[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sekundärluftzuführung an eine
abzugseitige Partie eines Verbrennungsraumes mit einer Verbrennungszone, bei welchem
an der Partie-Peripherie Sekundärluft dem Raum zugeführt wird, einen Sekundärlufteinlass
zur Ausführung des Verfahrens sowie eine Verwendung des Verfahrens an einer Müllverbrennungsanlage.
[0002] Es sind derartige Verfahren bekannt, beispielsweise bei Müllverbrennungsanlagen,
bei welchen Sekundärluft an bezüglich einer Verbrennungszone abzugseitigen Raumpartien,
beispielsweise mittels Düsen, eingeblasen wird. Die Primärluft wird durch einen das
Brenngut tragenden Rost in der Verbrennungszone zugeführt. Dabei sind des öftern die
Wandungen des Verbrennungsraumes und insbe
- sondere der erwähnten abzugseitigen Partie, mit entsprechenden Rohrleitungen versehen,
als Dampfkessel ausgebildet. Trotz der auf bekannte Art und Weise zugeführten Sekundärluft
stellt die Verbrennung der aufsteigenden Gase grosse Probleme, indem eine unvollständige
Verbrennung zu Korrosionsproblemen und Verschlackungsproblemen, insbesondere von Kesselrohren
und generell der Verbrennungsraumwandung, führt. Ganz generell ist bei derartigen
Verbrennungen nicht nur der Brenngutverbrennung, sondern auch der entstehenden Rauchgase
grösste Aufmerksamkeit zu schenken.
[0003] Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel ein Verfahren eingangs genannter Art
so weiterzubilden, dass eine optimale Rauchgasverbrennung unter minimaler Beeinträchtigung
der Verbrennungsraumwände erfolgt.
[0004] Dies wird dadurch erreicht, dass man an der Peripherie Sekundärluft in mindestens
zwei Richtungen zuführt, wobei die eine eine mit Bezug auf eine Partie-Längsachse
grössere Axialkomponente gegen die Verbrennungszone hin aufweist als die andere.
[0005] Durch Zuführen der Sekundärluft in Richtung mit grösserer Axialkomponente werden
Rauchgase und Feuer von der Verbrennungsraumwandung in eine resultierende heisse Kernzone
abgedrängt, in der, durchmischt mit Sekundärluft, alle unverbrannten Gase während
ihres Abzugweges verbrennen, dabei jedoch nicht mit der Verbrennungsraumwandung in
Kontakt treten. Zwischen der heissen Kernzone und den Verbrennungsraumwänden entsteht
eine heisse, sauerstoffreiche Zone, welche einerseits einen guten Wärmeübergang, insbesondere
wichtig für den Betrieb eines Dampfkessels, und anderseits einen guten Korrosionsschutz
der Wände ergibt. Da jedoch das Zusammendrängen der Verbrennungsgase mittels eines
Sekundärluftmantels in der erwähnten achsialen Richtung die Gefahr in sich birgt,
dass diese Gase gerade gegen die Verbrennungsraumwände zurückschlagen, womit wiederum
Verschlackung auftreten würde, wird wie erwähnt vorgeschlagen, dass zusätzlich Sekundärluft
in einer zweiten Richtung zugeführt wird, mit einer geringeren Axialkomponente gegen
die Verbrennungszone hin.
[0006] Damit sich die beiden Sekundärluftzuführungen gegenseitig nicht beeinträchtigen,
wird vorgeschlagen, dass man die Zufuhr mit grösserer Axialrichtungskomponente näher
an der Verbrennungszone vornimmt als die Zufuhr in anderer Richtung.
[0007] An einer abzugseitigen Partie eines Verbrennungsraumes mit einer bezüglich der Partielängsachse
nahezu senkrechten Bodenpartie für das Brenngut in der Verbrennungszone wird vorgeschlagen,
dass man die Zufuhr mit grösserer Axialrichtungskomponente mindestens nahezu senkrecht
zur Bodenpartie wählt, womit praktisch ein zylinderartiger Sekundärluftmantel zwischen
die Verbrennungsgase und die Verbrennungsraumwände gelegt wird. Dies unabhängig von
einer möglichen achsialen Konizität des Verbrennungsraumes. Anderseits ist es aber
auch möglich, dass man die Zufuhr mit grösserer Axialrichtungskomponente mindestens
nahezu parallel zur Mantellinienrichtung der Peripherie wählt, womit insbesondere
bei konischen Raumwandungen der erwähnte Sekundärluftmantel unmittelbar im Wandungsbereich
erzeugt wird.
