[0001] Die Erfindung betrifft eine Münzweiche mit Selbstprogrammiereinrichtung, die für
jede durch den Sensor geführte Münze einen Annahme- oder Abweisungszustand einnimmt,
je nach Ausgang des Vergleichs der vom Sensor angegebenen Meßwerte mit den im Rechner
abgelegten Referenzwerten.
[0002] Bekannt sind Geräte, bei denen die Referenzdaten empirisch ermittelt und danach Fensterdiskiminatoren
über Potentiometer mit zusätzlichen Erfahrungswerten für systembedingte und zufällige
Fehler eingestellt werden.
[0003] Damit kann der Anwender nur bei ausreichenden Kenntnissen und unter Einsatz zusätzlicher
Meßgeräte eine Umprogrammierung oder Neueinstellung vornehmen und ist daher meisten
auf eine werksseitige Justierung angewiesen.
[0004] Bekannt sind Geräte, die bei der Sortierung auf mechanische Parameter der Münzen
reagieren, das heißt, sie müssen in Abhängigkeit der Währungen mechanisch umgerüstet
werden.
[0005] Außerdem besitzen diese Weichen lange Wege, bis die Münze eine nicht mehr veränderbare
Position eingenommen hat, so daß dadurch ein Mindestabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Münzen eingehalten werden muß, um die Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 zu schaffen, da
ß es gestattet, aus einem Kollektiv unterschiedlichster Münzen nur die herauszusuchen
und in einen Annahmekanal zu leiten, die in allen Paramtern den einprogrammierten
Referenzdaten entsprechen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rechner für die Auswertung
der Münzparameter Zusatzprogramme für die Mittelwertbildung und Streuung erhält, die
über periphere Schalter aktivierbar sind und nach Abschluß der Programmierphase die
ermittelten Referenzdaten in einen Speicher ablegen.
[0008] Im Betriebsfall steuert der Rechner dann die Mehrkanalweiche nach den Vergleichsergebnissen.
[0009] Das erfindungsgemäße Gerät bietet aufgrund seiner freien Programmierbarkeit eine
Vereinfachung des Produktionsprozesses und für den Anwender die optimale Lösung seiner
Probleme.
[0010] Außerdem wird die Genauigkeit gesteigert, da die systembedingten Fehler des zu konditionierenden
Gerätes herausfallen.
[0011] Um die hohe Meßgenauigkeit an den Abnutzungsgrad der Münzen anpassen zu können, kann
manuell der Annahmebereich in fein, mittel und grob verändert werden. Damit ist auch
eine qualitative Sortierung einer Sorte möglich.
[0012] Als wesentlicher Vorteil ist außerdem der kurze Entscheidungsweg hervorzuheben, den
die Münzen nach Verlassen des Sensors bis zum Erreichen der Endposition durchlaufen
müssen. Die Endposition ist bereits erreicht, wenn die Münze den Quittungssensor erreicht
hat. Da von diesem Zeitpunkt an der Keil bereits wieder freigegeben wird, findet auch
die nachfolgende Münze gleiche Ausgangsbedingungen vor. Die Sechsfach-Kammer der Weiche
wird aus Zeitersparnis nur für die von der Münze verursachte Abdeckzeit in Position
gehalten, so daß sich stets eine optimale Verfügbarkeit ergibt und eine Trennung aufeinanderfolgender
Münzen innerhalb der Auflösungsmöglichkeit der Sensoranordnung liegt.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Gesamtansicht,
Fig. 2 die Schnittansicht
Fig. 3 das Blockschaltbild des Gerätes.
[0014] In Fig. 1 ist 1 das Gehäuse des Gerätes, in dem die Münzführung 2 und der Sensor
3 untergebracht sind und am Münzaustritt des Sensors befindet sich ein beweglicher
Keil 4, der über den Mitnehmer 5 von dem Magneten 6 angelenkt wird. Mit dieser bistabilen
Einrichtung wird eine Vorsortierung vorgenommen, so daß mit der nachfolgenden, in
drei stabile Zustände kippbare 6-fach-Kammer 7 fünf Annahmenkanäle und ein Rückgabekanal
eingestellt werden können.
