[0001] Die Erfindung betrifft einen Längsstrahler mit einem Anschlußdipol und wenigstens
einer Wellenleitstruktur, deren jede mindestens zwei strahlungsgekoppelte, in Ebenen
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung angeordnete, aus jeweils wenigstens zwei Halbwellendipolen
aufgebaute Dipolgruppen aufweist.
[0002] Längsstrahler dieser Art sind in vielen Ausführungsformen aus Literatur (z.B. E. Spindler
"YAGI-Antennen als Spezialfall all - gemeiner längsstrahlender Strukturen", FUNKTECHNIK
1966, Seiten 91 - 94, 127 - 129 und 165/66) und Praxis bekannt und häufig als sog.
YAGI-Antennen, insbesondere für den UHF-Fernsehbereich, mit Reflektorschirm und Halbwellenkoppelstab
zwischen AnschluBdipol und Wellenleitstruktur(en) ausgebildet. Bei diesen Antennen
sind die Direktoren der Wellenleitstruktur zur Erhöhung des Gewinns als Dipolgruppen
ausgeführt, die im einfachsten Fall aus zwei, durch ein Isolierteil fest miteinander
verbundenen, axial fluchtenden Halbwellendipolen aufgebaut sind (siehe z.B.DE-PS 1616261).
Bei komplizierteren Ausführungen sind hierfür X-förmige Dipolkombinationen (siehe
"XC"-Antennen der Fa. Fuba, Hans Kolbe & Co.) oder brillenförmige Anordnungen mit
je einer Leiterschleife anstatt eines gestreckten Halbwellendipols (siehe beispielsweise
die Antennen "Super-Spectral N" der Anmelderin) verwendet.
[0003] Alle diese bekannten Längsstrahler benötigen zur Erzielung ausreichend guter elektrischer
Daten nicht nur eine groBe Anzahl der beschriebenen Dipolgruppen pro Längeneinheit,
insbesondere in der Nähe des AnschluBdipoles, sondern diese auch in einer Vielzahl
unterschiedlicher Längen. Der damit verbundene hohe Material- und Fertigungsaufwand
ist zwar durch Ausführungen mit weniger Dipolgruppen vermeidbar, die ungünstigeren
elektrischen Werte dieser Antennen sind aber in den meisten Anwendungsfällen nicht
ausreichend.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Längsstrahler der eingangs genannten
Art zu schaffen, der auf möglichst ein-
fache Weise bei gegenüber dem Stand der Technik vergleichbaren elektrischen Werten kostengünstiger
ist oder bei gleichem Kostenaufwand bessere elektrische Daten aufweist. Diese Aufgabe
ist dadurch gelöst, daB zumindest in einem Teil - bereich einer Wellenleitstruktur
zwischen jeweils zwei Dipol - gruppen ein Einzeldipol angeordnet ist. Dadurch kann
gegenüber einer Antenne mit vergleichbaren elektrischen Eigenschaften, insbesondere
im Nahbereich des AnschluBdipols von etwa einer Wellenlänge ein Teil der Dipolgruppen
entfallen. Beispielsweise sind dort bei einer kurzen "Super-Spektral N"-Antenne der
An - melderin anstatt 5 nur 3 brillenförmige Direktoren und 3 einfache
Dip
olstäbe erforderlich. Selbstverständlich ist die erreichbare Einsparung dabei umso gröBer
je komplexer und damit teurer die Dipolgruppen gestaltet sind.
Neben diesem wirtschaftlichen Vorteil ist durch die geringere Belegung mit Direktoren
auch eine Verringerung der Windlast erreicht. Zum strahlungsseitigen Ende der Wellenleitstruktur
hin wirken die Einzeldipole in abnehmendem Maße gewinnerhöhend, so-
daB dort die möglichen Einsparungen an Dipolgruppen geringer sind; dafür ist jedoch
eine wirksame Antennenabstimmung mit Hilfe von Länge und Position der Einzeldipole
erzielbar, wodurch eine deutliche Reduzierung der unterschiedlichen Längen der Dipolgruppen
(im Extremfall nur eine einzige Länge) und damit eine weitere Kostensenkung gegenüber
dem Stand der Technik erreicht ist, bei dem ja die unterschiedlichen Längen zur Abstimmung
benutzt und damit unentbehrlich sind. Zugleich läBt sich auf diese Weise breitbandig
eine Verbesserung der Nebenzipfeldämpfung erreichen.
Selbstverständlich können die beiden genannten MaBnahmen auch für sich alleine, sowie
in mehreren Teilbereichen der Wellenleitstruktur in allen Kombinationslösungen angewendet
werden.
[0005] Umgekehrt ist der erfindungsgemäße Aufbau eines Längsstrahlers natürlich auch zur
Verbesserung der elektrischen Werte bei gleichem oder allenfalls geringfügig höherem
Kostenaufwand einsetzbar.
