[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlungsvorrichtung für Elektrodenverbindungsnippel für
Lichtbogenöfen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der DE-OS 27 39 483 ist eine zusammengesetzte Elektrode bekannt, deren oberer
Abschnitt - der aus Stahl besteht - gekühlt ist. Dieser bleibende Abschnitt ist mittels
eines Nippels mit dem Graphitelektrodenabschnitt verbunden, wobei dieser als doppelter
Konus ausgebildet und in beide Abschnitte eingeschraubt ist. Der Nippel besteht aus
demselben Material wie der untere Elektrodenabschnitt, also aus Graphit. Im Inneren
des oberen Elektrodenabschnittes wird die Kühlflüssigkeit so geführt, daß der Nippel
ebenfalls ausreichend gekühlt wird.
[0003] Die Kühlung ist von besonderer Bedeutung, da es insbesondere im Bereich der Annippelung
oft zu Schachtelbrüchen kommt, die den Ofenbetrieb sehr schädigen.
[0004] " In der Praxis treten jedoch bei dieser Art der zusammengesetzten Elektroden Schwierigkeiten
auf. Die gegenseitige Lage der beiden Elektrodenteile.ist nämlich überbestimmt, und
zwar durch den Konus und die Stirnflächen (Kontaktflächen) der beiden zu verbindenden
Elektrodenteile. Wenn nämlich der Konus am oberen Teil des Nippels angezogen wird,
kann zwischen den Kontaktflächen ein Spalt entstehen. Der Strom, der normalerweise
an den Elektrodenflächen fließt, muß dann über den Nippel gehen, und in dem Spalt
zwischen den Stirnflächen der Elektroden treten Überschläge auf.
[0005] Wegen der Überbestimmung der Lage ist die Konstruktion nach der zitierten OS, insbesondere
darum nicht brauchbar, weil die beiden Elektrodenabschnitte durch Zugkraft verbunden
werden.
[0006] Hinzu tritt, daß es zu thermischen Spannungen kommt zwischen dem intensiv gekühlten
Nippel und dem sich stark erwärmenden, aus Graphit bestehendem unteren Elektrodenabschnitt.
Die Folge ist ein Abbrechen des Schaftes im Gewindegrund.
[0007] Aus der DE-OS 31 44 926 ist eine Graphftelektrode bekannt, die mit einem Elektrodenhalter
eines Elektroofens formschlüssig in Eingriff bringbar ist. Bei der dort offenbarten
Elektrodenverbindungsvorrichtung treten aber in der Praxis sehr hohe Temperaturen
auf. Dabei kommt es zu Beschädigungen des Zugstangenkopfes, des Anschlußstückes und
besonders des Zugankers. Die kontaktfreie Anordnung der Elektrodenverbindungsvorrichtung
im Inneren des doppelwandigen Stromführungsrohres reicht zur Kühlung der Vorrichtung
und des Nippels nicht aus.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine wirksame Kühlvorrichtung für die durch Zugkraft
miteinander verbundenen Elektrodenabschnitte einer zusammengesetzten Elektrode, wobei
der elektrische Strom ausschließlich über die Mantelflächen der Elektroden und nicht
durch den Nippel fließt, zu finden.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen
2 und 3.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich folgende Vorteile:
Der Nippel und die Verbindungselemente werden durch Kontaktpressung über die ganze
konische Auflagefläche der Kühlhülse intensiv gekühlt. Die Wasseranschlüsse der Hülse
müssen beim An-und Abnippel nicht gelöst werden.
[0011] Die Elektrode ist doppelwandig ausgeführt, wobei der Kühlraum an den Kühlkreislauf
angeschlossen ist.
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
erläutert werden, wobei die Figur einen Längsschnitt durch den Übergangsbereich der
Elektrodenabschnitte zeigt.
[0013] Der Nippel 2 ist mit der Elektrode 1 und dem metallenen Aufnehmer 3 über ein Gewinde
formschlüssig verbunden, der obere Teil des Nippels 2 bzw. des Aufnehmers 3 ist in
dem dargestellten Beispiel konisch ausgebildet.
[0014] Über die Zugstange 14 und die Klauen 12 wird der Aufnehmer 3 mit dem Nippel 2 und
der Elektrode 1 fest an die Stirnfläche des wassergekühlten Elektrodenabschnittes
9 angezogen.
[0015] Beim Hochziehen durch die Zugstange 14 gleitet der Aufnehmer 3 mit seiner konischen
Außenfläche in die konische Öffnung einer Kühlhülse 5. Die Kühlhülse 5 wird über Führungsstangen
8 in einem Führungsring 7 geführt und über Federn 6 auf den Aufnehmer 3 gepreßt, so
daß zwischen den Auflageflächen des Aufnehmers 3 und der Kühlhülse 5 ein guter Kontakt
entsteht.
[0016] Die Kühlhülse 5 ist wassergekühlt und über die Leitungen 11 und 13 an einen Wasserkühlkreislauf
angeschlossen. In den Wasserleitungen befindet sich ein Wellrohr (Kompensator) 10
zur Kompensation der beim Hochziehen verursachten Aufwärtsbewegung. Dieses Wellrohr
kann auch so ausgelegt werden, daß es neben der Kompensation auch die Funktion der
axialen Bewegung der Hülse 5 in Richtung des unteren Elektrodenabschnittes 1, entsprechend
den Federn 6, besitzt. In der Kühlglocke 5 sind Strömungsleitbleche 4 angeordnet,
um die Kühlung zu intensivieren.
[0017] Der Elektrodenabschnitt 9 ist doppelwandig ausgeführt, wobei der die Kühlflüssigkeit
aufnehmende Teil mit 21 bezeichnet ist.
[0018] Die Greifklauen 12 greifen an dem Zugkopf 20 des Aufnehmers 3 an. Sie sind mit einem
Klauenkopf gelenkig verbunden, an dem die Zugstange 14 angeschlossen ist.
1. Kühlungvorrichturig für Elektrodennippelverbindung an Lichtbogenöfen, deren Elektroden
jeweils aus einem hohlen metallischen, gekühlten oberen Elektrodenabschnitt und mindestens
einem unteren Elektrodenabschnitt aus Graphit bestehen, und die mechanische Verbindung
der Abschnitte durch einen Nippel und die elektrische Verbindung durch die Stirnflächen
der Elektrodenabschnitte erfolgt, wobei der Nippel mit dem unteren Elektrodenabschnitt
frei verbunden ist und die mechanische Verbindung zwischen den Elektrodenabschnitten
durch ein im Inneren des oberen Elektrodenabschnittes angeordnetes, den oberen Nippelteil
formschlüssig erfassendes Verbindungselement erfolgt, das mit einer Zugvorrichtung
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine doppelwandige konische Hülse (5) zur Kühlung des Nippels (2) und der Verbindungselemente
(3) vorgesehen ist, wobei die Hülse (5) in begrenztem Maße axial beweglich ist und
sich mit der Innenwandung über den größten Teil der Fläche des aus dem unteren Elektrodenabschnitt
(1) herausragenden Teils des Nippels (2), an der zu kühlenden Fläche anliegend, erstreckt.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungselement (3) durch einen den oberen Teil des Nippels (2) umschließenden
Aufnehmer gebildet wird.
3. Kühlvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Hülse (5) Druckelemente (6) vorgesehen sind, die die Hülse axial in Richtung
des unteren Elektrodenabschnittes (1) bewegen, bis die Hülse (5) auf dem Aufnehmer
(3) zur Anlage kommt.