[0015] Die 6-fach-Kammer wird mit den Ankern der Magnete 8 und 9 bei Aktivierung nach hinten
bzw. vorn gekippt und bei Abschalten der Magnete von den Rückholfedern 10 der Anker
wieder in die Mittelstellung gedrückt und mit dem Einrasten der Ankerspitzen in die
Aussparung 11 der 6-fach-Kammer fixiert.
[0016] Mit den Keilen 12 und 13 und den Begrenzungsstücken 14 können die Münzen gezielt
einer nachfolgenden Einheit zugeführt werden, wie zum Beispiel einem Münzzwischenspeicher
15, einem Rückgeldgeber 16 oder in den Rückgabeschacht 17.
[0017] Die Magnete 6, 8, 9 werden aktiviert, wenn der Rechner 18 aus Fig. 3 vom Sensor 3a
bis 3d Spannungen erhält, die vom Gleichrichter 19 gleichgerichtet und vom A/D-Wandler
20 digitalisiert werden, deren Werte für alle Parameter (Durchmesser, Material, Dicke,
Randbeschaffenheit) so mit dem einprogrammierten Referenzwerten übereinstimmen, daß
die Weiche 21 in eine Annahmenposition gebracht werden muß.
[0018] Vom Quittungssensor 22, der aus drei in Reihe geschalteten Lichtschranken besteht,
wird das Rückstellen der Weiche je nach Münzdurchmesser initiiert. Die Referenzdaten
werden vom Rechner 18 ermittelt, wenn der Programmiereingang "P" aktiviert, ein Annahmekanal
Kl ... K5 ausgewählt und außerdem ca. 20 bis 40 gleichartige Münzen eingeworfen werden.
[0019] Aus den akkumulierten Meßwerten werden dann Mittelwert und Streuung der Sorte ermittelt
und im Referenzspeicher des Rechners abgelegt.
1. Gerät zum Identifizieren, Zählen und Sortieren von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen
mit Mehrfachsensor für verschiedene Parameter, wie z.B. Durchmesser, Material, Dicke
und Randbeschaffenheit, der bei Durchgang jeder Münze Meßwerte liefert und über einen
Komparator eine Auswertschaltung und eine Weiche steuert, dadurch gekennzeichnet,
daß die Referenzwerte der Parameter für die Komparatoren in der Programmierphase für
jeden Annahmekanal aus einer Anzahl gleichartiger Münzen mit Hilfe eines Rechners
ermittelt und festgehalten werden, um im Betriebsfall hieraus eine zweistufige Mehrkanalweiche
zu steuern.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umprogrammierung der Referenzparameter
am Einsatzort einfach durch Auswahl des Annahmekanals und Einwurf mehrerer zukünftig
anzunehmender Münzen erfolgt.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Genauigkeit der Auswertung
mittels Umschalter in der Stufung "fein, mittel, grob" manuell beeinflußt werden kann.
4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrkanalweiche in
der ersten Stufe aus einem el.-mechanisch angetriebenen Keil besteht, der unmittelbar
an den Münzaustritt des Sensors anschließt und zwei stabile Zustände einnehmen kann.
5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Stufe der Weiche
drei stabile Zustände einnehmen kann, wovon der Links- oder Rechtsanschlag von Elektromagneten
bewirkt werden, während sich die Mittelstellung über eine mechanische Verriegelung
hält, die bei Aktivierung der Magnete aufgehoben wird.
6. Gerät nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Stufe der Weiche
- sechs Kammern besitzt, von der die Kammer die abgewiesenen Münzen weiterleitet,
die der Ruhestellung der Weiche zugeordnet ist.
7. Gerät nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit Einlegen von Führungs-und
Begrenzungsteilen in die Kammern Münzen in bestimmte Positionen für Münz-Zwischenspeicher,
Rückgeldgeber oder in den Rückgabekanal geleitet werden können.
8. Gerät nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich unterhalb des Vorsortierkeiles
in der zweiten Weichenstufe ein Quittungssensor befindet, der die durchmesserabhängige
Rückstellung der Weiche initiiert.