[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Sensor zur Objekterfassung in Luft
oder anderen Gasen, der einen ersten Ultraschallwandler mit einem Piezokörper als
Sender enthält.
[0002] Sensoren sind Vorrichtungen, die so gestaltet sind, daß sie physikalische Parameter,
wie z.B. Druck, Temperatur, Position oder Geschwindigkeit in einem Meßbereich, mengenmäßig
bestimmen oder nachweisen können. Durch das Anwachsen der elektronischen, industriellen
Prozeßkontrollsysteme ist die Nachfrage für komplexere Sensoren bei verhältnismäßig
niedrigen Preisen gestiegen. Ein solcher Sensor ist beispielsweise ein Ultraschall-Näherungsschalter,
der Objekte oder Personen erfassen kann. Im Schaltbereich von beispielsweise etwa
100 cm Abstand ist die Objekterfassung mit induktiven oder kapazitiven Näherungsschaltern
problematisch. Außerdem können die Ultraschall-Näherungsschalter störsicherer auch
kleine Objekte erfassen. So gut wie alle Werkstoffe sind für diese Art der Objekterfassung
geeignet.
[0003] Für solche Ultraschall-Echolot-Systeme sind Ultraschallwandler vorgesehen, die einen
Schallstrahl mit besonders geringem Öffnungswinkel erzeugen. Dadurch können störende
Reflexionen des Ultraschalls vermieden werden, so daß ein besonders hohes Auflösungsvermögen
erreicht werden kann und nahe beeinanderliegende Objekte unterschieden werden können.
Bei einem Ultraschallwandler sind die Abmessungen im wesentlichen durch die vorgesehene
Betriebsfrequenz und das Material des Wandlers vorgegeben. Mit den Abmessungen des
Ultraschallwandlers ist auch die Größe der Schallabstrahlfläche des Wandlers bestimmt,
wobei durch die Größe der Schallabstrahlfläche im wesentlichen der Öffnungswinkel
des erzeugten Schallstrahls bestimmt ist. Bei einer Betriebsfrequenz von etwa 49 kHz
und Blei-Zirkonat-Titanat PZT als Material für den Wandler ergibt sich beispielsweise
ein Öffnungswinkel von etwa 10° bis 12°.
[0004] Es ist ein Ultraschallwandler bekannt, der einen Piezokörper, eine '
Z/4-Anpassungsschicht und einen Beschwerungsring enthält. Auf einer Stirnfläche des
Piezokörpers ist die ;
L/4-Anpassungsschicht angeordnet, deren Durchmesser wesentlich größer ist als der Durchmesser
des Piezokörpers. Der über den Rand des Piezokörpers überstehende ringförmige Oberflächenbereich
der λ/4-Anpassungsschicht ist mit dem Beschwerungsring versehen (deutsche Auslegeschrift
25 41 492). Durch den Beschwerungsring wird erreicht, daß eine große Fläche, deren
Abmessungen wesentlich größer sind, als die Stirnfläche des Piezokörpers, zu gleichphasigen
Schwingungen angeregt wird.
[0005] Ferner ist ein Ultraschall-Näherungsschalter bekannt, der berührungs- und kontaktlos
als Distanz-Sensor arbeitet. Der Kern dieses Näherungsschalter ist ein piezokeramischer
Ultraschallwandler, der in Luft oder anderen Gasen arbeitet. Bei der Betriebsart Näherungsschalter
wird das zu erfassende Objekt als Ultraschall-Reflektor benutzt, wobei der nutzbare
Erfassungsbereich zwischen 20 cm und 100 cm und der nicht nutzbare Nahbereich zwischen
0 cm und 20 cm liegt. Die zu erfassenden Objekte können fest, flüssig oder pulverförmig
sein mit einer ebenen, glatten, polierten oder matten Oberfläche. Außerdem kann das
Material dieser Oberflächen durchsichtig oder von beliebiger Einfärbung sein (H.CH.
Münzing "Distanz-Sensor für große Schaltabstände" etz Bd. 103 (1982), Heft 10, Seiten
518 und 519).
[0006] Mit diesem Ultraschall-Näherungsschalter können nur für die Reflexion geeignete Objekte
erfaßt werden, deren Reflexionsfläche senkrecht zur Schallkeulenachse innerhalb der
Halbwertsbreite angeordnet sind. Abweichungen von
± 3° der Senkrechten zur Achse der Schallkeule sind zulässig.
