[0001] Die Erfindung betrifft eine Fixiervorrichtung zum Fixieren eines flüssigentwickelten
Tonerbildes mittels Wärme in einem Kopiergerät, mit einer gebogenen Heizplatte, entlang
der das Kopierblatt mit dem flüssigentwickelten Tonerbild durch eine Führungsrolle
innerhalb der Fixiervorrichtung geleitet wird, und mit einer Heizeinrichtung zum Erwärmen
der Heizplatte.
[0002] Die thermische Fixierstation wird in elektrofotografischen Kopiergeräten eingesetzt,
in denen auf einer Fotoleiterschicht ein Ladungsbild erzeugt wird, das mit Entwicklerflüssigkeit
durch abgeschiedene Tonerpigmente zu einem Tonerbild entwickelt wird. Das Tonerbild
wird auf einen Kopienträger wie Papier übertragen. Der entwicklerfeuchte Kopienträger
mit dem Tonerbild wird zur Fixierung in die thermische Fixiervorrichtung eingeführt,
in der das Tonerbild durch Wärmeeinwirkung wischfest auf dem Papier fixiert werden
soll.
[0003] Aus der DE-OS 25 39 642 ist eine Einrichtung zum Fixieren eines Tonerbildes mittels
Wärme in einem mit Flüssigentwickler arbeitenden elektrofotografischen Kopiergerät
bekannt. In dieser Fixiereinrichtung ist eine Heizeinrichtung angeordnet, entlang
der das flüssigentwickelte Kopierblatt mit dem Tonerbild auf seiner Oberseite bewegt
wird. Die Heizeinrichtung weist eine gebogene Heizfläche auf, an welcher das Kopierblatt
mit seiner Rückseite anliegt und entlanggleitet, um das Tonerbild mittels Wärme zu
fixieren. Die Heizfläche ist in einem Teilbereich gebogen. In geringem Abstand zu
der Heizfläche befindet sich eine Führungsrolle, die mit der das Tonerbild tragenden
Fläche des Blattes in Anlage gebracht wird, um es zu dem gebogenen Oberflächenbereich
der Heizfläche hinzuleiten und einzuführen. Die Umfangsfläche der Führungsrolle ist
gerändelt und in einem Abstand von dem gebogenen bzw. gekrümmten Oberflächenbereich
der Heizfläche angeordnet, der größer als die Blattdicke ist.
[0004] Die Flüssigtoner bestehen im allgemeinen aus dielektrischen Flüssigkeiten wie Isopar
G, einem isoparaffinischen Kohlenwasserstoff, der bei etwa 164 °C siedet, in denen
aufgeladene Pigmente, vorzugsweise aus Ruß, dispergiert sind. Außerdem enthalten die
Flüssigtoner Zusätze zur Steuerung der Aufladung der Pigmente, Bindemittel und ggf.
leicht schmelzende Wachse mit Schmelztemperaturen von etwa 80 °C. Bei der übertragung
des Tönerbildes auf den Kopienträger wie Papier oder Folie wird der Kopienträger auch
mit Dispergierflüssigkeit befeuchtet. Diese übertragene Dispergierflüssigkeit wird
in der Fixiervorrichtung durch Wärmeeinwirkung verdampft und bei wachshaltigen Tonern
wird ein Aufschmelzen der abgeschiedenen Wachsteilchen angestrebt. Dazu wird der betonerte
Kopienträger in bekannter Weise (DE-OS 25 39 642) über eine Heizplatte geführt, die
in der Praxis eine Temperatur von 180 °C bis 210 °C aufweist. Der höhere Temperaturbereich
wird vorzugsweise für wachshaltige Toner eingestellt. Höhere Fixiertemperaturen als
die angegebenen Werte werden nicht angewandt, da bei unvorhersehbaren Staus des Kopiermaterials
Papier vergilben oder sogar verzundern bzw. Folien schmelzen würden.
[0005] Beim Einschalten des Kopiergerätes wird die bekannte Heizplatte in einer längeren
Vorlaufphase aufgeheizt und in kopierfreien Zwischenzeiten kühlt sie sich wieder ab.