[0008] In manchen Fällen ist es angezeigt, den Gasrückschlag gegen die Wandung zusätzlich
dadurch zu verhindern, dass man Sekundärluft in einer weiteren Richtung zu-. führt,
mit einer bezüglich der zwei Richtungen kleineren Axialkomponente gegen die Verbrennungszone
hin. Man kann sich den Effekt der Sekundärluftzufuhr mit kleineren Axialkomponenten
so vorstellen, dass der mit der Sekundärluft grösster Axialrichtungskomponente vorerst
erzeugte Kern in Abzugrichtung zusammengehalten wird, wobei gleichzeitig eine optimale
Durchmischung erzielt wird. Vorzugsweise führt man diese Sekundärluft,verteilt in
mindestens einer Querschnittsebene der Peripherie zu, zur Erzeugung eines am Wandungsumfang
regelmässig verteilten Sekundärluftmantels. Je nach Auslegung der Verbrennungsanlage
wird jedoch diese Sekundärluftzufuhr in verschiedenen übereinander liegenden Querschnittsebenen
vorgenommen.
[0009] Ein Sekundärlufteinlass zur Ausführung des Verfahrens zeichnet sich durch eine Luftstromaufteilanordnung
aus. Sie umfasst dabei vorzugsweise einen Zuführkanal sowie mindestens einen vorzugsweise
plattenförmigen, den Kanal unverteilend in diesen einragenden Teiler, wobei mindestens
eine Kanalwandendpartie vorzugsweise plattenförmig mit einer Teilerendpartie einen
Austritt in der einen Richtung bilden, die Teilerendpartie anderseits Teil eines Austritts
in anderer Richtung bildet. Diese Ausbildung des Sekundärlufteinlasses ermöglicht
eine einfache, optimal mit Verbrennungsraumwänden zu kombinierende Struktur, wobei
die Ausbildung in bevorzugter Art und Weise mit einem plattenförmigen Teiler und einer
plattenförmigen Kanalwandendpartie auch eine optimale Sekundärluftverteilung in radialer
Verbrennungsraumrichtung ermöglicht. Selbstverständlich kann jedoch die Luftstromaufteilanordnung
auch durch eine Mehrzahl entsprechend gerichteter, herkömmlicher Düsen realisiert
sein.
[0010] Zur gezielten Ausrichtung der Sekundärluftzufuhr wird dabei vorzugsweise mindestens
die eine Kanalwandendpartie umgebogen, ebenso die Teilerendpartie, wobei bezüglich
einer Kanallängsachse die Kanalwandendpartie weniger, die Teilerendpartie mehr umgebogen
ist, so dass letztere mit der Kanalwandendpartie einen Austritt in mit Bezug auf diese
Achse kleinerem sowie mit einem weiteren Wandungsteil einen Austritt mit diesbezüglich
grösserem Richtungswinkel festlegt. Dadurch wird der Teiler und insbesondere dessen
Endpartie als Teil der Austritte für beide Richtungen verwendet; der eine Austritt
entsteht zwischen Teilerendpartie und Kanalwandendpartie, der zweite zwischen Teilerendpartie
und allenfalls einer weiteren Kanalwandendpartie oder direkt der Verbrennungsraumwandung.
[0011] Zur Erzeugung eines weiteren Sekundärluftstromes in dritter Richtung wird vorgeschlagen,
dass im Umbiegebereich der Kanalwandendpartie eine Durchtrittöffnung vorgesehen ist,
bezüglich der Kanalachse einen kleineren Winkel einschliessend als die Kanalwandendpartie.
Damit wird die zwischen Teiler und Kanalwand- endpartie ausströmende Luft nochmals
durch die nun ebenfalls als Teiler wirkende Kanalwandendpartie aufgeteilt und strömt
in einer dritten Richtung aus.
