[0001] Die Erfindung betrifft einen Koffer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Koffer ist aus der EU-OS o o39 o4o bekannt, bei dem ein Kunststoffprofil
als äußere Blendleiste die Stoßfuge zwischen Deckel und Unterteil abdeckt. Dieses
Kunststoffprofil kann eine darin eingebettete Metallfolie aufweisen oder eingefärbt
sein und dient zur Abdichtung der Stoßfuge und zur Verbesserung des optischen Eindrucks
in diesem Bereich. Jedoch ist es hierbei aufwendig, Kofferhüllen mit Einschlag, die
über einen Basisrahmen eingezogen werden, anzubringen, zumal die Basisrahmen für Kofferunterteil
und Deckel nicht imner genau übereinstinmen und sie daher die Passung der Rahmanprofile
beeinträchtigen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Koffer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu
schaffen, bei den Kofferhüllen mit Einschlag in einfacher Weise und mit geringen Arbeitsaufwand
angebracht werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruch 1 gelöst.
[0005] Hierbei dient das Kunststoffprofil zugleich als Klemmprofil für den Einschlag des
Unterteils des Koffers und durch Verwendung von Einlagen entsprechender Stärke können
ohne weiteres unterschiedliche Hüllenmaterialien verwendet werden. Außerdem benötigt
man keine zusätzliche Nietpappe an den Griff- und Scharnierseiten. Die Montage ist
leicht und genau. Der aus den Aluminium-Rahmenprofilen gebildete Rahmen ist selbsttragend
und kommt daher ohne Basisrahmen aus Sperrholz, Kunststoff oder Pappe aus, wodurch
sich auch eine große Paßgenauigkeit und ein vermindertes Gewicht ergeben.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ausschnittweise und im Schnitt einen Koffer im Bereich der Stoßfuge zwischen
Unterteil und Deckel (wobei aus Darstellungsgründen die Schnitte von Unterteil und
Deckel versetzt dargestellt und die Pasung durch die gestrichtelten Linien angedeutet
ist).
Fig. 2 zeigt eine geänderte Ausfuhrungsform.
[0008] Gemäß Fig. 1 besitzt das Unterteil des Koffer ein umlaufendes Rahmenprofil 10 mit
einer zum Kofferinneren sich erstreckenden, aufwärts gerichteten Lippe 11 mit Vezstärkungsschenkeln
12 und einem umlaufenden Steg 13 mit einen Kopfteil 14 und Rippen 15, die ober- und
unterseitig von dem Steg 13 mit Abstand zu dem Kopfteil 14 angeordnet sind. Das Rahmenprofil
10 besitzt ferner einen sich nach außen erstreckenden Anschlagsteg 16, wobei dieser
zusammen mit dem Steg 13 einen Aufnahffekanal 17 an der Außenseite des Rahmenprofils
10 begrenzt. Ferner kann im Bereich des Aufnahmekanals 17 an der Innenseite des Rahmenprofils
10 ein Näh- bzw. Klammerkanal 18 vorgesehen sein. An den Anschlagsteg 16 schließt
sich ein Stützabschnitt 19 mit ebener Außenseite an, in dessen Bereich ein weiterer
Näh- bzw. Klammerkanal 20 innenseitig vorgesehen ist.
[0009] An dem Anschlagsteg 16 liegt eine Verbreiterung 21 an, die von dem Stützabschnitt
19 abgestützt wird und über den Näh- bzw. Klammerkanal 20 an dem Rahmenprofil 10 befestigt
ist. Eine Hülle 22, beispielsweise aus Kunstleder, ist über die Verbreiterung 21,
beispielsweise aus Pappe, Kunststoff o.dgl., geführt und besitzt einen Einschlag 23,
der um eine Einlage 24 aus einem relativ starren Material,etwa ein Kunststoffprofil,
gelegt ist. Der Einschlag 23 wird in den Aufnahmekanal 17 eingelegt und von diesem
bis auf die außen liegende Hülle 22 aufgenammen. Auf den Steg 13 wird ein Kunststoffprofil
25 aufgeklippt, das mit zwei hakenförmigen Aufklippschenkeln 26 versehen ist, die
hinter die Rippen 15 greifen. Durch das aufgeklippte Kunststoffprofil 25 wird der
Einschlag 23 in dem Aufnahmekanal 17 festgeklemmt; der sich in Richtung des Einschlags
23 erstreckende Schenkel des Kunststoffprofils 25 legt sich unter Vorspannung gegen
die Außenseite der Hülle 22 am oberen Ende des Einschlags 23. Zusätzlich wird der
Einschlag 23 durch die Anbringung von Schlössern und Scharnieren befestigt, es kann
aber auch ein zusätzliches Festnähen oder Nieten im Bereich des Näh- bzw. Klammerkanals
18 vorgesehen werden, oder ein Verkleben in dem Aufnahmekanal 17 erfolgen.
