[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrich
- tung zum Anzeichnen von gasdurchlässigen Stoff- und anderen Warenbahnen, insbesondere
zum automatischen Anzeichnen in einer Anzeichnungsstation.
[0002] Einzeln verarbeitete Stoffbahnen, wie beispielsweise Inletts zur Herstellung gesteppter
Bettdecken, werden üblicherweise von Hand angezeichnet. Dabei besteht die Schwierigkeit
darin, die Markierungspunkte oder -striche einerseits so deutlich anzuzeichnen, daß
diese beim Nähen erkennbar sind, andererseits dürfen aber die Markierungen am fertiggesteppten
Teil optisch nicht mehr ins Auge fallen. Letztere insbesondere deshalb, weil es verständlicherweise
nicht möglich ist, eine gesteppte Decke nach dem Nähen zu waschen oder-zu reinigen.
Zur Zeit werden solche Stoffbahnen, wie erwähnt, von Hand mit weichem Bleistift möglichst
leicht markiert. Bei der nachfolgenden Näharbeit bedeutet es eine erhebliche Anstrengung
für das Auge der Beschäftigten, die Markierungen zu erkennen. Bisherige Bemühungen,
dieses Dilemma zu überwinden, führten noch zu keinem brauchbaren Ergebnis.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anzeichnen von
Stoff- und anderen Warenbahnen, insbesondere zum automatischen Anzeichnen anzugeben,
welches einerseits eine genügend deutliche Markierung für den Nähvorgang ergibt, und
andererseits am fertiggenähten Stück keine mit dem Auge erkennbaren Markierungszeichen
hinterläßt.
[0004] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit der Erfindung überraschenderweise dadurch, daß
die Stoffbahn in der Anzeichnungsstation mit einer das anzuzeichnende Muster in Form
von Durchbrüchen als Schablone enthaltenden Folie zur Anlage gebracht wird, und daß
durch die Durchbrüche in der Folie und die anliegende Stoffbahn hindurch ein Farbnebel
gesogen wird.
[0005] Mit dem Verfahren nach der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß der Farbnebel in
der optischen Wirkung sehr feinstufig nuancierbare Farbzeichen-im Stoff hinterläßt.
Dadurch, daß der Farbnebel lediglich an den Durchbrüchen der als Schablone verwendeten
Folie durch den Stoff hindurch gesogen wird, kann als Anzeichnungs-Raster eine in
beliebigen Positionen und Abständen angeordnete Zahl von Farb-Punkten vorgesehen werden,
welche einerseits für den Nähvorgang gut erkennbar sind, andererseits aber im Bereich
der fertigen Naht nicht mehr optisch in Erscheinung treten.
[0006] In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, daß der Farbnebel ein Aerosol
ist, welches durch Zerstäubung einer Farbstoff in Lösung enthaltenden Flüssigkeit
erzeugt wird.
[0007] Damit ergibt sich mit Vorteil ein kolloidales System, in welchem Luft das Dispersionsmittel
bildet, in welcher die flüssigen, Farbstoff in Lösung enthaltenden Teilchen in einem
Größenordnungs-Spektrum zwischen 0,5 und 2 p. als Schwebeteilchen enthalten sind.
[0008] Als Vorteil ergibt sich hierdurch eine optimale Homogenität des Farbnebels, wodurch
eine äußerst gleichmäßige Anzeichnungs-Wirkung erreicht wird.
[0009] Weiter ist in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, daß als Farbstoff ein fluoreszierender
Farbstoff, und als Lösungsflüssigkeit Wasser verwendet wird.
[0010] Durch die Verwendung eines fluoreszierenden Farbstoffes ergibt sich zusätzlich zu
den bereits diskutierten grundsätzlichen Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens
der weitere, beträchtlich ins Gewicht fallende Vorteil, daß mit fluoreszierendem Farbstoff
erzeugte Markierungen bei Beleuchtung mit einem Ultraviolettstrahlung emittierenden
Licht zum Leuchten gebracht werden, und infolgedessen beim Nähvorgang mit Vorteil
bestens erkennbar sind, wogegen die Markierungen bei normalem Tages- oder Kunstlicht
nicht zu sehen sind.