[0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Ultraschall-Sensor zur Objekterfassung
in Luft oder anderen Gasen anzugeben, dessen Empfangsapertur vergrößert ist, damit
auch Objekte erfaßt werden können, deren Reflexionsflächennormale um einen Objektlagewinkel,
die wesentlich größer sind als
± 3°, zur Schallkeulenachse geneigt sind. Außerdem soll man auch Objekte mit einer
gewölbten Reflexionsfläche eindeutig erfassen können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1. Dadurch, daß die dem ersten Ultraschallwandler zugewandte Oberfläche einen Abschnitt
eines Ellipsoids bildet und der zweite Ultraschallwandler im Brennpunkt dieses Ellipsoids
angeordnet ist, kann man Objekte erfassen, die sich annähernd im zweiten Brennpunkt
des Ellipsoids befinden und deren Reflexionsflächennormale außerhalb der Halbwertsbreite
des ersten Ultraschallwandlers liegt. Dieser Objektlagewinkel ist abhängig vom Durchmesser
des Reflektors und von der Arbeitsentfernung.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung des Ultraschall-Sensors bildet die dem Reflektor
zugewandte Oberfläche des zweiten Ultraschallwandlers eine Kalotte. Diese Kalotte
kann aus mehreren ebenen Einzelschwingern bestehen, die in einer Facettenkonstruktion
angeordnet sind. Ferner kann der zweite Ultraschallwandler mehrere ringförmige Einzelschwinger
und einen Kegel enthalten, deren Mantelflächen die Kalottenform ergeben. Durch diese
Gestaltung kann man mit dem zweiten Ultraschallwandler Schallwellen aus dem durch
den Reflektor gegebenen Raumwinkelbereich erfassen, die von einem Objekt annähernd
im zweiten Brennpunkt abgestrahlt werden. Wegen der räumlichen Ausdehnung des zweiten
Ultraschallwandlers und der Schallkeule des ersten Ultraschallwandlers ist man nicht
nur auf die Arbeitsentfernung beschränkt, sondern man kann Objekte in einem gewissen
Tiefenschärfenbereich um den zweiten Brennpunkt des Ellipsoids erfassen.
[0010] In einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltung des Ultraschall-Sensors enthält der
zweite Ultraschallwandler einen Tragkörper, der als Abschnitt einer Kugel gestaltet
ist, und eine piezoelektrische Kunststofffolie, die auf diesen Kugelabschnitt aufgebracht
ist. Der Tragkörper ist als hartes Backing im Bezug auf die piezoelektrische Kunststoffolie
vorgesehen. Diese piezoelektrische Kunststoffolie kann beispielsweise aus Polyvinyliden-Fluorid
PVDF bestehen. Durch diese Gestaltung erhält man einen einfachen Aufbau des zweiten
Ultraschallwandlers.
[0011] Zur weiteren Erläuterung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel
eines Ultraschall-Sensors nach der Erfindung schematisch veranschaulicht ist.
Figur 1 zeigt einen Ultraschall-Sensor gemäß der Erfindung und in
Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel des zweiten Ultraschallwandlers gemäß der Erfindung
dargestellt.
Figur 3 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform des zweiten Ultraschallwandlers
und
Figur 4 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform des zweiten Ultraschallwandlers.
[0012] In der dargestellten Ausführungsform nach Figur 1 ist ein Ultraschall-Sensor 2 zur
Objekterfassung in Luft oder anderen Gasen veranschaulicht. Dieser Ultraschall-Sensor
2 enthält einen ersten Ultraschallwandler 4, einen Reflektor 6 und einen zweiten Ultraschallwandler
8. Der erste Ultraschallwandler 4 enthält einen scheibenförmigen Piezokörper 10, der
auf einer seiner beiden Flachseiten mit einer 2/4-Anpassungsschicht 12 versehen ist,
die beispielsweise wesentlich größere Abmessungen hat, als der Piezokörper 10. Der
überstehende Bereich der 2/4-Anpassungsschicht 12 ist auf der Seite des Piezokörpers
10 mit einem Beschwerungsring 14 verbunden. Die2/4-Anpassungsschicht 12 besteht aus
einem Material, dessen akustischer Schallwellenwiderstand ein Maß besitzt, das zwischen
der Größe des Schallwellenwiderstandes des Piezokörpers 10 und der Größe des Schallwellenwiderstandes
des Mediums liegt, in dem sich der Schall ausbreiten soll.
[0013] Die Oberfläche des Reflektors 6, die dem ersten Ultraschallwandler 4 zugewandt ist,
bildet einen Abschnitt eines Ellipsoids. Im ersten Brennpunkt, d.h. im reflektornahen
Brennpunkt ist der zweite Ultraschallwandler 8 angeordnet. Der Durchmesser D des Reflektors
6 ist abhängig vom Objektabstand a, der den Abstand der beiden Brennpunkte des Ellipsoids
angibt, und vom möglichen Objektlagewinkel ϑ, der Winkel, der von der Schallkeulenachse
16 und der Reflexionsflächennormale des zu erfassenden Objektes 18 eingeschlossen
wird. Der Zusammenhang von Durchmesser D, Objektabstand a und Objektlagewinkel ϑ läßt
sich durch die folgende Gleichunq

darstellen. Bei der Auslegung des Ultraschall-Sensors 2 für den Nahbereich, d.h. der
Objektabstand a ist ungefähr etwa 20 cm und der Durchmesser D des Reflektors wird
mit ungefähr etwa 10 cm vorbestimmt, so ergibt sich für den Objektlagewinkel einen
Winkel von beispielsweise etwa ± 14°. Bei der Auslegung des Ultraschall-Sensors 2
für den Fernbereich ergibt sich für den Objektlagewinkel ϑ bei einem vorbestimmten
Objektabstand a von ungefähr etwa 80 cm und einem vorbestimmten Durchmesser D von
ungefähr etwa 20 cm einen Winkel von beispielsweise etwa ± 7°.
