[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung von Gießereialtsand durch
thermische und mechanische Aufbereitung unter Trennung des Feinstanteiles und betrifft
auch eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
[0002] In der Gießerei gibt es verschiedene Formsandsysteme, nämlich die, bei welchen anorganische
Binder z.B. Ton, die anderen, bei welchen organische Binder, z.B. Kunstharz, und darunter
solche, bei welchen ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltende Bindemittel verwendet
werden. Das letztgenannte Sandsystem dient hauptsächlich dem Maskenformverfahren;
das mit Kunstharz als Binder dient vorwiegend dem Kernformen; und für die Bereiche
außerhalb des Kernes verwendet man vorwiegend Fertigsand mit Ton als Bindemittel.
[0003] Als Formsandsystem mit Ton bezeichnet man den Kreislauf, bei welchem der Fertigsand
in die Form gegeben wird, beim Gießen seine eigentliche Formarbeit leistet, nach dem
Ausleeren als Altsand abgegeben und wenigstens teilweise wieder mit Neusand, Bentonit,
Wasser und Kohlenstaub versetzt wird, so daß bei richtiger Dosierung und Mischen wieder
der ausgangsseitige Fertigsand erstellt wird.
[0004] Bei einem solchen Formsandsystem mit Ton, das in der heutigen Technik vielerorts
verwendet wird, besteht ein laufender Bedarf an Neusand. U.a. soll dieser Verluste
ausgleichen, zerstörten.Sand ersetzen und dient auch der Herstellung von Kernen, die
Kunstharz als Binder enthalten. Die Verluste entstehen beim Ausleeren der Formen nach
dem Gießen, z.B. beim Putzen, Ausschlagen usw. Die Sandqualität für die Erstellung
der Kerne ist in der Regel höher als die für die Erstellung des anderen Fertigsandes
in den äußeren Formteilen, so daß häufig nach dem Gießen durch den Zerfall der eingelegten
Kerne bereits ein guter Ausgleich für die Verlustmenge an Sand im Formsandsystem mit
Ton gewährleistet ist.
[0005] Bei den bekannten Formsandsystemen mit Ton konzentriert sich daher der Bedarf an
Neusand immer mehr auf den Sand für die Kerne, d.h. Neusand mit hoher Qualität.
[0006] Bei den Gießereien werden erfahrungsgemäß heutzutage große Mengen Altsand als Abfall
nach dem Ausleeren der Formen auf Halde genommen, um einerseits den Überschuß durch
die Kernzufuhr auszugleichen und andererseits die Durchschnittsqualität des umlaufenden
Altsandes auf einem konstanten Wert zu halten.
[0007] Ziel der Fachleute und auch der vorliegenden Erfindung ist eine möglichst gute Aufbereitung
des Abfallsandes, um einen Neusand mit derart guter Qualität zu erhalten, daß damit
auch der Kern geformt werden kann, und es besteht ersichtlich ein großes wirtschaftliches
Interesse zur Aufbereitung des Abfallsandes, weil dessen Transport und Lagerung zusätzliche
Kosten erbringen.
[0008] Infolge der bekannten Wiederaufbereitungsanlage für Altsand und insbesondere der
laufenden Kernzufuhr im Formsandsystem wird die hierfür erforderliche Sandqualität
laufend ausreichend erreicht, so daß etwa eine Verbesserung oder VergröBerung von
Wiederaufbereitungsanlagen für Sand mit der geringeren Qualität nicht mehr benötigt
werden. Wohl aber besteht Bedarf nach Neusand oder aufbereitetem Altsand mit der höheren
Qualität zur Erstellung der Kerne. Um diesen Sand mit der höheren Qualität zu erreichen,
genügt weder die mechanische noch die thermische Regenerierung von Altsand für sich,
sondern es wird eine Kombination von thermischer und mechanischer Aufbereitung von
Altsand erforderlich.