Beim erneuten Einschalten nach längerer Standzeit des Kopiergeräts sind die Kopien
entweder nicht richtig fixiert, oder es muß relativ lange, wie in der Vorlaufphase
bis zu einigen Minuten, bis zum Erreichen der optimalen Endtemperatur und wischfest
fixierter Kopien gewartet werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fixiervorrichtung der eingangs beschriebenen Art
in einem Kopiergerät so zu verbessern, daß auch nach längerem Stillstand des Kopiergeräts
die mit Flüssigtoner entwickelten Kopien, bei verkürzter Aufheizzeit auf die volle
Betriebstemperatur der Fixiervorrichtung, wischfest und mit verbesserter Volltondichte
bei Verwendung wachshaltiger Toner ausgegeben werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine temperaturgesteuerte
elektrische Hauptheizung, die zu Beginn des Kopiervorgangs eingeschaltet wird, und
eine elektrische Zusatzheizung, die eine zeitlich konstante Temperatur während des
Stillstandes des Kopiergeräts liefert, in Kontakt mit der Heizplatte stehen und diese
erwärmen.
[0008] In Ausgestaltung der Erfindung besteht die Hauptheizung aus zwei in die Unterseite
der Heizplatte eingelassenen Heizstäben, zwischen denen die Zusatzheizung angeordnet
ist und an der Unterseite der Heizplatte anliegt. Dabei liegt die Zusatzheizung vorzugsweise
mittig zum Lot durch den Mittelpunkt der Führungsrolle.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Zusatzheizung in die Heizplatte zwischen
den Heizstäben eingelassen.
[0010] Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Patentansprüchen
5 bis 9.
[0011] Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß die gefundene Lösung zum nachträglichen
Einbau in Kopiergeräten geeignet ist. Denn bei der Modernisierung von bereits vorhandenen
Kopiergeräten wäre es ein technisch und preislich nicht vertretbarer Aufwand, größere
Eingriffe in der elektrischen Schaltung der Fixiervorrichtung vorzunehmen. Es ist
daher eine praxisgerechte Lösung, daß die Maßnahmen zur Verkürzung der Aufheizzeit
in die vorhandenen Ablaufsteuerungen der Kopiergeräte nicht eingreifen und dadurch
aufwendige Schaltungsänderungen, insbesondere der Temperaturregelschaltung, durch
die separat geschaltete Zusatzheizung vermieden werden.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Fixiervorrichtung mit der erfindungsgemäßen
Zusatzheizung, die an der Unterseite einer Heizplatte der Fixiervorrichtung anliegt,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Fixiervorrichtung
mit in die Heizplatte integrierter Zusatzheizung,
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild der Haupt-und Zusatzheizung der Fixiervorrichtung,
und
Fig. 4 ein detailliertes Blockschaltbild der Steuerung der Zusatzheizung der Fixiervorrichtung.
[0014] Ein Beispiel für den mechanischen Aufbau einer Fixiervorrichtung 1 zeigt Fig. l.
Eine Heizplatte 4 aus beispielsweise Aluminiumguß enthält als Hauptheizung zwei Heizstäbe
5,5, die in die Unterseite der Heizplatte 4 eingelassen sind. Zwischen diesen Heizstäben
ist die Zusatzheizung 2 angeordnet und liegt an der Unterseite der Heizplatte 4 an.
In einer weiteren Ausführungsform, die in Fig. 2 dargestellt ist, wird die Zusatzheizung
2 gleichfalls in die Heizplatte 4 eingebettet. Die Zusatzheizung 2 kann Platten-,
Zylinder- oder eine sonstige geeignete Form aufweisen.
[0015] Heizplatten der in Fig. 1 gezeigten Form werden u.a. in den Infotec-Kopiergeräten
der KALLE Niederlassung der Hoechst AG eingesetzt. Ähnliche Anordnungen ergeben sich
für abgewandelte Formen solcher Heizplatten.
[0016] Durch die geschwungene bzw. gebogene Form der Heizplatte 4 der Fig. 1 in Verbindung
mit einer oberflächlich strukturierten Führungsrolle bzw. Andruckwalze 6, die beispielsweise
gerändelt ist, wird ein inniger Kontakt zwischen der Heizplatte 4 und dem durchlaufenden
Kopienblatt 9 erreicht. Ein Fixierspalt 10 zwischen der Andruckwalze 6 und der Heizplatte
4 beträgt im Stand der Technik etwa 2 mm. Die Wirkungsweise der Schnellheizung zur
sicheren wischfesten Fixierung und guten Aufschmelzung der Tonerbilder auch nach kurzer
Einschaltzeit wird verstärkt durch einen engeren Fixierspalt 10 im Vergleich zu bekannten
Fixiervorrichtungen. überraschenderweise kann der Fixierspalt 10 bis auf etwa 0,3
mm verengt werden, ohne daß der Durchlauf der Kopienblätter aus Papier oder Folien
beeinträchtigt wird und ohne daß die Tonerbilder auf den Kopienblättern verwischt
werden. Als Breite des Fixierspaltes 10 über der Heizplatte 4 mit der Zusatzheizung
2 zur Hauptheizung 5,5 und der Andruckwalze 6 sind 0,3 bis 0,5 mm vorgesehen, vorzugsweise
0,4 mm.
[0017] Ein Blockschaltbild der Haupt- und Zusatzheizung ist in Fig. 3 dargestellt. Die Heizplatte
4 enthält die Hauptheizung 5,5, die in der Praxis eine elektrische Heizleistung von
700 W bis 800 W aufweist. Mit der Hauptheizung wird die Heizplatte in 1 1/2 bis 2
Minuten auf etwa 210 °C aufgeheizt. Die Hauptheizung 5,5 wird über einen Thermofühler
3 und eine Steuerschaltung 11 geregelt. Die Temperaturschwankungen dieser Regelung
betragen typischerweise etwa + 10 °C.
[0018] An der Heizplatte 4 liegt die Zusatzheizung 2 an bzw. ist in die Heizplatte integriert
und wird getrennt von der Hauptheizung geschaltet. Die Zusatzheizung hat eine relativ
geringe Leistung, beispielsweise von nur 60 bis 80 W. Mit dieser geringen Leistung
wird die Heizplatte 4, unabhängig von einem eventuellen Kopiervorgang, auf einer Temperatur
von 150 °C bis 160 °C gehalten. Diese Temperatur der Heizplatte in Warteposition liegt
niedriger als der ausgesteuerte Temperaturbereich der Hauptheizung, der einen Bereich
von 180 °C bis 210 °C umfaßt, mit einer Schwankung von + 10 °C. Andererseits ist die
Temperatur in der Warteposition hoch genug, um beim zwischenzeitlichen Kopieren beim
Hinzuschalten der Hauptheizung in kurzer Zeit, beispielsweise während der aus Reinigungsgründen
vorgeschalteten Vorlaufzeit von etwa 20 bis 30 Sekunden, die optimale Betriebstemperatur
für eine wischfeste Fixierung der Kopien zu erreichen. Die Kopien werden daher sofort
wischfest und bei wachshaltigen Tonern mit großer Volltondichte ausgegeben. Die Temperatur
in der Warteposition soll nicht tiefer als etwa 50 °C unter der unteren Regeltemperatur
der Hauptheizung sein, damit das Aufheizen auf Betriebstemperatur noch in der Vorlaufphase
des Kopiergeräts erfolgt, d.h. innerhalb von 20 bis 30 Sekunden.
[0019] Die schaltungstechnischen Einzelheiten der Zusatzheizung 2 sind in Fig. 4 dargestellt.
Der Hauptschalter 7 liegt mit seinen zwei Kontakten SW1-1 und SWl-2 in den Leitungen
für die Versorgung mit Netzspannung und weist drei Schaltstellungen auf, nämlich eine
Ausschaltstellung, in der beide Kontakte SW1-1 und SW1-2 geöffnet sind, eine Schaltstellung,
in welcher der Kontakt SW1-2 schließt und der Kontakt SW1-1 geöffnet ist und eine
Taststellung, in der SW1-2 geschlossen ist und SW1-1 schließt. Diese drei Schaltstellungen
mit den zugehörigen Kontaktstellungen sind tabellarisch nachfolgend zusammengestellt.

[0020] Von der einen Netzleitung, in der eine Netzsicherung liegt, führen Leitungen rt und
ws zu einem Arbeitskontakt 33/34 und zu einem Ruhekontakt 41/42 in der Relaisschaltung
8, die ein zweipoliges Relais 13/14 und 23/24 mit einem Kleinschütz SKS enthält. Das
Schütz SKS ist über einen Anschlußpunkt bl mit der nicht gesicherten Netzleitung in
Verbindung und über den Verbindungspunkt b an die Kontaktpunkte 34,42 angeschlossen.
[0021] Der verbindungspunkt a des Schütz SKS ist mit dem Kontaktpunkt 23 verbunden.
[0022] Die abgesicherte Netzleitung ist direkt mit dem Kontakt 13/14 verbunden. Über die
Kontaktpunkte 14,24 ist eine Glimmlampe geschaltet, die den Betrieb der Zusatzheizung
2 anzeigt. Der Ruhekontakt 41/42 der Relaisschaltung 8 ist bis zum Anziehen des Schütz
SKS geschlossen, um dann zu öffnen, während gleichzeitig der Arbeitskontakt 33/34
schließt.
[0023] An die Zusatzheizung 2 wird über die Relaisschaltung 8 und den Hauptschalter 7 die
Versorgungsspannung zugeführt. Einzelheiten wie Thermosicherungen und Schaltungsmaßnahmen,
wie sie zur Spannungsumstellung von 120 V auf 220 V erforderlich sind, wurden zur
besseren Übersichtlichkeit weggelassen.
[0024] Bei Betätigung des Schalters 7 schließt zuerst der Kontakt SWl-2. Er bleibt geschlossen,
bis der Schalter wieder auf "aus" gestellt wird. Dann schließt kürzzeitig durch Tasten
des Schalters 7 der Kontakt SW1-1 und an das Kleinschütz SKS wird über die Sicherung
SW1-1, den Kontakt 41/42, b, SKS, a, SWl-2, Spannung angelegt. Das Schütz SKS betätigt
seine Kontakte, hält sich über den Kontakt 33/34 selbst und schaltet über die Kontakte
23/24 und 13/14 die Glimmlampe und die Zusatzheizung an.
[0025] Da die Zusatzheizung 2 nur mit halber Leistung betrieben werden soll, wird sie über
die Diode (1N4007) an Spannung gelegt, die eine Halbwellengleichrichtung vornimmt.
1. Fixiervorrichtung zum Fixieren eines flüssigentwickelten Tonerbildes mittels Wärme
in einem Kopiergerät, mit einer gebogenen Heizplatte, entlang der das Kopierblatt
mit dem flüssigentwickelten Tonerbild durch eine Führungsrolle innerhalb der Fixiervorrichtung
geleitet wird, und mit einer Heizeinrichtung zum Erwärmen der Heizplatte, dadurch
gekennzeichnet, daß eine temperaturgesteuerte elektrische Hauptheizung (5,5), die
zu Beginn des Kopiervorgangs eingeschaltet wird und eine elektrische Zusatzheizung
(2), die eine zeitlich konstante Temperatur während des Stillstandes des Kopiergeräts
liefert, in Kontakt mit der Heizplatte (4) stehen und diese erwärmen.
2. Fixiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptheizung
aus zwei in die Unterseite der Heizplatte (4) eingelassenen Heizstäben (5,5) besteht,
zwischen denen die Zusatzheizung (2) angeordnet ist und an der Unterseite der Heizplatte
(4) anliegt.
3. Fixiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzheizung
(2) mittig zum Lot durch den Mittelpunkt der Führungsrolle (6) liegt.
4. Fixiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzheizung
(2) in die Heizplatte (4) zwischen den Heizstäben (5,5) eingelassen ist.
5. Fixiervorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrische Heizleistung der Zusatzheizung (2) bis zu zehn Prozent der elektrischen
Heizleistung der Hauptheizung (5,5) beträgt.
6. Fixiervorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der Heizplatte (4) durch die Zusatzheizung (2) in den kopierfreien Stillstandzeiten
des Kopiergeräts bis zu 50 °C niedriger als während des Kopierbetriebs und nicht höher
als die niedrigste Temperatur des Regelbereichs der Hauptheizung (5,5) gehalten ist.
7. Fixiervorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Fixierspalt (10) zwischen der gebogenen Heizplatte (4) und der Zuführrolle (6) 0,3
bis 0,5 mm beträgt.
8. Fixiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzheizung
(2) über eine Relaisschaltung (8) mit der Versorgungsspannung verbunden ist und daß
die Relaisschaltung (8) mittels eines Hauptschalters (7) des Kopiergeräts einschaltbar
ist.
9. Fixiervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Relaisschaltung
(8). ein zweipoliges Relais (SKS, 13/14, 23/24) zum Anschalten der Zusatzheizung (2) an
die Versorgungsspannung enthält und daß das zweipolige Relais einen Kleinschütz (SKS)
mit einem Selbsthaltekontakt (33/34) als Arbeitskontakt und mit einem Ruhekontakt
(41/42) enthält, der bis zum Anziehen des Kleinschütz geschlossen ist und dann öffnet.