[0001] Die Erfindung betrifft eine überwachbare Sperre, insbesondere für den Objektschutz
an Kernkraftwerken, mit einer linienhaften Uberwachungsstrecke, die ab einer definierten
Verformung und/oder bei einer Zerstörung der Sperre ein Signal gibt.
[0002] Bei einer aus der DE-PS 26 53 056 bekannten Schutzvorrichtung für die Luftdurchtrittsbereiche
von Räumen oder Gebäuden ist die Uberwachungsstrecke als konzentrische Rohranordnung
ausgebildet. Das äußere Rohr, das zu einem als Sperre dienenden Gitter gehört, ist
dabei gegenüber einem inneren Rohr elektrisch isoliert. Die beiden Rohre werden dann
über ein elektrisches Kabel mit einem Alarmgerät verbunden. Deshalb gibt es ein Signal,
wenn bei einer Zerstörung der Sperre ein elektrischer Kontakt zwischen den beiden
Rohren zustande kommt.
[0003] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine überwachbare Sperre zu schaffen, bei
der man nicht davon abhängig ist, daß die Sperre über praktisch ihre gesamte Länge
aus leitfähigem Material besteht.
[0004] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Uberwachungsstrecke von einem Ultraschallstrahl
gebildet wird, der innerhalb der unbeschädigten Sperre von einem Sender zu einem Empfänger
verläuft, und daß die Unterbrechung des Ultraschallstrahls das Signal auslöst. Hiermit
ist man von dem-Material der Sperre vollständig unabhängig. Das Signal wird dadurch
veranlaßt, daß eine Verformung der Sperre den Ultraschallstrahl auslenkt oder sperrt.
Es kann deshalb auch zum Beispiel bei der Verwendung von Kunststoff oder Beton für
die Sperre und die Begrenzung des Ultraschallstrahls mit Sicherheit ausgelöst werden.
[0005] Der Ultraschallstrahl kann bei der Erfindung mit Hilfe eines Reflektors vom Sender
zum Empfänger geführt werden. Damit kann man zum Beispiel größere Flächen durch eine
in einem Winkel gegebenenfalls mehrfach abgeknickte Strahlenführung erfassen. Eine
andere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß Sender und Empfänger als Tandem-Ultraschallkopf
am einen Ende der Überwachungsstrecke und der Reflektor am anderen Ende der Überwachungsstrecke
angeordnet sind. Hierbei können die mit elektrischen Anschlüssen zu versehenden Teile
an einer einzelnen Stelle zusammengefaßt sein, so daß der Anschluß besonders einfach
ist.
[0006] Die Überwachungsstrecke kann vorteilhaft durch ein Schallrohr verlaufen, das in die
Sperre eingelassen ist. Dies empfiehlt sich besonders für Sperren aus Beton, weil
dabei das gegebenenfalls mit Sender und Empfänger komplettierte Rohr als Bauelement
vorgefertigt und dann eingegossen werden kann.
[0007] Das Schallrohr kann ferner mit Lochblenden zur Erhöhung der Ansprechempfindlichkeit
versehen werden. Damit wären unter Umständen höhere Anforderungen an die Fokussierung
des Senders und Empfängers bzw. des Reflektors zu stellen.
[0008] Bei der Verwendung eines Reflektors kann man vorteilhaft so vorgehen, daß das eine
Ende des Schallrohres mit einer Reflektorplatte verschlossen ist, und daß die dem
Rohrinneren abgekehrte Seite der Reflektorplatte als Zentrierkopf dient, mit dem das
Schallrohr in der Sperre festgelegt ist. Bei dieser Bauweise der Erfindung ergibt
schon eine geringfügige Seitenkraft, die auf das Schallrohr ausgeübt wird, ein starkes
Moment, das die Reflektorplatte auslenkt und damit zu einer Unterbrechung des Ultraschallstrahls
führt.
[0009] Zur mechanischen Kopplung des Schallrohres mit der Sperre kann man mehrere über die
Länge des Schallrohres verteilte Stützen vorsehen, damit schon kleine Einwirkungen
auf die Sperre mit geringen Verformungen mit Sicherheit erfaßt werden.
[0010] Die Erfindung kann vorteilhaft auch so verwirklicht werden, daß bei flächenhaften
Sperren mit mehreren benachbarten Uberwachungsstrecken diese in zeitlicher Folge wirksam
gemacht werden. Hierdurch kann man eine Vereinfachung der Ultraschalleinrichtungen
erreichen. Die zeitliche Folge kann zur Vergrößerung der Sicherheit unregelmäßig getaktet
werden, zum Beispiel mit Hilfe eines Zufallsgenerators. Im einfachsten Fall können
die Überwachungsstrecken aber auch ständig in Betrieb sein.
