(19)
(11) EP 0 125 384 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.11.1984  Patentblatt  1984/47

(21) Anmeldenummer: 84101090.3

(22) Anmeldetag:  03.02.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B22C 5/00, B22C 5/06, B22C 5/08, B22C 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 16.03.1983 DE 3309379

(71) Anmelder:
  • Eirich, Hubert
    D-74736 Hardheim (DE)
  • Eirich, Paul
    D-74736 Hardheim (DE)
  • Eirich, Walter
    D-74736 Hardheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Leidel, Dieter S.
    Barrie Ontario (CA)
  • Eirich, Hubert
    D-6969 Hardheim (DE)
  • Eirich, Paul
    D-6969 Hardheim (DE)
  • Eirich, Walter
    D-6969 Hardheim (DE)

(74) Vertreter: Weber, Dieter, Dr. et al
Weber, Dieter, Dr., Seiffert, Klaus, Dipl.-Phys., Lieke, Winfried, Dr. Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Regenerierung von Giessereialtsand und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Verfahren zum Regenerieren von Gießereialtsand durch thermische und mechanische Aufbereitung unter Trennung des Feinstanteiles.
    Vorrichtung mit einem in einem Behälter (3) mit hoher Drehzahl umlaufenden Zerkleinerungswerkzeug (4) und mit Einrichtungen (1) für die Wärmezufuhr, vorzugsweise Brenner, und für das Abtrennen der Feinstanteile, vorzugsweise Gebläse.
    Die thermische und mechanische Aufbereitung erfolgt in eine und demselben Behälter (3) gleichzeitig, während für die Vorrichtung mindestens ein Brenner (1) oder eine Gasleitung an dem gleichen Behälter (3) vorgesehen ist, in weichem auch mindestens ein Zerkleinerungswerkzeug (4) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung von Gießereialtsand durch thermische und mechanische Aufbereitung unter Trennung des Feinstanteiles und betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.

    [0002] In der Gießerei gibt es verschiedene Formsandsysteme, nämlich die, bei welchen anorganische Binder z.B. Ton, die anderen, bei welchen organische Binder, z.B. Kunstharz, und darunter solche, bei welchen ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltende Bindemittel verwendet werden. Das letztgenannte Sandsystem dient hauptsächlich dem Maskenformverfahren; das mit Kunstharz als Binder dient vorwiegend dem Kernformen; und für die Bereiche außerhalb des Kernes verwendet man vorwiegend Fertigsand mit Ton als Bindemittel.

    [0003] Als Formsandsystem mit Ton bezeichnet man den Kreislauf, bei welchem der Fertigsand in die Form gegeben wird, beim Gießen seine eigentliche Formarbeit leistet, nach dem Ausleeren als Altsand abgegeben und wenigstens teilweise wieder mit Neusand, Bentonit, Wasser und Kohlenstaub versetzt wird, so daß bei richtiger Dosierung und Mischen wieder der ausgangsseitige Fertigsand erstellt wird.

    [0004] Bei einem solchen Formsandsystem mit Ton, das in der heutigen Technik vielerorts verwendet wird, besteht ein laufender Bedarf an Neusand. U.a. soll dieser Verluste ausgleichen, zerstörten.Sand ersetzen und dient auch der Herstellung von Kernen, die Kunstharz als Binder enthalten. Die Verluste entstehen beim Ausleeren der Formen nach dem Gießen, z.B. beim Putzen, Ausschlagen usw. Die Sandqualität für die Erstellung der Kerne ist in der Regel höher als die für die Erstellung des anderen Fertigsandes in den äußeren Formteilen, so daß häufig nach dem Gießen durch den Zerfall der eingelegten Kerne bereits ein guter Ausgleich für die Verlustmenge an Sand im Formsandsystem mit Ton gewährleistet ist.

    [0005] Bei den bekannten Formsandsystemen mit Ton konzentriert sich daher der Bedarf an Neusand immer mehr auf den Sand für die Kerne, d.h. Neusand mit hoher Qualität.