[0011] Um eine optimale Zerstäubung des in Flüssigkeit gelösten Farbstoffes zu erreichen,
ist weiter vorgesehen., daß die Zerstäubung mittels Hochdruck durch eine Zerstäuberdüse
oder mittels Druckluft und/oder Treibgas durch Pneumatik-Zerstäuberdüsen erzeugt wird.
[0012] Beide Möglichkeiten sind dadurch für das erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßig und
vorteilhaft, da sie auf der Verwendung üblicher und erprobter Einrichtungen und Verfahren
beruhen. Beispielsweise stehen für die Zerstäubung mittels Hochdruck durch Zerstäuberdüsen
hierfür geeignete Funktionselemente aus der Brennstoffzerstäubung in Dieselmotoren
zur Verfügung. Für die Zerstäubung mittels Druck- oder Treibgas durch Sprühdüsen können
Funktionselemente und Technologien Anwendung finden, wie sie aus den millionenfach
im Handel befindlichen Sprühdosen vorliegen, mit denen praktisch jede Flüssigkeit
mit einem Treibmittel bei einem Druck von etwa 3 bis 4 bar bei Raumtemperatur zu einem
völlig homogenen Aerosol-Spray versprüht werden kann.
[0013] Mit der Erfindung ist weiter als erfindungswesentlich vorgesehen, daß die Stoffbahn
auf die Folie aufgelegt wird, und daß der Farbnebel von unten nach oben durch Folie
und Stoffbahn hindurch gesogen wird. Hierdurch wird mit Vorteil vermieden, daß durch
Kondensation im Verlauf wiederholter Anzeichnungstakte kondensierte Tröpfchen unkontrolliert
durch die Durchbrüche der Schablone bzw. Folie hindurchtreten und das Anzeichnungs-Bild
verschmieren könnten.
[0014] Zur kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens ist mit der Erfindung in zweckmäßiger
Ausgestaltung vorgesehen, daß jeweils taktweise die ` Stoffbahn in die Anzeichnungsstation
eingezogen, auf die Folie-aufgelegt, mit einer gasdurchlässigen, elastischen Materialschicht
abgedeckt und an die Folie angedrückt wird, worauf in einen Raum unterhalb der Folie
ein Farbnebel-Sprühstrahl injiziert und gleichzeitig damit in einem Raum oberhalb
der Materialschicht ein Vakuum erzeugt wird, durch deren zeitlich begrenzbares Zusammenwirken
Farbnebel in vorgegebener Menge durch die Folie und die Stoffbahn hindurch gesaugt
wird, worauf das Vakuum zum Abklingen gebracht und die angezeichnete Stoffbahn aus
der Anzeichnungsstation entfernt wird.
[0015] Dabei ist in Ausgestaltung entsprechender Verfahrensparameter vorgesehen, daß das
Vakuum nach einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf auf einen Unterdruck zwischen 100
und 1000 mm WS, vorzugsweise auf ca. 300 mm WS gebracht und unmittelbar darauf zum
Abklingen gebracht wird.
[0016] Insbesondere durch diese erfindungswesentliche Maßnahme kann mit Vorteil erreicht
werden, daß die Intensität der Anzeichnung exakt einem vorgegebenen Wert entspricht.
[0017] Dabei ist in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung vorgesehen, daß der zeitliche Einsatz
des Farbnebel-Sprühstrahles nach Maßgabe eines vorgegebenen Unterdrucks ausgelöst,
und dessen Zeitdauer von einem vorgegebenen Abschaltimpuls begrenzt wird.