[0009] Solche Verfahren zur Regenerierung von Altsand durch thermische und mechanische Aufbereitung
sind an sich schon bekannt. So beschreibt beispielsweise die DE-OS 31 03 030 ein solches
Verfahren, bei welchem Altsand dosiert in einen Wirbelschichtofen gegeben und durch
Heißgase thermisch derart behandelt und erwärmt wird, daß das Feinkorn bereits abgetrennt
werden kann. In diesem Wirbelschichtofen wird der gesamte Altsand getrocknet, und
dem Ton bzw. Bentonit werden die Bindefähigkeit und Plastizität genommen. Die versprödeten,
um die Quarzkörner herumliegenden Bentonitkrusten werden nach Kühlung des thermisch
behandelten Sandgemisches gemäß dem bekannten Verfahren einer Prallmühle mit nachgeschaltetem
Sichter zugeführt. In dieser Prallmühle werden die festen Bindemittelreste oder Krusten
abgelöst und die Quarzkörner sozusagen blankgerieben, wobei im Sichter der abgeriebene
Feinstoff von den schwereren Quarzkörnern getrennt wird.
[0010] Bei hinreichend intensiver thermischer und nachgeschalteter mechanischer Behandlung
des Altsandes kann man mit diesem bekannten Verfahren tatsächlich eine dem Neusand
ähnliche' höhere Qualität erhalten.
[0011] Nachteilig ist aber der hohe Energieaufwand der bekannten Anlage, der sich bei Untersuchungen
dadurch im wesentlichen ergibt, daß die gesamte Sandmenge im Wirbelschichtofen auf
bis etwa 870°C erwärmt werden muß. Mit anderen Worten wird jedes Quarzkorn bis zum
Kern hin erwärmt. Dies ist auch schon deshalb verständlich, weil die Wärmeleitfähigkeit
des Quarzes höher als die der Bentonithülle ist. Um sicherzustellen, daß alle Binderbestandteile
bzw. Bentonithüllen um die Quarzkörner herum auch noch während der mechanischen Bearbeitung
die erforderliche Temperatur aufweisen, ist es notwendig, die Sandkörner in der getrennten,
vorherigen Aufheizstufe mit ihrer gesamten Masse (durch und durch) auf die erforderliche
Endtemperatur zu bringen. Dies aber bedeutet die Zufuhr einer nachteilig großen Wärmemenge.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Regenerieren von Gießereialtsand
der bekannten und eingangs bezeichneten Art so zu verbessern, daß weniger Energie
benötigt wird und ein geringerer Investitionsaufwand für das Erstellen einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens ausreicht.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die thermische und mechanische
Aufbereitung in ein und demselben Behälter gleichzeitig erfolgt. Im Gegensatz zu den
bekannten Verfahren wird nicht eine getrennte thermische und separat davon mechanische
Behandlung vorgenommen, die man bislang als unabdingbar hielt, sondern während des
Erhitzens des Behandlungsgutes wird dieses zugleich zerteilt und abgerieben. In anderer
Betrachtungsweise erfolgt die Zerkleinerung während der Erhitzung, so daß die Erhitzung
einer stark bewegten Masse durchgeführt wird mit allen sich hieraus ergebenden Vorteilen.
[0014] Mikroskopisch betrachtet erklärt sich die Energieeinsparung mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren dadurch, daß nicht das gesamte Sandkorn einschließlich Binderhülle sondern
nur die Hülle erhitzt wird, so daß ersichtlich eine geringere Wärmemenge für die erforderliche
Mindestbehandlung des Altsandes ausreicht.
[0015] Vorzugsweise erfolgt die mechanische Aufbereitung bzw. Wie deraufbereitung des Altsandes
bei stürmischer Bewegung unter Erreichen von Reib- und Pralleffekten. In jedem Fall
der mechanischen Behandlung werden durch die Erwärmung frisch versprödete Hüllenteile
oder Binderanteile abgeschlagen und sind zum Entfernen bereit. Noch bevor die Wärme
in das Sandkorn eindringen kann, sozusagen schon während der Wärmezufuhr, erfolgt
der Abriebeffekt durch die gleichzeitige Zerkleinerung.