[0014] Der zweite Ultraschallwandler 8 ist im ersten Brennpunkt des Reflektors 6 angeordnet.
Die dem Reflektor 6 zugewandte Oberfläche 20 dieses zweiten Ultraschallwandlers 8
bildet eine Kalotte. Ferner ist die dem Reflektor 6 abgewandte Oberfläche 21 des zweiten
Ultraschallwandlers 8 zu den Stirnflächen des ersten Ultraschallwandlers 4 parallel
angeordnet.
[0015] Durch diese Wölbung der Empfangsfläche des Ultraschall-Sensors 2 kann man in Luft
oder anderen Gasen befindliche Objekte 18 erfassen, deren Reflexionsflächennormale
um einen Objektlagewinkel ϑ zur Schallkeulenachse 16 geneigt ist und außerdem kann
man auch Objekte mit einer gewölbten Reflexionsfläche eindeutig erfassen.
[0016] Die Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des zweiten Ultraschallwandlers 8, der im
ersten Brennpunkt des Reflektors 6 angeordnet ist. Die dem Reflektor 6 zugewandte
Oberfläche 20 dieses zweiten Ultraschallwandlers 8 bildet eine Kalotte. Diese Kalotte
besteht aus mehreren Einzelschwingern 22, die in einer Facettenkonstruktion angeordnet
sind.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform des zweiten Ultraschallwandlers 8 gemäß Figur 3
enthält dieser mehrere ringförmige Einzelschwinger 24 und einen Kegel 26. Die Mantelflächen
28 der ringförmigen Einzelschwinger 24 und des Kegels 26 ergeben die Kalottenform
des zweiten Ultraschallwandlers 8.
[0018] Mit Hilfe dieser Ausführungsformen kann man mit dem zweiten Ultraschallwandler 8
Schallwellen aus dem durch den Reflektor 6 gegebenen Raumwinkelbereich erfassen.
[0019] In einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltung des zweiten Ultraschallwandlers 8 gemäß
Figur 4 enthält dieser einen Tragkörper 30 und eine piezoelektrische Kunststoffolie
32. Der Tragkörper 30 ist als Abschnitt einer Kugel gestaltet und außerdem als hartes
Backing im Bezug auf die piezoelektrische Kunststoffolie 32 vorgesehen. Auf der gewölbten
Mantelfläche des Tragkörpers 30 ist die piezoelektrische Kunststoffolie 32 aufgebracht.
Diese piezoelektrische Kunststoffolie 32 kann beispielsweise aus Polyvinyliden-Fluorid
PVDF sein. Durch diese Gestaltung erhält man einen einfachen Aufbau des zweiten Ultraschallwandlers
8.
1. Ultraschall-Sensor (2) zur Objekterfassung in Luft oder anderen Gasen, der einen
ersten Ultraschallwandler (4) mit einem Piezokörper (10) als Sender enthält, dadurch
gekennzeichnet , daß ein Reflektor (6) vorgesehen ist, dessen dem ersten Ultraschallwandler
(4) zugewandte Oberfläche einen Abschnitt eines Ellipsoids bildet, und daß zwischen
dem ersten Ultraschallwandler (4) und dem Reflektor (6) ein zweiter Ultraschallwandler
(8) vorgesehen ist, der im ersten Brennpunkt des Reflektors (6) angeordnet ist.
2. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die dem Reflektor
(6) zugewandte Oberfläche (20) des zweiten Ultraschallwandlers (8) eine Kalotte bildet.
3. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kalottenform
des zweiten Ultraschallwandlers (8) aus mehreren ebenen Einzelschwingern (22) angenähert
ist, die in einer Facettenkonstruktion angeordnet sind.
4. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Ultraschallwandler
(8) mehrere ringförmige Einzelschwinger (24) und einen Kegel (26) enthält, deren Mantelflächen
(28) die Kalottenform ergeben.
5. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Ultraschallwandler
(8) einen Tragkörper (30), der als Abschnitt einer Kugel vorgesehen ist, und eine
piezoelektrische Kunststoffolie (32) enthält.
6. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die piezoelektrische
Kunststoffolie (32) auf der gewölbten Mantelfläche des Kugelabschnitts angeordnet
ist.
7. Ultraschall-Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß
die dem Reflektor (6) abgewandte Oberfläche (21) des zweiten Ultraschallwandlers (8)
zu den Flachseiten des Piezokörpers (10) parallel angeordnet ist.