[0018] Eine Vorrichtung zum Anzeichnen von gasdurchlässigen Stoff- und anderen Warenbahnen,
gemäß dem Verfahren nach der Erfindung, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeichnungsstation
eine Einrichtung zum Führen der Stoffbahn umfaßt, mit Mitteln zum Einlegen der Stoffbahn
in die Anzeichnungsstation, sowie zum Herausziehen und Abtrennen fertig angezeichneter
Stoffbahnabschnitte, sowie unterhalb der Stoffbahn eine mit einer Einrichtung zur
Erzeugung von Farbnebel ausgestattete Nebelkammer mit auf deren gasdurchlässiger Oberseite
angeordneter Folie, sowie oberhalb der Stoffbahn eine Vakuumkammer mit gasdurchlässiger
Unterseite und einer an dieser als elastisches Druckpolster angeordneten, gasdurchlässigen,
weichelastischen Materialschicht, mit Mitteln zur Erzeugung von Vakuum, sowie mit
Mitteln zum Heben und Senken wenigstens der Vakuumkammer.
[0019] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich
aus den Merkmalen der Ansprüche 9 bis 13.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung mit ihren Vorteilen anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung zum Anzeichnen von Stoffbahnen, im Schnitt,
Figur 2 eine vollautomatische Anzeichnungsstation mit einer Anzeichnungsvorrichtung
gemäß Figur 1, in rein schematischer Darstellung, in Seitenansicht.
[0021] Die Anzeichnungsvorrichtung 1 umfaßt unterhalb der Stoffbahn 2 eine Nebelkammer 3
mit an der Seitenwand 4 angeordneten Düsen 5 zur Erzeugung des Farbnebels. Die der.
Stoffbahn 2 zugewandte obere Seite 6 ist als gasdurchlässige Fläche in Form eines
Rostes 7 bzw. Gitters ausgebildet. Auf diesem Rost bzw. Gitter 7 ist eine Folie 8
aufgelegt. Diese ist mit Durchbrüchen 9 als Anzeichnungs-Schablone ausgebildet. Die
Durchbrüche können beispielsweise ein Zeichenmuster in Form paralleler und sich rechtwinklig
kreuzender Linien darstellen, deren Verlauf durch einzelne im Abstand voneinander
vorgesehene Markierungspunkte kenntlich gemacht ist. Solche Markierungspunkte können
in der Folie beispielsweise in Form von Bohrungen beispielsweise mit 0,75 mm Durchmesser
eingestanzt oder ausgebohrt sein. Die Folie selbst kann aus Metall, Hartpapier, Kunststoff
oder ähnlichem hergestellt sein und ist zweckmäßig von geringer Dicke, beispielsweise
zwischen 0,5 und 1 mm. Die Folie 8 liegt ohne weitere Befestigungen auf dem Rost 7
auf und wird dadurch in ihrer Lage gehalten, daß die oberen Ränder 10 der Nebelkammer
3 um das Dickenmaß der Folie 8 über die Ebene des Rostes 7 überstehen. Dünne Folien
8 sind größer als die Fläche der Nebelkammer 3 und werden zu ihrer Fixierung an ihren
überstehenden, gegebenenfalls herabhängenden Rändern gespannt (nicht gezeigt).
[0022] Unmittelbar oberhalb der Folie 8 befindet sich die Stoffbahn 2. Darüber befindet
sich die Vakuumkammer 11, deren gegen die Stoffbahn 2 gerichtete untere Seite 12 ebenfalls
gasdurchlässig offen ist und als Rost bzw. Gitter 12 ausgebildet ist. Zwischen diesem
Rost bzw.
[0023] Gitter 13 und der Stoffbahn 2 ist ein Druckpolster 14 aus elastischem gasdurchlässigem
Material angeordnet. Dabei kann es sich um sehr porenreichen Kunststoffschaum handeln,
oder ein federndes Kissen aus Dralon-Filz oder aus einem weichen Vlies aus Kunststoff-Fasern.
