(19)
(11) EP 0 128 306 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.12.1984  Patentblatt  1984/51

(21) Anmeldenummer: 84104306.0

(22) Anmeldetag:  16.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 9/09
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.05.1983 DE 3318135

(71) Anmelder: ERNI Elektroapparate GmbH
D-7321 Adelberg (Württ.) (DE)

(72) Erfinder:
  • Czeschka, Franz
    D-7324 Rechberghausen (DE)

(74) Vertreter: Seemann, Norbert W., Dipl.-Ing. 
Brehmstrasse 37
73033 Göppingen
73033 Göppingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Messerleiste


    (57) Für die Herstellung einer lötfreien Verbindung zwischen einer mit Kontaktstiften (4) besetzten Messerleiste (1) und einer Leiterplatte (6) sind Einpreßabschnitte (7) an den freien Enden der Stifte (4) vorgesehen, die über ein zusätzliches Isolierteil (9) in die durchkontaktierten Bohrungen (5) der Platine (6) eingepreßt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine lötfreie Verbindung zwischen einer mit Kontaktstiften besetzten Messerleiste und einer beispielsweise elektrische bzw. elektronische Bauteile tragenden Leiterplatte in der industriellen, vorzugsweise mikroelektronischen Verbindungstechnik.

    [0002] Lötfreie Verbindungen sind auf diesem technischen Sachgebiet ganz allgemein nicht mehr neu, sondern beispielsweise aus der DE-PS 28 22 245 sowie der US-PS 40 45 868 als sogenannte EinpreB-Stiftverbindungen für den Kontakt zwischen Leiterplatten und vorwiegend bei Federleisten für sogenannte Rückwandverdrahtungen seit langem in den unterschiedlichsten Bauformen und Varianten bekannt.

    [0003] Aufbauend auf und unter Nutzung der Vorteile und des technischen Fortschritts dieser bekannten Verbindungen, die bislang also immer nur für Federleisten und in Verbindung mit dieser Rückwandverdrahtung Verwendung fanden, hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, diese Art der industriellen Anschlußtechnik auch für die Verwendung bei Leiterplatten, deren primäre Aufgabe die Aufnahme und Verdrahtung elektronischer Bauelemente ist, nutzbar zu machen. Die generellen sowie speziellen Lösungsmerkmale der Erfindung sind dabei in den Patatansprüchen niedergelegt sowie in zwei alternativen Ausgestaltungsvorschlägen in den Zeichnungen dargestellt.

    [0004] Erfindungswesentliche Vorteile dieser für Messerleisten erstmals vorgeschlagenen Lösung sind dabei der Wegfall der leicht störanfälligen und arbeitsintensiven, daher also teuren Verlötungen, sowie die Vermeidung der aus den Lötvorgängen resultierenden thermischen Beanspruchungen sämtlicher Bauteile sowie kontaktmäßigen Imponderabilien.

    [0005] Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen dabei.

    Fig. 1 die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einpreßverbindung,

    Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung zu Fig. 1 gemäß der Linie AB,

    Fig. 2a eine Ansicht dazu aus Richtung "x",

    Fig. 3 das separate Einpreßwerkzeug in Ansicht und

    Fig. 4 eine Schnittdarstellung zu Fig. 3 gemäß der Linie CD.



    [0006] Aus der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 1 ist zunächst einmal das erfindungswesentliche Grundmerkmal zu erkennen, nämlich, daß die frei aus dem Isoliergehäuse 1 der Messerleiste 2 herausragenden Anschlußenden 3 der einzelnen Kontaktstifte 4 einen zum Einpressen in durchkontaktierte Bohrungen 5 von Leiterplatten 6 geeigneten, entsprechend profilierten, Einpreßabschnitt 7 aufweisen, wobei gemäß Fig. 2 noch zu ersehen ist, daß zur Begrenzung der Einpreßtiefe t die jeweiligen Einpreßabschnitte 7 nach oben, also zum Pfostenschaft 4 hin, mit einem in seinen Abmessungen b gegenüber dem Pfostenquerschnitt q vergrößerten, schulterartigen Anschlag 8, versehen sind.

    [0007] Wichtig hierbei ist es weiterhin, daß als Einpreßwerkzeug sowie Isolierabdeckung zugleich, ein weiteres Kunststoffgehäuse 9 dient, welches mit taschen- oder kammartigen Aussparungen 10 versehen ist, deren Rückenteile 10a oberhalb der Abwinklungen 4a der Einpreßpfosten 4 verlaufen und deren Stege 11 sich einerseits bis zwischen die schulterartigen Anschläge 8 jeweils benachbarter Pfosten erstrecken und andererseits mit einer zu den Anschlägen 8 korrespondierenden Formgebung 11a ihrer freien Enden 11b auf der Oberseite 8a derselben aufliegen.

    [0008] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung erfolgt zum einen eine gute Kraftübertragung, während des Einpreßvorgangs vom Aufsatzgehäuse 9 aus über die Schultern 8 auf die Einpreßenden 7 und zum anderen ist gewährleistet, daß durch die im Endzustand zwischen jeweils zwei benachbarten Anschlägen bzw. Schultern 8 liegenden Gehäuseteile 11, 11a, 11b eine einwandfreie elektrische Isolation gegeneinander gegeben ist.