[0012] Je nach Einsatz kann auch eine Luftaufteilanordnung vorgesehen werden, die einen
Zuführkanal umfasst, wobei in dessen Austrittsbereich mindestens eine Partie der Kanalwandung
doppelwandig ausgeführt ist, wobei in der inneren Wandung, und allenfalls der äusseren,
eine Durchtritts- allenfalls Austrittsöffnung für die Sekundärluft vorgesehen ist.
Eine Oeffnung in der inneren Wandung ermöglicht einen Luftaustritt vom Kanalinnenraum
in den Kanalzwischenraum und damit eine entsprechende Luftstromkomponentenrichtung,
wobei die allenfalls vorgesehene zusätzliche Oeffnung in der äusseren Kanalwandung
für Austritt der Sekundärluft in dritter Richtung sorgt. Vorzugsweise werden bei allen
Ausführungsvarianten das Aufteilverhältnis durch variable Positionierung mindestens
eines Teilers in einem Zuführkanal eingestellt, beispielsweise durch Einsatz unterschiedlich
dimensionierter Distanzhalterungen für den Teiler.
[0013] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Verbrennungsraumwandung, mit einem erfindungsgemässen
Sekundärlufteinlass,
Fig. 2 eine Darstellung analog zu Fig. 1 an einem doppelwandigen Wandabschnitt,
Fig. 3 eine Darstellung analog zu Fig. 1 mit einer weiteren Sekundärluftzufuhrvariante
zum erfindungsgemässen Sekundärlufteinlass,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform, dargestellt analog zu Fig. 1 der Sekundärluftzuführung,
Fig. 5 einen Schnitt durch eine als Kesselraumwand ausgebildete Wandung mit dem erfindungsgemässen
Sekundärlufteinlass,
Fig. 6 eine schematische Längsschnitt-Darstellung einer Müllverbrennungsanlage mit
erfindungsgemässer Sekundärluftzufuhr,
Fig. 7 eine Querschnitt-Darstellung durch einen Verbrennungsraum mit erfindungsgemässen
Sekundärlufteinlässen in zwei Verbrennungsraumebenen.
[0015] In Fig. 1 ist eine Teilansicht eines Querschnittes eines Verbrennungsraumes 1 dargestellt,
in dessen unterem Teil, der Verbrennungszone 3, ein Rost 5 für die Aufnahme eines
Brenngutes, wie Müll 7, vorgesehen ist. In der Seitenwandung 9 des Verbrennungsraumes
1 ist radial einragend mindestens ein Sekundärluftzuführkanal 11 vorgesehen, der durch
die Wand 9 hindurchragt und an den, gegen oben, beispielsweise eine keramische Filzschicht
13 anschliesst. Der Kanal 11 mündet in eine bezüglich der eigentlichen Verbrennungszone
3 abzugseitig gelegene Verbrennungsraumpartie 15. Eine obere Berandungsplatte 17 des
Sekundärluftzuführkanals 11, vorzugsweise aus Chromnickelstahl, ist gegen die Verbrennungszone
3 hin umgebogen. Ausmündungsseitig ist der Sekundärluftzuführkanal 11 im weiteren
durch eine Teilerplatte 19 in einen oberen Kanal 21a und einen unteren 21b unterteilt,
wobei die Teilerplatte 19 auf der Höhe der Kanalausmündung in den Verbrennungsraum
praktisch rechtwinklig umgebogen ist, jedoch mit Abstand bezüglich der Wand 9, letzterer
entlang nach unten ragt. Unten ist der Sekundärluftzuführkanal 11 durch die Wandung
9 begrenzt, beispielsweise mit einer Deckplatte 23 belegt. Mittels Distanzhalterungen
25 ist darauf die Teilerplatte 19 fixiert, wobei eine weitere Distanzhalterung 27
sie gegen die obere Kanalberandungsplatte 17 abstützt.