[0016] Geht man nach der Lehre der Erfindung gemäß der vorstehenden Merkmale vor, so hat
das Sandendprodukt erfahrungsgemäß nur eine Temperatur von 100° bis 400°C, vorzugsweise
250° bis 300°C. Ersichtlich handelt es sich im Mittel um eine wesentlich geringere
Wärmemenge, die zur thermischen Behandlung im Sinne der Erfindung zugeführt werden
muß im Vergleich zu der des bekannten Verfahrens.
[0017] Um den Wirkungsgrad des erfinderischen Verfahrens weiter zu steigern, ist es zweckmäßig,
wenn während der thermischen und mechanischen Aufbereitung die Feinstanteile abgesaugt
werden. Da bei diesem gleichzeitigen Absaugen der Feinststoffe laufend nur noch die
verbleibenden Teile aufzubereiten und thermisch zu behandeln sind, wird die zu erwärmende
Masse ersichtlich immer geringer unter Erhöhung des Wirkungsgrades. Als Feinstanteil
betrachtet man die.Schlämmstoffe, deren Korndurchmesser in der Regel geringer als
20µm ist.
[0018] Bei vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bzw. werden während der
thermischen und mechanischen Aufbereitug die Temperatur und bzw. oder der Reinheitsgrad
des in Aufbereitung befindlichen Sandgemisches gemessen, und das Meßergebnis wird
als Steuersignal zur Einstellung der Intensität des thermischen und/oder mechanischen
Einwirkens auf das Sarigemisch verwendet. Die Feuchtigkeits- und Temperaturmessung
kann man berührungslos oder durch Fühler vornehmen und aus em Meßsignal Schlüsse für
die Erstellung von Steuersignalen ziehen, die beispielsweise zur Leistungssteigerung
des Brennes oder Erhöhung der Drehzahl des Zerkleinerungswerkzeuges verwendet werden,
wobei andererseits aber auch eine Veränderung der Verweilzeit zweckmäßig sein kann.
[0019] Vorteilhaft i.t es auch, wenn der Reinheitsgrad des in Aufbereitung befi.dlichen
Sandgemisches dadurch gemessen wird, daß eine Teilme ge des in Aufbereitung befindlichen
Sandgemisches entnomme und während des
Aufbereitungsvorganges getrennt geprüft urd. Bei der Probeentnahme kann man beispielsweise
den Togenalt in sehr kurzer Zeit mit großer Genauigkeit feststelen. Wenn man diese
Meß- bzw. Prüfergebnisse in Steuersgnale umwandelt, kann man die Leistung der Wärmezuführeinrititungen
oder der mechanischen Aufbereitungswerkzeüge ebeso verändern wie die Verweilzeit bzw.
Bearbeitungsdauer des ehandlungsgutes. Solche Probenahmen können in kurzen Intervallen
durchgeführt werden, so daß man eine optimale Aufbereitung erreicht.
[0020] Der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Regenerierverfahrens kann beider Bearbeitung
von Klumpen enthaltendem Altsand noch weiter dadurch verbessert werden, daß vor dem
thermischen und mechanischen Aufbereiten zum Zerkleinern großer Klumpen im Sandgemisch
bei geringerer als bei der bei der thermischen Aufbereitung erreichten Temperatur
eine Vorzerkleinerung erfolgt. Dann erhält man einen besseren Zugang der Wärmezufuhr
zu den einzelnen Bentonithüllen der Sandkörner, denen durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein Thermoschock zugeführt wird, so daß die Hülle abspringt und als Feinanteil vorzugsweise
während der Aufbereitung sogleich abgesaugt wird.
