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EP 0 126 911 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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05.12.1984 Patentblatt 1984/49 |
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Anmeldetag: 06.04.1984 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
24.05.1983 DE 8315202 U
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Anmelder: Schmale GmbH. & Co. KG. |
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D-58511 Lüdenscheid (DE) |
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Erfinder: |
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- Schmale, Karl Ernst
D-5880 Lüdenscheid (DE)
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Vertreter: Dörner, Lothar, Dipl.-Ing. |
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Stresemannstrasse 15 58095 Hagen 58095 Hagen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Bandförmiges Werkstück aus Scharnieren |
(57) Bei dem Werkstück sind jeweils zwei benachbarte Scharniere an den Stirnseiten formschlüssig
miteinander verbunden. Jedes Scharnier weist zwei Scharnierlappen (1; 2) auf. An den
aneinanderstoßenden Kanten sind die Scharnierlappen (1; 2) mittels einer Scharnierrolle
(3; 4) und eines Scharnierdrahts schwenkbar miteinander verbunden. Jeder Scharnierlappen
(1; 2) ist mit Eintreibspitzen (11) zur reibschlüssigen Einbringung in mit dem Scharnier schwenkbar zu verbindende
Teile versehen. Entlang den freien Kanten ist jeder Scharnierlappen (1; 2) im wesentlichen
rechtwinklig abgebogen. Die Scharniere sind über eine das Werkstück durchsetzende Spitzenbrücke miteinander
verbunden. In bevorzugter Ausbildung ist die Spitzenbrücke von zwei entlang dem gesamten
Werkstück parallel verlaufenden schmalen Bändern (7; 8) gebildet, von denen das eine
von den Scharnierlappen (1) auf der einen Seite, das andere von den Scharnierlappen
(2) auf der anderen Seite des Werkstücks gehalten ist. Die Spitzenbrücke weist die
Eintreibspitzen (11) abgewinkelt im Bereich des Scharniers auf.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein bandförmiges Werkstück aus Scharnieren, bei dem
jeweils zwei benachbarte Scharniere an den Stirnseiten formschlüssig miteinander verbunden
sind, von denen jedes zwei Scharnierlappen aufweist, die an den aneinanderstoßenden
Kanten mittels einer Scharnierrolle und eines Scharnierdrahts schwenkbar miteinander
verbunden, mit Eintreibspitzen zur reibschlüssigen Einbringung in mit dem Scharnier
schwenkbar zu verbindende Teile versehen und entlang den freien Kanten im wesentlichen
rechtwinklig abgebogen sind.
[0002] Bandförmige Werkstücke der vorgenannten Art sind bekannt (DE-GM 79 25 710). Sie liegen
in der Form eines Streifens oder - wegen der möglichen großen Zahl der Scharniere
pro bandförmigem Werkstück bevorzugt - in der Form einer Rolle vor, bei der spiralförmig
das Werkstück Lage an Lage aufgerollt ist. Die bandförmigen Werkstücke werden mittels
eines Werkzeugs schrittweise einer Anschlagmaschine zugeführt, in der die Scharniere
gleichzeitig abgeschnitten - vereinzelt - und an Deckel und Unterteil eines kastenförmigen
Anschlagguts, z. B. eines Kastens, Etuis oder einer Schachtel aus Holz, Karton oder
Kunststoff, befestigt werden. An dem Deckel wird dabei der eine Scharnierlappen, an
dem Unterteil der andere Scharnierlappen befestigt. Die Scharnierlappen weisen zu
diesem Zweck Eintreibspitzen auf. Durch die abgebogenen freien Kanten weist das einzelne
Scharnier selbst die Form eines deckellosen kästchenförmigen Behälters auf, ist also
besonders verwindungssteif, wie es beispielsweise für größere Behälter, wie Koffer,
Kästen oder dgl., vorteilhaft ist. Bei dem bekannten bandförmigen Werkstück sind die
Eintreibspitzen an den freien Kanten der Scharnierlappen in den abgewinkelten Ebenen
vorgesehen. Das engt die Ausgestaltung des einzelnen Scharniers, seine Verwendbarkeit
bei dem Anschlaggut und die formschlüssige Verbindung der Scharniere an den Stirnseiten
untereinander zu dem Werkstück ein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bandförmiges Werkstück der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die Eintreibspitzen innerhalb des Scharniers unabhängig
von der Ausgestaltung der Scharnierlappen anzuordnen sind. Gemäß der Erfindung wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Scharniere über eine das Werkstück durchsetzende
Spitzenbrücke miteinander verbunden sind, die die Eintreibspitzen abgewinkelt im Bereich
des Scharniers aufweist. In Weiterbildung der Erfindung ist die Spitzenbrücke von
zwei entlang dem gesamten Werkstück parallel verlaufenden schmalen Bändern gebildet,
von denen das eine von den Scharnierlappen auf der einen Seite, das andere von den
Scharnierlappen auf der anderen Seite des Werkstücks gehalten ist.
[0004] Bei der Erfindung ist die Spitzenbrücke ein von den Scharnierlappen konstruktiv selbstständiges,
von diesen formschlüssig gehaltenes Teil. Das macht es möglich, das einzelne Scharnier
unabhängig von der Lage der Eintreibspitzen nur den Notwendigkeiten des Anschlagguts
anzupassen. Außerdem vereinfacht es die Zusammenfügung der einzelnen Scharniere zu
dem Werkstück und deren Vereinzeln in der Anschlagmaschine.
[0005] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Ansicht eines Ausschnitts aus einem bandförmigen Werkstück;
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Ausschnitts.
[0006] Jedes bandförmige Werkstück besteht aus einer Vielzahl von Scharnieren, von denen
in der Zeichnung jeweils nur drei Scharniere dargestellt sind. An beiden Seiten der
dargestellten Scharniere ist also das bandförmige Werkstück theoretisch endlos fortgesetzt.
Dieses bandförmige Werkstück wird - wie eingangs beschrieben - zu Streifen oder Rollen
zusammengefaßt, aufbewahrt, transportiert und mittels eines Werkzeugs in einer Anschlagmaschine
vereinzelt und an behälterförmiges Anschlaggut angeschlagen.
[0007] Jedes Scharnier besteht aus zwei Scharnierlappen 1 und 2. An den einander zugewandten
Seitenkanten ist der Scharnierlappen 1 als Rolle 3, der Scharnierlappen 2 als Rolle
4 ausgebildet. Die Rollen 3 und 4 greifen kammartig ineinander und sind von einem
in der Zeichnung nicht sichtbaren Scharnierdraht durchsetzt. Die Rollen 3 und 4 bilden
mit dem Scharnierdraht je ein Scharniergelenk. Entlang den anderen Kanten sind die
Scharnierlappen 1 und 2 im wesentlichen rechtwinklig abgebogen; es entstehen Stirnflächen
5 und Seitenflächen 6.
[0008] Die einzelnen Scharniere sind über eine das Werkstück durchsetzende Spitzenbrücke
miteinander verbunden. Die Spitzenbrücke ist von zwei entlang dem gesamten Werkstück
parallel verlaufenden schmalen Bändern 7, 8 gebildet. Das eine Band 7 ist von den
Scharnierlappen 1 auf der einen Seite, das Band 8 von den Scharnierlappen 2 auf der
anderen Seite des Werkstücks gehalten. Zu diesem Zweck weisen die Scharnierlappen
1 und 2 im Anschluß an ihre Stirnflächen 5 von den Seitenflächen 6 ausgehende nach
innen verlaufende Zungen 9 auf. Mit den Zungen 9 sind die Bänder 7 oder 8 von innen
gegen die Scharnierlappen 1 und 2 gedrückt. Aus den Bändern 7 und 8 sind Eintreibspitzen
11 herausgedrückt. Die Eintreibspitzen 11 sind aus den Bändern 7 und 8 ausgestoßen
und abgewinkelt. Die Eintreibspitzen 11 befinden sich innerhalb des einzelnen Scharniers
im Abstand von den Stirnflächen 5 und den Seitenflächen 6. Im Ausführungsbeispiel
haben die Eintreibspitzen die Form von Spitzen nach Art gleichschenkliger spitzwinkliger
Dreiecke. Andere Ausgestaltungen, z. B. stiftartige oder an den freien Enden widerhakenartige
Eintreibspitzen, sind verwendbar. Die Eintreibspitzen 11 können statt/Längs- in Querrichtung
ausgespart sein. Statt zweier Eintreibspitzen 11 pro Scharnierlappen 1 oder 2 können
mehr Eintreibspitzen notwendig sein. Allgemein sind die Eintreibspitzen in Ausgestaltung,
Anordnung und Zahl dem Anschlaggut anzupassen.
[0009] Jedes Band 7 oder 8 weist zwischen den Stirnflächen 5 jedes Scharnierlappens 1 oder
2 eine Breite auf, die geringer ist als die kleinste Breite des Scharnierlappens.
In dem die Stirnflächen 5 durchsetzenden Teil sowie in dem Teil zwischen den Scharnierlappen
1 oder 2 weist jedes der Bänder zumindest an einer Längskante, im Ausführungsbeispiel
an der jeweils äußeren Längskante, unter Bildung je eines Anschlags 12 für jeden der
in Längsrichtung benachbarten Scharnierlappen 1 oder 2 eine Ausnehmung 13 auf. Auf
diese Weise ist jedes Scharnier in Längsrichtung des Werkstücks durch die Spitzenbrücke
fixiert. Da nicht ein Scharnierdraht, sondern nur ein schmales Stück der Bänder 7,
8 abgetrennt werden muß, ist auch der Anschlagvorgang vereinfacht.
1. Bandförmiges Werkstück aus Scharnieren, bei dem jeweils zwei benachbarte Scharniere
an den Stirnseiten formschlüssig miteinander verbunden sind, von denen jedes zwei
Scharnierlappen (1; 2) aufweist, die an den aneinanderstoßenden Kanten mittels einer
Scharnierrolle (3; 4) und eines Scharnierdrahts schwenkbar miteinander verbunden,
mit Eintreibspitzen (11) zur reibschlüssigen Einbringung in mit dem Scharnier schwenkbar
zu verbindende Teile versehen und entlang den freien Kanten im wesentlichen rechtwinklig
abgebogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniere über eine das Werkstück
durchsetzende Spitzenbrücke miteinander verbunden sind, die die Eintreibspitzen (11)
abgewinkelt im Bereich des Scharniers aufweist.
2. Werkstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzenbrücke von zwei
entlang dem gesamten Werkstück parallel verlaufenden schmalen Bändern (7; 8) gebildet
ist, von denen das eine von den Scharnierlappen (1) auf der einen Seite, das andere
von den Scharnierlappen (2) auf der anderen Seite des Werkstücks gehalten ist.
3. Werkstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintreibspitzen
(11) aus den die Spitzenbrücke bildenden Bändern (7; 8) ausgestoßen und abgewinkelt
sind.
4. Werkstück nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Band (7; 8)
innerhalb jedes Scharniers von mindestens zwei an den Scharnierlappen (1; 2) befestigten
Zungen (9) gehalten ist.
5. Werkstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Band (7; 8) zwischen
den Stirnflächen (5) jedes Scharnierlappens (1; 2) eine Breite geringer als die kleinste
Breite des Scharnierlappens aufweist und in dem die Stirnfläche durchsetzenden sowie
in dem Teil zwischen den Scharnierlappen zumindest an einer Längskante unter Bildung
je eines Anschlags (12) für jeden der in Längsrichtung benachbarten Scharnierlappen
verengt ausgeführt ist.