[0016] In der Umbiegezone der oberen Kanalplatte 17 weist letztere eine Austrittsöffnung
29 auf. Wie mit Pfeilen angedeutet, wird der durch den Sekundärluftzuführkanal 11
zugeführte Luftstrom an der Teilerplatte 19 in den oberen 21a und unteren 21b Kanal
aufgeteilt, je nach Dimensionierung der Distanzhalterungen 25 und 27, die entsprechend
den Erfordernissen gewählt wird. Der Luftstrom im unteren Kanal 21b streicht bei Austritt
entlang der Wandung 9 nach unten gegen die Verbrennungszone 3 und bewirkt so, wie
bei 31 angedeutet, eine Zentrierung der aufsteigenden Rauchgase um eine bei A angedeutete
Verbrennungsraumachse. Der Luftstrom, der aus dem oberen Kanal 21a streicht, und ebenso
der Luftstrom, der in dritter Richtung aus der Austrittsöffnung 29, als dritter Kanal
wirkend, austritt, verhindert ein Zurückschlagen der Rauchgase 31 an die Wandung 9
im Bereich des Sekundärlufteinlasses. Vorzugsweise werden radial, auf gleicher Höhe
um den Verbrennungsraum 1 herum verteilt, mehrere der dargestellten Sekundärlufteinlässe
vorgesehen, um eine symmetrische, gleichmässige Kernzone der Gase 31 zu erzeugen.
[0017] In Fig. 2, bei welcher mit Bezug auf Fig. 1 sich entsprechende Teile mit den gleichen
Positionszeichen versehen sind, ist die Wandung 9 im Bereich zwischen Verbrennungszone
3 und Partie 15 des Verbrennungsraumes mit den Sekundärlufteinlässen als Doppelwand
ausgeführt. Die Sekundärluft wird auf Höhe der Verbrennungszone 3 in einen Wandungszwischenraum
33 geführt, streicht dort entlang der Innenwandung 9a und der Aussenwandung 9b, beide
vorzugsweise mit Stahlplatten 23a, 23b belegt, nach oben, hin zum radial gegen den
Verbrennungsraum 1 einragenden, bereits beschriebenen Sekundärlufteinlass. Die den
Zwischenraum 33 begrenzende Seite der Innenwand 9a ist dabei vorzugsweise mit oberflächenvergrössernden
Rippen 35 versehen. Bei dieser Anordnung ist durch Wirkung des Zwischenraumes 33 mit
den Rippen 35 eine optimale Kühlung der dem Verbrennungsraum 1 zugekehrten Innenwandpartie
9a sichergestellt. Zudem wird die zugeführte Sekundärluft auf Höhe der Verbrennungszone
3 vorgewärmt, so dass sie aus den Kanälen 29, 21a und 21b vorgewärmt austritt, was
wiederum die Rauchgasverbrennung günstig beeinflusst.
[0018] In Fig. 3 ist wiederum der erfindungsgemässe Sekun- därlufteinlass, hier als Ganzes
mit 37 bezeichnet, dargestellt. Zur Verringerung der Abstrahlungsverluste nach aussen,
beispielsweise in eine Gebäudewandung 39, wird die Sekundärluft erst durch eine Zuführleitung
41 im Bereiche des Sekundärlufteinlasses 37 durch die Gebäudewandung 39 geführt. Die
Leitung 41 mündet darauf in eine der Wandung 39 entlang nach unten verlaufende Luftzufuhr-
und Isolationskammer 43, welche im Bereich der Verbrennungszone 3 radial nach innen
in eine nach oben führende, schliesslich in den Sekundärlufteinlass 37 einmündende,
innere Kammer 45 mündet. Die die innere Kammer 45 vom Verbrennungsraum 1 trennende
Wand besteht vorzugsweise aus einem keramischen Material und ist an der der Kammer
45 zugekehrten Seite mit einer Stahlplatte 47 belegt. Es sind, wie bereits in Fig.
2 beschrieben, auch hier oberflächenvergrössernde Längsrippen 35 vorgesehen. Die Trennwand
zwischen Isolationskammer 43 und nach oben verlaufender Kammer 45 wird durch eine
Stahlplatte 49 gebildet, wobei auch die die Isolationskammer 43 begrenzende Seite
der Wandung 39 mit einer Stahlverkleidung 51 versehen ist. Der Luftstrom in dieser
Anordnung ist wiederum mit Pfeilen angedeutet. Diese Wandstruktur ergibt eine optimale
Isolation des Verbrennungsraumes 1 gegen die Wandung, z.B. die Gebäudewandung 39,
wobei wiederum die Sekundärluft auf ihrem Wege durch die Kammern 43, 45 zum Sekundärluft-
einlass 37 sukzessive erwärmt wird.
[0019] Gemäss Fig. 4 mündet eine Zuführleitung 53 in eine erste Kammer 55 ein. Verbrennungszonenseitig
mündet die Kammer 55 gegen den Verbrennungsraum 1 hin in eine weitere Kammer 57, die
sich entlang der Kammer 55 nach oben, dann wiederum radial zur dem Verbrennungsraum
1 abgekehrten Partie der Kammer 55 erstreckt, schliesslich wieder axial nach oben
verläuft und dort in den Sekundärlufteinlass 37 mündet. Die Struktur der Kammern 55,
57 besteht aus Stahlplatten, ist auf einem Fundamentteil 59 der Verbrennungsanlage
abgestützt, wobei beide Kammern 55, 57 so dimensioniert sind, dass sie auch radial
die ganze Breite der Verbrennungswand 9 einnehmen. Die dem Verbrennungsraum zugekehrte
Begrenzungsplatte der Kammer 57 bildet gleichzeitig in ihrem Bereich die innere Verbrennungsraumwandpartie
und ist, in der Kammer 57 mit oberflächenvergrössernden Rippen 35 versehen. Die Kammern
55, 57, ebenso wie allenfalls mehrere Zuführkanäle 11, die Sekundärlufteinlässe 37
mit den Austritt bildenden Platten 17, 19 sind je nach Erfordernissen in radialer
Richtung ausgedehnt. Dies wird insbesondere aus der im weiteren zu beschreibenden
Fig. 6 ersichtlich.
[0020] In allen anhand der Figuren 1 bis 4 dargestellten Sekundärlufteinlässen wird die
Luftverteilung in die erfindungsgemässen, unterschiedlichen Austrittsrichtungen durch
entsprechende Umbiegung einerseits einer Zuführkanalaussenwandpartie 17 und anderseits
der Teilerplatte 19 mit Bezug auf eine Zuführkanalachse B bewirkt.
[0021] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsvariante eines Sekundärlufteinlasses in einen
Vrbrennungsraum 1 dargestellt, dessen Wandung 9 als Dampfkesselwand mit Dampfrohren
10 versehen ist. Eine Sekundärluftzuführung 59 tritt zwischen den Dampfrohren 10 durch
und mündet verbrennungsraumseitig in einen radial mehr oder weniger ausgedehnten Zuführkanal
12 ein. Der Zuführkanal 12, aus Stahlplatten gebildet, läuft, wie erwähnt, radial,
d.h. parallel zum Rost 5 entlang der Wand 9, wobei insbesondere seine obere und seitliche,
dem Verbrennungsraum 1 zugekehrte Fläche mit einem Keramikbelag 61 geschützt sind.
Auf seiner der Verbrennungszone 3 zugekehrten Seite weist der Kanal 12 eine vorzugsweise
ebenfalls radial mehr oder weniger ausgedehnte Austrittsöffnung auf, einerseits gebildet
durch eine auf Abstand parallel zu den Dampfrohren 10 nach unten geführte Kanalwandendpartie
63, plattenförmig, anderseits zur Bildung eines ersten stutzenförmigen Austrittes
65 in Richtung der Achsen der Dampfrohre 10, durch eine zweite, vorzugsweise dicker
dimensionierte Stahlplatte 67, die verbrennungsraumseitige Berandung des Austrittes
65 bildend. Hierzu ist die Platte 67 L-förmig abgewinkelt, wobei ihr kürzerer L-Schenkel
an der verbrennungszonenseitigen Partie des Kanals 12 befestigt ist. Zur Bildung eines
zweiten Austrittes 69 ist die Platte 67 unmittelbar im Bereich ihrer Knickung resp.
