[0001] Die Erfindung betrifft eine Kunststoffolienbahn als verlorene Schalung für die Herstellung
des Oberbodens eines Hohlbodens, der mittels Tragfüßen auf dem Unterboden ruht, wobei
der Oberboden mit den Tragfüßen durch Eingießen einer zunächst im Fließzustand verarbeitbaren
und später sich verfestigenden Estrichmasse auf nebeneinanderliegend angeordnete,
den Tragfüßen entsprechende Einbuchtungen aufweisende Kunststoffolienbahnen ausgeformt
wird, sowie ein Verfahren zum Verlegen von Kunststoffolienbahnen dieser Art.
[0002] In der europäischen Patentanmeldung 82 100 352 ist beispielsweise eine Kunststoffolienbahn
der oben genannten Art in Verbindung mit der Herstellung eines Hohlbodens beschrieben.
Die Schwierigkeiten liegen nun im Verlegen der Kunststoffolienbahnen derart, daß die
aneinander angrenzenden Kunststoffolienbahnen dicht miteinander verbunden sind, so
daß keine Estrichmasse zwischen den angrenzenden Folienbahnen hindurchsickcrn kann.
Nach dem Stand der Technik wird dies bewerkstelligt, indem bei jeder Verlegung einer
Bahn diese mit der vorhergehenden entlang der aneinandergrenzenden Längsränder mit
Hilfe eines Streifens von gleicher Beschaffenheit wie die Kunststoffolienbahnen nachträglich
verklebt oder verschweißt werden. Dies ist eine äußerst umständliche und mühselige
Arbeit, da die Breite der neuverlegten Bahn beim Verbinden der Bahnen mit dem Kunststoffstreifen
zunächst einmal überbrückt werden muß. Die Breite der Bahn unterliegt dadurch Einschränkungen.
[0003] Außerdem kann aufgrund der durchgehend gleichen Steifigkeit über die Grenzen der
aneinander angrenzenden Bahnen hinweg eventuellen Bodenunebenheiten nicht Rechnung
getragen werden, so daß es durchaus vorkommen kann, daß an gewissen Stellen den Tragfüßen
des Oberbodens entsprechende Einbuchtungen der Kunststoffolienbahnen den Boden nicht
berühren.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Kunststoffolienbahn der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß sie sich leicht verlegen und mit benachbarten
Bahnen verbinden läßt, sowie ein Verfahren für eine leichte Verlegung und Verbindung
der erfindungsgemäßen Kunststoffolienbahnen anzugeben.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist nun die Kunststoffolienbahn erfindungsgemäß entlang
einem Rand mit einem längs des Randes verlaufenden Kunststoffstreifen verbunden, der
eine geringere Steifigkeit als die Kunststoffolie aufweist und über den Rand bzw.
die Linie der Verbindung mit der Kunststoffolienbahn vorsteht.
[0006] Verlegt werden Kunststoffolienbahnen dieser Art nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
indem auf eine mit den den Tragfüßen entsprechenden Einbuchtungen auf dem Unterboden
aufliegende erste Kunststofffolienbahn eine zweite Kunststoffolienbahn mit den den
Tragfüßen entsprechenden Einbuchtungen nach oben weisend gelegt wird, dann der an
der unteren Folienbahn befestigte nach oben umgeklappte Kunststoffstreifen mit seinem
umgeklappten Teil mit der nach unten weisenden Oberseite der oben liegenden Kunststoffolienbahn
entlang ihres Randes verbunden wird und nach Herstellung dieser Verbindung die oben
liegende Kunststoffolienbahn um das durch den Kunststoffstreifen gebildete Gelenk
nach unten umgeklappt wird, so daß die zweite Kunststofffolienbahn neben der ersten
mit ihren Einbuchtungen auf dem Unterboden stehend zu liegen kommt.