[0011] Anhand der Zeichnung werden im folgenden mehrere Ausführungsbeispiele beschrieben.
Dabei zeigt die Fig. 1 in einer Seitenansicht mit einem Teilschnitt als Sperre ein
Objektschutz-Tor nach der Erfindung, von dem in Fig. 2 ein Vertikalschnitt zu sehen
ist. Die Fig. 3 zeigt einen Objektschutz-Zaun. In Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch
einen Stab eines Rechens dargestellt. Die Fig. 5 zeigt einen zugehörigen Querschnitt,
während in Fig. 6 und 7 Einzelheiten in größerem Maßstab zu sehen sind. In Fig. 8
ist eine gegenüber dem Rechen nach Fig. 4 etwas vereinfachte Ausführung gezeichnet.
Die Fig. 9 und 10 zeigen entsprechende Einzelheiten in größerem Maßstab.
[0012] Das Objektschutz-Tor nach Fig. 1 besteht aus einem Metallrahmen 1 mit vertikalen
Gitterstäben 2. Jeder zweite der Gitterstäbe ist mit einer Überwachungsstrecke 3 versehen,
wie die Fig. 2 deutlich zeigt. Die Uberwachungsstrecken umfassen ein Schallrohr 4,
das mit Abstützungen 5 in der Mitte des von den Stäben 2 bzw. dem Rahmen 1 gebildeten
Hohlraums 6 festgelegt ist. Am unteren Ende des Schallrohres 4 ist ein Reflektor 7
angeordnet. Das obere Ende ist mit dem als Tandemkopf 8 zusammengefaßten Sender und
Empfänger für einen Ultraschallstrahl 9 längs der Achse des zylindrischen Schallrohrs
4 versehen.
[0013] Der Objektschutz-Zaun 10 nach Fig. 3 besteht aus Beton. Er umfaßt eine Grundmauer
11 und Betonstreben 12. In diese sind die Uberwachungsstrecken 3 eingegossen, wobei
an der Oberseite ein Hohlraum 13 gebildet wird, der mit einem Deckel 14 für den Zugang
zum Tandemkopf 8 lösbar verschlossen ist.
[0014] Der in Fig. 4 dargestellte Rechenstab 20 für Wasserläufe, zum Beispiel den Kühlwasserein-
oder -auslaß, hat den Querschnitt eines länglichen Rechtecks, wie Fig. 5 zeigt. Er
enthält im Bereich seiner Vorderseite 21 das Schallrohr 4 mit kreisförmigem Querschnitt,
wie die Fig. 5 zeigt. Das Schallrohr 4 hat einen Durchmesser von ca. 25 x 2 mm und
ist am unteren Ende, wie in Fig. 7 zu sehen ist, mit einer Reflektorplatte 22 versehen.
Diese erhebt sich mit einem Schaft 23 über einen konisch zugespitzten Zentrierkopf
24, der in eine Bohrung 25 der Bodenplatte 26 des Rechenstabes eingelassen ist. Der
Zentrierkopf kann zum Beispiel mit einem Gewindezapfen 27 in ein Innengewinde 28 des
Schallrohres 4 eingeschraubt sein.
[0015] Am oberen Ende des Schallrohres ist der Tandemkopf 8 in das Innengewinde 30 eingeschraubt.
Er bildet den Sender und Empfänger für Ultraschallstrahlen mit Frequenzen im Bereich
von 40 bis 80 kHz. Dort ist audh eine Schelle 31 angebracht, die um das Schallrohr
4 greift und mit einer Schraube 32 an einer Versteifungswand 33 im Inneren des Rechenstabes
20 befestigt ist.
[0016] Wie die Fig. 4 zeigt, sind zwischen dem Schallrohr 4 und mindestens der Vorderseite
21 des Rechenstabes 20 über die Länge verteilte Stützbleche 35 vorgesehen. Sie sorgen
dafür, daß Verformungen, wie sie vor allem bei dem Versuch eines gewaltsamen Eindringens
an dem Rechenstab 20 entstehen können, schon bei kleinen Auslenkungen auf das Schallrohr
4 übertragen werden. Dieses wird dann verformt, so daß der durch die gestrichelte
Linie 9 angedeutete Strahlengang zwischen dem Sender des Ultraschallkopfes 8,der Reflektorplatte
22 und dem im Tandemkopf 8 ebenfalls enthaltenen Empfänger unterbrochen wird. Daraufhin
wird ein Signal ausgelöst, das den Eindringversuch am Rechenstab 20 anzeigt.
[0017] Im Inneren des Schallrohres 4 ist zum Beispiel in der Mitte eine Lochblende 37 angebracht.
