[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit Innenfutter, wobei der Schachtelzuschnitt
einen vorgestanzten aufreißbaren Entnahmeöffnungsbereich und das Innenfutter einen
entsprechenden angestanzten Fensteröffnungsbereich aufweist und wobei zumindest der
Entnahmeöffnungsbereich des Schachtelzuschnittes und der Fensteröffnungsbereich des
Innenfutters durch Verkleben, Verschweißen, Heißversiegeln oder dergleichen miteinander
verbunden sind.
[0002] Faltschachteln der vorstehend beschriebenen Art unterliegen zwei in entgegengesetzte
Richtungen wirkenden Forderungen. Einerseits sollen sie möglichst dicht sein (wobei
man verschiedene Dichtegrade unterscheidet, wie rieseldicht, staubdicht, fettdicht,
wasserdampfdicht, aromadicht, flüssigkeitsdicht und vakuumdicht), andererseits sollen
sie ein leichtes öffnen, gezieltes Ausschütten des darin enthaltenen Gutes sowie möglichst
ein Wiederverschließen gewährleisten. Zur Erfüllung der letztgenannten Forderung -
sind sie mit einem vorgestanzten aufreißbaren Entnahmeöffnungsbereich im Schachtelzuschnitt
und einem entsprechenden angestanzten Fensteröffnungsbereich im Innenfutter versehen.
Die Anstanzungen des Innenfutters können jedoch wiederum zu Undichtigkeiten führen.
Für den Schachtelzuschnitt wird in der Regel Karton verwendet. Entscheidend für die
Dichtigkeit ist das Material des Innenfutters. Hierfür kann eine Papierfolie, Kunststoffolie,
Metallfolie, mit Kunststoff beschichtete Papierfolie, mit Kunststoff beschichtete
Metallfolie oder dergleichen verwendet werden.
[0003] Es liegt auf der Hand, daß dem Anstanzen der Fensteröffnungsbereiche-an der Innenfutterfolie
bei der Herstellung der Faltschachteln zur Erfüllung der Dichtigkeitsforderung eine
besondere Bedeutung zukommt. "Anstanzen" bedeutet praktisch ein Anritzen der Innenfutterfolie,
ohne diese zu durchstoßen. Durch die Anstanzung soll sich der Fensteröffnungsbereich
beim Aufreißen des an dem Schachtelzuschnitt vorgesehenen Entnahmöffnungsbereiches,
mit dem er vorzugsweise durch Verkleben verbunden ist, in definierter Form von dem
übrigen Innenfutter lösen und am Entnahmeöffnungsbereich haften bleiben. Das Anstanzen
der Fensteröffnungsbereiche an der Innenfutterfolie erfolgt daher in einem separaten
Arbeitsgang bevor das Innenfutter mit den Schachtelzuschnitten vereinigt wird. Dies
ist beispielsweise in dem Patent 31 29 496 der Anmelderin beschrieben.
[0004] Bisher ist man davon ausgegangen, daß nur eine einlagige Innenfutterfolie so angestanzt
werden kann, daß sie die vorstehend beschriebenen Forderungen erfüllt. Nach der Vereinigung
der Innenfutterfolie mit einem Schachtelzuschnitt wurde letzterer dann aufgerichtet,
gefaltet und verklebt. Dabei wurde darauf geachtet, daß zwei Randbereiche der einlagigen
Innenfutterfolie nebeneinander oder übereinander zu liegen kommen, derart, daß sich
für das Innenfutter eine Schlauchform ergab. Dies um den Innenraum der Faltschachtel
vollständig mit Innenfutter auszukleiden. Bisher wurde eine Verbindung der aneinanderliegenden
Randbereiche des Innenfutters bei den hier betrachteten Faltschachteln, also bei solchen
mit Entnahme und Fensteröffnungsbereich nicht vorgenommen, so daß sich hier eine Schwachstelle
für die angestrebte Dichtigkeit der Faltschachteln ergab.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Faltschachteln der eingangs beschriebenen
Art dahingehend zu verbessern, daß die Dichtigkeit erhöht wird.
[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Innenfutter von einem Folienschlauchstück
gebildet ist, das in Schlauchlängsrichtung geschlossen ist.