[0006] Bei den eingangs beschriebenen, bekannten Längsstrahlern ist die Verwendung von Ganzwellenanschlußdipolen
optimal (siehe beispielsweise DE-PS 1 616 261, Spalte 4, Zeile 54 - 59). Da bei diesen
Dipolen und der Verwendung gebräuchlicher Symmetrierglieder keine leitende Verbindung
mit Masse gegeben ist, sind zum Schutze gegen Überspannungen Drosseln vorgesehen.
Demgegenüber ermöglicht die erfindungsgemäBe Einfügung von Einzeldipolen die gemäß
Anspruch 2 vorgesehene Verwendung eines Halbwellen-Faltdipoles bei breitbandig gleich
guter Ankopplung an die Wellenleitstruktur, wobei wegen der dabei vorhandenen Masseverbindungen
keine gesonderten ÜberspannungsschutzmaBnahmen nötig sind.
[0007] Die Figuren zeigen ein einfaches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Längsstrahlers
für den UHF-Fernsehbereich mit nur einer Wellenleitstruktur, wobei zur Vereinfachung
der Reflektorschirm weggelassen ist. Fig. 1 stellt eine Draufsicht dar, Fig. 2 und
3 sind Schnitte in vergröBertem Maßstab gemäß den Schnittlinien A - B und C - D.
[0008] An einem geraden rohrförmigen Längsträger 1 ist, neben dem nicht dargestellten Reflektorschirm
ein Anschlußgehäuse 2 aus Isolierstoff mit integriertem Ganzwellen-AnschluBdipol 3,
eine in Strahlungsrichtung davor angeordnete Wellenleitstruktur, sowie ein Koppeldipol
4 zur breitbandigen Anpassung angebracht. Die Wellenleitstruktur besteht aus je sieben
Einzeldipolen 5 und Dipolgruppen 6, die in alternierender Reihenfolge in Ebenen senkrecht
zum Längsträger 1 und damit zur Strahlungsrichtung angeordnet sind. Die Einzeldipole
5 sind wie der Koppeldipol 4 in ihrer Mitte durch Schrauben 7 direkt am Längsträger
1 befestigte Metallstäbe, deren Länge kleiner ist als die halbe Betriebs - wellenlänge.
Die Dipolgruppen 6 bestehen jeweils aus einem zentralen Isolierstück 8, das ein auf
den Längsträger
1 aufsteck - bares Mittelteil 9 und zwei U-förmige, davon symmetrisch seitlich abragende
Teile 10 aufweist, sowie zwei ebenfalls U-förmige Metallschleifen 11, deren freie
Endteile in Ausnehmungen 12 der freien Endstücke der Teile 10 eingeführt und darin
festgeklemmt sind. Eine Nut 13 der Teile 10 des Isolierstücks 8 gewährleistet eine
gute Stabilität bei geringem Materialaufwand. Zur Befestigung der brillenförmigen
Dipolgruppen 6 sind Metallklammern 14 vorgesehen, die mit Haltelaschen 15 in der Nut
13 angebrachte Nasen rastend hintergreifen. Die aus Bandmaterial hergestellten Metallschleifen
11 stellen elektrisch in bekannter Weise je zwei einander vertikal in einem Abstand
von etwa λ/8 gegenüberliegende, etwas weniger als eine halbe Wellenlänge lange Dipole
dar; sie sind zur Erhöhung der mechanischen Stabilität in zwei Teilbereichen 16, 17
verformt.
[0009] Das Anschlußgehäuse 2 ist mittels einer Flügelschraube 18 am Längsträger 1 befestigt.
[0010] Durch optimale Bemessung und Positionierung sind die Dipol - gruppen 6 lediglich
in zwei und die Einzeldipole 5 in drei unterschiedlichen Längen nötig. Diese Antenne
ist gegenüber einem herkömmlichen Längsstrahler mit 9 unterschiedlich langen Dipolgruppen
der gleichen Form ohne Einzeldipole billiger her - stellbar und weist darüberhinaus
bei sonst etwa gleichen elektrischen Daten ein breitbandig besseres Vor-Rück-Verhältnis
auf.
1. Längsstrahler mit einem AnschluBdipol und wenigstens einer Wellenleitstruktur,
deren jede mindestens zwei strahlungsgekoppelte, in Ebenen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
angeordnete, aus jeweils wenigstens zwei Halbwellendipolen aufgebaute Dipolgruppen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daB zumindest in einem Teilbereich einer Wellenleitstruktur
zwischen jeweils zwei Dipolgruppen (6) ein Einzeldipol (5) angeordnet ist.
2. Längsstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der AnschluBdipol (3) ein Halbwellen-Faltdipol ist.