[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gießereisandformen, bei
dem eine dosierte Menge Formsand innerhalb eines zeitweilig geschlossenen Raumes über
einem Modell verdichtet wird. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei den bekannten Formherstellungsverfahren erfolgt die Verdichtung des Formsandes
vom Formrücken bzw. von der Formkastenoberkante her zum Modell und zur Teilungsebene
des Modells hin. Neben einem langen Verdichtungsweg und hoher Verdichtungsarbeit bringt
dies den Nachteil einer oft nicht befriedigenden Formverdichtung mit sich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Gießereisandformen zu schaffen, bei denen mit geringer Verdichtingsarbeit
eine optimale Formhärte an der Modellkontur erreicht wird. Die gestellte Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die in den Ansprüchen 1 bis 7 genannten Merkmale gelöst.
[0004] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung zu seiner Durchführung
werden maßgenaue Abgüsse und damit ein gleichbleibendes Gußgewicht erreicht. Aufgrund
der geringen Verdichtungsarbeit und der einfachen Bauweise der Vorrichtung können
Energie-, Investitions- und Wartungskosten eingespart werden.
[0005] Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in den Fig. 1 bis 6 eine erfindungsgemäße Formmaschine in ihren verschiedenen
Stellungen.
[0006] Die Formmaschine besteht im wesentlichen aus einem Hubzylinder 1, an dem sich ein
Modellträger 2 befindet, der verschiedene Modellplatten 3 mit Modellen 4 aufzunehmen
vermag, einem fest und unverschiebbar angeordneten Formraum 5, einem verschiebbaren
Dosierbunker 6 und einem ebenfalls verschiebbaren Preßhaupt 7. Schließlich besitzt
die Formmaschine noch ein Sandmesser 8, durch welches der fertige Formballen auf ein
bestimmtes Maß geschnitten wird. Zur Aufnahme des Formballens dient ein Formkasten
9. Die Modellplatte 3 ist mit einer an ihrem Rand angeordneten Erhebung 10 ausgestattet,
durch die an der Form eine umlaufende Fase gebildet wird. Hierdurch wird vermieden,
daß sich beim Pressen im Formraum ein Sandgrat bildet, der sich negativ auf die Formteilung
auswirken würde. In der Fig. 1 ist die Grund- oder Ruhestellung der Formmaschine dargestellt.
[0007] Die Fig. 2 zeigt die Füllstellung. Der mit Formsand gefüllte Dosierbunker 6 befindet
sich über dem Formraum 5, in welchen er eine bestimmte Menge Formsand abgibt. Hierbei
besteht die Möglichkeit, den Formsand aufzusieben oder über Aeratoren aufgelockert
aufzufüllen. Der Formsand beaufschlagt nun das mit Hilfe des Preßzylinders 1 in den
Formraum 5 hineinbewegte Modell 4.
[0008] Wie in der Fig. 3 dargestellt, fährt nach dem Sandfüllvorgang das Preßhaupt 7 über
den mit Sand gefüllten Formraum 5. In Abweichung von der dargestellten Ausführung
kann auch das Preßhaupt mit einem Wasserkiss en versehen sein oder als ein Vielstempelpreßhaupt
ausgebildet sein. Die Verdichtung des Formsandes erfolgt durch ein schlagartiges Hochfahren
des Preßzylinders 1 gegen das Preßhaupt 7.
[0009] Nach erfolgtem Preßvorgang fahren der Dosierbunker 6 und das Preßhaupt 7 in ihre
Grundstellung zurück. Die Fig. 4 zeigt dies. Anschließend drückt der Preßzylinder
1 die verdichtete Form in eine vorgegebene Position, wo der Formballen mittels des
Sandmessers 8 auf ein bestimmtes Maß geschnitten wird. Dem Sandmesser 8 folgt der
Formkasten 9, der auf den Formraum 5 und den verdichteten Formballen aufgesetzt wird.
[0010] Nun wird, wie die Fig. 5 es zeigt, der Formballen durch eine weitere Aufwärtsbewegung
des Hubzylinders 1 in den Formkasten 9 geschoben und von diesem verklammert. Bei einem
kastenlosen Verfahren wird der Formballen von einem Übernahmeaggregat aufgenommen.
[0011] Der Preßzylinder 1 wird danach aus dem Formraum 5 herausgezogen. Wie die Fig. 6 zeigt,
befindet sich die Formmaschine nun wieder in ihrer Grundstellung. Der Formkasten 9
kann jetzt nach oben abgehoben werden.
1 . Verfahren zur Herstellung von Gießereisandformen, bei dem eine dosierte Menge
Formsand innerhalb eines zeitweilig geschlossenen Raumes über einem Modell verdichtet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung des Formsandes durch das in den
Formsand gepreßte abzuformende Modell (4) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung des Formsandes
von unten nach oben erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgtem
Preßvorgang der Formballen durch ein Sandmesser (8) oder eine Fräse auf ein festgelegtes
Maß zurückgeschnitten und durch eine weitere Aufwärtsbewegung des der Verdichtung
des Formsandes dienenden Preßzylinders (1) in einen Formkasten (9) geschoben und dort
verklammert wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgtem
Preßvorgang der Formballen durch ein Sandmesser (8) oder eine Fräse auf ein festgelegtes
Maß zurückgeschnitten und nach einer weiteren Aufwärtsbewegung des Preßzylinders (1)
von einem Übernahmeaggregat aufgenommen wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen oben und unten offenen Formraum (5), ein den Formraum (5) während des
Verdichtungsvorganges auf einer Seite abschließendes Preßhaupt (7), und einen innerhalb
des Formraumes (5) aus diesem heraus verfahrbaren, einen Modellträger (2) und eine
Modellplatte (3) tragenden Preßzylinder (1).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb eines fest angeordneten
Formraumes (5) ein Dosierbunker (6), das Preßhaupt (7) und eine Fräse oder ein Sandmesser
(8) seitlich verschiebbar angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Modellplatte (3) mit
einer an ihrem Rand angeordneten, eine Fase an der Form bewirkenden Erhebung (10)
ausgestattet ist.