[0007] Der Grund, weshalb Faltschachteln der hier betrachteten Art, d.h. solche mit Entnahmeöffnungsbereich
im Schachtelzuschnitt und Fensteröffnungsbereich im Innenfutter bisher nicht mit einem
seitliche geschlossenen Folienschlauchstück hergestellt worden sind, ist offenbar
der, daß beim Verbinden der aneinanderliegenden Randbereiche der Innenfutterfolie
in dem gefalteten und aufgerichteten Schachtelzuschnitt wegen der mangelhaften Zugänglichkeit
nicht lösbare Schwierigkeiten auftraten. Auch die Verwendung eines vorgefertigten
in Längsrichtung geschlossenen Folienschlauches wurde nicht Erwägung gezogen, weil
man stets davon ausging, daß das unmittelbar vor der Vereinigung mit den Faltzuschnitten
anzustanzende Innenfutter einlagig angestanzt werden muß. Es hat sich nunmehr herausgestellt,
daß, wie später noch erläutert wird, auch das Anstanzen eines vorgefertigten in Längsrichtung
geschlossenen Folienschlauches in flachgelegter, d.h. zweilagiger Form möglich ist,
ohne daß dadurch die Dichtigkeit leidet oder die definierte Öffnung des angestanzten
Fensterbereiches gefährdet wäre. Erst diese Erkenntnis ermöglichte es, an die vorstehend
angegebene Lösung der Aufgabenstellung zu denken.
[0008] Um Undichtigkeiten, die ungewollt doch am angestanzten Fensteröffnungsbereich des
Innenfutters auftreten, entgegenzuwirken, kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
neben der Verbindung zwischen dem Fensteröffnungsbereich und der Entnahmeöffnung eine
weitere den Fensteröffnungsbereich teilweise oder vollständig einrahmende Verbindung
vorgesehen werden. Diese Verbindung kann durch ein entsprechendes Leimmuster hergestellt
werden, das vor Vereinigung des Schachtelzuschnittes und des Innenfutters auf dem
Schachtelzuschnitt aufgebracht wird.
[0009] Um auch ungewollten Beschädigungen desjenigen Folienwandbereiches des flachgelegten
Folienschlauchstückes entgegenzuwirken, das auf der dem Anstanzwerkzeug abgewandten
Seite liegt, wird ferner vorgeschlagen, daß zwischen dem Folienschlauchstück und dem
Schachtelzuschnitt eine zu der Verbindung zwischen dem Fensteröffnungsbereich und
dem Entnahmeöffnungsbereich in Bezug auf eine beim Flachlegen des Folienschlauchstückes
an diesem entstehende Falzlinie spiegelsymmetrische weitere Verbindung vorgesehen
wird, die einen dem Fensteröffnungsbereich entsprechenden Bereich teilweise oder vollständig
einrahmt.
[0010] Die die Symmetrielinie bildende Falzlinie des Folienschlauchstückes wird in der Regel
nächst einer eine Kante der Faltschachtel bildenden Falzlinie des Schachtelzuschnittes
verlaufen.
[0011] Wenn das Folienschlauchstück innen kunststoffbeschichtet ist, kann die Schlauchform
beispielsweise durch Heißversiegeln von zwei aneinander gelegten parallelen Randbereichen
einer einlagigen Folienbahn hergestellt werden. In diesem Fall werden die die oben
erwähnte Symmetrielinie bildende Falzlinie des Folienschlauchstückes und die heißversiegelten
Randbereiche parallel zueinander verlaufen.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Faltschachtel mit
Klebeverbindungen zwischen dem Schachtelzuschnitt und dem Innenfutter, bei dem die
vorgestanzten Schachtelzuschnitte nacheinander angeliefert und dann mit einem Klebstoffauftrag
versehen werden, bei dem gleichzeitig die Innenfutterfolie angeliefert, dann mit den
die Fensteröffnungsbereiche bildenden Anstanzungen versehen und darauf in Folienstücke
zerschnitten wird, und bei dem danach die Folienstücke mit den Schachtelzuschnitten
zusammengeführt und verklebt werden. Ein derartiges Verfahren zur Herstellung von
Faltschachteln, bei denen das Innenfutter zwar schlauchförmig ausgebildet ist, die
aneinanderliegenden Randbereiche der einlagigen Innenfutterfolie jedoch nicht miteinander
verbunden sind, ist in der DE-PS 31 29 496 der Anmelderin beschrieben.
[0013] Der Erfindung liegt nun weiterhin die Aufgabe zugrunde, das vorstehend beschriebene
Verfahren so zu gestalten, daß damit die Herstellung der oben angegebenen erfindungsgemäßen
Faltschachtel möglich ist.
