[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine lötfreie Verbindung zwischen einer mit Kontaktstiften
besetzten Messerleiste und einer beispielsweise elektrische bzw. elektronische Bauteile
tragenden Leiterplatte in der industriellen, vorzugsweise mikroelektronischen Verbindungstechnik.
[0002] Lötfreie Verbindungen sind auf diesem technischen Sachgebiet ganz allgemein nicht
mehr neu, sondern beispielsweise aus der DE-PS 28 22 245 sowie der US-PS 40 45 868
als sogenannte EinpreB-Stiftverbindungen für den Kontakt zwischen Leiterplatten und
vorwiegend bei Federleisten für sogenannte Rückwandverdrahtungen seit langem in den
unterschiedlichsten Bauformen und Varianten bekannt.
[0003] Aufbauend auf und unter Nutzung der Vorteile und des technischen Fortschritts dieser
bekannten Verbindungen, die bislang also immer nur für Federleisten und in Verbindung
mit dieser Rückwandverdrahtung Verwendung fanden, hat sich die vorliegende Erfindung
die Aufgabe gestellt, diese Art der industriellen Anschlußtechnik auch für die Verwendung
bei Leiterplatten, deren primäre Aufgabe die Aufnahme und Verdrahtung elektronischer
Bauelemente ist, nutzbar zu machen. Die generellen sowie speziellen Lösungsmerkmale
der Erfindung sind dabei in den Patatansprüchen niedergelegt sowie in zwei alternativen
Ausgestaltungsvorschlägen in den Zeichnungen dargestellt.
[0004] Erfindungswesentliche Vorteile dieser für Messerleisten erstmals vorgeschlagenen
Lösung sind dabei der Wegfall der leicht störanfälligen und arbeitsintensiven, daher
also teuren Verlötungen, sowie die Vermeidung der aus den Lötvorgängen resultierenden
thermischen Beanspruchungen sämtlicher Bauteile sowie kontaktmäßigen Imponderabilien.
[0005] Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen dabei.
Fig. 1 die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einpreßverbindung,
Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung zu Fig. 1 gemäß der Linie AB,
Fig. 2a eine Ansicht dazu aus Richtung "x",
Fig. 3 das separate Einpreßwerkzeug in Ansicht und
Fig. 4 eine Schnittdarstellung zu Fig. 3 gemäß der Linie CD.
[0006] Aus der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 1 ist zunächst einmal das erfindungswesentliche
Grundmerkmal zu erkennen, nämlich, daß die frei aus dem Isoliergehäuse 1 der Messerleiste
2 herausragenden Anschlußenden 3 der einzelnen Kontaktstifte 4 einen zum Einpressen
in durchkontaktierte Bohrungen 5 von Leiterplatten 6 geeigneten, entsprechend profilierten,
Einpreßabschnitt 7 aufweisen, wobei gemäß Fig. 2 noch zu ersehen ist, daß zur Begrenzung
der Einpreßtiefe t die jeweiligen Einpreßabschnitte 7 nach oben, also zum Pfostenschaft
4 hin, mit einem in seinen Abmessungen b gegenüber dem Pfostenquerschnitt q vergrößerten,
schulterartigen Anschlag 8, versehen sind.
[0007] Wichtig hierbei ist es weiterhin, daß als Einpreßwerkzeug sowie Isolierabdeckung
zugleich, ein weiteres Kunststoffgehäuse 9 dient, welches mit taschen- oder kammartigen
Aussparungen 10 versehen ist, deren Rückenteile 10a oberhalb der Abwinklungen 4a der
Einpreßpfosten 4 verlaufen und deren Stege 11 sich einerseits bis zwischen die schulterartigen
Anschläge 8 jeweils benachbarter Pfosten erstrecken und andererseits mit einer zu
den Anschlägen 8 korrespondierenden Formgebung 11a ihrer freien Enden 11b auf der
Oberseite 8a derselben aufliegen.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung erfolgt zum einen eine gute Kraftübertragung,
während des Einpreßvorgangs vom Aufsatzgehäuse 9 aus über die Schultern 8 auf die
Einpreßenden 7 und zum anderen ist gewährleistet, daß durch die im Endzustand zwischen
jeweils zwei benachbarten Anschlägen bzw. Schultern 8 liegenden Gehäuseteile 11, 11a,
11b eine einwandfreie elektrische Isolation gegeneinander gegeben ist.
[0009] Alternativ hierzu kann die zuvorbeschriebene Einpreßverbindung erfindungsgemäß aber
auch dadurch geschaffen werden, daß zur Herstellung derselben ein separates, nach
erfolgtem Einpreßvorgang wieder entfernbares, Einpreßmerkzeug 12 dient, wobei letzteres
in seinem bodenseitigen Bereich 12a mit entsprechend der Pfostenbestückung parallelen
Taschen bzw. Einführschlitzen 13 und seitlich zu jedem derselben liegenden, abgewinkelten
Führungskanälen 14, 15 16 versehen ist, die von den Taschen bzw. Schlitzen 13 her
zugänglich sind. Die für den Einpreßvorgang notwendige Kraft wird bei dieser Lösung
dadurch auf die Kontakte übertragen, daß beim Einpreßvorgang die abgewinkelten Führungskanäle
14, 15, 16 die jeweiligen Einpreßpfosten 4 umschließen und mit ihren horizontalverlaufenden
Bereichen 14a, 15a, 16a jeweils auf den Pfostenoberseiten 4a aufliegen.