    [0006] Bei den Gießereien werden erfahrungsgemäß heutzutage große Mengen Altsand als Abfall nach dem Ausleeren der Formen auf Halde genommen, um einerseits den Überschuß durch die Kernzufuhr auszugleichen und andererseits die Durchschnittsqualität des umlaufenden Altsandes auf einem konstanten Wert zu halten.

    [0007] Ziel der Fachleute und auch der vorliegenden Erfindung ist eine möglichst gute Aufbereitung des Abfallsandes, um einen Neusand mit derart guter Qualität zu erhalten, daß damit auch der Kern geformt werden kann, und es besteht ersichtlich ein großes wirtschaftliches Interesse zur Aufbereitung des Abfallsandes, weil dessen Transport und Lagerung zusätzliche Kosten erbringen.

    [0008] Infolge der bekannten Wiederaufbereitungsanlage für Altsand und insbesondere der laufenden Kernzufuhr im Formsandsystem wird die hierfür erforderliche Sandqualität laufend ausreichend erreicht, so daß etwa eine Verbesserung oder VergröBerung von Wiederaufbereitungsanlagen für Sand mit der geringeren Qualität nicht mehr benötigt werden. Wohl aber besteht Bedarf nach Neusand oder aufbereitetem Altsand mit der höheren Qualität zur Erstellung der Kerne. Um diesen Sand mit der höheren Qualität zu erreichen, genügt weder die mechanische noch die thermische Regenerierung von Altsand für sich, sondern es wird eine Kombination von thermischer und mechanischer Aufbereitung von Altsand erforderlich.

    [0009] Solche Verfahren zur Regenerierung von Altsand durch thermische und mechanische Aufbereitung sind an sich schon bekannt. So beschreibt beispielsweise die DE-OS 31 03 030 ein solches Verfahren, bei welchem Altsand dosiert in einen Wirbelschichtofen gegeben und durch Heißgase thermisch derart behandelt und erwärmt wird, daß das Feinkorn bereits abgetrennt werden kann. In diesem Wirbelschichtofen wird der gesamte Altsand getrocknet, und dem Ton bzw. Bentonit werden die Bindefähigkeit und Plastizität genommen. Die versprödeten, um die Quarzkörner herumliegenden Bentonitkrusten werden nach Kühlung des thermisch behandelten Sandgemisches gemäß dem bekannten Verfahren einer Prallmühle mit nachgeschaltetem Sichter zugeführt. In dieser Prallmühle werden die festen Bindemittelreste oder Krusten abgelöst und die Quarzkörner sozusagen blankgerieben, wobei im Sichter der abgeriebene Feinstoff von den schwereren Quarzkörnern getrennt wird.

    [0010] Bei hinreichend intensiver thermischer und nachgeschalteter mechanischer Behandlung des Altsandes kann man mit diesem bekannten Verfahren tatsächlich eine dem Neusand ähnliche' höhere Qualität erhalten.

    [0011] Nachteilig ist aber der hohe Energieaufwand der bekannten Anlage, der sich bei Untersuchungen dadurch im wesentlichen ergibt, daß die gesamte Sandmenge im Wirbelschichtofen auf bis etwa 870°C erwärmt werden muß. Mit anderen Worten wird jedes Quarzkorn bis zum Kern hin erwärmt. Dies ist auch schon deshalb verständlich, weil die Wärmeleitfähigkeit des Quarzes höher als die der Bentonithülle ist. Um sicherzustellen, daß alle Binderbestandteile bzw. Bentonithüllen um die Quarzkörner herum auch noch während der mechanischen Bearbeitung die erforderliche Temperatur aufweisen, ist es notwendig, die Sandkörner in der getrennten, vorherigen Aufheizstufe mit ihrer gesamten Masse (durch und durch) auf die erforderliche Endtemperatur zu bringen. Dies aber bedeutet die Zufuhr einer nachteilig großen Wärmemenge.

    [0012] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Regenerieren von Gießereialtsand der bekannten und eingangs bezeichneten Art so zu verbessern, daß weniger Energie benötigt wird und ein geringerer Investitionsaufwand für das Erstellen einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ausreicht.

