richtung einzunehmen.
1. Austreiber für Sorptionswärmepumpen zum Austreiben des in einer Lösung zugeführten
Arbeitsmittels, mit einem, in einer Heizkammer über einem Brenner angeordneten senkrechten
Austreibergehäuse, das einen zylindrischen Gehäusewandabschnitt aufweist, an dem die
Wärmeaufnahmefläche des Austreibergehäuses vergrößernde Wandvorsprünge angebracht
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandvorsprünge des Austreibergehäuses (4) im
wesentlichen senkrecht auf dem zylindrischen Gehäusewandabschnitt (4a) stehende Zapfen
(13-18) sind, die sich bis zur Innenwand (11) der ebenfalls zylindrischen Heizkammer
(4) erstrekken.
2. Austreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (13) Zylinderform
haben.
3. Austreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßdie Zapfen (15) Vierkantform
haben.
4. Austreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (14) umlaufende
Rippen (14a) oder Vorsprünge aufweisen.
5. Austreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Mantellinienrichtung
des zylindrischen Gehäusewandabschnitts (4a) aufeinanderfolgenden Zapfen (13-18) gegeneinander
in Umfangsrichtung versetzt sind.
6. Austreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (17, 18) als
schmale, längliche Blätter ausgeführt sind.
7. Austreiber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (17, 18) gegenüber
der Mantellinienrichtung des zylindrischen Gehäusewandabschnitts (4a) schräggestellt
sind.
8. Austreiber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen, (18) als Zähne eines gezahnten Blechbandes (19) ausgebildet sind, das
um den zylindrischen Gehäusewandabschnitt (4a) gewendelt ist.
9. Austreiber nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen
(13, 14, 15) mit dem zylindrischen Gehäusewandabschnitt (4a) durch Stumpfschweißung
verbunden sind.
10. Austreiber nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen
(16) einstückig mit einer äußeren Gehäusewand (16a) ausgeführt, vorzugsweise gegossen
sind, die mit einer inneren Gehäusewand (4a) zur Bildung eines zweischaligen Austreibergehäuses
verbunden ist.