[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilleiste für das Verkleiden mindestens einer Kante
einer Platte für Möbel oder dergleichen, welche einen steifen Leistenkörper und eine
die Sichtseite bildende, mindestens bereichsweise flexible Aussenzone aufweist.
[0002] Möbelplatten oder Platten für ähnliche Zwecke werden häufig auf einer Seite mit einem
Furnier, einer Kunststoffschicht, einer Folie oder einer ähnlichen Dekorschicht versehen,
während auf die sich beim Zuschneiden einer Platte auf die gewünschten Abmessungen
ergebenden Kantenflächen sogenannte Kantenumleimer aufgeklebt werden, bei denen es
sich entweder um einfaches, streifenförmiges Material oder um Profilleisten handelt,
wobei die letzteren vor allem dann verwendet werden, wenn es gilt, den Plattenkanten
ein abgerundetes oder ein anderes, nichtebenes Profil zu verleihen.
[0003] Vor allem für Büro- und Küchenmöbel werden für den vorstehend geschilderten Zweck
Profilleisten der eingangs erwähnten Art verwendet, die entweder als Ganzes oder bis
auf eine Dekor-Aussenschicht aus Kunststoff extrudiert werden; im Falle einer gesondert
hergestellten Dekor-Aussenschicht handelt es sich dabei üblicherweise um eine Metallfolie
oder eine insbesondere bedruckte Kunststofffolie.
[0004] Während die erwähnten Profilleisten, insbesondere solche, die im Extrusionsverfahren
hergestellt wurden, ausserordentlich maßhaltig sind, gilt dies für die in Rede stehenden
Platten hinsichtlich ihrer Dicke nicht; diese kann in der Praxis Toleranzen von bis
zu
i 0,5 mm aufweisen, so dass die auf die Kantenflächen der Platten aufgeleimten Profilleisten
häufig über die Hauptoberflächen der Platten überstehen; da dies nicht toleriert werden
kann, werden die Profilleisten anschliessend mit den Hauptoberflächen der Platten
bündig gefräst, was äusserst mühsam ist und die Gefahr in sich birgt, dass auch die
Dekorschichten auf den Platten-Hauptoberflächen beschädigt werden.
[0005] Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Maßnahme zu finden, die es trotz
der unvermeidlichen Dickentoleranzen der in Rede stehenden Platten ermöglicht, überstehende,
auf eine oder mehrere Kantenflächen derartiger Platten aufgeleimte Profilleisten zu
vermeiden, ohne dass nachbearbeitet werden muss. Ausgehend von einer Profilleiste
der eingangs erwähnten Art lässt sich diese Aufgabe erfindungsgemäss dadurch lösen,
dass der Leistenkörper mindestens eine, in Leistenlängsrichtung verlaufende Ausnehmung
aufweist, die sich von der Leisteninnenseite her so weit in den Leistenkörper hineinerstreckt,
dass sich die Breite der Profilleiste durch Zusammendrücken der Ausnehmung verkleinern
lässt. Beim Aufleimen einer erfindungsgemässen Profilleiste auf eine Kantenfläche
einer Platte wird die Profilleiste demnach in Richtung senkrecht zur Plattenebene
auf das der tatsächlichen Plattendicke entsprechende Maß zusammengedrückt und in diesem
Zustand gehalten, bis der Klebstoff abgebunden hat. Der Querschnitt der Profilleiste
kann dabei ohne weiteres so gestaltet werden, dass ihre Sichtseite auch nach dem Zusammendrücken
der Ausnehmung noch glatt ist und keine Falten aufweist.
[0006] Die bereichsweise flexible Aussenzone kann von einer gesonderten, auf einen Leistenkörper
aufgebrachten Schicht oder einem bei der Herstellung der Ausnehmung stehenbleibenden
Bereich des Leistenkörpers mit verhältnismässig geringer Wandstärke oder von einer
Kombination dieser beiden Elemente gebildet werden.
[0007] Zweckmässigerweise wird man die Profilleiste derart zusammendrücken, dass die zu
beiden Seiten der Ausnehmung liegenden Querschnittsbereiche um den Grund der Ausnehmung
im Sinne einer Verkleinerung der letzteren aufeinanderzugeschwenkt werden. Deshalb
empfiehlt es sich, die Ausnehmung als Schlitz mit keilförmigem Querschnitt zu gestalten,
wobei sich der letztere in Richtung auf die Sichtseite zu verjüngt.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform, die sich vor allem für solche Profilleisten
eignet, die im Bereich ihrer beiden Längsränder auf der Sichtseite einen konvexen
Querschnitt aufweisen, besitzt der Leistenkörper wenigstens zwei Ausnehmungen, von
denen jeweils eine einem Längsrandbereich der Profilleiste benachbart angeordnet ist,
so dass diese Längsrandbereiche um den Grund des jeweils benachbarten Ausschnitts
schwenkbar sind, um die Profilleistenbreite verkleinern zu können.