[0021] Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung auch, wenn das Sandgemisch im Endstadium der
thermischen Aufbereitung mit einem ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltenden oder
einem niedrig schmelzenden Bindemittel versetzt wird. Zwar ist diese Art der Umhüllung
der Sandkörner bereits bekannt, beispielsweise für das Maskenformverfahren. Bei den
bekannten Verfahren muß aber nach dem Aufbringen der das flüchtige Lösungsmittel enthaltenden
Bindemittel das Lösungsmittel durch nachträg- ; lich eingeführte Heißluft oder durch
heiße Gase erwärmt und zum Verdampfen gebracht werden. Durch die Maßnahmen gemäß der
Erfindung kann die von der Regenerierung noch vorhandene Wärme gleich dazu ausgenutzt
werden, um das Lösungsmittel beschleunigt zu verdampfen. Neben Binder mit Lösungsmittel
werden auch Binder in Pulverform mit niedrigem Schmelzpunkt, vorzugsweise unter 400°C,
eingesetzt. Bei diesen Bindern wird bei herkömmlichen Verfahren ebenfalls Wärme zum
Schmelzen z.B. in Form von Heißluft zugeführt, während erfindungsgemäß die zum Schmelzen
erforderliche Wärme bereits in dem zu umhüllenden Sand enthalten ist. Beide Verfahren
stellen eine besonders gute Ausnutzung der vorhandenen Energie sicher. Im Gegensatz
zu konventionellen Anlagen, wo Erhitzen, Abreiben und Umhüllen in getrennten Maschinen
erfolgt, kann man erfindungsgemäß diese Bearbeitungen in ein und derselben Maschine
durchführen, wodurch Temperatur- und Zeitverluste, z.B. durch Transportwege, vermieden
werden. Der wärmetechnische Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Verfahrens wird unter
diesen Bedingungen zusätzlich noch dadurch verbessert, daß die Wärme nicht erst von
außen mit den be
kan
n- ten Verlusten einer Wärmeübertragung in das Sandkorn eingeleitet werden muß, sondern
bereits in diesem enthalten ist.
[0022] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung weist ein in
einem Behälter mit hoher Drehzahl umlaufendes Zerkleinerungswerkzeug und Einrichtungen
für die Wärmezufuhr, vorzugsweise Brenner oder Gasleitung, und für das Abtrennen der
Feinstanteile, vorzugsweise Gebläse, auf und ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Brenner oder eine Gasleitung an dem gleichen Behälter vorgesehen ist, in welchem
auch das Zerkleinerungswerkzeug angeordnet ist. Das vorstehend beschriebene, sparsame
Regenerierverfahren gemäß der Erfindung läßt sich auf diese Weise mit einer. sehr
einfachen Vorrichtung durchführen. Dadurch sind mit vorteil Investitionsaufwand und
Wartung auch bei mit hohem Wirkungsgrad leistungsstark durchgeführtem Verfahren sichergestellt.
Der Einsatz des schnellaufenden bzw. mit hoher Drehzahl umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugeserlaubt
die Schaffung einer großen Turbulenz im Behandlungsgut, die nicht nur für die Absaugung
nach dem Abschlagen der versprödeten Binderhüllen vorteilhaft ist. Die Brennergasflamme
oder die durch einen ölbrenner erzeugten Beißgase können ein turbulent bewegtes Aufbereitungsgut
beaufschlagen, so daß mit großer Sicherheit gewärleistet ist, daß die eingesetzte
Wärme vornehmlich die Binderhülle beaufschlagt und für die Versprödung sorgt, so daß
der kurz danach folgende Aufschlag des thermisch vorbereiteten Sandkornes auf das
Zerkleinerungswerkzeug die gewünschte mechanische Bearbeitung erlaubt, wonach der
Feinstanteil abgetrennt ist und in zweckmäßiger Weise sogleich entfernt wird.
[0023] Der oben erwähnte Thermoschock erfolgt dort, wo der Sand an der Brennerflamme bzw.
den heißen Gasen vorbeiläuft, und die versprödete Tonhülle kann kurzzeitig danach
in gewünschter Weise abgeschlagen werden.
[0024] Bei Verwendung eines allseitig mehr oder weniger dicht verschließbaren Behälters,
in welchem das Einwirken auf den Altsand eine gewisse Zeit lang erfolgt, kann das
Regenerierverfahren kontinuierlich oder chargenweise erfolgen. Bei Einsatz der bekannten
Prallmühlen ist die Bearbeitungs- oder Verweilzeit nur sehr kurz und beträgt in der
Regel nur wenige Sekunden. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
Verweilzeit weit höher einstellbar, sie beträgt auch bei kontinuierlichem Betrieb
einige Minuten, wenn dies erwünscht ist. Der Chargenbetrieb kann besonders günstig
sein, weil dann Maschinen mit hoher Turbulenzerzeugung einsetzbar sind, eine hohe
mechanische Energie mit Intensität eingeleitet werden kann und dennoch die Verweilzeit
genauer einstellbar ist. Beispielsweise erlaubt die Qualität (der Reinheitsgrad) des
Endproduktes in der oben beschriebenen Weise die Steuermöglichkeit und genaue Einstellbarkeit
der Verweilzeit.
[0025] Vorteilhaft ist es erfindungsgemäß ferner, wenn der Brenner und/oder das Zerkleinerungswerkzeug
aus dem Behälter herausklappbar angebracht sind. Trotz der gleichzeitigen thermischen
und mechanischen Aufbereitung in ein und demselben Behälter können damit einfache,
gut zu handhabende und zu wartende Maschinen verwendet werden.
[0026] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn erfindungsgemäB die Achse des das Brenn-
bzw. HeiBgas in den Behälter einführenden Rohres parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges
liegt und das Gaseinführröhr im Abstand vom Zerkleinerungswerkzeug am Verschlußdeckel
des Behälters befestigt ist. Bei Verwendung eines Brenners ist es zweckmäBig, wenn
die Achsrichtung der Brennerflamme parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges
liegt. Günstig ist die Verwendung von zylinderförmigen Behältern, in welchen die Aufbereitung
erfolgt, wobei die Behälterachse dann ebenfalls parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges
und zur Brennerflamme liegt. An Stelle der Achsrichtung der Brennerflamme kann man
auch die Achsrichtung der strömenden Heißgase betrachten, weil es zweckmäßig ist,
die thermische Behandlung des Altsandes an einer Stelle im Behälter und die mechanische
Behandlung in gewissem Abstand davon an der anderen Stelle im Behälter vorzunehmen.
[0027] Besonders günstig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß bei einem um eine winkelig zum
Lot angestellte Achse drehbar angetriebenen Behälter das Gaseinführrohr im unteren
Randbereich des Behälters befestigt ist. Es sind solche zylinderförmigen, drehbar
angetriebenen Behälter bei Aufbereitungs- und Mischmaschinen schon bekannt. Ihre Drehachse
ist unter einem Winkel zum Lot angestellt, beispielsweise 10° bis 60; vorzugsweise
20 bis 50°. 30° ist eine bei vielen Maschinen vorteilhaft und bewährte Neigung, wodurch
sich bei Draufsicht auf den Behälter ein unterer Bereich und ein oberer Bereich ergeben.
Im Falle der Benutzung von Wandanbstreifern werden diese meistens im oberen Bereich
angeordnet, während erfindungsgemäB der Brenner oder ein Beißgasrohr im unteren Randbereich
des Behälters befestigt werden. Selbstverständlich endet das
Brennergasausströmrohr oder das Ölbrennerheißgasrohr im Abstand vom Behälterboden,
und der Behälter hat Beschickungs- und Entleerungsöffnungen, vorzugsweise im Deckel
und Boden.
[0028] Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß, wenn der Brenner oder die Gasleitung in Drehrichtung
des Behälters gesehen vor dem Zerkleinerungswerkzeug angeordnet ist. Hierdurch wird
erreicht, daß das Abreiben des
Sandkornes stattfindet, bevor die Wärme in das Innere des
Sandkornes eindringen kann, denn nach der Erwärmung gelangt das Sandkorn auf kürzestem
Weg in kürzester Zeit in Eingriffsbereich des Zerkleinerungswerkzeuges. Damit wird
auch der Wirkungsgrad weiter verbessert.
[0029] Der Antrieb des Zerkleinerungswerkzeuges kann mit einer regelbaren Drehzahl erfolgen,
so daß eine Anpassung an die jeweilige Aufgabenstellung (z.B. Rückgewinnung verschiedener
Altsande oder Rückgewinnung für unterschiedliche Wiederverwendung) möglich ist. Die
Absaugung kann durch mindestens ein Rohr erfolgen, das in den Behälter der Zerkleinerungsmaschine
hineinragt. Das Rohr kann schwenkbar ausgebildet und in der Eintauchtiefe einstellbar
sein, um auf diese Weise die Absaugung an der günstigsten Stelle mit der gewünschten
Turbulenz durchzuführen.
[0030] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es
zeigen:
Figur 1 teilweise schematisiert und im Schnitt die Seitenansicht einer Aufbereitungsmaschine
gemäß der Erfindung mit angesetztem Brenner,
Figur 2 eine Draufsicht auf die Maschine der Figur 1 in ' Richtung der Drehachse des
Zerkleinerungswerkzeuges,
Figur 3 eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, jedoch mit der Ausführungsform mit herausklappbarem
Brenner und Zerkleinerungswerkzeug und
Figur 4 in ähnlicher Darstellung wie Figur 1 eine weitere ; andere Ausführungsform
für die Verwendung eines ölbrenners.
[0031] Die Vorrichtung zum Regenerieren oder Wiederaufbereiten von Gießereialtsand weist
einen auf einem Bodenaestell 15 befestigten Maschinenrahmen 6 auf, der einen drehbaren.Behälter
3 trägt, dessen Drehachse 16 unter einem Winkel von 25° gegen das Lot 17 angestellt
ist. Dieser Behälter ist zylinderförmig mit zylindermantelförmiger Seitenwand, die
unten durch einen festen Boden 18 und oben durch einen stationär am Maschinenrahmen
6 befestigten Deckel 19 verschlossen ist. Angetrieben wird der Behälter 3 durch einen
Motor 13, der nur noch teilweise in den Figuren 1, 3 und 4 zu sehen ist.
[0032] Durch die winkelige Anstellung der Behälterdrehachse 16 ergibt sich ein oberer Bereich
im Inneren des Behälters 3, der sich in den Figuren jeweils rechts befindet, sowie
ein gegenüberliegend befindlicher unterer Bereich. Im oberen Bereich ist ein Wandabstreifer
mit Umlenker 14 am Deckel 19 befestigt, dessen Leitblech L
-förmig (und über den Behälterboden 18 bogenförmig verlaufend) längs der Wandungen
angeordnet werden kann . Außermittig zur Drehachse 16 des Behälters 3 liegt-die Drehachse
20 des Zerkleinerungswerkzeuges 4, die ebenso parallel zur Achse 16 liegt wie die
Achse 21 der Brennerflamme 2 bzw. Achse 21' der Heißgase 2'. Diese Achsen 21 bzw.
21' sind auch die der Gaseinführrohre 22 bzw. 22' des Brenners 1 einerseits bzw. der
Heißgasleitung 12 andererseits.
[0033] Der Boden 18 des Behälters 3 ist durch einen VerschluBdeckel 5 verschließbar bzw.
dadurch zu öffnen, daß der Bodenverschlußdeckel 5 um die Drehachse 23 in Richtung
der strichpunktierten, gebogenen Linie 24 verschwenkt wird. Der Antrieb des Zerkleinerungswerkzeuges
4 erfolgt durch den Elek-u tromotor 7. Der Antrieb des Bodenverschlußdeckels 5 ist
ein Hydraulikaggregat 8.
[0034] In Figur 2 sieht man von oben die Verschlußklappe 25 der darunter befindlichen und
nicht dargestellten Eingabeöffnung wobei die gebogene, gestrichelte Linie 14 den Wandabstreifer
und Materialumlenker veranschaulicht. An den Flansch 27 kann eine Feinstanteilabsaugeinrichtung
angeschlossen werden.
[0035] Man erkennt für die Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 3, daß die Achse 21 des
Brennerheißgaseinführrohres 22 im unteren Randbereich des Behälters 3 im Abstand vom
Zerkleinerungswerkzeug 4 angeordnet ist.
[0036] Im Falle der Ausführungsform der Figur 4 ist an Stelle des Brenners eine Heißgasleitung
12 mit dem Heißgaseinführrohr 22' vorgesehen, wobei die Heißgase durch die Brennkammer
11 erzeugt werden. Diese wiederum ist dem ölbrenner 10 nachgeschaltet. Dadurch erreicht
man eine vollständigere Verbrennung des öls.
[0037] Wenn die Maschine aus der Funktionsstellung der Figuren 1 und 2 in die Wartungsstellung
bewegt werden soll, erfolgt die Schwenkung um das Schwenklager 9. Bei der Ausführungsform
der Figur 4 ist vorher die Heißgasleitung 12 vom Deckel 19 zu entfernen.
1. Verfahren zum Regenerieren von Gießereialtsand durch thermische und mechanische
Aufbereitung unter Trennung des Feinstanteiles, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische
und mechanische Aufbereitung in ein und demselben Behälter (3) gleichzeitig erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der thermischen
und mechanischen Aufbereitung die Feinstanteile abgesaugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der thermischen
und mechanischen Aufbereitung die Temperatur und/oder der Reinheitsgrad des in Aufbereitung
befindlichen Sandgemisches gemessen wird/ werden und das Meßergebnis als Steuersignal
zur Einstellung der Intensität des thermischen und/oder mechanischen Einwirkens auf
das Sandgemisch verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinheitsgrad des in
Aufbereitung befindlichen Sand- gemisches dadurch gemessen wird, daß eine Teilmenge
des in Aufbereitung befindlichen Sandgemisches entnommen und während des Aufbereitungsvorganges
getrennt geprüft wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
thermischen und mechanischen Aufbereiten zum Zerkleinern großer Klumpen im Sandgemisch
bei geringerer als der bei der thermischen Aufbereitung erreichten Temperatur eine
Vorzerkleinerung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sandgemisch
im Endstadium der thermischen Aufbereitung mit einem ein flüchtiges Lösungsmittel
enthaltenden oder einem niedrig schmelzenden Bindemittel versetzt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit
einem in einem Behälter (3) mit hoher Drehzahl umlaufenden Zerkleinerungswerkzeug
(4) und mit Einrichtungen (1; 12) für die Wärmezufuhr, vorzugsweise Brenner (1) oder
Gasleitung (12), und für das Abtrennen der Feinstanteile, vorzugsweise Gebläse, dadurch
gekennzeichnet , daß mindestens ein Brenner (1) oder eine Gasleitung (12) an dem gleichen
Behälter (3) vorgesehen ist, in welchem auch mindestens ein Zerkleinerungswerkzeug
(4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner (1) und/oder
das Zerkleinerungswerkzeug (4) aus dem Behälter (3) herausklappbar angebracht sind
(Fig 3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (21,
21') des das Brenn- (2) bzw. Heißgas (2') in den Behälter (3) einführenden Rohres
(22, 22') parallel zur Drehachse (20) des Zerkleinerungswerkzeuges (4) liegt und das
Gaseinführrohr (22, 22') im Abstand vom Zerkleinerungswerkzeug (4) am Verschlußdeckel
, (19) des Behälters befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
um eine winkelig zum Lot (17) angestellte Achse (16) drehbar angetriebenen Behälter
(3) das Gaseinführrohr (22, 22') im unteren Randbereich des Behälters (3) befestigt
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daB der
Brenner (1) oder die Gasleitung (12) in Drehrichtung des Behälters (3) gesehen vor
dem Zerkleinerungswerkzeug (4) angeordnet ist.