Sie verkleinert den Durchtrittsquerschnitt auf zum Beispiel 100 mm
2, d.h. etwa 1/5 des Schallrohrquerschnitts und erhöht die Ansprechempfindlichkeit
der Uberwachungsstrecke durch die Unterdrückung von am Rand verlaufenden Störstrahlungen,
die sich aus einer Streuung von Sender und Empfänger bzw. Reflektorplatte ergeben
können. Solche Lochblenden können auch mehrfach über die Länge des Schallrohres 4
verteilt sein.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist der Tandemkopf 8 in einer Halterung 40 befestigt,
die dem oberen Ende des anhand der Fig. 4 beschriebenen Schallrohres 4 entspricht.
Die Halterung ist mit einer Schraube 41 an der Zwischenwand 33 angebracht. Die Reflektorplatte
wird hier von der ebenen Oberseite 43 eines Gewindestiftes 44 gebildet, der in eine
mit der Bodenplatte 26 verschraubte Halterung 45 eingeschraubt ist. Auf ein besonderes
Schallrohr ist hier verzichtet. Durch die aus den Fig. 7 und 10 ersichtliche erhöhte
Anordnung der Reflektorplatte wird erreicht, daß Schwitzwasser von der reflektierenden
Oberseite ablaufen kann, so daß die Reflektorwirkung nicht beeinträchtigt wird.
[0019] Der Schallkopf arbeitet bei den Beispielen nach dem Echolotprinzip. Stattdessen könnte
aber auch durch eine getrennte Anordnung von Sender und Empfänger eine unmittelbare
Überwachung des Strahlenganges erreicht werden. In jedem Fall sollen damit folgende
Veränderungen erfaßt werden:
- Verbiegen des Schallrohres 4 bzw. des Rechenstabes 20.
- Wassereinbruch im Rechenstab durch dessen Beschädigung.
- Drahtbruch oder Beschädigung der für den Ultraschallkopf erforderlichen elektrischen
Leitungen.
[0020] Die Überwachung nach dem Echolotprinzip erfaßt zur Erkennung der vorgenannten Veränderungen
vorzugsweise eine Änderung von Signallaufzeit und Amplitude der einzelnen Meßstellen.
[0021] Für die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Anordnungen mit mehreren benachbarten
Uberwachungsstrecken 3 können die Schallköpfe in den einzelnen Schallrohren gemeinsam
mit einem Frequenzgenerator bei Veränderung der Puls-Pausen-Verhältnisse mittels Zufallsgenerator
angesteuert werden. Als Variante ist auch eine wechselweise Gruppenansteuerung möglich.
Hierbei werden die Schallköpfe 8 in Gruppen aufgeteilt und wechselweise in insbesonderen
variablen Zeitabständen angesteuert.
1. Überwachbare Sperre, insbesondere für den Objektschutz an Kernkraftwerken, mit
einer linienhaften Uberwachungsstrecke, die ab einer definierten Verformung und/oder
bei einer Zerstörung der Sperre ein Signal gibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsstrecke
(3) von einem Ultraschallstrahl (9) gebildet wird, der innerhalb der unbeschädigten
Sperre (1, 2) von einem Sender (8) zu einem Empfänger (8) verläuft, und daß die Unterbrechung
des Ultraschallstrahls (9) das Signal auslöst.
2. Sperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschallstrahl (9) mit
Hilfe eines Reflektors (7) vom Sender (8) zum Empfänger (8) geführt wird.
3. Sperre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Sender und Empfänger als Tandem-Ultraschallkopf
(8) am einen Ende der Überwachungsstrecke (3) und der Reflektor (7) am anderen Ende
der Überwachungsstrecke (8) angeordnet sind.
4. Sperre nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsstrecke
(3) durch ein Schallrohr (4) verläuft, das in die Sperre (1, 2) eingelassen ist.
5. Sperre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallrohr (4) Lochblenden
(37) enthält.
6. Sperre nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge-kennzeichnet, daß das eine Ende des Schallrohres
(4) mit einer Reflektorplatte (22) verschlossen ist, und daß die dem Rohrinneren abgekehrte
Seite der Reflektorplatte (22) als Zentrierkopf (24) dient, mit dem das Schallrohr
(4) in der Sperre festgelegt ist.
7. Sperre nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallrohr (4)
durch mehrere, über seine Länge verteilte Stützen (35) mit der Sperre verankert ist.
8. Sperre nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit mehreren benachbarten Uberwachungsstrecken
in einer flächenhaften Sperre, dadurch gekennzeichnet, daß die Uberwachungsstrecken
(3) in zeitlicher Folge wirksam gemacht werden.
9. Sperre nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsstrecken (3)
mit Hilfe eines Zufallsgenerators angesteuert und/oder wirksam gemacht werden.