(19)
(11) EP 0 126 440 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1984  Patentblatt  1984/48

(21) Anmeldenummer: 84105625.2

(22) Anmeldetag:  17.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 5/60, B31B 7/00, B31B 1/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.05.1983 DE 3318310

(71) Anmelder: CP Schmidt Verpackungs-Werk GmbH & Co. KG
D-67663 Kaiserslautern (DE)

(72) Erfinder:
  • Wagner, Heinz
    D-6662 Contwig (DE)
  • Schieler, Karl
    D-6757 Waldfischbach-Burgalben (DE)

(74) Vertreter: Schmidt-Evers, Jürgen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Postfach 33 06 09
80066 München
80066 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung einer Faltschachtel mit Innenfutter


    (57) (57) Bei einer Faltschachtel mit Innenfutter (9), einem Entnahmeöffnungsbereich (100) im Schachtelzuschnitt (10) und einem mit diesem verbundenen Fensteröffnungsbereich (106) im Innenfutter soll das Innenfutter schlauchförmig ausgebildet sein, und zwar derart, dass es in Schlauchlängsrichtung geschlossen ist. Um dies zu ermöglichen, soll ein vorgefertigter Folienschlauch in flachliegender Form mit Anstanzungen für die Fensteröffnungsbereiche versehen werden. Um nur die eine Folienschlauchseite des flachgelegten Folienschlauches anzustanzen, wird der Folienschlauch in einer Stanzvorrichtung zwischen einer Anstanzwalze und einer Gegenwalze hindurchgeführt, zwischen denen durch Distanzringe ein Abstand aufrechterhalten wird. Der Abstand entspricht etwa der Dicke des doppellagigen flachliegenden Folienschlauches. Ein auf der Anstanzwalze vorgesehenes Stanzschneidenprofil soll sich über der Oberfläche der Anstanzwalze nur etwa bis zu einer Höhe erheben, die gleich der halben Spaltbreite zwischen der Anstanzwalze und der Gegenwalze ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit Innenfutter, wobei der Schachtelzuschnitt einen vorgestanzten aufreißbaren Entnahmeöffnungsbereich und das Innenfutter einen entsprechenden angestanzten Fensteröffnungsbereich aufweist und wobei zumindest der Entnahmeöffnungsbereich des Schachtelzuschnittes und der Fensteröffnungsbereich des Innenfutters durch Verkleben, Verschweißen, Heißversiegeln oder dergleichen miteinander verbunden sind.

    [0002] Faltschachteln der vorstehend beschriebenen Art unterliegen zwei in entgegengesetzte Richtungen wirkenden Forderungen. Einerseits sollen sie möglichst dicht sein (wobei man verschiedene Dichtegrade unterscheidet, wie rieseldicht, staubdicht, fettdicht, wasserdampfdicht, aromadicht, flüssigkeitsdicht und vakuumdicht), andererseits sollen sie ein leichtes öffnen, gezieltes Ausschütten des darin enthaltenen Gutes sowie möglichst ein Wiederverschließen gewährleisten. Zur Erfüllung der letztgenannten Forderung - sind sie mit einem vorgestanzten aufreißbaren Entnahmeöffnungsbereich im Schachtelzuschnitt und einem entsprechenden angestanzten Fensteröffnungsbereich im Innenfutter versehen. Die Anstanzungen des Innenfutters können jedoch wiederum zu Undichtigkeiten führen. Für den Schachtelzuschnitt wird in der Regel Karton verwendet. Entscheidend für die Dichtigkeit ist das Material des Innenfutters. Hierfür kann eine Papierfolie, Kunststoffolie, Metallfolie, mit Kunststoff beschichtete Papierfolie, mit Kunststoff beschichtete Metallfolie oder dergleichen verwendet werden.

    [0003] Es liegt auf der Hand, daß dem Anstanzen der Fensteröffnungsbereiche-an der Innenfutterfolie bei der Herstellung der Faltschachteln zur Erfüllung der Dichtigkeitsforderung eine besondere Bedeutung zukommt. "Anstanzen" bedeutet praktisch ein Anritzen der Innenfutterfolie, ohne diese zu durchstoßen. Durch die Anstanzung soll sich der Fensteröffnungsbereich beim Aufreißen des an dem Schachtelzuschnitt vorgesehenen Entnahmöffnungsbereiches, mit dem er vorzugsweise durch Verkleben verbunden ist, in definierter Form von dem übrigen Innenfutter lösen und am Entnahmeöffnungsbereich haften bleiben. Das Anstanzen der Fensteröffnungsbereiche an der Innenfutterfolie erfolgt daher in einem separaten Arbeitsgang bevor das Innenfutter mit den Schachtelzuschnitten vereinigt wird. Dies ist beispielsweise in dem Patent 31 29 496 der Anmelderin beschrieben.

    [0004] Bisher ist man davon ausgegangen, daß nur eine einlagige Innenfutterfolie so angestanzt werden kann, daß sie die vorstehend beschriebenen Forderungen erfüllt. Nach der Vereinigung der Innenfutterfolie mit einem Schachtelzuschnitt wurde letzterer dann aufgerichtet, gefaltet und verklebt. Dabei wurde darauf geachtet, daß zwei Randbereiche der einlagigen Innenfutterfolie nebeneinander oder übereinander zu liegen kommen, derart, daß sich für das Innenfutter eine Schlauchform ergab. Dies um den Innenraum der Faltschachtel vollständig mit Innenfutter auszukleiden. Bisher wurde eine Verbindung der aneinanderliegenden Randbereiche des Innenfutters bei den hier betrachteten Faltschachteln, also bei solchen mit Entnahme und Fensteröffnungsbereich nicht vorgenommen, so daß sich hier eine Schwachstelle für die angestrebte Dichtigkeit der Faltschachteln ergab.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Faltschachteln der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, daß die Dichtigkeit erhöht wird.

    [0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Innenfutter von einem Folienschlauchstück gebildet ist, das in Schlauchlängsrichtung geschlossen ist.

    [0007] Der Grund, weshalb Faltschachteln der hier betrachteten Art, d.h. solche mit Entnahmeöffnungsbereich im Schachtelzuschnitt und Fensteröffnungsbereich im Innenfutter bisher nicht mit einem seitliche geschlossenen Folienschlauchstück hergestellt worden sind, ist offenbar der, daß beim Verbinden der aneinanderliegenden Randbereiche der Innenfutterfolie in dem gefalteten und aufgerichteten Schachtelzuschnitt wegen der mangelhaften Zugänglichkeit nicht lösbare Schwierigkeiten auftraten. Auch die Verwendung eines vorgefertigten in Längsrichtung geschlossenen Folienschlauches wurde nicht Erwägung gezogen, weil man stets davon ausging, daß das unmittelbar vor der Vereinigung mit den Faltzuschnitten anzustanzende Innenfutter einlagig angestanzt werden muß. Es hat sich nunmehr herausgestellt, daß, wie später noch erläutert wird, auch das Anstanzen eines vorgefertigten in Längsrichtung geschlossenen Folienschlauches in flachgelegter, d.h. zweilagiger Form möglich ist, ohne daß dadurch die Dichtigkeit leidet oder die definierte Öffnung des angestanzten Fensterbereiches gefährdet wäre. Erst diese Erkenntnis ermöglichte es, an die vorstehend angegebene Lösung der Aufgabenstellung zu denken.

    [0008] Um Undichtigkeiten, die ungewollt doch am angestanzten Fensteröffnungsbereich des Innenfutters auftreten, entgegenzuwirken, kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung neben der Verbindung zwischen dem Fensteröffnungsbereich und der Entnahmeöffnung eine weitere den Fensteröffnungsbereich teilweise oder vollständig einrahmende Verbindung vorgesehen werden. Diese Verbindung kann durch ein entsprechendes Leimmuster hergestellt werden, das vor Vereinigung des Schachtelzuschnittes und des Innenfutters auf dem Schachtelzuschnitt aufgebracht wird.

    [0009] Um auch ungewollten Beschädigungen desjenigen Folienwandbereiches des flachgelegten Folienschlauchstückes entgegenzuwirken, das auf der dem Anstanzwerkzeug abgewandten Seite liegt, wird ferner vorgeschlagen, daß zwischen dem Folienschlauchstück und dem Schachtelzuschnitt eine zu der Verbindung zwischen dem Fensteröffnungsbereich und dem Entnahmeöffnungsbereich in Bezug auf eine beim Flachlegen des Folienschlauchstückes an diesem entstehende Falzlinie spiegelsymmetrische weitere Verbindung vorgesehen wird, die einen dem Fensteröffnungsbereich entsprechenden Bereich teilweise oder vollständig einrahmt.

    [0010] Die die Symmetrielinie bildende Falzlinie des Folienschlauchstückes wird in der Regel nächst einer eine Kante der Faltschachtel bildenden Falzlinie des Schachtelzuschnittes verlaufen.

    [0011] Wenn das Folienschlauchstück innen kunststoffbeschichtet ist, kann die Schlauchform beispielsweise durch Heißversiegeln von zwei aneinander gelegten parallelen Randbereichen einer einlagigen Folienbahn hergestellt werden. In diesem Fall werden die die oben erwähnte Symmetrielinie bildende Falzlinie des Folienschlauchstückes und die heißversiegelten Randbereiche parallel zueinander verlaufen.

    [0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Faltschachtel mit Klebeverbindungen zwischen dem Schachtelzuschnitt und dem Innenfutter, bei dem die vorgestanzten Schachtelzuschnitte nacheinander angeliefert und dann mit einem Klebstoffauftrag versehen werden, bei dem gleichzeitig die Innenfutterfolie angeliefert, dann mit den die Fensteröffnungsbereiche bildenden Anstanzungen versehen und darauf in Folienstücke zerschnitten wird, und bei dem danach die Folienstücke mit den Schachtelzuschnitten zusammengeführt und verklebt werden. Ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Faltschachteln, bei denen das Innenfutter zwar schlauchförmig ausgebildet ist, die aneinanderliegenden Randbereiche der einlagigen Innenfutterfolie jedoch nicht miteinander verbunden sind, ist in der DE-PS 31 29 496 der Anmelderin beschrieben.

    [0013] Der Erfindung liegt nun weiterhin die Aufgabe zugrunde, das vorstehend beschriebene Verfahren so zu gestalten, daß damit die Herstellung der oben angegebenen erfindungsgemäßen Faltschachtel möglich ist.

    [0014] Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß die Innenfutterfolie in Form eines flachgelegten Folienschlauches angeliefert und im wesentlichen nur die eine Schlauchseite zur Bildung der Fensteröffnungsbeniche angestanzt wird.

    [0015] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Nach der DE-PS 31 29 496 der Anmelderin ist bekannt eine Vorrichtung mit einer Anstanzwalze, die mit einem dem Fensteröffnungsbereich entsprechenden von der Walzenoberfläche hervortretenden Stanzschneidenprofil sowie an ihren Enden mit Distanzringen (Schmitzringen) versehen ist, und mit einer Gegenwalze, mit welcher die Distanzringe in Kontakt sind, wobei die anzustanzende Innenfutterfolie zwischen den Distanzringen durch den von der Anstanzwalze und der Gegenwalze gebildeten Spalt hindurchgeführt wird.

    [0016] Der Erfindung liegt nun weiterhin die Aufgabe zugrunde, die vorstehende beschriebene Vorrichtung so zu gestalten, daß mit ihr das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für die erfindungsgemäßen Faltschachteln durchführbar ist.

    [0017] Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß bei dem hier durch den Spalt hindurchgeführten flachgelegten Folienschlauch die Höhe des von der Walzenoberfläche hervortretenden Stanzschneidenprofils etwa gleich der Dicke der einlagigen Schlauchwand ist und daß die Höhe der Distanzringe über der Walzenoberfläche etwa gleich der Dicke des flachgelegten doppellagigen Folienschlauches ist.

    [0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.

    [0019] Es zeigen:

    Figur 1 einen Schachtelzuschnitt der Faltschachtel; ohne Leimauftrag;

    Figur 2 den in Figur 1 gezeigten Schachtelzuschnitt; jetzt mit Leimauftrag;

    Figur 3 den in Figur 2 gezeigten mit Leimauftrag versehenen Schachtelzuschnitt, jetzt mit einem aufgeklebten Folienschlauchstück;

    Figur 4 das flachgelegte Folienschlauchstück in Frontansicht;

    Figur 5 die fertige Faltschachtel mit aufgerissenem Entnahmeöffnungsbereich und daran haftendem Fensteröffnungsbereich des Innenfutters;

    Figur 6 das Vorschub-Abschneide-und Einklebesystem der Vorrichtung;

    Figur 7 eine Ansicht VII aus Figur 6;

    Figur 8 den Anstanzteil der Vorrichtung in Zusammenwirkung mit einigen der in Figur 6 gezeigten Teile der Vorrichtung;

    Figur 9 einen Schnitt IX-IX durch Figur 8;

    Figur 1o einen Schnitt X-X durch Figur 8;

    Figur 11 einen Schnitt XI-XI durch Figur 8;

    Figur 12 einen Ausschnitt aus Figur 10, der einen Teil der Anstanzwalze mit Distanzring sowie der Gegenwalze und dem Stanzschneidenprofil zeigt.



    [0020] Der in Figur 1 gezeigte Schachtelzuschnitt 1o ist mit einem vorgestanzten Entnahmeöffnungsbereich 1oo versehen, der ähnlich dem ist, wie er in der älteren deutschen Patentanmeldung P 33 o1 999.1 der Anmelderin beschrieben ist. Die gestrichelten Linien des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo deuten eine Perforation an, während die durchgezogenen Linien Falzlinien sind.

    [0021] Beim Herstellungsverfahren wird der in Figur 1 gezeigte Schachtelzuschnitt 1o mit Leimmustern versehen. Zu diesen Leimmustern gehören die Leimbalken 105, die zur Verbindung der Seitenwände des Schachtelzuschnittes 1o und des noch zu beschreibenden Folienschlauchstückes dienen. Ferner ist innerhalb des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo ein Leimmuster lo2 vorgesehen, das zur Verbindung des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo und des noch zu beschreibenden Fensteröffnungsbereiches des Folienschlauchstückes dient. Weiterhin ist ein nicht vollständiger Leimrahmen 101 vorgesehen, der den Entnahmeöffnungsbereich 1oo umgibt. Zu den Leimmustern 101 und 102 sind weiterhin an einer Falzlinie lo9 des Schachtelzuschnittes 10 gespiegelte Leimmuster 103 und 104 vorgesehen.

    [0022] In Figur 3 ist dargestellt, daß auf einen Teil des Schachtelzuschnittes 1o ein zusammengelegtes Folienschlauchstück 9 aufgelegt ist, das in Figur 4 dargestellt ist. Die Unterseite des Folienschlauchstückes 9 ist mit einem angestanzten Fensteröffnungsbereich 106 versehen. Der Fensteröffnungsbereich 106 wird durch das Leimmuster 102 (siehe Figur 2) mit dem Entnahmeöffnungsbereich 1oo verbunden. Zwei Ecken des Fensteröffnungsbereiches 106 stehen über den Entnahmeöffnungs- bereich 1oo seitlich über, sie sind jedoch nicht mit dem Schachtelzuschnitt 1o verklebt. Daher lösen sich diese Ecken beim Aufreißen des Entnahmeöffnungsbereiches 100 leicht und werden von dem verklebten Fensteröffnungsbereich lo6 mitgenommen. Dies ist in Figur 5, die die fertige aber geöffnete Faltschachtel zeigt, erkennbar. Der Sinn der überstehenden Ecken des Fensteröffnungsbereiches 106 ist, daß sie sich beim Wiederverschließen des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo hinter dem Öffnungsrand verhaken und eine Zuhaltefunktion erfüllen.

    [0023] In Fugr 3 erkennt man auch,daß das Leimmuster lo2 innerhalb des Fensteröffnungsbereiches 106 und des Entnahmeöffnungsbereiches 100 liegt und damit beide verbindet. Ferner erkennt man, daß das Leimmuster 101 den Fensteröffnungsbereich 106 weitgehend einrahmt. Der Rahmen istlediglich oben unterbrochen, weil andernfalls der dort befindlche Teil des Innenfutters beim öffnen des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo mitgerissen werden würde. Das rahmenförmige Leimmuster 101 stellt eine Sicherung gegen eine Verletzung der angestanzten Folienschlauchwand dar und verhindert bei geöffneter und wiedezverschlossener Faltschachtel, daß das in der Faltschachtel verpackte Gut durch dien wiederverschlossenen öffnungsspalt entlang der Anstanzlinie des Fensteröffnungsbereiches 106 zwischen den Folienschlauch 9 und den Faltschachtel-Karton einrieseln oder einfließen kann.

    [0024] Eine vollständige Abdichtung wird bei Verletzung der gegenüberliegenden Wandseite des Folienschlauchstückes 9 durch das Leimmuster 103 gewährleistet, das als vollständig geschlossener Rahmen ausgebildet ist. Hinzuweisen ist noch darauf, daß die Falzlinie lo8 an dem Folienschlauchstück 9 (Figur 4) nächst der Falzlinie lo9 des Schachtelzuschnittes 10 (Figur 2) zu liegen kommt und somit ebenfalls eine Symmetrielinie für die beiden rahmenförmigen Leimmuster 101, 103 bildet.

    [0025] Einen ersten Teil einerVorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens für die Herstellung der in Figur 5 gezeigten Faltschachtel zeigt die Figur 6. Es handelt sich hierbei um das Vorschub-Abschneide- und Einklebesystem, ohne Stanzeinheit.

    [0026] Eine nicht gezeichnete Rollentransportvorrichtung schiebt einen bereits fertigen, jedoch flachliegenden Folienschlauch 1 aus Papier über eine Umlenkrolle 2 zwischen einer Bremsbacke 4 und einem Gegenlager 4a hindurch, weiter über eine Umlenkrolle 3 auf eine Vakuumwalze 5, welche in direkter Antriebsverbindung mit einerMesserwalze 6 steht. Der Antrieb der Vakuumwalze 5 und der Messerwalze 6 ist nicht gezeichnet.

    [0027] Eine lose Druckrolle 7 mit Federkraft belastet und auf der Vakuumwalze 5 aufliegend, gewährleistet den Schlauchkontakt mit der Vakuumwalze 5.

    [0028] Entsprechend dem jeweiligen Vorschub des Folienschlauches 1 erfolgt pro Umdrehung der Vakuumwalze 5 bzw. der Messerwalze 6 ein Vorschub mit einer bestimmten Länge. Die Vorschublänge ist gleich der Abschnittlänge.

    [0029] Es können auch pro Umdrehung mehrere Abschnittlängen erreicht werden, wenn auf der Messerwalze 6 mehr als zwei Messer 6a angeordnet werden.

    [0030] Um eine gleichmäßige Abschnittlängezu gewährleisten, wird die Bremsbacke 4 mittels Federkraft 8 gegen das Gegenlager 4a gedrückt, so daß ein kurzzeitiger Stop des Folienschlauch-Vorschubes erfolgt. Während des Stops erfolgt das Abschneiden eines Folienschlauchstückes 9, welches von der Vakuumwalze 5 festgehalten und auf einen bereits vorher mit einem Leimmuster versehenen Schachtelzuschnitt 1o gelegt und angedrückt wird. Der Transport des Schachtelzuschnittes 1o ist nicht dargestellt.

    [0031] Figur 7 zeigt einen Grundriß der Vorschubeinheit und den Antrieb für die Bremsbackensteuerung.

    [0032] Ein Zahnrad 11, auf der Messerwalze 6 sitzend, überträger über ein Zwischenzahnrad 12 und ein Zahnrad 13 das Drehmoment auf eine Welle 14. Auf der Welle 14 sitzt ein Nocken 15 , der die Bremsbacke 4 über einen Hebel 4b steuert. Die Zahnräder 11 und 13 sind Wechselräder und müssen je nach Abschnittanzahl pro Walzenumdrehung gewechselt werden.

    [0033] Das Anstanzen der Fensteröffnungsbereiche lo6 erfordert eine angetriebene Anstanzwalze, die in ihrem Umfang der Folienschlauch-Abschnittlänge entsprechen muß. Es wird eine Anstanzwalze 16 mit Distanzringen 17, (sog. Schmitzringe) verwendet. Der Abstand der Distanzringe 17 gegeneinander ist größer als die maximale Breite des flachliegenden Folienschlauches.

    [0034] Eine Druckschraubeneinrichtung 18 bewirkt, daß die Distanzringe 17 ständig auf eine gehörtete Gegenwalze 19 gedrückt werden, wodurch der nötige Stanzdruck für die Anstanzwalze 16 erzeugt wird.

    [0035] Wie man der Figur 12 entnehmen kann, ist die Anstanzwalze 16 mit einem Stanzschneidenprofil 2o versehen, das bis zu einer Höhe h in den zwischen der Anstanzwalze 16 und der Gegenwalze 19 gebildeten Spalt 111 hineinragt. Diese Höhe h ist etwa nur halb so hoch wie der Durchmesser A des Spaltes 111. Letzterer ist so gewählt, daß er etwa der Dicke eines flachgelegten Folienschlauches 1 entspricht.

    [0036] Die Gegenwalze ist lose auf der vorhandenen Welle 14 gelagert. Die Welle 14 läuft wegen der Übersetzung der Wechselräder 11 und 13 mit einer Umdrehung pro Folienschlauchstück 9. Die Welle 14 findet außerdem Verwendung als Antrieb für die Anstanzwalze 16 (siehe Figuren 8 und 9).

    [0037] Auf der Welle 14 istein Zahnrad 21 befestigt, welches über ein Zahnrad 22 eine Welle 23 in Drehung versetzt, von der aus über ein weiteres Zahnrad 24 und ein Zahnrad 25 der Antrieb auf die Anstanzwalze 16 erfolgt (siehe Figur 11).

    [0038] Auf der Welle 14 ist gleichzeitig noch ein Kulissenpaar 26 gelagert, welches zwei Kulissensteine 27 trägt, die zur Aufnahme der Anstanzwalze 16 dienen (Figur 1o).

    [0039] Die Anstanzwalze 16 kann ungeachtet ihres jeweiligen Durchmessers in die beiden Kulissen geschoben und mit den Spanneinrichtungen 18 festgesetzt werden.

    [0040] Das Kulissenpaar mit der Anstanzwalze 16 und dem Zahnrad 25 kann dann wieder in den Antrieb des Zahnrades 24, um die Welle 14 eingeschwenkt werden. Eine Spannlasche 28 dient zur Fixierung (siehe Figuren, 8,9,11).

    [0041] In Figur 8 ist gezeigt, wie der Folienschlauch 1 durch die Stanzeinrichtung laufen muß. Er läuft, von einer nicht gezeichneten Transportrolle geschoben, über eine Umlenkrolle 29 zwischen den Distanzringen 17 des Anstanzzylinders 16 über die Gegenwalze 19 auf die Umlenkrollen 2 und 3 zur Vakuumwalze 5 und wird dort mittels der Messer 6a in Folienschlauchstücke 9 zerschnitten (siehe Figur 6). Die Stanzung der Fensteröffnungsbereiche lo6 erfolgt auf der Gegenwalze 19. Der Folienschlauch 1, der zum Zeitpunkt des Stanzens flach liegt und zweilagig ist, darf nicht durchgestanzt werden. Die untere Schlauchwand darf höchstens angeritzt werden. Wie dies erreicht wird, wurde im Zusammenhang mit Figur 12 beschrieben.


    Ansprüche

    1) Faltschachtel mit Innenfutter, wobei der Schachtelzuschnitt einen vorgestanzten aufreißbaren Entnahmeöffnungsbereich und das Innenfutter einen entsprechenden angestanzten Fensteröffnungsbereich aufweist und wobei zumindest der Entnahmeöffnungsbereich des Schachtelzuschnittes und der Fensteröffnungsbereich des Innenfutters durch Verkleben, Verschweißen, Heißversiegeln oder dgl. miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenfutter von einem Folienschlauchstück (9) gebildet ist, das in Schlauchlängsrichtung geschlossen ist.
     
    2) Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Verbindung (102) zwischen dem Fensteröffnungsbereich (106) und der Entnahmeöffnung (loo) eine weitere den Fensteröffnungsbereich (106) teilweise oder vollständig einrahmende Verbindung (101) vorgesehen ist.
     
    3) Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Folienschlauchstück (9) und dem Schachtelzuschnitt (10) eine zu der Verbindung (lo2) zwischen dem Fensteröffnungsbereich (106) und dem Entnahmeöffnungsbereich (100) in Bezug auf eine beim Flachlegen des Folienschlauchstückes (9) an diesem entstehende Falzlinie (108) spiegelsymmetrisch weitere Verbindung (103,104) vorgesehen sind, die einen dem Fensteröffnungsbereich (106) entsprechenden Bereich teilweise oder vollständig einrahmt.
     
    4) Faltschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Symmetrielinie bildende Falzlinie (108) des Folienschlauchstückes (9) nächst einer eine Kante der Faltschachtel bildenden Falzlinie (109) des Schachtelzuschnittes (10) verläuft.
     
    5) Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Folienschlauchstück (9) innen kunststoffbeschichtet ist, und daß das Folienschlauchstück (9) durch Heißversiegeln von zwei aneinandergelegten parallelen Randbereichen (107,109) einer Folienbahn hergestellt ist.
     
    6) Faltschachtel nach Anspruch 3 oder 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Symmetrielinie bildende Falzlinie(108) des Folienschlauchstückes (9) und die heißversiegelten Randbereiche (1o7,1o9) parallel zueinander verlaufen.
     
    7) Verfahren zum Herstellen einer Faltschachtel mit Klebeverbindungen zwischen dem Schachtelzuschnitt und dem Innenfutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die vorgestanzten Schachtelzuschnitte nacheinander angeliefert und dann mit einem Klebstoffauftrag versehen werden, bei dem gleichzeitig die Innenfutterfolie angeliefert, dann mit den die Fensteröffnungsbereiche bildenden Anstanzungen versehen und darauf in Folienstücke zerschnitten wird, und bei dem danach die Folienstücke mit den Schachtelzuschnitten zusammengeführt und verklebt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfutterfolie in Form eines flachgelegten Folienschlauches (1) angeliefert und im wesentlichen nur die eine Schlauchseite zur Bildung der Fensteröffnungsbereiche (106) angestanzt wird.
     
    8) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, mit einer Anstanzwalze, die mit einem dem Fensteröffnungsbereich entsprechenden von der Walzenoberfläche hervortretenden Stanzschneidenprofil sowie an ihren Enden mit Distanzringen (Schmitzringen) versehen ist, und mit einer Gegenwalze, mit welcher die Distanzringe in Kontakt sind, wobei die anzustanzende Innenfutterfolie zwischen den Distanzringen durch den von der Anstanzwalze und der Gegenwalze gebildeten Spalt hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem hier durch den Spalt (111) hindurchgeführten flachgelegten Folienschlauch (1) die Höhe (h) des von der Walzenoberfläche hervortretenden Stanzschneidenprofils (2o) etwa gleich der Dicke der einlagigen Schlauchwand ist, und daß die Höhe (A) - der Distanzringe (17) über der Walzenoberfläche etwa gleich der Dicke des flachgelegten doppellagigen Folienschlauches (1) ist.
     




    Zeichnung