[0010] Der Steg 13 ist vorzugsweise um etwa die Stärke eines Aufklippschenkels 26 des Kunststoffprofils
25 in dem Bereich, der von den Aufklippschenkeln 26 umgriffen wird, zum Deckel des
Koffers hin versetzt. Hierdurch ergibt sich eine im wesentlichen rechtwinkelige Nut
am oberen Ende des Aufnahmekanals 17 nach Anbringen des Kunststoffprofils 25, in der
der Einschlag 23 sitzt.
[0011] Das Kunststoffprofil 25 kann eingefärbt und/oder mit einer darin eingebetteten Metallfolie
versehen und gegebenenfalls an der Außenseite profiliert oder mit Farbstreifen versehen
sein. Außerdem kann der nach oben weisende Schenkel größer als der nach unten weisende
sein, durch eine solche asymmetrische Gestaltung erhält man wahlweise unterschiedliche
Abdeck- bzw. Klemmflächen.
[0012] Der Deckel des Koffers besitzt ein umlaufendes Rahmenprofil 30, das an seinem unteren
Ende komplementär zum benachbarten Teil des Rahmenprofils 10 zum Erzielen eines Paßsitzes
ausgebildet ist. Gegebenenfalls kann noch eine Dichtung (nicht dargestellt) zwischengeschaltet
sein. Das Rahmenprofil 30 besitzt in seinem unteren Bereich einen Steg 31, der einen
Aufnahmekanal 32, der wie der Steg 31 nach außen gerichtet ist, begrenzt. Der Aufnahmekanal
32 nimmt einen Einschlag 33 mit einer Einlage 34 wie der Aufnahmekanal 17 auf. Auf
der Innenseite des Rahmenprofils 30 im Bereich des Aufnahmekanal 32 ist ebenfalls
ein Näh- bzw. Klammerkanal 35 vorgesehen.
[0013] Das Rahmenprofil 30 besitzt ferner einen Stützabschnitt 36, der sich an den den Aufnahmekanal
32 aufweisenden Abschnitt anschließt und die Hülle 37 des Deckels abstützt. Die Außenseite
des Stützabschnitts 36 fluchtet mit der Außenseite des Anschlagsteas 16, während innenseitig
ein weiterer Näh- bzw. Klammerkanal 38 vorgesehen ist.
[0014] Beim Schließen des
Koffers legt sich der nach oben gerichtete Schenkel des Kunststoffprofils 25 dichtend
gegen die Außenseite der Hülle 37.
[0015] Die Innenflächen der Aufnahmekanäle 17, 32 fluchten miteinander. Der Steg 31 ist
innenseitig vorzugsweise konkav gekrümmt, um sich der Form des Einschlags 33 in dessen
Stirnbereich anzupassen und diesen dadurch zu halten.
[0016] Zur Anbringung von Rollen o.dgl., etwa um den Koffer rollend transportieren zu können,
kann in einfacher Weise eine Bodenverbreiterung angebracht werden, indem auf die Verbreiterung
21 und auf den Stützabschnitt 36 außenseitig jeweils eine Bodenverbreiterung aufgebracht
und dort befestigt wird, die dann zur Aufnahme der Rollen o.dgl. dient. Die Hüllen
22, 37 haben dann eine entsprechende Stufe an der jeweiligen Kante des Aufnahmekanals
17 bzw. 32.
[0017] Die Profilierung der Rahmenprofile 10, 30 erhöht deren Steifigkeit und verleiht somit
dem Koffer erhöhte Stabilität. durch Verwendung von Zugschlössern läßt sich ein dichtes,
gegebenenfalls sogar wasserdichtes Verschließen der Stoßfuge zwischen den Rahmenprofilen
10, 30 , bewirkt durch den Metall-Kunststoffkontakt in der Stoßfuge, erzielen.
[0018] Bei der Ausführungsform von Fig. 2 ist die Einlage 24 benachbart zum Kunststoffprofil
25 im Schnitt mit einer Verdickung 24a versehen, wodurch sich eine verbesserte Abdichtung
zwischen dem Kunststoffprofil 25 und der Hülle 22 erzielen läßt.
