(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 128 112 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
12.12.1984 Patentblatt 1984/50 |
(22) |
Anmeldetag: 16.04.1984 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)3: B21B 37/10 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
FR GB IT SE |
(30) |
Priorität: |
26.05.1983 DE 3319383
|
(71) |
Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft |
|
D-40027 Düsseldorf (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Vom Dorp, Walter
D-4050 Mönchengladbach 2 (DE)
- Steinbrecher, Heinrich
D-4005 Meersbusch 3 (DE)
- Häusler, Karl Heinz
D-4052 Korschenbroich 1 (DE)
|
(74) |
Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. et al |
|
Meissner & Meissner,
Patentanwaltsbüro,
Postfach 33 01 30 D-14171 Berlin D-14171 Berlin (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Verfahren zum Verbessern der Aussendurchmesser- und Wanddickentoleranzen beim Masswalzen
und Streckreduzieren von Rohrluppen |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Durchmesser- und Wanddickentoleranzen
beim Walzen einer Rohrluppe in einem Maßwalzwerk oder Streckreduzierwalzwerk. Um ein
Verfahren zu schaffen aus unterschiedlichen Temperaturen der Rohrluppe resultierende
Durchmesser-oder Wanddickenunterschiede der fertigen Rohre zu vermeiden wird vorgeschlagen,
daß die Temperatur der Luppe vor der Einführung in das Walzwerk über ihre Länge gemessen
und die Walzgeschwindigkeit durch Regelung der Drehzahl in Abhängigkeit vom Temperaturgefälle
derart eingestellt wird, daß beim Walzen eine dem gemessenen Temperaturgefälle entsprechend
entgegengesetzte Temperaturerhöhung bzw. -erniedrigung der Rohrluppe erfolgt.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Durchmesser- und Wanddickentoleranz
beim Walzen einer Rohrluppe in einem Maßwalzwerk oder Streckreduzierwalzwerk.
[0002] Nahtlose Rohre werden beispielsweise,durch Lochen in einem Schrägwalzwerk, Stoßen
auf einer Stoßbank, Nachwärmen und anschließendes Streckreduzieren hergestellt. Bei
diesem Verfahren kann auf das Nachwärmen vor dem Streckreduzieren nicht verzichtet
werden, da die von der Stoßbank kommenden Luppen durch die innenliegende Walzstange
sowohl ungleichmäßig abgekühlt sind als auch bereits eine Temperatur haben können,
die unterhalb des zum Streckreduzieren erforderlichen Niveaus liegt. Bei einem Dreiwalzen-Kegelschrägwalzwerk
zum Strecken von Hohlblöcken zu Luppen wird dagegen von einer Walzstange heruntergewalzt,
die vorher in den Hohlblock eingeführt wurde. Diese Luppe mit einer Länge bis zu 40m
tritt mit einer ausreichend gleichmäßigen und hohen Temperatur aus dem Kegelschrägwalzwerk
aus. Es ist jedoch unvermeidlich, daß die Temperatur der Luppe von ihrem Anfang zum
Ende hin gemessen dadurch Unterschiede aufweist, daß das zuerst aus dem Walzwerk austretende
Ende schneller abkühlt als das hintere Teil, obgleich die niedrigere Temperatur noch
immer im Bereich eines Niveaus liegt, das zum Maßwalzen bzw. Streckreduzieren ausreicht.
Es ist jedoch bekannt, daß aufgrund des Temperaturgefälles, d.h. durch unterschiedliche
Materialfestigkeit, die Walzgerüste dieser Aggregate sich mehr oder weniger aufdehenen
und so einen unterschiedlichen Rohraußendurchmesser bzw. unterschiedliche Wandstärken
erzeugen. Gleichmäßige Rohraußendurchmesser und Rohrwandstärken sind jedoch ein wichtiges
Qualitätsmerkmal, das alle Rohrhersteller weitestmöglich einzuhalten und ständig zu
verbessern versuchen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, das Verfahren der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß aus unterschiedlichen Temperaturen der Rohrluppe resultierende Durchmesser- oder
Wanddickenunterschiede der fertigen Rohre vermieden werden können.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch angegebenen
Merkmale.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Verfahren tritt zweckmäßigerweise das kältere Ende einer Luppe
zuerst in ein Maßwalzwerk oder Streckreduzierwalzwerk ein. Da die Walzgeschwindigkeit
insbesondere des Streckreduzierwalzwerks höher ist als die eines Kegelschrägwalzwerkes,
nimmt die Temperatur der gerade einlaufenden Luppe zum hinteren Ende hin ständig zu.
Nach der erfindungsgemäBen Lehre wird die Walzgeschwindigkeit des Maßwalzwerkes oder
des Streckreduzierwalzwerkes kontinuierlich und in Abhängigkeit vom Temperaturgefälle
in der Luppe so abgesenkt bzw. so erhöht, daß jedes Stück der Luppe ständig mit gleichbleibender
Temperatur in das Walzwerk einläuft. Durch eine ständige Temperaturmessung der Luppe,
wird mit Hilfe eines Rechners die Restabkühlzeit und die daraus resultierende erforderliche
Walzgeschwindigkeit ermittelt und danach die notwendige Drehzahl für die Walzgeschwindigkeit
eingestellt. Auf diese Weise lassen sich die Toleranzen der Rohre erheblich verbessern.
[0006] Möglich wäre es auch einmal gewonnene Werte als empirische Werte dann für folgende
gleichgelagerte Bedingungen zu benutzen. In diesem Fall werden die Vorgabedaten für
die Drehzahlregelung eines Streckreduzierwalzwerkes nicht mehr aus der ständigen Temperaturmessung
der Luppe abgeleitet, sondern abhängig von Rohrdurchmesser und Wanddicke unter Einbeziehung
der empirischen Werte fest programmiert.
Verfahren zum Verbessern der Durchmesser- und Wanddickentoleranzen beim Walzen einer
Rohrluppe in einem Maßwalzwerk oder Streckreduzierwalzwerk, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Luppe vor der Einführung in das Walzwerk über ihre Länge gemessen
und die Walzgeschwindigkeit durch Regelung der Drehzahl in Abhängigkeit vom Temperaturgefälle
derart eingestellt wird, daß beim Walzen eine dem gemessenen Temperaturgefälle entsprechend
entgegengesetzte Temperaturerhöhung bzw. -erniedrigung der Rohrluppe erfolgt.