Die Vakuumkammer 11 besitzt einen Anschlußstutzen 15,mit welchem sie an eine nicht
dargestellte Unterdruck-Erzeugungseinrichtung angeschlossen ist. Die Düsen 5 der Nebelkammer
3 stehen ihrerseits mit einer Einrichtung zum Zuführen einer Farbstoff in Lösung enthaltenden
Flüssigkeit in Verbindung. Diese Zuführeinrichtung ist jedoch in der Zeichnung nicht
dargestellt, da sie einerseits für den Fachmann eine platte Selbstverständlichkeit
darstellt, und andererseits hinsichtlich ihrer Ausführung nicht Gegenstand der Erfindung
ist. Wie bereits vorgängig erläutert, kann es sich bei den Düsen um Hochdruck-Zerstäuberdüsen
handeln-, ähnlich den Brennstoffdüsen eines Dieselmotors, es kann sich aber auch um
Pneumatik-Zerstäuberdüsen handeln, die z. B. mit Druckluft betrieben werden. Die Wahl
solcher Düsen zur Erzeugung des erfindungsgemäß vorgesehenen Farbnebels liegt im handwerlichen
Ermessen des Fachmannes. Um überschüssige, nicht verbrauchte, zur Kondensation neigende
Anteile von Farbnebel aufzufangen und zurückzuführen, ist der untere Teil 16 der Nebelkammer
3 mit einem schwachgeneigten Boden 17 und einem Abflußrohr 18 ausgestattet. Es kann
aber auch eine Absaugung aus dem Sumpf des Bodens 17 durch Zuleitungen zu den Düsen
durch diese direkt erfolgen.
[0024] Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
Zum Einlegen der Stoffbahn 2 ist zunächst die Anzeichnungsvorrichtung geöffnet. Dabei
ist die Vakuumkammer 11 gegenüber der Nebelkammer 3 angehoben, gegebenenfalls ist
gleichzeitig auch die Nebelkammer 3 abgesenkt. Nach Einlegen der Stoffbahn wird die
Anzeichnungsvorrichtung 1 geschlossen, indem die Vakuumkammer 11 und die Nebelkammer
3 an die Stoffbahn 2 und gegeneinander angelegt werden. Sodann wird durch öffnen eines
Ventils oder Ingangsetzen einer Saugpumpe durch den Anschlußstutzen 15 aus der Vakuumkammer
11 Luft angesaugt und ein Vakuum in der Größenordnung von ca. 300 mm WS eingestellt.
Kurz nach Beginn der Absaugung, während das Vakuum in der Vakuumkammer 11 noch ansteigt,
wird durch die Düsen 5 kurzzeitig ein Spray von Farbnebel erzeugt, der sich in der
Nebelkammer 3 annähernd gleichmäßig verteilt. Durch den Unterdruck in der Vakuumkammer
11 wird nun Farbnebel durch die Durchbrüche 9 der Folie 8 hindurch sowie durch die
Stoffbahn 2 durchgesaugt und erzeugt in der Stoffbahn Anzeichnungs-Farbpunkte. Unmittelbar
darauf wird das Vakuum zum Abklingen gebracht, die Anzeichnungsvorrichtung 1 geöffnet
und die fertig angezeichnete Stoffbahn 2' herausgenommen bzw. durch eine neue Stoffbahn
für die nächste Anzeichnung ersetzt.
[0025] Figur 2 zeigt eine vollautomatisch arbeitende Anzeichnungsstation, die nach dem vorgängig
beschriebenen Funktionsprinzip taktweise arbeitet. Diese umfaßt eine Abrollvorrichtung
19 mit einem Vorrat einer endlosen Stoffbahn 2 in Form einer Rolle 20. Von dieser
wird die Stoffbahn 2 über die Bahnführeinrichtung 21 mittels angetriebenen Zugwalzen
22 über einen Kompensator 23 der Anzeichnungsvorrichtung 1 zugeführt. Diese ist in
einem Gestell 24 angeordnet, worin die Nebelkammer 3 und die Vakuumkammer 11 heb-
bzw. senkbar mittels einer schematisch angedeuteten Hubeinrichtung 25 gegeneinander
geöffnet bzw. geschlossen werden können. Weiter umfaßt die Anzeichnungsstation eine
Einrichtung 26 zum Führen der Stoffbahn 2 mit Mitteln 27 zum Transport der Stoffbahn
2. Ferner ist eine Trennvorrichtung 28 vorhanden, welche die fertig angezeichnete,
von den Transportmitteln 27 aus der Anzeichnungsvorrichtung 1 herausgezogene Stoffbahn
2' abtrennt. Eine Einrichtung 29 zur Erzeugung von Vakuum ist rein schematisch in
Form eines Exhaustors angedeutet. Und schließlich umfaßt die vollautomatische Anzeichnungsstation
eine zentrale Steuerungs-Einheit 30 mit Steuerleitungen 31 a bis 31 h zu den einzelnen
Funktions-Einheiten.