[0009] Die erfindungsgemässe Profilleiste kann flach auf die Kantenflächen der Platten aufgeleimt
werden; bevorzugt wird jedoch eine Ausführungsform, bei der die Breite der Profilleiste
geringfügig grösser ist als das Sollmaß der zu verkleidenden Platte. Dadurch ist gewährleistet,
dass die Profilleiste stets mit einer konkaven Innenseite gegen die Platte anliegt
und stets so eng wie möglich an die Ränder der Platten-hauptoberflächen anschliesst.
[0010] Der Leistenkörper kann an seiner Innenseite zwischen den Ausnehmungen einen Befestigungssteg
tragen, der in einen entsprechenden Längsschlitz in der zu verkleidenden Kantenfläche
der Platte eingeschoben und dort z.B. festgeleigt wird.
[0011] An den Plattenecken könnnen Abschnitte der erfindungsgemässen Profilleiste stumpf
oder mit Gehrungsflächen aufeinanderstossen; eine besonders elegante Eckenausbilding-ergibt
sich jedoch dann, wenn ein zwischen zwei Abschnitte der Profilleiste einsetzbares
Eckstück vorgesehen wird, welches ebenfalls mindestens eine Ausnehmung aufweist, die
sich von der Eckstück-Innenseite her bis zu einer flexiblen Aussenzone erstreckt,
so dass auch das Eckstück in Richtung quer zur Leistenlängsrichtung, d.h. in Richtung
senkrecht zur Plattenebene, zusammengedrückt werden kann.
[0012] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten zeichnerischen
Darstellung einiger besonders vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung; in der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1: ein Stück einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Profilleiste;
Fig. 2: einen Querschnitt durch eine Möbelplatte mit einer auf eine Kantenfläche aufgeklebten
Profilleiste in der Ausführungsform gemäss Fig. 1;
Fig. 3: eine perspektivische Darstellung einer allseitig mit Abschnitten der erfindungsgemässen
Profilleiste sowie Eckstücken umrandeten Möbelplatte;
Fig. 4: eine perspektivische Rückseitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Eckstücks;
Fig. 5: eine Draufsicht auf diese Ausführungsform des erfindungsgemässen Eckstücks;
Fig. 6: eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Profilleiste, die sich für eine Verarbeitung zusammen mit Eckstücken gemäss Fig. 5 eignet, und
Fig. 7: eine perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Profilleiste.
[0013] Die Fig. 1 zeigt einen aus Kunststoff extrudierten Profilkörper 10, dessen Aussenseite
mit einer Dekorfolie 12 überzogen und dessen Innenseite 14 flach ist. Erfindungsgemäss
weist der Profilkörper 10 hinter Rundungen 16 der Profilleisten-Aussenseite jeweils
eine Ausnehmung 18 auf, die die Form eines sich in
Leistenlängsrichtung erstrekkenden Schlitzes mit keilförmigem Querschnitt besitzt.
[0014] Diese Ausnehmungen erstrecken sich so weit in den Profilkörper 10 hinein, dass zwischen
der Profilleisten-Aussenseite und dem Grund der Ausnehmungen 18 nur noch eine relativ
dünne, flexible Aussenzone 20 stehenbleibt, zu der auch die Dekorfolie 12 gehört.
[0015] Wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet wurde, erlauben es die flexiblen Aussenzonen
20, den ansonsten steifen Profilkörper 10 durch Druck in Richtung der Pfeile A zusammenzudrücken,
wobei die flexiblen Aussenzonen 20 als eine Art Scharnier wirken. Auf diese Weise
lässt sich die Breite der erfindungsgemässen Profilleiste um insgesamt beispielsweise
ca. 1 mm verringern, um sie an die Dicke einer Platte anzupassen.
[0016] Bringt man die Ausnehmungen 18 hinter den Rundungen 16 an, so bleiben die ebenen
Oberflächenbereiche der Profilleisten-Aussenseite auch dann noch eben, wenn man die
Profilleiste in der geschilderten Weise zusammendrückt. Nachzutragen bleibt noch,
dass die Fig. 1 mit ausgezogenen Linien den Anlieferzustand der erfindungsgemässen
Profilleiste darstellt.
[0017] Die Fig. 2 lässt eine Möbelplatte 24 erkennen, bei der es sich beispielsweise um
eine Preßspanplatte handelt und die beidseitig mit Dekorschichten 26 beschichtet ist.