[0010] Das Aufsetzen und wieder Entfernen dieses Hilfswerkzeugs wird zum einen dadurch ermöglicht,
daß die Führungskanäle 14, 15, 16 zu einer der Hilfswerkzeugseiten 12b und zu dessen
Bodenfläche 12a hin offen sind und zum anderen dadurch bewirkt, daß das Hilfswerkzeug
mit den Taschen über die Pfostenreihen in Richtung auf den Leistenkörper geschoben
und nach Anliegeh an demselben um die Pfostenbreite zudem seitlich versetzt wird,
wodurch die abgewinkelten Pfosten in die Führungskanäle gelangen.
[0011] Der Vorteil dieser Alternativlösung liegt darin, daß die Einpreßpfosten keinen schulterförmigen
Anschlag 8 mehr brauchen und dementsprechend auch auf das zusätzliche Isoliergehäuse
9 verzichtet werden kann. Das Abnehmen des zuvor beschriebenen Hilfswerkzeugs nach
erfolgtem Einpreßvorgang, geht logischerweise in umgekehrtem Bewegungsablauf, wie
dessen Aufsetzen, vonstatten.
Bezugsziffernverzeichnis
[0012]
1 Isoliergehäuse
2 Messerleiste
3 Anschlußende
4 Kontaktstift
4a Abwinklung, Oberseite
5 Bohrung
6 Leiterplatte
7 Einpreßabschnitt
8 Anschlagschulter
8a Oberseite .
9 Kunststoffgehäuse
10 Aussparung
10a Rückenteil
11 Steg
11a Formgebung
11b freies Ende
12 Einpreßwerkzeug
12a bodenseitiger Bereich
12b Seite
13 Einführschlitz
14 Führungskanal
14a Horizontalbereich
15 Führungskenal
15a Horizontalbereich t Einpreßtiefe
16 Führungskanal b Schulterbreite
16a Horizontalbereich q Pfostenquerschnitt
1. Lötfreie Verbindung zwischen einer mit Kontaktstiften besetzten Messerleiste und
einer beispielsweise elektrische bzw. elektronische Bauteile tragenden Leiterplatte
in der industriellen, vorzugsweise mikroelektronischen Verbindungstechnik, wobei die
frei aus dem Isoliergehäuse der Messerleiste herausragenden Anschlußenden der einzelnen
Kontaktstifte einen Einpreßabschnitt aufweisen und zur Begrenzung der Einpreßtiefe
mit einem schulterartigen Anschlag versehen sind,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Einpreßenden ( 3 ) der in einer oder mehreren parallelen Reihen liegenden
Kontaktstifte ( 4 ) rechtwinklig auf eine gemeinsame Ebene hin abgebogen sind und
als Einpreßwerkzeug sowie Isolierabdeckun9 zugleich, ein weiteres Gehäuse ( 9 ) dient,
welches mit taschen- oder kammartigen Aussparungen ( 10 ) versehen ist, deren Rükkenteile
( 10a ) oberhalb der Abwinklungen ( 4a ) der Einpreßpfosten ( 4 ) verlaufen und deren
Stege ( 11 ) sich einerseits bis zwischen die schulterartigen Anschläge ( 8 ) jeweils
benachbarter Pfosten ( 4 ) erstrecken und andererseits mit einer zu den Anschlägen
( 8 korrespondierenden Formgebung ( lla ) ihrer freien Enden ( llb ) auf der Oberseite
( 8a derselben aufliegen.
2. Preßverbindung nach Anspruch 1 bei Messerleisten mit in mehreren parallelen Reihen
verlaufenden Einpreßpfosten,
ggekennzeichnet ,
daß zur Herstellung der Preßverbindung ein separates, nach erfolgtem Einpreßvorgang
wieder entfernbares, Einpreßwerkzeug ( 12 ) dient.
3. Preßverbindung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Preßwerkzeug ( 12 ) in seinem bodenseitigen Bereich ( 12a ) mit entsprechend
der Pfostenbestückung parallelen Taschen bzw. Einführschlitzen ( 13 ) und seitlich
zu jedem derselben liegenden, abgewinkelten Führungskanälen ( 14, 15, 16 ) versehen
ist, die von den Taschen bzw. Schlitzen ( 13 ) her zugänglich sind.
4. Preßverbindung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß beim Einpreßvorgang die abgewinkelten Führungskanäle ( 14, 15, 16 ) die jeweiligen
Einpreßpfosten ( 4 ) umschließen und mit ihren horizontalverlaufenden Bereichen (
14a, 15a, 16a ) jeweils auf den Pfostenoberseiten ( 4a ) aufliegen.
5. Preßverbindung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Führungskanäle ( 14, 15, 16 ) zu einer der Hilfswerkzeugseiten ( 12b ) und
zu dessen Bodenfläche ( 12a ) hin offen sind.