[0007] Die geringere Steifigkeit des Kunststoffstreifens erlaubt es, diesen nach Art eines
Gelenkes für das erfindungsgemäße Verlegeverfahren zu benutzen, das den großen Vorteil
aufweist, daß - ohne irgendwelche dazwischenliegenden Bahnen zu überbrücken - die
Verbindung zweier benachbarter Folienbahnen vorgenommen werden kann. Ferner hi
lt die geringere Steifigkeit des zwei benachbarte Bahnen verbindenden Kunststoffstreifens
den Vorteil, daß Spannungen in der aus dem Kunststoffolienbahnen aufgebauten verlorenen
Schalung ausgeglichen werden können. Das gilt auch für Unebenheiten der Rohdecke.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Kunststoffstreifen, vorzugweise
etwa in der Mitte, ein den Streifen in seiner Längsrichtung in zwei scharnierartige
Teile unterteilendes und von der Verbindung mit der Folienbahn auf Abstand befindliches
Filmgelenk auf. Dieses Filmgelenk, das im wesentlichen durch eine Verdünnung in dem
bereits dünneren Kunststoffstreifen, der dadurch sehr weich ist, gebildet wird, unterstützt
naturgemäß den Kunststoffstreifen in seiner Wirkung als Scharnier, erleichtert ferner
die Ausrichtung der zweiten mit der ersten Kunststoffolienbahn zu verbindenden Kunststoffolienbahn
und stellt in diesem Zusammenhang aufgrund seines Abstandes von der Verbindung mit
der ersten Folienbahn sicher, daß die Verbindung mit der jeweils zweiten Folienbahn
mindestens den gleichen Abstand wie das Filmgelenk zur ersten Folienbahn aufweist,
so daß für eine flexible Verbindung benachbarter Kunststofffolienbahnen eine hinreichende
Breite von weichem Kunststoff zur Verfügung steht. Es können daher durchaus Scherungen
zwischen benachbarten Folienbahnen in vertikaler Richtung und quer zu ihrer Verbindung
auftreten, wenn beispielsweise der Boden uneben ist oder sonstige Spannungen vorhanden
sind. Die verlorene Schalung wird dann immer satt auf der Rohdecke aufliegen.
[0009] Ähnliche Vorteile ergeben sich auch bei der Verbindung der Folienbahnen mit Randleisten
am umlaufenden Rand des Hohlbodens.
[0010] Zweckmäßigerweise weist das freie Scharnierteil des Kunststoffstreifens auf der Unterseite
eine Klebespur auf, die von einem abziehbaren Schutzstreifen abgedeckt ist. Die Klebespur
kann dabei direkt auf dem Kunststoffstreifen aufgebracht sein. Es kann aber auch nachträglich
ein doppelseitiges Klebeband verwendet werden, um das freie Scharnierteil mit der
angrenzenden Kunststoffolienbahn zu verbinden.
[0011] Alternativ zur Verwendung einer Klebespur kann Kunststoffschweißen oder dergleichen
zur Anwendung kommen.
[0012] Bei Verwendung einer Klebespur befindet sich diese zweckmäßigerweise ebenfalls auf
Abstand vom Filmgelenk, so daß das Filmgelenk in der Mitte der Verbindungen des Kunststoffstreifens
mit den aneinander angrenzenden Kunststoffolien zu liegen kommt, wodurch die Flexibilität
der Verbindung der beiden Kunststofffolien untereinander begünstigt wird.
[0013] Weiterhin wird die Ausrichtung der auf der ersten Kunststoffolienbahn aufzulegenden
zweiten Kunststofffolienbahn erleichtert, wenn an einer oder mehreren Stellen in die
Einbuchtungen der ersten Bahn Klötze oder dergleichen eingelegt werden, die über die
erste Bahn nach oben vorstehen und unten und oben an die Einbuchtungen angepaßt sind.
[0014] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden,
anhand der beiliegenden Zeichnung erfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kunststoffolienbahn und
Fig. 2 einen Schnitt durch die zwei aufeinander gelegte und miteinander verbundene
Kunststoffolienbahnen zum Zwecke der Verlegung.
[0015] Eine im Tiefziehverfahren hergestellte, relativ steife Kunststoffolienbahn 10 weist
,wie in Fig. 1 gezeigt, pyramidenförmige Einbuchtungen 12 auf. Durch diese Einbuchtungen
12 wird die Form der Tragfüße des Oberbodens eines Hohlbodens bestimmt, wenn Estrichmasse
auf die als verlorene Schalung dienende Kunststoffolienbahn 10 gegossen wird. An einem
Längsrand der Kunststoffolienbahn 10 ist ein vor allen Dingen in seiner Querrichtung
weicher bzw. nachgiebiger Kunststoffstreifen 14 entlang einer Schweißnaht 16 befestigt.
Der Kunststoffstreifen 14 weist ferner etwa in seiner Mitte ein Filmgelenk 18 auf,
so daß der Kunststoffstreifen 14 ein Scharnier darstellt, das mit einem Scharnierteil
- in der Regel bereits vom Hersteller der Kunststoffolienbahn 10 - mit der Kunststofffolienbahn
verbunden ist, während das andere Scharnierteil freibleibt. Auf dem freien Scharnierteil
befindet sich auf der Unterseite eine mit einem Schutzstreifen/abgedeckte Klebespur
20.
