(19)
(11) EP 0 126 945 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.12.1984  Patentblatt  1984/49

(21) Anmeldenummer: 84104315.1

(22) Anmeldetag:  17.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B28B 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 28.05.1983 DE 3319478

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Hermann
    D-8900 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten


    (57) Bei einer Vorrichtung zur Herstellung keramischer Platten, mit Einrichtungen zum Auftragen pastöser Feinkeramikmasse auf ein mit kontinuierlicher Geschwindigkeit vorwärts bewegtes Transportband aus Metall, das über zwei Antrieb- strommeln gespannt ist und die aufgetragene Keramikmasse durch wenigstens eine Trockenstation sowie gegebenenfalls Glättvorrichtungen und/oder Glasiervorrichtungen zu Konfektioniereinrichtungen, führt, ist das Transportband zur Vermeidung einer Wellenbildung an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden und über die gesamte Länge verteilten Stellen in seiner ansonsten überall gleichen Querschnittsfläche reduziert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten mit Einzelheiten, wie im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben.

    [0002] Das Transportband einer solchen Vorrichtung ist beispielsweise 50 m lang, 0,5 bis 1 mm dick und aus Stahlmaterial. Auf dieses Transportband wird eine pastöse Feinkeramikmasse aufgebracht, die etwa 2 mm dick ist und auf dem Transportband wenigstens eine, vornehmlich aber mehrere Trockenstationen durchläuft. In diesen Trockenstationen beträgt die Trocknungstemperatur etwa 170°C dabei nimmt die Feinkeramikmasse und auch das Transportband eine Temperatur von annähernd 100°C auf. Diese Temperatur und auch die auf und im Transportband lastende Spannung führen an diesem zu einer leichten Wellenbildung, die für das Endprodukt, nämlich die keramischen Platten schädlich ist. Letzteres deshalb, weil die Wellenbildung des Transportbandes sich auch auf die Keramik überträgt, die, da sie dann nicht mehr satt aufliegt, bei geringstem Druck zu brechen neigt. Versuche, durch einen Wechsel des Transportbandwerkstoffes eine Besserung herbeizuführen, d. h. die Wellenbildung zu verhindern, brachten keinen Erfolg.

    [0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Transportband zu schaffen, das unter thermischer und mechanischer Belastung nicht zu einer Wellenbildung neigt, sondern seine im wesentlichen ebene Form beim Durchlauf durch die einzelnen Stationen der Vorrichtung beibehält.

    [0004] Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch ein Transportband gelöst, das an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden Stellen in seiner ansonsten überall gleichen Querschnittsfläche reduziert ist.

    [0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Mit diesem, nach der Erfindung ausgebildeten Transportband ist eine Wellenbildung vermeidbar bzw. auf ein solches Maß reduziert, bei dem die Gefahr eines Brechens der Keramik nicht mehr gegeben ist.

    [0007] Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. l stark schematisiert eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten, in jenem Teil, der das Transportband umfaßt,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach der Erfindung,

    Fig. 3 einen Schnitt durch das Transportband gemäß Fig. 2 entlang der Linie III-III,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach der Erfindung,

    Fig. 5 einen Schnitt durch das in Fig. 4 gezeigte Transportband, entlang der Linie V-V,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach der Erfindung,

    Fig. 7 einen Schnitt durch das Transportband gemäß Fig. 6 entlang der Schnittlinie VII-VII,

    Fig. 8 eine Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach der Erfindung,

    Fig. 9 einen Schnitt durch das Transportband gemäß Fig. 8 entlang der Schnittlinie IX-IX.



    [0008] In Fig. 1 ist in jenen Teilen, die für das Verständnis der Erfindung notwendig sind, eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten gezeigt. Mit 1 ist dabei ein endloses Transportband aus Metall, vorzugsweise Stahl, bezeichnet, das über zwei Antriebstrommeln 2, 3 straff gespannt und über diese durch einen nicht dargestellten Antriebsmotor während des Herstellbetriebes mit kontinuierlicher Geschwindigkeit vorwärts bewegt wird. Mit 4 ist insgesamt eine Einrichung bezeichnet, mit der pastöse Feinkeramikmasse während des Herstellungsbetriebes auf das kontinuierlich vorwärts bewegte Transportband mit gleichmäßiger Dicke von beispielsweise 2 mm auftragbar ist. Mit 5 ist eine Glättvorrichung bezeichnet, die etwaige vorhandene Unebenheiten in der aufgetragenen Keramikmasse beseitigt. Mit 6, 7 und 8 sind Trockenstationen bezeichnet, die von der auf dem Transportband aufgetragenen Keramikmasse durchlaufen werden und infolge einer in ihnen herrschenden Trocknungstemperatur von etwa 1700C das in der Keramikmasse aufgenommene Wasser zur Verdampfung bringen. Es sei an dieser Stelle darauf hingeweisen, daß im Anschluß an die Einrichtung 4 oder die Glättvorrichung 5 oder auch zwischen den drei Trockenstationen noch andere Einrichtungen vorgesehen sein können, beispielsweise weitere Einrichtungen zum Auftragen dünner Schichten oder Glasuren. Im Anschluß an die letzte Trockenstation 8 wird die getrocknete Keramik vom Transportband an nachgeschaltete, jedoch nicht dargestellte Einrichtungen, beispielsweise Konfektioniereinrichtungen übergeben.

    [0009] Das Transportband 1 kann in einer solchen, wie in Fig. l dargestellten Vorrichtung eine Länge von beispielsweise 50 m besitzen, so daß eine wirksame Arbeitslänge zwischen den beiden Antriebstrommeln 2 und 3 von etwas mehr als 20 m gegeben ist. Das Transportband 1 besitzt eine Dicke von etwa 95 bis 1 mm und eine Breite von etwa 1 m. Bisher verwendete Transportbänder, die über die gesamte Länge eine gleichbleibende Querschnittsfläche und gleichbleibende, rechteckige Querschnittsform aufwiesen, wurden während des Betriebes wellig. Um dies zu vermeiden, ist nun erfindungsgemäß ein Transportband 1 vorgeschlagen, das an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden Stellen in seiner ansonsten überall gleichen Querschnittsfläche reduziert ist. Beispiele für eine solche Ausbildung des Transportbandes sind in den Fig. 3 bis 9 dargestellt. Es sei dabei darauf hingewiesen, daß die Darstellungen in den Figuren 3 bis 9 nicht maßstabsgetreu sind, sondern nur der Verdeutlichung des Grundprinzipes dienen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 3 ist die erfindungsgemäße Grundidee dadurch realisiert, daß das Transportband 1 gleichmäßig perforiert von kleinsten Durchbrüchen 9 unterbrochen ist. Für den Fall ihrer Ausbildung als Langlöcher - wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt - weisen diese Druchbrüche eine Breite von wenigen zehntel Millimetern auf und sind mehrere Millimeter bis mehrere Zentimeter lang. Falls die Durchbrüche 9 als Rundlöcher ausgebildet sind, weisen diese einen Durchmesser von wenigen zehntel Millimetern auf. Diese kleinsten Durchbrüche werden vorzugsweise mittels eines Laserstrahles hergestellt.

    [0010] Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Transportband 1 auch gleichmäßig perforiert von kleinen Durchbrüchen 10 unterbrochen, die jedoch gegenüber den Durchbrüchen gemäß Fig. 2 und 3 größer und mit elastischem Kunststoffmaterial 11 ausgefüllt sind. Bei ihrer Ausbildung als Langlöcher - wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt - besitzen die Durchbrüche 10 eine Breite von etwa 1 bis 3 mm. Für den Fall ihrer Ausbildung als Rundlöcher besitzen die Durchbrüche 10 einen Durchmesser von 1 bis 3 mm.

    [0011] Bei dem in den Fig. 6 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Transportband 1 in seiner Dicke partiell durch an seiner Unterseite 12 angeordnete Einschnitte 13 geschwächt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 und 7 erstrecken sich die Einschnitte 13 parallel und quer über die gesamte Breite des Transportbandes 1. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 und 9 erstrecken sich die Einschnitte 13 nicht nur in Querrichtung des Transportbandes an dessen Unterseite 12, sondern auch in dessen Längsrichtung. Die Einschnitte 13 besitzen dabei eine Tiefe von etwa 1/5 bis etwa 1/2 der Transportbanddicke. Die Einschnitte 13 können einen rechteckigen - wie dargestellt - oder dreieckigen oder ähnlichen Querschnitt aufweisen.

    [0012] Wie aus allen dargestellten Ausführungsbeispielen des Transportbandes 1 ersichtlich, gehorchen die Durchbrüche 9, 10 bzw. Einschnitte 13 von ihrer Anordnung am Transportband 1 her den Gesetzmäßigkeiten eines gleichmäßigen Musters.

    [0013] Die durch die Durchbrüche 9, 10 bzw. Einschnitte 13 gegebene partielle Querschnittsflächenreduzierung bewirkt innerhalb des Transportbandes 1 einen Spannungsverlauf, bei dem die Gefahr des Entstehens einer Welligkeit des Transportbandes 1 nicht gegeben ist.

    Bezugszeichenliste:



    [0014] 




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Herstellung keramischer Platten, mit Einrichtungen zum Auftragen pastöser Feinkeramikmasse auf ein mit kontinuierlicher Geschwindigkeit vorwärts bewegtes Transportband aus Metall, das über zwei Antriebstrommeln gespannt ist und die aufgetragene Keramikmasse durch wenigstens eine Trockenstation sowie gegebenenfalls Glättvorrichtungen und/oder Glasiervorrichtungen zu Konfektioniervorrichtungen führt, dadurch gekennzeichnet , daß das Transportband (1) an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden und über die gesamte Länge verteilten Stellen in seiner ansonsten überall gleichen Querschnittsfläche reduziert ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (1) in seiner Dicke partiell durch an seiner Unterseite (12) angeordnete Einschnitte (13) geschwächt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (1) gleichmäßig perforiert von kleinsten Durchbrüchen (9) unterbrochen ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (1) gleichmäßig perforiert von kleinen Durchbrüchen (10) unterbrochen ist, die mit elastischem Kunststoffmaterial ausgefüllt sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (13) im Transportband (1) eine Tiefe von etwa einem Fünftel bis etwa 1/2 der Transportbanddicke aufweisen.
     
    6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (13) einen rechteckigen oder dreieckigen oder ähnlichen Querschnitt aufweisen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (9) bei ihrer Ausbildung als Langlöcher eine Breite von wenigen zehntel Millimetern aufweisen und mehrere Millimieter bis Zentimeter lang sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (9) bei ihrer Ausbildung als Rundlöcher einen Durchmesser von wenigen zehntel Millimetern aufweisen.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Kunststoff ausgefüllten Durchbrüche (10) bei Ausbildung als Langlöcher eine Breite von etwa 1 bis 3 Millimeter aufweisen.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Kunststoff ausgefüllten Durchbrüche (10) bei Ausbildung als Rundlöcher einen Durchmesser von 1 bis 3 Millimeter aufweisen.
     




    Zeichnung