[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Anbringung von Nähten auf
Stoffbahnen, insbesondere Inletts von Steppbetten, durch Anbringung der Nähte während
und mit Hilfe einer frei programmierbaren Relativ-Bewegung zwischen Stoffbahn und
mindestens einem Nämaschinenkopf und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Beim Stand der Technik wurden Inletts für Steppbetten bisher überwiegend rein manuell
genäht. Bei diesen Inletts ist je eine Ober- und Unterplatte für eine Füllung aus
Daunenfedern oder Vliesstoff durch Steppnähte, zumeist in Kreisform, aber auch als
Linien miteinander verbunden. Beim manuellen Nähen wird dabei durch die Nähmaschine
eine kreisförmige Bewegung des Stoffes unterhalb der Nadel eingestellt.
[0003] Nachteilig ist hierbei sowohl eine geringe Arbeitsgeschwindigkeit, als auch unzureichende
Genauigkeit der kreisförmigen Bewegung, die durch das schwer zu bewegende Inlett behindert
wird.
[0004] Es sind bereits Steppautomaten bekannt, die freiprogrammierbar die gesamte Fläche
eines Steppbettes abfahren und die Steppnähte mit einem Nähkopf herstellen. Hierbei
ist das ganze zu nähende Teil mit einem seinen Abmessungen entsprechenden Rahmen fest
aufgespannt. Dieser Rahmen ist seinerseits auf einer horizontalen Tischplatte mit
je einem Längs- und Quersupport in zwei Richtungskoordinaten allseits beweglich angeordnet
und zudem in der horizontalen Ebene um einen Anlenkungspunkt maschinell schwenkbar.
An einem langen Arm ist annähernd im Zentrum des Tisches ein Nähkopf unbeweglich angeordnet.
Beim Steppen wird durch das mechanische Führungssystem der Supporte und Schwenkeinrichtung
der Rahmen mit dem zu nähenden Teil in freiprogrammierten Bewegungsabläufen unter
dem Nähkopf hin- und hergeführt und dabei das Steppmuster abgesteppt.
[0005] Technische Grenzen und Schwierigkeiten dieser automatischen Steppeinrichtung bestehen
darin, daß die Bewegungen nur relativ langsam ausgeführt werden können, worunter die
Arbeitsgeschwindigkeit leidet. Weiter erfordert das manuelle Aufspannen des Inletts
auf den Rahmen erhebliche Arbeitszeit. Weil infolge der Variation von Länge und Breite
über hundert unterschiedliche Konfektionsmaße im Handel eingeführt sind, wird eine
entsprechende Anzahl von Spannrahmen benötigt. Weiter ist bei diesem Arbeitsprinzip
die Größe der Nähfläche naturgemäß begrenzt und führt darüberhinaus schon bei mittelgroßen
Inletts zu sehr großen Investitionskosten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Einrichtung zum
automatischen Nähen von Steppmustern auf Stoffbahnen anzugeben, durch welche die beim
Stand der Technik geschilderten Nachteile und technischen Grenzen überwunden werden.
Insbesondere soll die Arbeitsgeschwindigkeit bei gleichzeitig größtmöglicher Genauigkeit
der Steppmuster wesentlich erhöht werden, die Verwendung und Handhabung von Spannrahmen
soll entfallen, und ferner soll das automatische Nähen von Steppmustern auch bei Inletts
mit den größten üblichen Abmessungen, beispielsweise 280 x 280 cm ohne Schwierigkeiten
möglich sein. Eine entsprechende Einrichtung soll unkompliziert und im Verhältnis
zu ihrer Leistungsfähigkeit mit gegenüber bekannten Steppautomaten preisgünstigen
Investitionskosten erstellbar sein. Dabei ist weiter unkomplizierte Bedienung und
größtmögliche Sicherheit im Rahmen der Aufgabe ein ebenso wichtiges wie selbstverständliches
Anliegen.