Auf eine in Fig. 2 dargestellte Kantenfläche 28 der Möbelplatte ist ein Abschnitt
der erfindungsgemässen Profilleiste in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform aufgeklebt
worden, wobei die Ausnehmungen 18 teilweise zusammengedrückt wurden, um die Breite
der Profilleiste an die Dicke der Möbelplatte 24 anzupassen.
[0018] Die Fig. 3 zeigt die gesamte Möbelplatte 24, die mittels vier Abschnitten 30 der
erfindungsgemässen Profilleiste sowie vier Eckstücken 32 umrandet worden ist. Die
Fig. 4 zeigt eines dieser Eckstücke, die in der Draufsicht viertelkreisförmig sind
und deren Querschnitt in der Seitenansicht exakt mit dem in Fig. 1 gezeigten Profilleistenquerschnitt
übereinstimmt, so dass es keiner weiteren Beschreibung der Eckstücke mehr bedarf und
verständlich ist, dass sich auch diese Eckstücke an die tatsächliche Dicke der zu
umrandenden Platten anpassen lassen.
[0019] Bei diesen Eckstücken wird es sich zweckmässigerweise um Kunststoff-Spritzgußteile
handeln, die dann nicht besonders mit einer Dekorfolie überzogen werden.
[0020] Das in den Figuren 4 und 5 dargestellte Eckstück 32 besitzt vier angespritzte Zungen
34, für die die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemässen Profilleiste
Aussparungen 36 aufweist. Da diese Profilleiste im übrigen jedoch derjenigen gemäss
Fig. 1 entspricht, wurden in Fig. 6 die selben Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet.
[0021] Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemässen Profilleiste
fehlt eine Dekorfolie, hingegen ist an einen aus Kunststoff im Extrusionsverfahren
hergestellten Profilkörper 100 ein Befestigungssteg 102 angeformt, der in einen Längsschlitz
in der betreffenden Kantenfläche der zu umrandenden Platte eingeschoben und dort gegebenenfalls
festgeklebt wird. Ausnehmungen 104 entsprechen in Gestaltung und Anordnung den Ausnehmungen
18 der Ausführungsform gemäss Fig. 1.
[0022] Beim Umranden einer Platte werden die ProfilleistenAbschnitte sowie die Eckstücke
senkrecht zur Plattenebene zusammengepresst, um sie an die Plattendicke anzupassen,
ehe der Klebstoff zwischen der Umrandung und den Kantenflächen der Platte abbindet.
1. Profilleiste für das Verkleiden mindestens einer Kante einer Platte für Möbel oder
dergleichen, welche einen steifen Leistenkörper und eine die Sichtseite bildende,
mindestens bereichsweise flexible Aussenzone aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Leistenkörper (10) mindestens eine, in Leistenlängsrichtung verlaufende Ausnehmung (18) aufweist, die sich von der Leisteninnenseite
(14) her so weit in den Leistenkörper hinein erstreckt, dass die Breite der Profilleiste
durch Zusammendrücken der Ausnehmung verkleinerbar ist.
2. Profilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenzone (20)
einen Querschnittsbereich des Leistenkörpers (10) umfasst.
3. Profilleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(18) die Form eines Schlitzes aufweist.
4. Profilleiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz einen keilförmigen
Querschnitt aufweist, der sich in Richtung auf die Aussenzone (20) verjüngt.
5. Profilleiste nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Leistenkörper (10) wenigstens zwei Ausnehmungen (18) aufweist, von denen
jeweils eine einem Längsrandbereich der Profilleiste benachbart angeordnet ist, so
dass die Längsrandbereiche um den Grund des jeweils benachbarten Ausschnitts schwenkbar sind.
6. Profilleiste nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussenzone (20) eine Dekorfolie (12) umfasst.
7. Profilleiste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Ausnehmungen
(104) an der Innenseite des Leistenkörpers (100) ein Befestigungssteg (102) angeordnet ist.
8. Profilleiste nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein zwischen zwei Abschnitte (30) der Profilleiste einsetzbares Eckstück (32),
welches ebenfalls mindestens eine Ausnehmung aufweist, die sich von der Eckstück-Innenseite
her bis zu einer die Sichtseite bildenden, mindestens bereichsweise flexiblen Aussenzone
erstreckt, so dass auch das Eckstück in Richtung quer zur Leistenlängsrichtung zusammendrückbar
ist.
9. Profilleiste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckstück (32) der
Profilleiste entsprechend mit Ausnehmungen versehen ist.
10. Profilleiste nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckstück
(32') auf beiden Anschlußseiten mit mindestens einer Zunge (34) und die Profilleistenabschnitte
mit entsprechenden Aussparungen (36) zur Aufnahme der Zungen versehen sind.
11. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ihre
Breite geringfügig grösser als das Sollmaß der mit ihr zu verkleidenden Platte ist.