    [0009] Alternativ hierzu kann die zuvorbeschriebene Einpreßverbindung erfindungsgemäß aber auch dadurch geschaffen werden, daß zur Herstellung derselben ein separates, nach erfolgtem Einpreßvorgang wieder entfernbares, Einpreßmerkzeug 12 dient, wobei letzteres in seinem bodenseitigen Bereich 12a mit entsprechend der Pfostenbestückung parallelen Taschen bzw. Einführschlitzen 13 und seitlich zu jedem derselben liegenden, abgewinkelten Führungskanälen 14, 15 16 versehen ist, die von den Taschen bzw. Schlitzen 13 her zugänglich sind. Die für den Einpreßvorgang notwendige Kraft wird bei dieser Lösung dadurch auf die Kontakte übertragen, daß beim Einpreßvorgang die abgewinkelten Führungskanäle 14, 15, 16 die jeweiligen Einpreßpfosten 4 umschließen und mit ihren horizontalverlaufenden Bereichen 14a, 15a, 16a jeweils auf den Pfostenoberseiten 4a aufliegen.

    [0010] Das Aufsetzen und wieder Entfernen dieses Hilfswerkzeugs wird zum einen dadurch ermöglicht, daß die Führungskanäle 14, 15, 16 zu einer der Hilfswerkzeugseiten 12b und zu dessen Bodenfläche 12a hin offen sind und zum anderen dadurch bewirkt, daß das Hilfswerkzeug mit den Taschen über die Pfostenreihen in Richtung auf den Leistenkörper geschoben und nach Anliegeh an demselben um die Pfostenbreite zudem seitlich versetzt wird, wodurch die abgewinkelten Pfosten in die Führungskanäle gelangen.

    [0011] Der Vorteil dieser Alternativlösung liegt darin, daß die Einpreßpfosten keinen schulterförmigen Anschlag 8 mehr brauchen und dementsprechend auch auf das zusätzliche Isoliergehäuse 9 verzichtet werden kann. Das Abnehmen des zuvor beschriebenen Hilfswerkzeugs nach erfolgtem Einpreßvorgang, geht logischerweise in umgekehrtem Bewegungsablauf, wie dessen Aufsetzen, vonstatten.

    Bezugsziffernverzeichnis



    [0012] 

    1 Isoliergehäuse

    2 Messerleiste

    3 Anschlußende

    4 Kontaktstift

    4a Abwinklung, Oberseite

    5 Bohrung

    6 Leiterplatte

    7 Einpreßabschnitt

    8 Anschlagschulter

    8a Oberseite .

    9 Kunststoffgehäuse

    10 Aussparung

    10a Rückenteil

    11 Steg

    11a Formgebung

    11b freies Ende

    12 Einpreßwerkzeug

    12a bodenseitiger Bereich

    12b Seite

    13 Einführschlitz

    14 Führungskanal

    14a Horizontalbereich

    15 Führungskenal

    15a Horizontalbereich t Einpreßtiefe

    16 Führungskanal b Schulterbreite

    16a Horizontalbereich q Pfostenquerschnitt




    Ansprüche

    1. Lötfreie Verbindung zwischen einer mit Kontaktstiften besetzten Messerleiste und einer beispielsweise elektrische bzw. elektronische Bauteile tragenden Leiterplatte in der industriellen, vorzugsweise mikroelektronischen Verbindungstechnik, wobei die frei aus dem Isoliergehäuse der Messerleiste herausragenden Anschlußenden der einzelnen Kontaktstifte einen Einpreßabschnitt aufweisen und zur Begrenzung der Einpreßtiefe mit einem schulterartigen Anschlag versehen sind,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Einpreßenden ( 3 ) der in einer oder mehreren parallelen Reihen liegenden Kontaktstifte ( 4 ) rechtwinklig auf eine gemeinsame Ebene hin abgebogen sind und als Einpreßwerkzeug sowie Isolierabdeckun9 zugleich, ein weiteres Gehäuse ( 9 ) dient, welches mit taschen- oder kammartigen Aussparungen ( 10 ) versehen ist, deren Rükkenteile ( 10a ) oberhalb der Abwinklungen ( 4a ) der Einpreßpfosten ( 4 ) verlaufen und deren Stege ( 11 ) sich einerseits bis zwischen die schulterartigen Anschläge ( 8 ) jeweils benachbarter Pfosten ( 4 ) erstrecken und andererseits mit einer zu den Anschlägen ( 8 korrespondierenden Formgebung ( lla ) ihrer freien Enden ( llb ) auf der Oberseite ( 8a derselben aufliegen.
     
    2. Preßverbindung nach Anspruch 1 bei Messerleisten mit in mehreren parallelen Reihen verlaufenden Einpreßpfosten,
    ggekennzeichnet ,
    daß zur Herstellung der Preßverbindung ein separates, nach erfolgtem Einpreßvorgang wieder entfernbares, Einpreßwerkzeug ( 12 ) dient.
     
    3. Preßverbindung nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß das Preßwerkzeug ( 12 ) in seinem bodenseitigen Bereich ( 12a ) mit entsprechend der Pfostenbestückung parallelen Taschen bzw. Einführschlitzen ( 13 ) und seitlich zu jedem derselben liegenden, abgewinkelten Führungskanälen ( 14, 15, 16 ) versehen ist, die von den Taschen bzw. Schlitzen ( 13 ) her zugänglich sind.
     
    4. Preßverbindung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß beim Einpreßvorgang die abgewinkelten Führungskanäle ( 14, 15, 16 ) die jeweiligen Einpreßpfosten ( 4 ) umschließen und mit ihren horizontalverlaufenden Bereichen ( 14a, 15a, 16a ) jeweils auf den Pfostenoberseiten ( 4a ) aufliegen.
     
    5. Preßverbindung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Führungskanäle ( 14, 15, 16 ) zu einer der Hilfswerkzeugseiten ( 12b ) und zu dessen Bodenfläche ( 12a ) hin offen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht