[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschikken von Lichtbogen-Schmelzöfen,
bei dem das eisenhaltige Beschickungsmaterial, wie z.B. Eisenerz oder Metallstücke
in Form von Schrott, Pellets o. dgl..mittels einer Beschickungsvorrichtung zusammen
mit den üblichen schüttfähigen Zuschlagstoffen, wie z.B. Kalk, dem Schmelzofen zugeführt
wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Beschickungsvorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Zu den besonders temperaturbeanspruchten Stellen im Ringwandteil im Inneren von Lichtbogen-Schmelzöfen,
vornehmlich in der Einschmelzphase, zählen diejenigen Bereiche, die den Elektroden
seitlich am nächsten liegen und die dementsprechend am stärksten mit der von den Elektroden
emittierten Strahlung beaufschlagt werden. Bei der in der Praxis bevorzugt gewählten
Anordnung von drei.Elektroden sind dies die drei Wandbereiche, die sogenannten "Hot-spots",
die im Inneren des Ofens in einem Abstand von 120° auf dem Umfang der Ofenwand verteilt
sind. Da die Ofenwand in diesen Bereichen stärker als in den übrigen Bereichen beansprucht
und abgetragen wird, wird die Ofenstandzeit bis zur Neuzustellung u.a. vom Zustand
dieser Bereiche wesentlich mitbestimmt.
[0003] Um die Beschädigung der "Hot-spots" möglichst gering zu halten und damit die Standzeiten
des Schmelzofens zu erhöhen, ist es bereits bekannt, diese Wandbereiche durch das
dem Schmelzofen zugeführte und in ihm niedergehende Beschickungsmaterial zu schützen.
Diesbezüglich wird in der DE-AS 21 19 692 vorgeschlagen, in den Bereichen der "Hot-spots"
an der Außenwand des Lichtbogen-Schmelzofens Elektromagneten anzubringen, die das
niedergehende eisenhaltige und damit magnetische Beschickungsmaterial an der Innenseite
der Ofenwand teilweise und zeitweilig festhalten. Zwar können dadurch die "Hot-spots"
weitgehendst vor Beschädigungen geschützt werden; die entsprechende Vorrichtung ist
jedoch hinsichtlich ihres konstruktiven Aufbaues und ihrer Betriebsweise derart aufwendig,
daß eine wirtschaftliche Anwendung praktisch nicht gegeben ist.
[0004] Hinsichtlich des Schutzes der Innenwandfläche von Lichtbogen-Schmelzöfen vor der
hohen Wärmebeanspruchung durch Strahlung wurde auch schon eine Beschickungsvorrichtung
verwendet, mit der der Ofenwand im Inneren des Schmelzofens gleichzeitig mit dem Beschickungsmaterial,
jedoch räumlich von dem Beschickungsmaterial getrennt, schüttfähige Zuschlagstoffe,
wie beispielsweise Kalk, zugeführt werden. Die Beschickungsvorrichtung besteht aus
einem zylindrischen Behälter, dessen Bodenverschluß aus konisch zulaufenden beweglichen
Platten bzw. Lamellen besteht. Dieser sogenannte Lamellen-Schrottkorb ist mit einem
zusätzlichen ringförmigen äußeren Mantel umgeben, der zusammen mit der Außenwandung
des Behälters eine außen um den Behälter umlaufende ringförmige Kammer bildet. Während
der Behälter mit dem eisenhaltigen Beschickungsmaterial gefüllt wird, nimmt die ringförmige
Kammer den überwiegenden Teil der schüttfähigen Zuschlagstoffe auf. An dem unteren
Ende der ringförmigen Kammer befinden sich auf den Umfang verteilt eine Vielzahl von
nach außen führende Öffnungen, die beim Entleeren dieser Beschickungsvorrichtung dadurch
freigegeben werden, daß der äußere Mantel in axialer Richtung angehoben wird. Damit
werden die schüttfähigen Zuschlagstoffe im Inneren des Ofens ringförmig in Wandnähe
abgelegt.