[0007] Mit der Erfindung gelingt die Lösung der gestellten Aufgabe bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch, daß die Stoffbahn gleichmäßig oder schrittweise gegen
eine konstante Abzugskraft entla.ng einer geradlinigen Bahn gezogen wird und der Nähkopf
in einem quer dazu verlaufenden Bearbeitungs-Bahnabschnitt programmgesteuerte Bewegungen
ausführt.
[0008] Mit Vorteil wird mit dem Verfahren nach der Erfindung eine wesentlich größere Stepp-Geschwindigkeit
erzielt, als bei stillstehendem Nähkopf und bewegtem Nähgut. Wegen der Möglichkeit
einer exakteren Führung der maschine werden die einprogrammierten Steppmuster mit
großer Genauigkeit eingehalten. Mit Vorteil entfällt auch das Spannen des Nähgutes
auf einen Rahmen, und die teure sowie Sachkunde erfordernde Bevorratung von über hundert
unterschiedlichen Rahmen.
[0009] Im einzelnen erfolgt die Erzeugung der Abzugskraft durch ein Ansaugen der Warenbahn
an Vakuumbalken beidseitig des Bearbeitungs-Bahnabschnitts.
[0010] Eine wesentliche Vereinfachung des automatischen Nähvorgangs nach der Erfindung und
damit entsprechende Vorteile ergeben sich mit einer erfindungswesentlichen Ausgestaltung
dadurch, daß ein Nähkopf einen bezüglich Länge und Breite begrenzten Bearbeitungs-Abschnitt
der Stoffbahn in jeweils einem Arbeitsgang nach Programm hin- und herfahrend bei stillgesetzter
Stoffbahn absteppt, und daß die Stoffbahn schrittweise nach jedem Arbeitsgang um einen
Abschnitt weiter transportiert wird.
[0011] Durch die Beschränkung der Maschinenführung beim automatischen Steppen auf ein begrenztes
Feld der Stoffbahn bleibt der maschinelle sowie führungstechnische Aufwand in Grenzen.
Dadurch wird auch ein Optimum an Führungsqualität und eine exakte Einhaltung der Steppmuster
erreicht.
[0012] In zweckmäßiger Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zwei Nähköpfe frei programmierbar
den Bearbeitungs-Bahnabschnitt jeweils in der Breite wenigstens der halben Stoffbahn
absteppen.
[0013] Mit Vorteil ergibt sich hieraus eine arbeitstechnische Taktfolge wiederholbarer Arbeitsschritte
mit einem Optimum an Leistung und Qualität.
[0014] Dabei kann in weiterer Ausgestaltung vorgesehen sein, daß die Stoffbahn bzw. das
Inlett auf dem Tisch mit einem längsbeweglich antreibbaren Klammerbalken an der Vorderkante
festgeklammert und von diesem nach Maßgabe einer Taktfolge der Arbeitsgänge in Längsrichtung
über die Tischfläche vorgezogen wird.
[0015] Die sich hieraus ergebende Arbeitsweise zeichnet sich mit Vorteil durch ihre Unkompliziertheit,
Übersichtlichkeit und einfache Bedienung aus.
[0016] Dabei ist es zur Erzielung eines Stepperzeugnisses von höchstem Qualitätsstandard
vorteilhaft, daß die Stoffbahn unter Längsspannung in den Arbeitsbereich des Nähkopfes
geführt und beim Nähvorgang unter Spannung gehalten wird.
[0017] Eine automatische Steppeinrichtung zum Nähen von Steppmustern auf Stoffbahnen, insbesondere
Inletts von Steppbetten, durch Absteppen während und mit Hilfe einer freiprogrammierbaren
Relativ-Bewegung zwischen der Stoffbahn und einem Nähmaschinen-Kopf, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, mit einem Maschinentisch und einer
diesem zugeordneten Stepp-Nähmaschine mit einem Arm und daran angeordnetem Maschinenkopf,
ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Arm von zwei zueinander quergestellten
Supporten geführt und durch frei programmierbar gesteuerte Antriebe in Längs- und
Querrichtung verfahrbar ausgebildet ist.