[0019] Aus optischen Gründen kann eine Naht 39 vorgesehen sein, die sich durch die Einlage
24 und den Einschlag 23 erstreckt.
[0020] Der Anschlagsteg 16 besitzt eine schräg einwärts verlaufende Anlagefläche für die
Einlage 24, die einen entsprechenden schräg abgewinkelten Fuß 24b aufweist, der hinter
der Anlagefläche beim Einlegen einrastet, so daß durch den
Anschlagsteg 16 und das Kunststoffprofil 25 eine sichere Halterung gebildet wird.
[0021] Die im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebene Ausführungsform ist sowohl beim Unterteil
als auch beim Deckel des Koffers verwendbar.
1. Koffer mit einem Unterteil und einem Deckel, die jeweils mit einem Überzug (22,
37) versehen und durch einen umlaufenden Al-Rahmen im Bereich ihrer einander zugewandten
Stoßkanten ausgesteift sind, wobei die Kofferhüllen (22, 37) im Bereich der Rahmen
einen Einschlag (23, 33) aufweisen und die Rahmen aus miteinander in Eingriff bringbaren
Rahmenprofilen (10, 3o) bestehen, wobei das Rahmenprofil (10) des Unterteils einen nach außen gerichteten Steg (13) aufweist, der ein umlaufendes,
auf den Steg (13) aufgeklipptes, die Stoßfuge abdeckendes Kunststoffprofil (25) trägt,
dadurch gekermzeichnet, daß die Rahmenprofile (1o, 3o) benachbart zum Steg (13) jeweils
einen nach außen offenen Aufnahmekanal (17, 32) für den Einschlag (23, 33) aufweisen,
wobei der Einschlag (23) des Unterteils durch das Kunststoffprofil (25) in dem Aufnahmekanal
(17) festgeklemmt ist.
2. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekanal (17) des
Rahmenprofils (10) für das Unterteil auf der dem Steg (13) abgewandten Seite durch
einen nach außen gerichteten, umlaufenden Anschlagsteg (16) begrenzt ist.
3. Koffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Aufnahmekanäle
(17, 32) die Rahmenprofile (10, 3o) innenseitig mit Näh- bzw. Klammerkanälen (18, 35) versehen sind.
4. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (13)
zusammen mit dem darauf aufgeklippten Kunststoffprofil (25) den Aufnahmekanal (17)
für das Rahmenprofil (10) des Unterteils im wesentlichen unter Ausbildung rechtwinklig zueinander angeordneter
Anlageflächen für den Einschlag (23) begrenzen.
5. Koffer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (13) um etwa die Stärke
eines Aufklippschenkels (26) des Kunststoffprofils (25) in dem Bereich, der von den
Aufklippschenkeln (26) umgriffen wird, zum Deckel hin versetzt ist.
6. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil
(10) für das Unterteil einen sich an den Aufnahmekanal (17) anschließenden Stützabschnitt
(19) aufweist, der eine Verbreiterung (21) für das Unterteil abstützt.
7. Koffer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbreiterung (21) an dem
Anschlagsteg (16) anliegt.
8. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil
(30) für den Deckel einen sich an den Aufnahmekanal (32) anschließenden Stützabschnitt
(36) aufweist, der die Hülle (37) des Deckels abstützt.
9. Koffer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahirenprofile
(10, 30) im Bereich der Stützabschnitte (19, 36) innenseitig mit Näh- bzw. Klamrerkanälen
(2o, 38) versehen sind.
10. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil
(30) für den Deckel einen den Aufnahmekanal (32) begrenzenden Steg (31) aufweist, der
innenseitig konkav gekrümmt ist und den Einschlag (33) stirnseitig aufnimmt.
11. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßfuge eine Metall/Kunststoff-Abdichtung besitzt.
12. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschläge
(23, 33) um Einlagen (24, 34) aus relativ elastischen Material gelegt sind.
13. Koffer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (24,
34) benachbart zur Stoßfuge verdickt ist.
14. Koffer nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (24,
34) ein Fußteil (24b) aufweist, mit dem sie sich an dem Anschlagsteg (16) abstützt.
15. Koffer nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagsteg (16) eine
schräg einwärts verlaufende Anlagefläche für ein komplementär hierzu ausgebildetes
Fußteil (24b) der Einlage (24, 34) aufweist.