    [0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die thermische und mechanische Aufbereitung in ein und demselben Behälter gleichzeitig erfolgt. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren wird nicht eine getrennte thermische und separat davon mechanische Behandlung vorgenommen, die man bislang als unabdingbar hielt, sondern während des Erhitzens des Behandlungsgutes wird dieses zugleich zerteilt und abgerieben. In anderer Betrachtungsweise erfolgt die Zerkleinerung während der Erhitzung, so daß die Erhitzung einer stark bewegten Masse durchgeführt wird mit allen sich hieraus ergebenden Vorteilen.

    [0014] Mikroskopisch betrachtet erklärt sich die Energieeinsparung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß nicht das gesamte Sandkorn einschließlich Binderhülle sondern nur die Hülle erhitzt wird, so daß ersichtlich eine geringere Wärmemenge für die erforderliche Mindestbehandlung des Altsandes ausreicht.

    [0015] Vorzugsweise erfolgt die mechanische Aufbereitung bzw. Wie deraufbereitung des Altsandes bei stürmischer Bewegung unter Erreichen von Reib- und Pralleffekten. In jedem Fall der mechanischen Behandlung werden durch die Erwärmung frisch versprödete Hüllenteile oder Binderanteile abgeschlagen und sind zum Entfernen bereit. Noch bevor die Wärme in das Sandkorn eindringen kann, sozusagen schon während der Wärmezufuhr, erfolgt der Abriebeffekt durch die gleichzeitige Zerkleinerung.

    [0016] Geht man nach der Lehre der Erfindung gemäß der vorstehenden Merkmale vor, so hat das Sandendprodukt erfahrungsgemäß nur eine Temperatur von 100° bis 400°C, vorzugsweise 250° bis 300°C. Ersichtlich handelt es sich im Mittel um eine wesentlich geringere Wärmemenge, die zur thermischen Behandlung im Sinne der Erfindung zugeführt werden muß im Vergleich zu der des bekannten Verfahrens.

    [0017] Um den Wirkungsgrad des erfinderischen Verfahrens weiter zu steigern, ist es zweckmäßig, wenn während der thermischen und mechanischen Aufbereitung die Feinstanteile abgesaugt werden. Da bei diesem gleichzeitigen Absaugen der Feinststoffe laufend nur noch die verbleibenden Teile aufzubereiten und thermisch zu behandeln sind, wird die zu erwärmende Masse ersichtlich immer geringer unter Erhöhung des Wirkungsgrades. Als Feinstanteil betrachtet man die.Schlämmstoffe, deren Korndurchmesser in der Regel geringer als 20µm ist.

    [0018] Bei vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bzw. werden während der thermischen und mechanischen Aufbereitug die Temperatur und bzw. oder der Reinheitsgrad des in Aufbereitung befindlichen Sandgemisches gemessen, und das Meßergebnis wird als Steuersignal zur Einstellung der Intensität des thermischen und/oder mechanischen Einwirkens auf das Sarigemisch verwendet. Die Feuchtigkeits- und Temperaturmessung kann man berührungslos oder durch Fühler vornehmen und aus em Meßsignal Schlüsse für die Erstellung von Steuersignalen ziehen, die beispielsweise zur Leistungssteigerung des Brennes oder Erhöhung der Drehzahl des Zerkleinerungswerkzeuges verwendet werden, wobei andererseits aber auch eine Veränderung der Verweilzeit zweckmäßig sein kann.

    [0019] Vorteilhaft i.t es auch, wenn der Reinheitsgrad des in Aufbereitung befi.dlichen Sandgemisches dadurch gemessen wird, daß eine Teilme ge des in Aufbereitung befindlichen Sandgemisches entnomme und während des Aufbereitungsvorganges getrennt geprüft urd. Bei der Probeentnahme kann man beispielsweise den Togenalt in sehr kurzer Zeit mit großer Genauigkeit feststelen. Wenn man diese Meß- bzw. Prüfergebnisse in Steuersgnale umwandelt, kann man die Leistung der Wärmezuführeinrititungen oder der mechanischen Aufbereitungswerkzeüge ebeso verändern wie die Verweilzeit bzw. Bearbeitungsdauer des ehandlungsgutes. Solche Probenahmen können in kurzen Intervallen durchgeführt werden, so daß man eine optimale Aufbereitung erreicht.

    [0020] Der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Regenerierverfahrens kann beider Bearbeitung von Klumpen enthaltendem Altsand noch weiter dadurch verbessert werden, daß vor dem thermischen und mechanischen Aufbereiten zum Zerkleinern großer Klumpen im Sandgemisch bei geringerer als bei der bei der thermischen Aufbereitung erreichten Temperatur eine Vorzerkleinerung erfolgt. Dann erhält man einen besseren Zugang der Wärmezufuhr zu den einzelnen Bentonithüllen der Sandkörner, denen durch das erfindungsgemäße Verfahren ein Thermoschock zugeführt wird, so daß die Hülle abspringt und als Feinanteil vorzugsweise während der Aufbereitung sogleich abgesaugt wird.

    [0021] Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung auch, wenn das Sandgemisch im Endstadium der thermischen Aufbereitung mit einem ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltenden oder einem niedrig schmelzenden Bindemittel versetzt wird. Zwar ist diese Art der Umhüllung der Sandkörner bereits bekannt, beispielsweise für das Maskenformverfahren. Bei den bekannten Verfahren muß aber nach dem Aufbringen der das flüchtige Lösungsmittel enthaltenden Bindemittel das Lösungsmittel durch nachträg- ; lich eingeführte Heißluft oder durch heiße Gase erwärmt und zum Verdampfen gebracht werden. Durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung kann die von der Regenerierung noch vorhandene Wärme gleich dazu ausgenutzt werden, um das Lösungsmittel beschleunigt zu verdampfen. Neben Binder mit Lösungsmittel werden auch Binder in Pulverform mit niedrigem Schmelzpunkt, vorzugsweise unter 400°C, eingesetzt. Bei diesen Bindern wird bei herkömmlichen Verfahren ebenfalls Wärme zum Schmelzen z.B. in Form von Heißluft zugeführt, während erfindungsgemäß die zum Schmelzen erforderliche Wärme bereits in dem zu umhüllenden Sand enthalten ist. Beide Verfahren stellen eine besonders gute Ausnutzung der vorhandenen Energie sicher. Im Gegensatz zu konventionellen Anlagen, wo Erhitzen, Abreiben und Umhüllen in getrennten Maschinen erfolgt, kann man erfindungsgemäß diese Bearbeitungen in ein und derselben Maschine durchführen, wodurch Temperatur- und Zeitverluste, z.B. durch Transportwege, vermieden werden. Der wärmetechnische Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Verfahrens wird unter diesen Bedingungen zusätzlich noch dadurch verbessert, daß die Wärme nicht erst von außen mit den bekann- ten Verlusten einer Wärmeübertragung in das Sandkorn eingeleitet werden muß, sondern bereits in diesem enthalten ist.

    [0022] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung weist ein in einem Behälter mit hoher Drehzahl umlaufendes Zerkleinerungswerkzeug und Einrichtungen für die Wärmezufuhr, vorzugsweise Brenner oder Gasleitung, und für das Abtrennen der Feinstanteile, vorzugsweise Gebläse, auf und ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Brenner oder eine Gasleitung an dem gleichen Behälter vorgesehen ist, in welchem auch das Zerkleinerungswerkzeug angeordnet ist. Das vorstehend beschriebene, sparsame Regenerierverfahren gemäß der Erfindung läßt sich auf diese Weise mit einer. sehr einfachen Vorrichtung durchführen. Dadurch sind mit vorteil Investitionsaufwand und Wartung auch bei mit hohem Wirkungsgrad leistungsstark durchgeführtem Verfahren sichergestellt. Der Einsatz des schnellaufenden bzw. mit hoher Drehzahl umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugeserlaubt die Schaffung einer großen Turbulenz im Behandlungsgut, die nicht nur für die Absaugung nach dem Abschlagen der versprödeten Binderhüllen vorteilhaft ist. Die Brennergasflamme oder die durch einen ölbrenner erzeugten Beißgase können ein turbulent bewegtes Aufbereitungsgut beaufschlagen, so daß mit großer Sicherheit gewärleistet ist, daß die eingesetzte Wärme vornehmlich die Binderhülle beaufschlagt und für die Versprödung sorgt, so daß der kurz danach folgende Aufschlag des thermisch vorbereiteten Sandkornes auf das Zerkleinerungswerkzeug die gewünschte mechanische Bearbeitung erlaubt, wonach der Feinstanteil abgetrennt ist und in zweckmäßiger Weise sogleich entfernt wird.

    [0023] Der oben erwähnte Thermoschock erfolgt dort, wo der Sand an der Brennerflamme bzw. den heißen Gasen vorbeiläuft, und die versprödete Tonhülle kann kurzzeitig danach in gewünschter Weise abgeschlagen werden.

    [0024] Bei Verwendung eines allseitig mehr oder weniger dicht verschließbaren Behälters, in welchem das Einwirken auf den Altsand eine gewisse Zeit lang erfolgt, kann das Regenerierverfahren kontinuierlich oder chargenweise erfolgen. Bei Einsatz der bekannten Prallmühlen ist die Bearbeitungs- oder Verweilzeit nur sehr kurz und beträgt in der Regel nur wenige Sekunden. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Verweilzeit weit höher einstellbar, sie beträgt auch bei kontinuierlichem Betrieb einige Minuten, wenn dies erwünscht ist. Der Chargenbetrieb kann besonders günstig sein, weil dann Maschinen mit hoher Turbulenzerzeugung einsetzbar sind, eine hohe mechanische Energie mit Intensität eingeleitet werden kann und dennoch die Verweilzeit genauer einstellbar ist. Beispielsweise erlaubt die Qualität (der Reinheitsgrad) des Endproduktes in der oben beschriebenen Weise die Steuermöglichkeit und genaue Einstellbarkeit der Verweilzeit.

    [0025] Vorteilhaft ist es erfindungsgemäß ferner, wenn der Brenner und/oder das Zerkleinerungswerkzeug aus dem Behälter herausklappbar angebracht sind. Trotz der gleichzeitigen thermischen und mechanischen Aufbereitung in ein und demselben Behälter können damit einfache, gut zu handhabende und zu wartende Maschinen verwendet werden.

    [0026] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn erfindungsgemäB die Achse des das Brenn- bzw. HeiBgas in den Behälter einführenden Rohres parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges liegt und das Gaseinführröhr im Abstand vom Zerkleinerungswerkzeug am Verschlußdeckel des Behälters befestigt ist. Bei Verwendung eines Brenners ist es zweckmäBig, wenn die Achsrichtung der Brennerflamme parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges liegt. Günstig ist die Verwendung von zylinderförmigen Behältern, in welchen die Aufbereitung erfolgt, wobei die Behälterachse dann ebenfalls parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges und zur Brennerflamme liegt. An Stelle der Achsrichtung der Brennerflamme kann man auch die Achsrichtung der strömenden Heißgase betrachten, weil es zweckmäßig ist, die thermische Behandlung des Altsandes an einer Stelle im Behälter und die mechanische Behandlung in gewissem Abstand davon an der anderen Stelle im Behälter vorzunehmen.

    [0027] Besonders günstig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß bei einem um eine winkelig zum Lot angestellte Achse drehbar angetriebenen Behälter das Gaseinführrohr im unteren Randbereich des Behälters befestigt ist. Es sind solche zylinderförmigen, drehbar angetriebenen Behälter bei Aufbereitungs- und Mischmaschinen schon bekannt. Ihre Drehachse ist unter einem Winkel zum Lot angestellt, beispielsweise 10° bis 60; vorzugsweise 20 bis 50°. 30° ist eine bei vielen Maschinen vorteilhaft und bewährte Neigung, wodurch sich bei Draufsicht auf den Behälter ein unterer Bereich und ein oberer Bereich ergeben. Im Falle der Benutzung von Wandanbstreifern werden diese meistens im oberen Bereich angeordnet, während erfindungsgemäB der Brenner oder ein Beißgasrohr im unteren Randbereich des Behälters befestigt werden. Selbstverständlich endet das Brennergasausströmrohr oder das Ölbrennerheißgasrohr im Abstand vom Behälterboden, und der Behälter hat Beschickungs- und Entleerungsöffnungen, vorzugsweise im Deckel und Boden.