[0014] Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß die Innenfutterfolie in Form eines flachgelegten
Folienschlauches angeliefert und im wesentlichen nur die eine Schlauchseite zur Bildung
der Fensteröffnungsbeniche angestanzt wird.
[0015] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens. Nach der DE-PS 31 29 496 der Anmelderin ist bekannt eine
Vorrichtung mit einer Anstanzwalze, die mit einem dem Fensteröffnungsbereich entsprechenden
von der Walzenoberfläche hervortretenden Stanzschneidenprofil sowie an ihren Enden
mit Distanzringen (Schmitzringen) versehen ist, und mit einer Gegenwalze, mit welcher
die Distanzringe in Kontakt sind, wobei die anzustanzende Innenfutterfolie zwischen
den Distanzringen durch den von der Anstanzwalze und der Gegenwalze gebildeten Spalt
hindurchgeführt wird.
[0016] Der Erfindung liegt nun weiterhin die Aufgabe zugrunde, die vorstehende beschriebene
Vorrichtung so zu gestalten, daß mit ihr das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
für die erfindungsgemäßen Faltschachteln durchführbar ist.
[0017] Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß bei dem hier durch den Spalt hindurchgeführten
flachgelegten Folienschlauch die Höhe des von der Walzenoberfläche hervortretenden
Stanzschneidenprofils etwa gleich der Dicke der einlagigen Schlauchwand ist und daß
die Höhe der Distanzringe über der Walzenoberfläche etwa gleich der Dicke des flachgelegten
doppellagigen Folienschlauches ist.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0019] Es zeigen:
Figur 1 einen Schachtelzuschnitt der Faltschachtel; ohne Leimauftrag;
Figur 2 den in Figur 1 gezeigten Schachtelzuschnitt; jetzt mit Leimauftrag;
Figur 3 den in Figur 2 gezeigten mit Leimauftrag versehenen Schachtelzuschnitt, jetzt
mit einem aufgeklebten Folienschlauchstück;
Figur 4 das flachgelegte Folienschlauchstück in Frontansicht;
Figur 5 die fertige Faltschachtel mit aufgerissenem Entnahmeöffnungsbereich und daran
haftendem Fensteröffnungsbereich des Innenfutters;
Figur 6 das Vorschub-Abschneide-und Einklebesystem der Vorrichtung;
Figur 7 eine Ansicht VII aus Figur 6;
Figur 8 den Anstanzteil der Vorrichtung in Zusammenwirkung mit einigen der in Figur
6 gezeigten Teile der Vorrichtung;
Figur 9 einen Schnitt IX-IX durch Figur 8;
Figur 1o einen Schnitt X-X durch Figur 8;
Figur 11 einen Schnitt XI-XI durch Figur 8;
Figur 12 einen Ausschnitt aus Figur 10, der einen Teil der Anstanzwalze mit Distanzring sowie der Gegenwalze und dem Stanzschneidenprofil
zeigt.
[0020] Der in Figur 1 gezeigte Schachtelzuschnitt 1o ist mit einem vorgestanzten Entnahmeöffnungsbereich
1oo versehen, der ähnlich dem ist, wie er in der älteren deutschen Patentanmeldung
P 33 o1 999.1 der Anmelderin beschrieben ist. Die gestrichelten Linien des Entnahmeöffnungsbereiches
1oo deuten eine Perforation an, während die durchgezogenen Linien Falzlinien sind.
[0021] Beim Herstellungsverfahren wird der in Figur 1 gezeigte Schachtelzuschnitt 1o mit
Leimmustern versehen. Zu diesen Leimmustern gehören die Leimbalken 1
05, die zur Verbindung der Seitenwände des Schachtelzuschnittes 1o und des noch zu
beschreibenden Folienschlauchstückes dienen. Ferner ist innerhalb des Entnahmeöffnungsbereiches
1oo ein Leimmuster lo2 vorgesehen, das zur Verbindung des Entnahmeöffnungsbereiches
1oo und des noch zu beschreibenden Fensteröffnungsbereiches des Folienschlauchstückes
dient. Weiterhin ist ein nicht vollständiger Leimrahmen 1
01 vorgesehen, der den Entnahmeöffnungsbereich 1oo umgibt. Zu den Leimmustern 1
01 und 102 sind weiterhin an einer Falzlinie lo9 des Schachtelzuschnittes 1
0 gespiegelte Leimmuster 103 und 104 vorgesehen.
[0022] In Figur 3 ist dargestellt, daß auf einen Teil des Schachtelzuschnittes 1o ein zusammengelegtes
Folienschlauchstück 9 aufgelegt ist, das in Figur 4 dargestellt ist. Die Unterseite
des Folienschlauchstückes 9 ist mit einem angestanzten Fensteröffnungsbereich 106
versehen. Der Fensteröffnungsbereich 106 wird durch das Leimmuster 102 (siehe Figur
2) mit dem Entnahmeöffnungsbereich 1oo verbunden. Zwei Ecken des Fensteröffnungsbereiches
106 stehen über den Entnahmeöffnungs
- bereich 1oo seitlich über, sie sind jedoch nicht mit dem Schachtelzuschnitt 1o verklebt.
Daher lösen sich diese Ecken beim Aufreißen des Entnahmeöffnungsbereiches 1
00 leicht und werden von dem verklebten Fensteröffnungsbereich lo6 mitgenommen. Dies
ist in Figur 5, die die fertige aber geöffnete Faltschachtel zeigt, erkennbar. Der
Sinn der überstehenden Ecken des Fensteröffnungsbereiches 106 ist, daß sie sich beim
Wiederverschließen des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo hinter dem Öffnungsrand verhaken
und eine Zuhaltefunktion erfüllen.
[0023] In Fugr 3 erkennt man auch,daß das Leimmuster lo2 innerhalb des Fensteröffnungsbereiches
106 und des Entnahmeöffnungsbereiches 1
00 liegt und damit beide verbindet. Ferner erkennt man, daß das Leimmuster 1
01 den Fensteröffnungsbereich 106 weitgehend einrahmt. Der Rahmen istlediglich oben
unterbrochen, weil andernfalls der dort befindlche Teil des Innenfutters beim öffnen
des Entnahmeöffnungsbereiches 1oo mitgerissen werden würde. Das rahmenförmige Leimmuster
1
01 stellt eine Sicherung gegen eine Verletzung der angestanzten Folienschlauchwand
dar und verhindert bei geöffneter und wiedezverschlossener Faltschachtel, daß das
in der Faltschachtel verpackte Gut durch dien wiederverschlossenen öffnungsspalt entlang
der Anstanzlinie des Fensteröffnungsbereiches 106 zwischen den Folienschlauch 9 und
den Faltschachtel-Karton einrieseln oder einfließen kann.
[0024] Eine vollständige Abdichtung wird bei Verletzung der gegenüberliegenden Wandseite
des Folienschlauchstückes 9 durch das Leimmuster 103 gewährleistet, das als vollständig
geschlossener Rahmen ausgebildet ist. Hinzuweisen ist noch darauf, daß die Falzlinie
lo8 an dem Folienschlauchstück 9 (Figur 4) nächst der Falzlinie lo9 des Schachtelzuschnittes
1
0 (Figur 2) zu liegen kommt und somit ebenfalls eine Symmetrielinie für die beiden
rahmenförmigen Leimmuster 1
01, 1
03 bildet.
[0025] Einen ersten Teil einerVorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens für die Herstellung
der in Figur 5 gezeigten Faltschachtel zeigt die Figur 6. Es handelt sich hierbei
um das Vorschub-Abschneide- und Einklebesystem, ohne Stanzeinheit.
[0026] Eine nicht gezeichnete Rollentransportvorrichtung schiebt einen bereits fertigen,
jedoch flachliegenden Folienschlauch 1 aus Papier über eine Umlenkrolle 2 zwischen
einer Bremsbacke 4 und einem Gegenlager 4a hindurch, weiter über eine Umlenkrolle
3 auf eine Vakuumwalze 5, welche in direkter Antriebsverbindung mit einerMesserwalze
6 steht. Der Antrieb der Vakuumwalze 5 und der Messerwalze 6 ist nicht gezeichnet.
[0027] Eine lose Druckrolle 7 mit Federkraft belastet und auf der Vakuumwalze 5 aufliegend,
gewährleistet den Schlauchkontakt mit der Vakuumwalze 5.
[0028] Entsprechend dem jeweiligen Vorschub des Folienschlauches 1 erfolgt pro Umdrehung
der Vakuumwalze 5 bzw. der Messerwalze 6 ein Vorschub mit einer bestimmten Länge.
Die Vorschublänge ist gleich der Abschnittlänge.
[0029] Es können auch pro Umdrehung mehrere Abschnittlängen erreicht werden, wenn auf der
Messerwalze 6 mehr als zwei Messer 6a angeordnet werden.
[0030] Um eine gleichmäßige Abschnittlängezu gewährleisten, wird die Bremsbacke 4 mittels
Federkraft 8 gegen das Gegenlager 4a gedrückt, so daß ein kurzzeitiger Stop des Folienschlauch-Vorschubes
erfolgt. Während des Stops erfolgt das Abschneiden eines Folienschlauchstückes 9,
welches von der Vakuumwalze 5 festgehalten und auf einen bereits vorher mit einem
Leimmuster versehenen Schachtelzuschnitt 1o gelegt und angedrückt wird. Der Transport
des Schachtelzuschnittes 1o ist nicht dargestellt.
[0031] Figur 7 zeigt einen Grundriß der Vorschubeinheit und den Antrieb für die Bremsbackensteuerung.
[0032] Ein Zahnrad 11, auf der Messerwalze 6 sitzend, überträger über ein Zwischenzahnrad
12 und ein Zahnrad 13 das Drehmoment auf eine Welle 14. Auf der Welle 14 sitzt ein
Nocken 15 , der die Bremsbacke 4 über einen Hebel 4b steuert. Die Zahnräder 11 und
13 sind Wechselräder und müssen je nach Abschnittanzahl pro Walzenumdrehung gewechselt
werden.
[0033] Das Anstanzen der Fensteröffnungsbereiche lo6 erfordert eine angetriebene Anstanzwalze,
die in ihrem Umfang der Folienschlauch-Abschnittlänge entsprechen muß. Es wird eine
Anstanzwalze 16 mit Distanzringen 17, (sog. Schmitzringe) verwendet. Der Abstand der
Distanzringe 17 gegeneinander ist größer als die maximale Breite des flachliegenden
Folienschlauches.
[0034] Eine Druckschraubeneinrichtung 18 bewirkt, daß die Distanzringe 17 ständig auf eine
gehörtete Gegenwalze 19 gedrückt werden, wodurch der nötige Stanzdruck für die Anstanzwalze
16 erzeugt wird.
[0035] Wie man der Figur 12 entnehmen kann, ist die Anstanzwalze 16 mit einem Stanzschneidenprofil
2o versehen, das bis zu einer Höhe h in den zwischen der Anstanzwalze 16 und der Gegenwalze
19 gebildeten Spalt 111 hineinragt. Diese Höhe h ist etwa nur halb so hoch wie der
Durchmesser A des Spaltes 111. Letzterer ist so gewählt, daß er etwa der Dicke eines
flachgelegten Folienschlauches 1 entspricht.
[0036] Die Gegenwalze ist lose auf der vorhandenen Welle 14 gelagert. Die Welle 14 läuft
wegen der Übersetzung der Wechselräder 11 und 13 mit einer Umdrehung pro Folienschlauchstück
9. Die Welle 14 findet außerdem Verwendung als Antrieb für die Anstanzwalze 16 (siehe
Figuren 8 und 9).
[0037] Auf der Welle 14 istein Zahnrad 21 befestigt, welches über ein Zahnrad 22 eine Welle
23 in Drehung versetzt, von der aus über ein weiteres Zahnrad 24 und ein Zahnrad 25
der Antrieb auf die Anstanzwalze 16 erfolgt (siehe Figur 11).
[0038] Auf der Welle 14 ist gleichzeitig noch ein Kulissenpaar 26 gelagert, welches zwei
Kulissensteine 27 trägt, die zur Aufnahme der Anstanzwalze 16 dienen (Figur 1o).
[0039] Die Anstanzwalze 16 kann ungeachtet ihres jeweiligen Durchmessers in die beiden Kulissen
geschoben und mit den Spanneinrichtungen 18 festgesetzt werden.
[0040] Das Kulissenpaar mit der Anstanzwalze 16 und dem Zahnrad 25 kann dann wieder in den
Antrieb des Zahnrades 24, um die Welle 14 eingeschwenkt werden. Eine Spannlasche 28
dient zur Fixierung (siehe Figuren, 8,9,11).
[0041] In Figur 8 ist gezeigt, wie der Folienschlauch 1 durch die Stanzeinrichtung laufen
muß. Er läuft, von einer nicht gezeichneten Transportrolle geschoben, über eine Umlenkrolle
29 zwischen den Distanzringen 17 des Anstanzzylinders 16 über die Gegenwalze 19 auf
die Umlenkrollen 2 und 3 zur Vakuumwalze 5 und wird dort mittels der Messer 6a in
Folienschlauchstücke 9 zerschnitten (siehe Figur 6). Die Stanzung der Fensteröffnungsbereiche
lo6 erfolgt auf der Gegenwalze 19. Der Folienschlauch 1, der zum Zeitpunkt des Stanzens
flach liegt und zweilagig ist, darf nicht durchgestanzt werden. Die untere Schlauchwand
darf höchstens angeritzt werden. Wie dies erreicht wird, wurde im Zusammenhang mit
Figur 12 beschrieben.
1) Faltschachtel mit Innenfutter, wobei der Schachtelzuschnitt einen vorgestanzten
aufreißbaren Entnahmeöffnungsbereich und das Innenfutter einen entsprechenden angestanzten
Fensteröffnungsbereich aufweist und wobei zumindest der Entnahmeöffnungsbereich des
Schachtelzuschnittes und der Fensteröffnungsbereich des Innenfutters durch Verkleben,
Verschweißen, Heißversiegeln oder dgl. miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenfutter von einem Folienschlauchstück (9) gebildet ist, das in Schlauchlängsrichtung
geschlossen ist.
2) Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Verbindung
(102) zwischen dem Fensteröffnungsbereich (106) und der Entnahmeöffnung (loo) eine weitere
den Fensteröffnungsbereich (106) teilweise oder vollständig einrahmende Verbindung (101) vorgesehen ist.
3) Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Folienschlauchstück (9) und dem Schachtelzuschnitt (10) eine zu der Verbindung (lo2) zwischen dem Fensteröffnungsbereich (106) und dem Entnahmeöffnungsbereich (100) in Bezug auf eine beim Flachlegen des Folienschlauchstückes (9) an diesem entstehende
Falzlinie (108) spiegelsymmetrisch weitere Verbindung (103,104) vorgesehen sind, die einen dem
Fensteröffnungsbereich (106) entsprechenden Bereich teilweise oder vollständig einrahmt.
4) Faltschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Symmetrielinie
bildende Falzlinie (108) des Folienschlauchstückes (9) nächst einer eine Kante der
Faltschachtel bildenden Falzlinie (109) des Schachtelzuschnittes (10) verläuft.
5) Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Folienschlauchstück (9) innen kunststoffbeschichtet ist, und daß das Folienschlauchstück
(9) durch Heißversiegeln von zwei aneinandergelegten parallelen Randbereichen (107,109) einer Folienbahn hergestellt ist.
6) Faltschachtel nach Anspruch 3 oder 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Symmetrielinie bildende Falzlinie(108) des Folienschlauchstückes (9) und die heißversiegelten Randbereiche (1o7,1o9) parallel
zueinander verlaufen.
7) Verfahren zum Herstellen einer Faltschachtel mit Klebeverbindungen zwischen dem
Schachtelzuschnitt und dem Innenfutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem die vorgestanzten Schachtelzuschnitte nacheinander angeliefert und dann mit einem
Klebstoffauftrag versehen werden, bei dem gleichzeitig die Innenfutterfolie angeliefert,
dann mit den die Fensteröffnungsbereiche bildenden Anstanzungen versehen und darauf
in Folienstücke zerschnitten wird, und bei dem danach die Folienstücke mit den Schachtelzuschnitten
zusammengeführt und verklebt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfutterfolie
in Form eines flachgelegten Folienschlauches (1) angeliefert und im wesentlichen nur
die eine Schlauchseite zur Bildung der Fensteröffnungsbereiche (106) angestanzt wird.
8) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, mit einer Anstanzwalze,
die mit einem dem Fensteröffnungsbereich entsprechenden von der Walzenoberfläche hervortretenden
Stanzschneidenprofil sowie an ihren Enden mit Distanzringen (Schmitzringen) versehen
ist, und mit einer Gegenwalze, mit welcher die Distanzringe in Kontakt sind, wobei
die anzustanzende Innenfutterfolie zwischen den Distanzringen durch den von der Anstanzwalze
und der Gegenwalze gebildeten Spalt hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem hier durch den Spalt (111) hindurchgeführten flachgelegten Folienschlauch
(1) die Höhe (h) des von der Walzenoberfläche hervortretenden Stanzschneidenprofils
(2o) etwa gleich der Dicke der einlagigen Schlauchwand ist, und daß die Höhe (A) -
der Distanzringe (17) über der Walzenoberfläche etwa gleich der Dicke des flachgelegten
doppellagigen Folienschlauches (1) ist.