ihrer Befestigung am Kanal 12 mit einer Durchbrechung 71 versehen, die, mit einer
Ausrichtungskomponente axial gegen die Verbrennungszone 3 hin, den Sekundärluft- übertritt
aus der Anfangszone des Austrittes 65 in den durch die Platte 67 und eine zweite,
ihr bezüglich auf Abstand gehaltene, verbrennungsraumseitige Platte 73, gebildeten
zweiten Austritt 69 ermöglicht. Die verbrennungsraumseitige Platte 73 ist in ihrem
verbrennungszonenzugekehrten Endabschnitt gegen die Verbrennungsraumachse A hin aufgeknickt,
womit der Austritt 69 mit Bezug auf den Austritt 65 eine reduzierte Axialkomponente
in Richtung zur Verbrennungszone 3 hin aufweist. Die verbrennungsraumseitige Platte
73 ist ebenfalls L-förmig ausgebildet und liegt mit ihrem einen L-Schenkel an der
verbrennungszonenseitigen Wandung des Kanals 12 an, wobei sie in ihrem Abknickungsbereich
eine Durchbrechung 75 aufweist, radial den Austritt 69 mit dem Verbrennungsraum 1
verbindend. Damit wird ein weiterer Austritt für die Sekundärluft, nun in praktisch
radialer Richtung, realisiert. Die Strömungsrichtungen der Sekundärluft sind wiederum
mit Pfeilen dargestellt. Bei dieser Ausführungsvariante ist die Endpartie resp. Austrittspartie
des Zuführkanals 12 mit den Platten 67 und 73 doppelwandig ausgebildet, wobei entsprechend
vorgesehene Durchbrechungen 71 für die Sekundärluftaufteilung sorgen.
[0022] In Fig. 6 ist schematisch ein Längsschnitt durch eine mit erfindungsgemässen Sekundärlufteinlässen
versehene Verbrennungsanlage dargestellt. Auf einem treppenförmig abgestuften Rost
5 liegt das Verbrennungsgut 7, welches mittels einer Schüranordnung 77 aus einer Einlasszone
79 in eine Auswurfzone 81 geschoben werden kann. Das Verbrennungsgut, beispielsweise
Müll, wird durch ein Einlassrohr 83 eingeschüttet und mit der Schürvorrichtung 77
auf die erste Roststufe geschoben. Das auf der ersten Roststufe 5 vorverbrannte Brenngut
wird durch die Rostbewegung in bekannter Art und Weise zur Weiterverbrennung auf die
nächstfolgenden Stufen gefördert. Parallel zu den Roststufen ist in der Verbrennungsraumwandung
9 je eine Mehrzahl Sekundärlufteinlässe 37 angeordnet, ausgebildet wie anhand der
Fig. 1 bis 4 beschrieben. Oberhalb einer ersten Sekundärlufteinlassreihe 85 ist an
jeder Roststufe eine zweite Sekundärlufteinlassreihe 87 vorgesehen. Oberhalb der zweiten
Sekundärlufteinlassreihe 87 sind im weiteren sekundärlufteinblasende Düsen 89 vorgesehen,
ebenfalls zur Zentrierung des nicht dargestellten Rauchgaskerns, deren Korrosionsschutz
durch bei 91 schematisch dargestellte, erfindungsgemässe Sekundärlufteinlässe sichergestellt
ist.
[0023] Wie aus Fig. 7 ersichtlich, die einen Querschnitt durch den Verbrennungsraum 1 darstellt,
ist es durchaus möglich, erfindungsgemässe Sekundärlufteinlässe 37 in einer ersten
Querschnittsebene mit vornehmlich axial gegen die Verbrennungszone 3 hin gerichteten
Austrittsrichtungen vorzusehen, in einer darüberliegenden Querschnittsebene mit vornehmlich
in Austrittsrichtung gerichteten Austrittsrichtungen. Damit wird auch oberhalb der
oberen Sekundärlufteinlässe 37, mit den nach oben der Verbrennungsraumwandung 9 entlang
gerichteten Sekundärluftkomponenten, einerseits ein Wandschutz erzielt, anderseits
eine weitere Durchmischung und Verbrennung in der aufsteigenden Rauchgaskernzone.
[0024] Mit dem anhand verschiedener Aufbau- und Einsatzbeispiele dargestellten Sekundärlufteinlass
wird das Konzept des erfindungsgemässen Verfahrens realisiert, durch welches eine
optimale Rauchgasverbrennung auf dem Austrittsweg erzielt wird und zudem, durch Abdrängen
der Gase in eine Kernzone, ein optimaler Wandschutz.
[0025] Die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten und Einbaumöglichkeiten des erfindungsgemässen
Konzepts wurde anhand der Auswahl gemäss Fig. 1 bis 7 dargelegt.
1. Verfahren zur Sekundärluftzuführung an eine abzugseitige Partie eines Verbrennungsraumes
mit einer Verbrennungszone, bei welchem an der Partie-Peripherie Sekundärluft dem
Raum zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass man an der Peripherie (9) Sekundärluft
in mindestens zwei Richtungen (21a, 21b) zuführt, wobei die eine eine mit Bezug auf
eine Partie-Längsachse (A) grössere Axialkomponente gegen die Verbrennungszone (3)
hin aufweist als die andere.
2. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass man die Zufuhr mit grösserer Axialrichtungs- Komponente näher
an der Verbrennungszone (3) vornimmt als die Zufuhr in anderer Richtung.
3. Verfahren an einer abzugseitigen Partie eines Verbrennungsraumes mit einer bezüglich
der Achse (A) nahezu senkrechten Bodenpartie (5) für das Brenngut (7) in der Verbrennungszone
(3), nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Zufuhr mit grösserer Axialrichtungs-Komponente mindestens nahezu senkrecht
zur Bodenpartie wählt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass man die Zufuhr mit grösserer Axialrichtungs- Komponente mindestens
nahezu parallel zur Mantellinienrichtung Peripherie (9) wählt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass man Sekundärluft in einer weiteren Richtung (29) zuführt, mit
einer bezüglich der zwei Richtungen kleineren Axialkomponente gegen die Verbrennungszone
hin.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass man die Sekundärluft verteilt, in mindestens einer Querschnittsebene
(85, 87) an der Peripherie (19) zuführt.
7. Sekundärluft-Einlass zur Ausführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftstrom-Aufteilanordnung (11, 19, 17;
12, 63, 67, 73) vorgesehen ist.
8. Sekundärluft-Einlass nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilanordnung einen Zuführkanal (11) umfasst,
sowie mindestens einen, vorzugsweise plattenförmigen, den Kanal unterteilend in diesen
einragenden Teiler, (19) wobei mindestens eine Kanalwandendpartie, (17) vorzugsweise
plattenförmig, mit einer Teilerendpartie einen Austritt (21a) in der einen Richtung
bilden, die Teilerendpartie (19) andererseits Teil eines Austritts (21b) in anderer
Richtung bildet.
9. Sekundärluft-Einlass nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die eine Kanalwand- Endpartie (17) umgebogen
ist, ebenso die Teilerendpartie, (19), wobei bezüglich einer Kanalachse (B) die Kanalwandendpartie (17) weniger, die Teilerendpartie
(19) mehr umgebogen sind, so dass letztere einen Austritt in mit Bezug auf diese Achse
(B) kleinerem, die Teilerendpartie die eine Wandung eines Austritts mit diesbezüglich
grösserem Richtungswinkel festlegen.
10. Sekundärluft-Einlass nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass im Um- - biegebereich der Kanalwand-Endpartie (17) eine Durchtrittsöffnung (29)
vorgesehen ist, bezüglich der Kanalachse (B) einen kleineren Winkel einschliessend,
als die Kanalwand-Endpartie (17).
11. Sekundärluft-Einlass nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilanordnung einen Zuführkanal (12)umfasst,
wobei in dessen Austrittsbereich mindestens eine Partie der Kanalwandung doppelwandig
(67, 73) ausgeführt ist, wobei in der inneren Wandung (67) und allenfalls der äusseren
(73) eine Durchtritts- (71) allenfalls Austrittsöffnung (75) für die Sekundärluft
vorgesehen ist.
12. Sekundärlufteinlass nach mindestens einem der Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufteilverhältnis durch variable Positionierung
mindestens eines Teilers (19; 67) in einem Zuführkanal (11; 12) einstellbar ist.
13. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, vorzugsweise
nach Anspruch 1 an einer Müll-Verbrennungsanlage.