    [0028] Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß, wenn der Brenner oder die Gasleitung in Drehrichtung des Behälters gesehen vor dem Zerkleinerungswerkzeug angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß das Abreiben des Sandkornes stattfindet, bevor die Wärme in das Innere des Sandkornes eindringen kann, denn nach der Erwärmung gelangt das Sandkorn auf kürzestem Weg in kürzester Zeit in Eingriffsbereich des Zerkleinerungswerkzeuges. Damit wird auch der Wirkungsgrad weiter verbessert.

    [0029] Der Antrieb des Zerkleinerungswerkzeuges kann mit einer regelbaren Drehzahl erfolgen, so daß eine Anpassung an die jeweilige Aufgabenstellung (z.B. Rückgewinnung verschiedener Altsande oder Rückgewinnung für unterschiedliche Wiederverwendung) möglich ist. Die Absaugung kann durch mindestens ein Rohr erfolgen, das in den Behälter der Zerkleinerungsmaschine hineinragt. Das Rohr kann schwenkbar ausgebildet und in der Eintauchtiefe einstellbar sein, um auf diese Weise die Absaugung an der günstigsten Stelle mit der gewünschten Turbulenz durchzuführen.

    [0030] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:

    Figur 1 teilweise schematisiert und im Schnitt die Seitenansicht einer Aufbereitungsmaschine gemäß der Erfindung mit angesetztem Brenner,

    Figur 2 eine Draufsicht auf die Maschine der Figur 1 in ' Richtung der Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges,

    Figur 3 eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, jedoch mit der Ausführungsform mit herausklappbarem Brenner und Zerkleinerungswerkzeug und

    Figur 4 in ähnlicher Darstellung wie Figur 1 eine weitere ; andere Ausführungsform für die Verwendung eines ölbrenners.



    [0031] Die Vorrichtung zum Regenerieren oder Wiederaufbereiten von Gießereialtsand weist einen auf einem Bodenaestell 15 befestigten Maschinenrahmen 6 auf, der einen drehbaren.Behälter 3 trägt, dessen Drehachse 16 unter einem Winkel von 25° gegen das Lot 17 angestellt ist. Dieser Behälter ist zylinderförmig mit zylindermantelförmiger Seitenwand, die unten durch einen festen Boden 18 und oben durch einen stationär am Maschinenrahmen 6 befestigten Deckel 19 verschlossen ist. Angetrieben wird der Behälter 3 durch einen Motor 13, der nur noch teilweise in den Figuren 1, 3 und 4 zu sehen ist.

    [0032] Durch die winkelige Anstellung der Behälterdrehachse 16 ergibt sich ein oberer Bereich im Inneren des Behälters 3, der sich in den Figuren jeweils rechts befindet, sowie ein gegenüberliegend befindlicher unterer Bereich. Im oberen Bereich ist ein Wandabstreifer mit Umlenker 14 am Deckel 19 befestigt, dessen Leitblech L-förmig (und über den Behälterboden 18 bogenförmig verlaufend) längs der Wandungen angeordnet werden kann . Außermittig zur Drehachse 16 des Behälters 3 liegt-die Drehachse 20 des Zerkleinerungswerkzeuges 4, die ebenso parallel zur Achse 16 liegt wie die Achse 21 der Brennerflamme 2 bzw. Achse 21' der Heißgase 2'. Diese Achsen 21 bzw. 21' sind auch die der Gaseinführrohre 22 bzw. 22' des Brenners 1 einerseits bzw. der Heißgasleitung 12 andererseits.

    [0033] Der Boden 18 des Behälters 3 ist durch einen VerschluBdeckel 5 verschließbar bzw. dadurch zu öffnen, daß der Bodenverschlußdeckel 5 um die Drehachse 23 in Richtung der strichpunktierten, gebogenen Linie 24 verschwenkt wird. Der Antrieb des Zerkleinerungswerkzeuges 4 erfolgt durch den Elek-u tromotor 7. Der Antrieb des Bodenverschlußdeckels 5 ist ein Hydraulikaggregat 8.