[0005] Diese Beschickungsvorrichtung ist bezüglich ihres konstruktiven Aufbaus ebenfalls
sehr aufwendig und insbesondere im Hinblick auf den vorgeschlagenen öffnungs- und
Schließmechanismus der ringförmigen Kammer während ihres Betriebs sehr anfällig. Obwohl
in der Regel beim Beschikken von Lichtbogen-Schmelzöfen mittels Lamellen-Schrottkörben
die Beschickungsvorrichtung in den geöffneten Schmelzofen eingeführt wird, ist eine
derartige Ausrüstung oder Umrüstung eines Lamellen-Schrottkorbes mit einer ringförmigen
äußeren Kammer in vielen Fällen auch nur dann möglich, wenn zusätzlich der Durchmesser
des Schrottkorbes genügend klein im Vergleich zum Durchmesser des Lichtbogen-Schmelzofens
gewählt wird.
[0006] Insbesondere ist es jedoch nicht möglich, eine Beschikkungsvorrichtung, bei der der
Bodenverschluß aus zwei greiferförmigen schwenkbaren Halb-Schalen besteht, einen sogenannten
Schalen-Schrottkorb, zusätzlich mit einer derartigen äußeren ringförmigen Kammer auszurüsten.
Sofern Lichtbogen-Schmelzöfen nach dem Schmelzvorgang aus metallurgischen Gründen
nicht vollständig entleert werden und dementsprechend zum Beschicken dieser öfen vorzugsweise
Schalen-Schrottkörbe zum Einsatz kommen, ist es daher in diesen Fällen nicht möglich,
die Innenwand der Schmelzöfen mit Hilfe der Zuschlagstoffe vor der hohen Wärmebeanspruchung
durch Strahlung zu schützen.
[0007] Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Beschickungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die es ermöglichen,
die durch Strahlung besonders beanspruchten Wandbereiche im Inneren eines Lichtbogen-Schmelzofens
zu schützen, der aufgrund der vorgegebenen Betriebsweise des Schmelzofens insbesondere
auch mit Hilfe eines Schalen-Schrottkorbes beschickt wird.
[0008] Diese Aufgabe wird zunächst einmal mit Hilfe des eingangs genannten Verfahrens grundsätzlich
dadurch gelöst, daß der von dem Beschickungsmaterial räumlich getrennte überwiegende
Teil der Zuschlagstoffe zeitlich verzögert und gezielt nur den im Inneren des Schmelzofens
den Elektroden am nächsten liegenden Wandbereichen zugeführt wird.
[0009] Dadurch werden die Zuschlagstoffe erfindungsgemäß auf die am stärksten beanspruchten
Wandbereiche konzentriert und bieten damit den größten Schutz. Diese Konzentration
der Zuschlagstoffe auf nur wenige Wandbereiche im Inneren des Schmelzofens bedeutet
aber, daß das Verfahren mit Hilfe einer bezüglich ihres konstruktiven Aufbaus sehr
einfachen Beschickungsvorrichtung durchgeführt werden kann.
[0010] Die Beschickungsvorrichtung, von der die Erfindung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgeht, weist einen oben offenen zylindrischen Behälter und an seinem
gegenüberliegenden Ende einen Bodenverschluß auf. Sie ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß im Inneren des zylindrischen Behälters an dessen Wand entsprechend
der Anzahl der Elektroden des Lichtbogen-Schmelzofens auf dem Umfang verteilt mindestens
zwei axial verlaufende Kammern angeordnet sind, mit einer oberen öffnung zum Füllen
der Kammern mit den Zuschlagstoffen und mit einer unteren verschließbaren öffnung
zum Entleeren der Kammern. Da diese Kammern erfindungsgemäß nur in denjenigen Bereichen
im zylindrischen Behälter vorgesehen sind, die beim Beschicken des Lichtbogen-Schmelzofens
den den Elektroden am nächsten liegenden Wandbereichen im Inneren des Lichtbogen-Schmelzofens
entsprechen, können auch an sich bekannte Beschickungsvorrichtungen in einfacher Weise
mit diesen Kammern ausgerüstet werden. Vorzugsweise geschieht dies durch ein Anschweißen
der Kammern an die Innenwandung der Beschickungsvorrichtung. Dabei kann der Querschnitt
der Kammern beispielsweise kreisförmig, rechteckig oder vorzugsweise ein Kreisabschnitt
sein. Ein Teil der Wand jeder Kammer kann dabei vorzugsweise von der Wand der Beschickungsvorrichtung
gebildet werden.
[0011] Mit einer solchen, erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung können die Zuschlagstoffe
insbesondere auch zeitlich verzögert aus den Kammern austreten, d.h. wenn der Lichtbogen-Schmelzofen
mit dem überwiegenden Teil, d.h. z.B. 2/3 bis 3/4 des Beschickungsmaterials gefüllt
ist. Dadurch wird einerseits verhindert, daß die Zuschlagstoffe bis auf den Ofenboden
gelangen und andererseits gerade ermöglicht, daß die besonders wärmebeanspruchten
Wandbereiche der inneren Ofenwandung durch die Zuschlagstoffe geschützt werden.
[0012] In vorteilhafter Weise kann auf einen gesonderten apparativ aufwendigen und störanfälligen
öffnungs- bzw. Schließmechanismus an der unteren öffnung zum Entleeren der Kammern,
beispielsweise durch eine Klappe, verzichtet werden, indem die die Kammern bildenden
Wände erfindungsgemäß über den unteren Rand des zylindrischen Behälters der Beschickungsvorrichtung
hinaus nach unten bis zum Bodenverschluß hin verlängert sind. Ferner werden damit
in vorteilhafter Weise alle Kammern gemeinsam mit nur einem einzigen Verschluß, d.h.
durch den Bodenverschluß der Beschickungsvorrichtung, geöffnet und geschlossen.
[0013] Ein Schalen-Schrottkorb ist erfindungsgemäß zusätzlich dadurch gekennzeichnet, daß
in mindestens einer seiner beiden Halb-Schalen unterhalb derjenigen Kammern, die beim
Öffnen des Korbes von den Schalen nicht vollständig freigegeben werden, zusätzlich
jalousieartig ausgebildete Schüttöffnungen vorgesehen sind, die bei geschlossener
Schale das Beschickungsmaterial zurückhalten und durch die bei geöffneten Halb-Schalen
die Zuschlagstoffe senkrecht nach unten fallen können. Erst dadurch wird es möglich,
daß die besonders wärmebeanspruchten Wandbereiche ("Hot-spots") im Inneren eines Lichtbogen-Schmelzofens
auch bei dieser Beschickung des Ofens durch einen Schalen-Schrottkorb mit Hilfe der
Zuschlagstoffe geschützt werden können.
[0014] Eine erfindungsgemäße Beschickungsvorrichtung, die für ein Beschicken von zwei spiegelbildlich
zueinander angeordneten Lichtbogen-Schmelzöfen mit jeweils drei Elektroden besonders
geeignet ist, zeichnet sich dadurch aus, daß die Kammern für die Zuschlagstoffe im
Inneren des zylindrischen Behälters der Beschickungsvorrichtung im Abstand von 60°
auf dem Umfang des zylindrischen Behälters verteilt angeordnet sind. In diesem Fall
können vier dieser Kammern zwei Doppelkammern bilden, die einander gegenüberliegend
angeordnet sind. Vorzugsweise wird diese Anordnung dann gewählt, wenn die zum Inneren
der Beschickungsvorrichtung hin liegenden Wände der Kammern'erfindungsgemäß ebene
Bleche sind.
[0015] Im übrigen ist es von weiterem arbeitsmäßigen und konstruktivem Vorteil, wenn im
unteren Teil der Kammern Schüttrutschen vorgesehen sind, mittels der die zu schützenden
Wandbereiche des Lichtbogen-Schmelzofens insbesondere bei konstruktiv einfacher Ausführung
und Anordnung der Kammern innerhalb des zylindrischen.Behälters. z.B. wenn der Querschnitt
der Kammern ein Kreisabschnitt (Segment) ist, genauer beschüttet werden können.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung.anhand von Ausführungsbeispielen bei Schalen-Schrottkörben
näher erläutert.
[0017] Es zeigt:
Fig. 1a eine schematische Draufsicht-Darstellung eines Lichtbogen-Schmelzofens mit
drei eingesetzten Elektroden,
Fig. 1b eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Beschickungsvorrichtung,
Fig. 1c eine Umrißdarstellung der einen Halb-Schale des Bodenverschlusses eines Schalen-Schrottkorbs
von unten gesehen mit einem Merkmal der Erfindung,
Fig. 1d eine schematische Seitenansicht eines Schalen-Schrottkorbs,
Fig. 1e eine schematische Längsschnittdarstellung des Schalen-Schrottkorbs gemäß Fig.
1d längs der Schnittebene e-e in Fig. 1b mit Merkmalen der Erfindung,
Fig. 2a eine schematische Draufsicht-Darstellung zweier spiegelsymmetrisch zueinander
angeordneter Lichtbogen-Schmelzöfen mit je drei eingesetzten Elektroden,
Fig. 2b eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Beschickungsvorrichtung,
Fig. 2c eine Schemadarstellung zweier geschlossener Halb- Schalen des Bodenverschlusses
mit Merkmalen der Erfindung,
Fig. 2d eine Längsschnittdarstellung von erfindungsgemäßen Schüttöffnungen in den
Halb-Schalen gemäß dem Schnitt f-f in Fig. 2c,
Fig. 3a eine vergrößerte Längsschnittdarstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schalen-Schrottkorbs längs der Schnittebene a-a in Fig. 2b und
Fig. 3b einen Schnitt gemäß Fig. 3a jedoch entlang der Schnittebene b-b in Fig. 2b.
[0018] Ein in Fig. 1a schematisch wiedergegebener-Lichtbogen-Schmelzofen ist innerhalb seiner
Ofenwand 4 mit drei Elektroden 2a - c ausgestattet, welche an eine Versorgungseinheit
3 für elektrische Energie angeschlossen sind.
[0019] Beim Betrieb des Lichtbogen-Schmelzofens, insbesondere in der Einschmelzphase, werden
die im Innern des Ofens den Einschmelz-Elektroden seitlich am nächsten liegenden Wandbereiche
5a - c der Ofenwand 4 von der Wärmestrahlung der Elektroden am stärksten beansprucht
und entsprechen den sog. "Hot-spots".
[0020] Zur Beschickung des Lichtbogen-Schmelzofens 1 werden die Elektroden 2a - c herausgefahren
und seitlich verschwenkt, so daß eine Beschickungsvorrichtung 6 in bzw. auf den Lichtbogen-Schmelzofen
gesetzt werden kann, welche einen zylindrischen Behälter 7 und einen Bodenverschluß
8 z.B. in Form zweier greiferförmig schwenkbarer Halb-Schalen 15 aufweist. Diese Halb-Schalen
15 sind gemäß Fig. 1d - wie gestrichelt dargestellt, Halbschalen (15') - seitlich
hochklappbar und geben die untere öffnung 16 des zylindrischen Behälters 7 zum Entleeren
des im Schalen-Schrottkorb befindlichen Beschickungsmaterials in das Offeninnere frei.
Dabei bleiben jedoch auf beiden Seiten aufgrund der Konstruktion der Schwenkmechanik
für die Halb-Schalen 15 bzw. (15') Bereiche 16" unvollständig geöffnet.
[0021] Im Inneren 12 der Beschickungsvorrichtung 6 sind im Abstand von 120° auf dem Umfang
an der Innenseite des zylindrischen Behälters 7 verteilt drei Kammern 9, 9' angeordnet,
die sich in Richtung der Längsachse das Behälters 7 erstrecken und in Fig. 1b von.ihrer
Oberseite und in Fig. 1e in Teil-Längsschnittdarstellung abgebildet sind. Während
die Wandung des zylindrischen Behälters 7 die Außenbegrenzung der Kammern 9, 9' bilden,
werden sie innen von Wänden 14 begrenzt.
[0022] Diese Kammern 9, 9' werden beim Beschicken des Schalen-Korbs durch ihre obere öffnung
10 mit fließ- bzw. schüttfähigen Zuschlagstoffen wie z.B. Kalk, Dolomit etc. gefüllt
und beim Aufschwenken der Halb-Schalen 15 zusammen mit dem Schrott bzw. eisenhaltigem
Beschickungsmaterial durch ihre untere Öffnung 11 in den Lichtbogen-Schmelzofen 1
entleert. Die Wände der Kammern 9, 9' sind erfindungsgemäß an ihrer unteren Öffnung
11 unter den unteren Rand 13 des zylindrischen Behälters 7 bis zu den Halb-Schalen
15 hin verlängert (Fig. 1e). Neben den bereits genannten Vorteilen wird dadurch zusätzlich
eine weitgehende Trennung der Zuschlagstoffe von dem eisenhaltigen Beschickungsmaterial
erreicht.
[0023] Beim Aufschwenken der Halb-Schalen 15 (Fig. 1d) werden zwar die beiden Kammern 9,
nicht aber auch die im nicht vollständig freigegebenen Bereich 16" liegende Kammer
9' vollständig geöffnet. Zur Entleerung dieser im Bereich 16" liegenden Kammer 9'
ist die zugehörige Halb-Schale 15 gemäß Fig. 1c mit einer jalousieartig ausgebildeten
Schüttöffnung 17 versehen, deren jalousieartige Leitbleche 21 (Fig. 2d) das Beschickungsmaterial
im geschlossenen Zustand des Bodenverschlusses 8 an einem Durchfallen hindern, in
geöffneter Stellung der Halb-Schalen 15 jedoch den Inhalt der teilweise verdeckten
Kammern 9' senkrecht nach unten ausfließen lassen.
[0024] Gemäß Fig. 1b sind die Kammern 9, 9" im Abstand von 120° auf dem Umfang der Wandung
des zylindrischen Behälters 7 verteilt angeordnet, d.h. an den Stellen im Inneren
12 des zylindrischen Behälters 7, welche den Bereichen 5a - c der "Hot-spots" entsprechen,
so daß die Zuschlagstoffe stets genau in diesen Bereichen in den Schmelzofen eingebracht
werden.
[0025] Zur Verwendung einer Beschickungsvorrichtung 6 gemeinsam für zwei spiegelsymmetrisch
angeordnete und an Versorgungseinheiten 3' für elektrische Energie angeschlossene
Lichtbogen-Schmelzöfen 1' mit je drei Elektroden 2a' - c' (Fig. 2a und 2b) sind im
Inneren 12 des zylindrischen Behälters 7 jeweils sechs Kammern 9, 9' vorgesehen, vorzugsweise
mittels planebener, an der Innenseite des zylindrischen Behälters 7 angeschweißter
Bleche als innere Wände 14. Durch zusätzlich eingeschweißte Bleche 18 werden von vier
dieser Kammern zwei einander gegenüberliegende Doppelkammern gebildet (Fig 2b und
3a).
[0026] Bei dieser Kammeranordnung sind die Kammern 9, 9' bzw. die unteren öffnungen 11 dieser
Kammern, im Abstand von jeweils 60° über den Umfang des zylindrischen Behälters 7
verteilt. Je nachdem, welcher der beiden Lichtbogen-Schmelzöfen 1' zu beschicken ist,
werden jedoch nur diejenigen drei Kammern gefüllt, welche jeweils den Bereichen 5a
- c., d.h. den "Hot-spots" des jeweiligen Schmelzofens zugeordnet sind. Um eine entsprechend
symmetrische Entleerungsmöglichkeit auch für die teilweise verdeckten Bereiche 16"
der Beschikkungsvorrichtung 6 zu gewährleisten, ist in jeder der Halb- Schalen 15
jeweils eine Schüttöffnung 17 vorgesehen. Die Kammern 9 besitzen im Bereich ihrer
unteren Öffnung 11 nach außen gerichtete Schüttrutschen 19, während die Kammern 9
1 mit zur Kammermitte hin gerichteten Schüttrutschen 20 ausgerüstet sind.
[0027] Bei der Beschickung des in Fig. 2a linken Lichtbogen-Schmelzofens 1' werden jeweils
diejenigen drei Kammern 9, 9' mit Zuschlagstoffen gefüllt (in Fig. 2b sind die Schüttrutschen
19, 20 dieser Kammern schraffiert dargestellt), die der Elektrodenanordnung dieses
Lichtbogen-Schmelzofens entsprechen. Bei der Beschickung des in Fig. 2a rechten Lichtbogen-Schmelzofens
1' werden die jeweils drei anderen in Fig. 2b dargestellten Kammern 9, 9' mit Zuschlagstoffen
gefüllt.
[0028] Die für diese Verwendung der Beschickungsvorrichtung 6 in den Halb-Schalen 15 notwendige
'jalousieartig ausgebildete Schüttöffnung 17 ist entspr. Fig. 2c doppelt, d.h. in jeder
Halb-Schale 15 vorgesehen. Durch die jalousieartige Vergitterung dieser Schüttöffnungen
17 wird gemäß Fig. 2d ein Durchlaß des eisenhaltigen Beschickungsmaterials im geschlossenen
Zustand der Schalen verhindert.
[0029] Die vergrößerten Schnittdarstellungen Fig. 3a und 3b geben die Anordnung der Kammern
9, 9' sowie insbesondere deren Schüttrutschen 19 und 20 eines auf einem Stand-Ringprofil
22 aufstellbaren Schalen-Schrottkorbes wieder, wobei auch die bis zum Bodenverschluß
8 des Schalen-Schrottkorbes reichenden Verlängerungen 23 der Kammerwände verdeutlicht
sind.
1. Verfahren zum Beschicken von Lichtbogen-Schmelzöfen, bei dem das eisenhaltige Beschickungsmaterial
mittels einer Beschickungsvorrichtung zusammen mit den üblichen schüttfähigen Zuschlagstoffen/dem
Schmelzofen zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der von dem Beschickungsmaterial
räumlich getrennte überwiegende Teil der Zuschlagstoffe zeitlich verzögert und gezielt
nur den im Inneren des Schmelzofens den Elektroden am nächsten liegenden Wandbereichen
zugeführt wird.
2. Beschickungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, die aus
einem oben offenen zylindrischen Behälter (7) und an seinem gegenüberliegenden Ende
(16) aus einem Bodenverschluß (8) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren
(12) des zylindrischen Behälters an dessen Wand entsprechend der Anzahl der Elektroden
des Lichtbogen-Schmelzofens (1) auf dem Umfang verteilt mindestens zwei parallel zur
Behälterachse verlaufende Kammern (9, 9') angeordnet sind, mit einer oberen öffnung
(10) zum Füllen der Kammern mit den Zuschlagstoffen und mit einer unteren verschließbaren
öffnung (11) zum Entleeren der Kammern.
3. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern
(9, 9') im Inneren (12) des zylindrischen Behälters (7) in denjenigen Bereichen angeordnet
sind, die beim Beschicken des Lichtbogen-Schmelzofens (1) den den Elektroden (2a,
b, c bzw. 2a', bl, c') am nächsten liegenden Wandbereichen (5a, b, c) im Inneren des Schmelzofens (1)
entsprechen.
4. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Kammern (9, 91) bildenden Wände über den unteren Rand (13) des zylindrischen Behälters (7) hinaus
senkrecht nach unten bis zu dem Bodenverschluß (8) der Beschickungsvorrichtung hin
verlängert sind.
5. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei der der Bodenverschluß
aus zwei greiferförmigen schwenkbaren Schalen -Hälften (15) besteht, die im geöffneten
Zustand die untere öffnung des zylindrischen Behälters (7) unvollständig freigeben,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der Halb-Schalen (15) unterhalb jeder
Kammer (91), die von den Halb- Schalen nicht vollständig freigegeben wird, zusätzlich jalousieartig
ausgebildete Schüttöffnungen (17) vorgesehen sind, die bei geschlossenen Halb-Schalen
das Beschickungsmaterial zurückhalten und durch die bei geöffneten Halb-Schalen die
Zuschlagstoffe senkrecht nach unten fallen.
6. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für einen Lichtbogen-Schmelzofen (1) mit drei Elektroden (2a - c bzw. 2a' - c')
die Kammern (9, 9') im Inneren des zylindrischen Behälters (7) im Abstand von 120°
auf dessen Umfang verteilt angeordnet sind.
7. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für zwei spiegelsymmetrisch angeordnete Lichtbogen-Schmelzöfen (1') mit jeweils
drei Elektroden (2a' - c') die Kammern (9, 91.) im Inneren des zylindrischen Behälters (7) im Abstand von 60° auf dessen Umfang
verteilt angeordnet sind.
8. Beschickungsvorrichtung nach einem den Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Inneren (12) des zylindrischen Behälters (7) hin liegenden Wände (14)
der Kammern (9, 91) ebene Bleche sind.
9. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren
Teil der Kammern (9, 9') Schüttrutschen (19, 20) vorgesehen sind.
10. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere öffnung (10) der Kammern (9, 9') mit einem Gitterrost abgedeckt ist,
der den Eintritt des eisenhaltigen Beschickungsmaterials in die Kammern verhindert.