[0026] Dabei läuft ein Arbeitstakt, der sich identisch mit dem nächsten Arbeitstakt wiederholt,
wie folgt ab:
Nach dem Herausziehen einer fertig angezeichneten Stoffbahn 2' bei geöffneten Kammern
3, 11 tritt die Trennvorrichtung 28 in Funktion und trennt die Stoffbahn 2' ab. Sodann
fährt der Transportwagen 27' zur Anzeichnungsstation 1 zurück, ergreift das abgetrennte
Ende der Stoffbahn 2' und ziehtsie um das Maß eines Anzeichnungsfeldes durch die geöffnete
Anzeichnungsvorrichtung 1 hindurch. Anschließend wird diese wieder geschlossen, indem
Vakuumkammer 11 und Nebelkammer 3 mit der Stoffbahn 2 gegenseitig zur Anlage gebracht
werden. Sodann gibt die Steuereinheit 30 den Befehl zur Erzeugung von Vakuum durch
Ingangsetzung des Exhaustors 29 und öffnen des Verschlußorganes 32. Kurze Zeit danach
gibt die Steuerungseinheit 30 den Befehl zur Erzeugung von Farbnebel durch Aktivierung
der hierfür vorgesehenen Zerstäubungsvorrichtungen bzw. Düsen 5, wie durch die Steuerleitung
31a schematisch angedeutet. Kurze Zeit danach, nachdem der Farbnebel durch die Durchbrüche
der Schablone bzw. Folie 3 und die Stoffbahn 2 hindurch gesaugt wurde, gibt die Steuerungseinheit
30 den Befehl zum Abbau des Vacuums und zum öffnen der Anzeich-nungsvorrichtung 1,
d. h. zum Anheben der Vakuumkammer und Absenken der Nebelkammer. Dieser Befehl wird
über die Steuerleitung 31 c zum Motor 33 der Hubeinrichtung 25 geleitet. Danach tritt
durch einen entsprechenden Befehl über die Steuerleitung 31 d die Trennvorrichtung
28 in Aktion und schneidet die Stoffbahn ab. Dabei wird diese durch eine Vakuumleiste
34 und gegebenenfalls durch einen nicht gezeigten Niederhalter festgehalten. Die Taktfolge
wiederholt sich sinngemäß, wobei jedesmal durch die Transportmittel 27 eine Bahnlänge
der Stoffbahn 2 herausgezogen und das damit neu eingelegte Stück Stoffbahn angezeichnet
wird.
1. Verfahren zum Anzeichnen von gasdurchlässigen Stoff-und anderen Warenbahnen, insbesondere
zum automatischen Anzeichnen in einer Anzeichnungsstation, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffbahn in der Anzeichnungsstation mit einer das anzuzeichnende Muster in
Form von Durchbrüchen als Schablone enthaltenden Folie zur Anlage gebracht wird, und
daß durch die Durchbrüche in der Folie und die anliegende Stoffbahn hindurch ein Farbnebel
gesogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbnebel ein Aerosol
ist, welches durch Zerstäubung einer Farbstoff in Lösung enthaltenden Flüssigkeit
erzeugt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoff
ein fluoreszierender Farbstoff, und als Lösungsflüssigkeit Wasser verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerstäubung
mittels Hochdruck durch eine Zerstäuberdüse, oder mittels Druckluft und/oder Treibgas
durch Pneumatik-Zerstäuberdüsen erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffbahn auf die Folie aufgeklebt wird, und daß der Farbnebel von unten nach
oben durch Folie und Stoffbahn hindurchgesogen wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der kontinierlichen Durchführung des Verfahrens jeweils taktweise die Stoffbahn
in die Anzeichnungsstation eingezogen, auf die Folie aufgelegt, mit einer gasdurchlässigen,
elastischen Materialschicht abgedeckt und an die Folie angedrückt wird, worauf in
einen Raum unterhalb der Folie ein Farbnebel-Sprühstrahl injiziert und gleichzeitig
damit in einem Raum oberhalb der Materialschicht ein Vakuum erzeugt wird, durch deren
zeitlich begrenzbares Zusammenwirken Farbnebel in vorgegebener Menge durch die Folie
und die Stoffbahn hindurchgesaugt wird, worauf das Vakuum zum Abklingen gebracht und
die angezeichnete Stoffbahn aus der Anzeichnungsstation entfernt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vakuum nach einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf auf einen Unterdruck zwischen
100 und 1000-mm WS, vorzugsweise auf ca. 300 mm WS gebracht und unmittelbar darauf
zum Abklingen gebracht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zeitliche Einsatz des Farbnebel-Sprühstrahles nach Maßgabe eines vorgegebenen
Unterdruckes ausgelöst und dessen Zeitdauer von einem vorgegebenen Abschaltimpuls
begrenzt wird.
9. Vorrichtung zum Anzeichnen von gasdurchlässigen Stoff- und anderen Warenbahnen,
insbesondere zum automatischen Anzeichnen in einer Anzeichnungsstation, gemäß dem
Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeichnungsstation
eine Einrichtung (26) zum Führen der Stoffbahn (2) umfaßt mit Mitteln (27, 27') zum
Einlegen der Stoffbahn (2) in die Anzeichnungsvorrichtung (1),.sowie zum Abtrennen
(28) angezeichneter Stoffbahnabschnitte (2'), sowie unterhalb der Stoffbahn (2) eine
mit Düsen (5) zur Erzeugung von Farbnebel ausgestattete Nebelkammer (3) mit auf deren
gasdurchlässiger Oberseite (6) als Schablone angeordneter Folie (8), sowie oberhalb
der Stoffbahn (2) eine Vakuumkammer (11) mit gasdurchlässiger Unterseite (12) in Form
von einem Rost (13) und einer an diesem als elastisches Druckpolster angeordneten,
gasdurchlässigen Materialschicht (14), ferner umfassend Mittel (29) zur Erzeugung
von Vakuum, sowie ein Gestell (24) mit Mitteln (25, 33) zum Heben und Senken wenigstens
der Vakuumkammer (11) und gegebenenfalls der Nebelkammer (3).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebel- (3) und Vakuum-
(11) Kammer jeweils ein relativ flaches Raumgebilde mit in der Ebene der Stoffbahn
(2) kongruentem, rechteckigem Querschnitt ist, dessen Abmessung wenigstens denen der
Stoffbahn (2) mit vorzugsweise geringem überstand entspricht, und daß die der Stoffbahn
(2) zugewandten Flächen (6, 12) der Kammern (3, 11) von einem gasdurchlässigen Rost
bzw. Gitter (7, 13) gebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nebelkammer (3) mit an den Seitenwänden (4) in Abständen angeordneten Zerstäuber-
bzw. Sprühdüsen (5) ausgestattet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vakuumkammer (11) > über wenigstens einen Anschlußstutzen (15) und eine Leitung und
ein darin angeordnetes Absperrorgan (32) an einen Unterdruck-Raum bzw. ein Unterdruck-Gebläse
(29) oder -pumpe angeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vakuumkammer (11) mit einem ziehharmonikaartigem, mit Hubmitteln betätigbarem Balg
zur Erzeugung eines infolge Volumenänderung der Kammer an- und abschwellenden Innendruckes
ausgestattet ist.