[0016] Sollen nun zwei Kunststoffolienbahnen miteinander verbunden werden, so wird die mit
der ersten Kunststoffolienbahn 10 zu verbindende zweite Kunststofffolienbahn 10' ausgerichtet
wie in Fig. 2 gezeigt auf die erste Kunststoffolienbahn 10 aufgelegt, wobei Klötze
22 oder dergleichen, die in mehrere Einbuchtungen 12 der Kunststoffolienbahn 10 eingesetzt
und in ihrer Form den Einbuchtungen 12 der Kunststoffolienbahn 10 und 10' angepaßt
sind, die Ausrichtung erleichtern, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Das freie Scharnierteil
des umgeklappten Kunststoffstreifens 14 wird dann nach Abzug des Schutzstreifens auf
der Klebespur 20 mit dem Rand der Kunststoffolienbahn 10' verbunden. Diese Arbeit
kann bei der Anordnung wie in Fig. 2 gezeigt bequem von der rechten Seite her ausgeführt
werden. Es ist also nicht die Breite der Kunststoffolienbahn 10' zu überbrücken, die
in dem für das Aufgießen von Estrichmasse einzunehmenden umgeklappten und in Fig.
2 gestrichelt eingezeichneten Zustand nach dem Stand der Technik zu überwinden ist,
bei dem nicht übereinander, sondern nebeneinanderliegende Folienbahnen mit Hilfe von
Kunststoffstreifen verbunden werden.
[0017] Eine nicht gezeigte Hartgummileiste kann für das Verkleben des nach oben umgeklappten
Scharnierteils mit der auf der Kunststoffolienbahn 10 aufliegenden Kunststoffolienbahn
10' noch unter den Rand der Kunststoffolienbahn 10 bzw. des Kunststoffstreifens 14
geschoben werden, um eine harte Auflage für den Verklebevorgang zu schaffen.
[0018] Anstelle von Klebeverbindungen kommen auch Schweißverbindungen in Frage.
[0019] Ebenso könnte auch der Kunststoffstreifen 14 erst vor Ort mit der Kunststoffolienbahn
10 - ggf. auch durch Verkleben - verbunden werden.
[0020] Der Kunststoffstreifen 14 läßt sich auch für die Verbindung einer Kunststoffolienbahn
10 mit einer Randleiste am Rand des Hohlbodens verwenden.
1. Kunststoffolienbahn als verlorene Schalung für die Herstellung des Oberbodens eines
Hohlbodens, der mittels Tragfüßen auf dem Unterboden ruht, wobei der Oberboden mit
den Tragfüßen durch Eingießen einer zunächst im Fließstand verarbeitbaren und später
sich verfestigenden Estrichmasse auf nebeneinanderliegend angeordnete, den Tragfüßen
entsprechende Einbuchtungen aufweisende Kunststoffolienbahnen ausgeformt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffolienbahn (10) entlang einem Rand mit einem längs
des Randes verlaufenden Kunststoffstreifen (14) verbunden ist, der eine geringere
Steifigkeit als die Kunststoffolienbahn (10) aufweist und über die Linie der Verbindung
mit der Kunststoffolienbahn nach außen vorsteht.
2. Kunststoffolienbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffstreifen
(14), vorzugweise entlang der Mitte, ein den Streifen in Längsrichtung in zwei scharnierartige
Teile unterteilendes und von der Verbindung (16) mit der Folienbahn (10) auf Abstand
befindliches Filmgelenk (18) aufweist.
3. Kunststoffolienbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Scharnierteil der Kunststoffolienbahn auf seiner Unterseite eine Klebespur (20) aufweist,
die von einem abziehbaren Schutzstreifen abgedeckt ist.
4. Kunststoffolienbahn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebespur
(20) sich auf Abstand von dem Filmgelenk (18) befindet.
5. Verfahren zum Verlegen von Kunststoffolienbahnen gemäß einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine mit den den Tragfüßen entsprechenden Einbuchtungen
auf dem Unterboden aufliegende erste Kunststoffolienbahn eine zweite Kunststoffolienbahn
mit den den Tragfüßen entsprechenden Einbuchtungen nach oben weisend gelegt wird,
dann der an der unteren Folienbahn befestigte nach oben umgeklappte Kunststoffstreifen
mit seinem umgeklappten Teil mit der nach unten weisenden Oberseite der oben liegenden
Kunststoffolienbahn entlang ihres Randes verbunden wird und nach Herstellung dieser
Verbindung die oben liegende Kunststofffolienbahn um das durch den Kunststoffstreifen
gebildete Gelenk nach unten umgeklappt wird, so daß die zweite Kunststofffolienbahn
neben der ersten mit ihren Einbuchtungen auf dem Unterboden stehend zu liegen kommt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausrichtung der auf der
ersten Kunststofffolienbahn aufzulegenden zweiten Kunststoffolienbahn an einer oder
mehreren Stellen in die Einbuchtungen der ersten Bahn Klötze oder dergleichen eingelegt
werden, die über die erste Bahn nach oben vorstehen und unten und oben an die Einbuchtungen
angepaßt sind.