    [0034] In Figur 2 sieht man von oben die Verschlußklappe 25 der darunter befindlichen und nicht dargestellten Eingabeöffnung wobei die gebogene, gestrichelte Linie 14 den Wandabstreifer und Materialumlenker veranschaulicht. An den Flansch 27 kann eine Feinstanteilabsaugeinrichtung angeschlossen werden.

    [0035] Man erkennt für die Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 3, daß die Achse 21 des Brennerheißgaseinführrohres 22 im unteren Randbereich des Behälters 3 im Abstand vom Zerkleinerungswerkzeug 4 angeordnet ist.

    [0036] Im Falle der Ausführungsform der Figur 4 ist an Stelle des Brenners eine Heißgasleitung 12 mit dem Heißgaseinführrohr 22' vorgesehen, wobei die Heißgase durch die Brennkammer 11 erzeugt werden. Diese wiederum ist dem ölbrenner 10 nachgeschaltet. Dadurch erreicht man eine vollständigere Verbrennung des öls.

    [0037] Wenn die Maschine aus der Funktionsstellung der Figuren 1 und 2 in die Wartungsstellung bewegt werden soll, erfolgt die Schwenkung um das Schwenklager 9. Bei der Ausführungsform der Figur 4 ist vorher die Heißgasleitung 12 vom Deckel 19 zu entfernen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Regenerieren von Gießereialtsand durch thermische und mechanische Aufbereitung unter Trennung des Feinstanteiles, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische und mechanische Aufbereitung in ein und demselben Behälter (3) gleichzeitig erfolgt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der thermischen und mechanischen Aufbereitung die Feinstanteile abgesaugt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der thermischen und mechanischen Aufbereitung die Temperatur und/oder der Reinheitsgrad des in Aufbereitung befindlichen Sandgemisches gemessen wird/ werden und das Meßergebnis als Steuersignal zur Einstellung der Intensität des thermischen und/oder mechanischen Einwirkens auf das Sandgemisch verwendet wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinheitsgrad des in Aufbereitung befindlichen Sand- gemisches dadurch gemessen wird, daß eine Teilmenge des in Aufbereitung befindlichen Sandgemisches entnommen und während des Aufbereitungsvorganges getrennt geprüft wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem thermischen und mechanischen Aufbereiten zum Zerkleinern großer Klumpen im Sandgemisch bei geringerer als der bei der thermischen Aufbereitung erreichten Temperatur eine Vorzerkleinerung erfolgt.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sandgemisch im Endstadium der thermischen Aufbereitung mit einem ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltenden oder einem niedrig schmelzenden Bindemittel versetzt wird.
     
    7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einem in einem Behälter (3) mit hoher Drehzahl umlaufenden Zerkleinerungswerkzeug (4) und mit Einrichtungen (1; 12) für die Wärmezufuhr, vorzugsweise Brenner (1) oder Gasleitung (12), und für das Abtrennen der Feinstanteile, vorzugsweise Gebläse, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens ein Brenner (1) oder eine Gasleitung (12) an dem gleichen Behälter (3) vorgesehen ist, in welchem auch mindestens ein Zerkleinerungswerkzeug (4) angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner (1) und/oder das Zerkleinerungswerkzeug (4) aus dem Behälter (3) herausklappbar angebracht sind (Fig 3).
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (21, 21') des das Brenn- (2) bzw. Heißgas (2') in den Behälter (3) einführenden Rohres (22, 22') parallel zur Drehachse (20) des Zerkleinerungswerkzeuges (4) liegt und das Gaseinführrohr (22, 22') im Abstand vom Zerkleinerungswerkzeug (4) am Verschlußdeckel , (19) des Behälters befestigt ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem um eine winkelig zum Lot (17) angestellte Achse (16) drehbar angetriebenen Behälter (3) das Gaseinführrohr (22, 22') im unteren Randbereich des Behälters (3) befestigt ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daB der Brenner (1) oder die Gasleitung (12) in Drehrichtung des Behälters (3) gesehen vor dem Zerkleinerungswerkzeug (4) angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht