[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten mit
Einzelheiten, wie im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben.
[0002] Das Transportband einer solchen Vorrichtung ist beispielsweise 50 m lang, 0,5 bis
1 mm dick und aus Stahlmaterial. Auf dieses Transportband wird eine pastöse Feinkeramikmasse
aufgebracht, die etwa 2 mm dick ist und auf dem Transportband wenigstens eine, vornehmlich
aber mehrere Trockenstationen durchläuft. In diesen Trockenstationen beträgt die Trocknungstemperatur
etwa 170°C dabei nimmt die Feinkeramikmasse und auch das Transportband eine Temperatur
von annähernd 100°C auf. Diese Temperatur und auch die auf und im Transportband lastende
Spannung führen an diesem zu einer leichten Wellenbildung, die für das Endprodukt,
nämlich die keramischen Platten schädlich ist. Letzteres deshalb, weil die Wellenbildung
des Transportbandes sich auch auf die Keramik überträgt, die, da sie dann nicht mehr
satt aufliegt, bei geringstem Druck zu brechen neigt. Versuche, durch einen Wechsel
des Transportbandwerkstoffes eine Besserung herbeizuführen, d. h. die Wellenbildung
zu verhindern, brachten keinen Erfolg.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Transportband zu schaffen, das unter thermischer
und mechanischer Belastung nicht zu einer Wellenbildung neigt, sondern seine im wesentlichen
ebene Form beim Durchlauf durch die einzelnen Stationen der Vorrichtung beibehält.
[0004] Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch ein Transportband
gelöst, das an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden Stellen
in seiner ansonsten überall gleichen Querschnittsfläche reduziert ist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Mit diesem, nach der Erfindung ausgebildeten Transportband ist eine Wellenbildung
vermeidbar bzw. auf ein solches Maß reduziert, bei dem die Gefahr eines Brechens der
Keramik nicht mehr gegeben ist.
[0007] Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. l stark schematisiert eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten,
in jenem Teil, der das Transportband umfaßt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach
der Erfindung,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Transportband gemäß Fig. 2 entlang der Linie III-III,
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach
der Erfindung,
Fig. 5 einen Schnitt durch das in Fig. 4 gezeigte Transportband, entlang der Linie
V-V,
Fig. 6 eine Draufsicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach
der Erfindung,
Fig. 7 einen Schnitt durch das Transportband gemäß Fig. 6 entlang der Schnittlinie
VII-VII,
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel eines Transportbandes nach
der Erfindung,
Fig. 9 einen Schnitt durch das Transportband gemäß Fig. 8 entlang der Schnittlinie
IX-IX.
[0008] In Fig. 1 ist in jenen Teilen, die für das Verständnis der Erfindung notwendig sind,
eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Platten gezeigt. Mit 1 ist dabei
ein endloses Transportband aus Metall, vorzugsweise Stahl, bezeichnet, das über zwei
Antriebstrommeln 2, 3 straff gespannt und über diese durch einen nicht dargestellten
Antriebsmotor während des Herstellbetriebes mit kontinuierlicher Geschwindigkeit vorwärts
bewegt wird. Mit 4 ist insgesamt eine Einrichung bezeichnet, mit der pastöse Feinkeramikmasse
während des Herstellungsbetriebes auf das kontinuierlich vorwärts bewegte Transportband
mit gleichmäßiger Dicke von beispielsweise 2 mm auftragbar ist. Mit 5 ist eine Glättvorrichung
bezeichnet, die etwaige vorhandene Unebenheiten in der aufgetragenen Keramikmasse
beseitigt. Mit 6, 7 und 8 sind Trockenstationen bezeichnet, die von der auf dem Transportband
aufgetragenen Keramikmasse durchlaufen werden und infolge einer in ihnen herrschenden
Trocknungstemperatur von etwa 170
0C das in der Keramikmasse aufgenommene Wasser zur Verdampfung bringen. Es sei an dieser
Stelle darauf hingeweisen, daß im Anschluß an die Einrichtung 4 oder die Glättvorrichung
5 oder auch zwischen den drei Trockenstationen noch andere Einrichtungen vorgesehen
sein können, beispielsweise weitere Einrichtungen zum Auftragen dünner Schichten oder
Glasuren. Im Anschluß an die letzte Trockenstation 8 wird die getrocknete Keramik
vom Transportband an nachgeschaltete, jedoch nicht dargestellte Einrichtungen, beispielsweise
Konfektioniereinrichtungen übergeben.
[0009] Das Transportband 1 kann in einer solchen, wie in Fig. l dargestellten Vorrichtung
eine Länge von beispielsweise 50 m besitzen, so daß eine wirksame Arbeitslänge zwischen
den beiden Antriebstrommeln 2 und 3 von etwas mehr als 20 m gegeben ist. Das Transportband
1 besitzt eine Dicke von etwa 95 bis 1 mm und eine Breite von etwa 1 m. Bisher verwendete
Transportbänder, die über die gesamte Länge eine gleichbleibende Querschnittsfläche
und gleichbleibende, rechteckige Querschnittsform aufwiesen, wurden während des Betriebes
wellig. Um dies zu vermeiden, ist nun erfindungsgemäß ein Transportband 1 vorgeschlagen,
das an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden Stellen in seiner
ansonsten überall gleichen Querschnittsfläche reduziert ist. Beispiele für eine solche
Ausbildung des Transportbandes sind in den Fig. 3 bis 9 dargestellt. Es sei dabei
darauf hingewiesen, daß die Darstellungen in den Figuren 3 bis 9 nicht maßstabsgetreu
sind, sondern nur der Verdeutlichung des Grundprinzipes dienen. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 und 3 ist die erfindungsgemäße Grundidee dadurch realisiert, daß das
Transportband 1 gleichmäßig perforiert von kleinsten Durchbrüchen 9 unterbrochen ist.
Für den Fall ihrer Ausbildung als Langlöcher - wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt
- weisen diese Druchbrüche eine Breite von wenigen zehntel Millimetern auf und sind
mehrere Millimeter bis mehrere Zentimeter lang. Falls die Durchbrüche 9 als Rundlöcher
ausgebildet sind, weisen diese einen Durchmesser von wenigen zehntel Millimetern auf.
Diese kleinsten Durchbrüche werden vorzugsweise mittels eines Laserstrahles hergestellt.
[0010] Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Transportband
1 auch gleichmäßig perforiert von kleinen Durchbrüchen 10 unterbrochen, die jedoch
gegenüber den Durchbrüchen gemäß Fig. 2 und 3 größer und mit elastischem Kunststoffmaterial
11 ausgefüllt sind. Bei ihrer Ausbildung als Langlöcher - wie in den Fig. 4 und 5
gezeigt - besitzen die Durchbrüche 10 eine Breite von etwa 1 bis 3 mm. Für den Fall
ihrer Ausbildung als Rundlöcher besitzen die Durchbrüche 10 einen Durchmesser von
1 bis 3 mm.
[0011] Bei dem in den Fig. 6 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Transportband
1 in seiner Dicke partiell durch an seiner Unterseite 12 angeordnete Einschnitte 13
geschwächt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 und 7 erstrecken sich die Einschnitte
13 parallel und quer über die gesamte Breite des Transportbandes 1. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 8 und 9 erstrecken sich die Einschnitte 13 nicht nur in Querrichtung des
Transportbandes an dessen Unterseite 12, sondern auch in dessen Längsrichtung. Die
Einschnitte 13 besitzen dabei eine Tiefe von etwa 1/5 bis etwa 1/2 der Transportbanddicke.
Die Einschnitte 13 können einen rechteckigen - wie dargestellt - oder dreieckigen
oder ähnlichen Querschnitt aufweisen.
[0012] Wie aus allen dargestellten Ausführungsbeispielen des Transportbandes 1 ersichtlich,
gehorchen die Durchbrüche 9, 10 bzw. Einschnitte 13 von ihrer Anordnung am Transportband
1 her den Gesetzmäßigkeiten eines gleichmäßigen Musters.
[0013] Die durch die Durchbrüche 9, 10 bzw. Einschnitte 13 gegebene partielle Querschnittsflächenreduzierung
bewirkt innerhalb des Transportbandes 1 einen Spannungsverlauf, bei dem die Gefahr
des Entstehens einer Welligkeit des Transportbandes 1 nicht gegeben ist.
Bezugszeichenliste:
[0014]

1. Vorrichtung zur Herstellung keramischer Platten, mit Einrichtungen zum Auftragen
pastöser Feinkeramikmasse auf ein mit kontinuierlicher Geschwindigkeit vorwärts bewegtes
Transportband aus Metall, das über zwei Antriebstrommeln gespannt ist und die aufgetragene
Keramikmasse durch wenigstens eine Trockenstation sowie gegebenenfalls Glättvorrichtungen
und/oder Glasiervorrichtungen zu Konfektioniervorrichtungen führt, dadurch gekennzeichnet
, daß das Transportband (1) an einer Vielzahl von einem gleichmäßigen Muster gehorchenden
und über die gesamte Länge verteilten Stellen in seiner ansonsten überall gleichen
Querschnittsfläche reduziert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (1)
in seiner Dicke partiell durch an seiner Unterseite (12) angeordnete Einschnitte (13)
geschwächt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (1)
gleichmäßig perforiert von kleinsten Durchbrüchen (9) unterbrochen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (1)
gleichmäßig perforiert von kleinen Durchbrüchen (10) unterbrochen ist, die mit elastischem
Kunststoffmaterial ausgefüllt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (13) im
Transportband (1) eine Tiefe von etwa einem Fünftel bis etwa 1/2 der Transportbanddicke
aufweisen.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte
(13) einen rechteckigen oder dreieckigen oder ähnlichen Querschnitt aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (9) bei
ihrer Ausbildung als Langlöcher eine Breite von wenigen zehntel Millimetern aufweisen
und mehrere Millimieter bis Zentimeter lang sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (9) bei
ihrer Ausbildung als Rundlöcher einen Durchmesser von wenigen zehntel Millimetern
aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Kunststoff ausgefüllten
Durchbrüche (10) bei Ausbildung als Langlöcher eine Breite von etwa 1 bis 3 Millimeter
aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Kunststoff ausgefüllten
Durchbrüche (10) bei Ausbildung als Rundlöcher einen Durchmesser von 1 bis 3 Millimeter
aufweisen.