[0018] Mit Vorteil ergibt sich hierdurch eine äußerst kompakte und unkomplizierte maschinelle
Einrichtung nach der Erfindung.
[0019] weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der maschinellen Einrichtung nach der Erfindung
sind aus den Merkmalen der Ansprüche 6 bis 12 ersichtlich, wobei die Maßnahmen nach
den Ansprüchen 11 und 12 es ermöglichen, die erfindungsgemäße Einrichtung vollautomatisch
zu betreiben.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung mit ihren Vorteilen und hinsichtlich ihrer Funktion
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Einrichtung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine automatische Steppeinrichtung nach der Erfindung,
Figur 2 die automatische Steppeinrichtung gemäß Figur 1, in schematischer Seitenansicht,
Figur 3 ein Schema des Arbeitsablaufes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, im Diagramm
und
Figur 4 einen Schnitt durch den Ansaug- und Nähbereich einer Stoffbahn.
[0021] Die automatische Steppeinrichtung 1 gemäß Figur 1 und 2 umfaßt einen Arbeitstisch
2. Dessen Abmessungen in Länge und Breite sind wenigstens so groß wie die Abmessungen
des größten zu steppenden Teiles. Vor Kopf des Arbeitstisches 2 befindet sich der
Arbeitsplatz 3 für eine Bedienungsperson 4. An diesem Arbeitsplatz 3 ist zumindest
eine, bei entsprechend großer Arbeitsbreite gegebenenfalls eine zweite Langarm-Steppmaschine
5 auf einem Maschinengestell 19 angeordnet. Jede dieser Steppmaschinen 5, 5' ist in
je einem Quersupport 6 und einem Längssupport 7 angeordnet. Jeder dieser Supporte
6, 7 ist mit einem (nicht dargestellten) Antrieb ausgestattet. Die Supporte und ihre
Antriebe ergeben im Zusammenwirken jeweils ein exaktes, mechanisches Führungssystem
für die damit geführte Langarm-Steppmaschine 5, 5'. Dieses Führungssystem ermöglicht
jeweils ein Bewegungsspiel in Längsrichtung um eine Streifenbreite X (Figur 3) und
in der Querrichtung entsprechend dem größten Armdurchgang des Steppautomaten um den
Betrag Y. In dem sich dadurch ergebenden Bearbeitungs-Bahnabschnitt oder Arbeitsfeld
8 in Form des Rechteckes mit den Seiten X und Y (Figur 3) ist die Steppmaschine 5
in zwangsläufig gesteuerten Bewegungsabläufen nach Maßgabe eines einer Steuer-Einheit
(nicht gezeigt) einprogrammierten Stepp-Programmes beweglich geführt.
[0022] Der Armdurchgang 15 beträgt bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel
140 cm. Mithin kann mit der automatischen Steppeinrichtung eine Steppdecke mit einer
größten Breitenabmessung von 280 cm mit zwei gegengleich angeordneten und gesteuerten
Langarm-Steppmaschinen 5, 5' in einem Durchgang gesteppt werden. Jede dieser Steppmaschinen
5, 5' ist mit einem, den Armdurchgang 15 übergreifenden Maschinenarm 20 ausgestattet,
an dessen freiem Ende sich der Nähkopf 21 befindet. Die Nadelführung ist in der Darstellung
mit der Hinweisziffer 14 bezeichnet. Das Ein- und Ausschalten des Steppvorganges und
gleichzeitig der Programmsteuerung des gesamten Arbeitsablaufes wird durch den Fußschalter
27 oder einen Sicherheits-Handschalter von der Bedienungsperson 4 gesteuert.
[0023] Die Aufgabe der Bedienungsperson ist im Gegensatz zu früheren manuellen Steppvorgängen
nicht mehr das Bewegen des Stoffes unter der Nadel, sondern lediglich das Positionieren
einer Schmalseite des Inletts unter den Maschinenarm 20 und in die Fangvorrichtung
des Klammerbalkens 17. Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Bedienungsperson 4
ist gerade mit diesem Vorgang beschäftigt. Zu diesem Zweck besitzt die automaitsche
Steppeinrichtung eine Zuführeinrichtung 9. Diese umfaßt die Vorratsmulde 10, aus der
heraus die zu nähende Stoffbahn 28, das Inlett, nach oben gezogen und über eine Umlenkkante
oder -walze 29 in das Arbeitsfeld 8 der Steppmaschine 5, 5' einpositioniert und dabei
von den Klammern 22 des Klammerbalkens 17 festgeklammert wird. Das Festklammern geschieht
mit Hilfe einer (nicht dargestellten) pneumatischen Schließvorrichtung der Klammern
22 des Klammerbalkens 17. Die Zuführeinrichtung 9, die während des Steppvorganges
die Stoffbahn 28 im Arbeitsfeld 8 glattgezogen und unter Spannung hält, ist zu diesem
Zweck hinter der Umlenkkante oder -walze 29 beidseitig der Nadelführung mit je einem
Vakuumbalken 12 versehen.
[0024] Die Spanneinrichtung besteht also neben dem Spannbalken oder Klammerbalken 17 aus
zwei Vakuumbalken 12, die beidseitig neben dem unteren Maschinenarm 34 der Steppmaschinen
5 angeordnet sind und die an ihrer Oberseite Ansaugöffnungen 35 für die Stoffbahn
aufweisen. Die Vakuumbalken 12 sind mittels Vakuumleitungen 36 mit einem nicht gezeigten
Vakuumbehälter bzw. -erzeuger verbunden.
[0025] Die Vakuumbalken 12 weisen einen flachen, dreieckigen Querschnitt mit nach oben zeigender
Spitze auf, wobei die Grundfläche den unteren Maschinenarm 34 teilweise überlappt
und die Ansaugöffnungen in der oberen, armseitigen Seitenfläche angeordnet sind.
[0026] Die Ansaugöffnungen befinden sich also mindestens teilweise noch über dem unteren
Maschinenarm 34 und führen die Stoffbahn sicher auf diesen herab bzw. von diesem wieder
hinauf und halten die Stoffbahn in der Nähposition unter Spannung und in ausreichender
Ruhelage selbst bei Nähen mit großer Geschwindigkeit. In diesem Zusammenhang ist zu
beachten, daß die zu vernähenden Inlettstoffe eine hohe Dichtigkeit aufweisen.
[0027] Für den Fachmann überraschend hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, daß neben
dem Klammerbalken und der Ansaugung durch die Vakuumbalken 12 weitere Führungsmittel
unnötig sein können.
[0028] In Längsrichtung zu beiden Seiten des Arbeitstisches 2 sind Führungen 16 angeordnet,
in denen der Klammerbalken 17 in Längsrichtung 18, bzw. beim Zurückfahren in Gegenrichtung
18
1 geführt ist. Ein Antrieb (nicht gezeigt) bewegt den Klammerbalken nach Maßgabe der
Arbeitstakte schrittweise jeweils um eine Streifenbreite X. Auf diese Weise wird die
Stoffbahn 28 Streifen für Streifen um jeweils ein Arbeitsfeld 8 vorgezogen, sobald
die Steppmaschine 5, 5
1 ein Arbeitsfeld fertig abgesteppt hat.
[0029] Am abgabeseitigen Ende 23 des Tisches 2 übergibt der Klammerbalken 17 nach öffnen
der Klammern 22 die in Transportrichtung vordere Schmalseite des Inletts 28 an die
Transportwalze 24. Diese fördert die fertig gesteppte Stoffbahn 28 um einen vorgegebenen
Betrag weiter und in den Arbeitsbereich des Stapelgerätes 25. Dieses stapelt die fertiggesteppte
Stoffbahn 28 in bekannter Weise beispielsweise auf einen beigestellten Bündelwagen
26. Während dessen ist der Klammerbalken 17 in die Ausgangsposition 30 in Richtung
18'zurückgefahren und ein weiteres zu steppendes Teil 28 wird als nächstes positioniert.
[0030] Ein Arbeitsablaufdiagramm zeigt Figur 3. Ausgehend von der in Figur l gezeigten Stellung
der Steppmaschine 5, wobei die Nadelführung 14 beispielsweise an der von der Bedienungsperson
4 gesehen linken Schmalseite eines nur die halbe Tischbreite einnehmenden Inletts
28 steht, wird das Programm gestartet. Dabei näht die Steppmaschine 5 eine Vielzahl
von Punkten 31 beispielsweise in regelmäßigen Quer-Abständen Z, jeder dieser Punkte
31 ist, wie in der Fachsprache als Begriff bekannt, ein rosettenartiges Steppgebilde
in Kreisform etwa von der Größe einer Geldmünze. In Richtung der Pfeile 32 nach Programm
weiterbewegt, erreicht der Steppautomat schließlich den letzten Punkt 31' im ersten
Arbeitsfeld 8. Hier angelangt, wird die Stoffbahn 28 mit Hilfe des Klammerbalkens
17 um die Streifenbreite X weiter transportiert und das nächste Arbeitsfeld 8' Punkt
für Punkt abgesteppt. Dabei ergibt sich ein relativer Bewegungsablauf zwischen dem
Nähkopf 21 und der zu steppenden Stoffbahn 28 bzw. Inlett entsprechend der mäanderförmigen
Linie 33.
[0031] Der bereits im Rahmen der Figurenbeschreibung zum Teil erläuterte Funktionsablauf
der automatischen Steppeinrichtung bzw. des inhärent darin enthaltenen entsprechenden
Verfahrens nach der Erfindung kann in Kurzform wie folgt dargestellt werden:
1. Steppmaschine 5, 5' steht in Ausgangsposition. Transportvorrichtung in Form des
Klammerbalkens 17 befindet sich dicht unter dem Nähkopf 21.
2. Die Bedienungsperson 4 positioniert die Schmalseite der zu nähenden Stoffbahn 28,
des Inletts, unter den maschinenarm 20 und in die Klammern 22 des Klammerbalkens 17;
die Klammern werden pneumatisch geschlossen; die Vakuumbalken 12 durch Vakuum aktiviert;
die Bedienungsperson 4 startet den automatischen Steppprozeß mit dem Schalter 27,
die Steppmaschine 5 läuft.
3. Nun wird Punkt 31, 31' für Punkt gesteppt, dabei erfolgt jeweils nach Fertigsteppen
einer Reihe ein Reihenvorschub X, und der automatische Steppvorgang läuft entsprechend
der mäanderförmigen Linie 33 so lange, bis alle Reihen X genäht sind; danach stoppt
die automatische Steppeinrichtung nach vorgewähltem Nähprozeß oder nach vorgegebener
Anzahl von Punkten 31, 31' automatisch.
4. Zum Ende des Steppvorganges werden die Klammern 22 pneumatisch gelöst, der Klammerbalken
17 fährt in Ausgangsposition 30 zurück, die vordere Schmalseite des Inletts 28 wird
mit der Transportwalze 24 ein Stück weit vorgezogen und vom Stapelgerät 25 auf den
Bündelwagen 26 abgelegt.
[0032] Danach erfolgt jeweils eine Widerholung des Arbeitsablaufes.
[0033] Wie erwähnt, wird dieser von einem elektronischen Steuergerät mit einer Programm-Eingabeeinheit
zentral und automatisch gesteuert. Solche Steuer-Einheiten sind beim eingangs genannten
Stand der Technik bereits vorhandener Steppautomaten bekannt und vielfach ausgeführt.
Weil derartige Steuerungen seit langem bei der Ausrüstung von in einer Folge von Arbeitsschritten
und Bewegungen gesteuerten Maschinen eine Selbstverständlichkeit darstellen, wurde
auf eine detaillierte Beschreibung im Rahmen der Erfindung verzichtet.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann dem Steppautomaten eine Zuschneidemaschine
vorangestellt werden, welche automatisch die Ober- und/oder Unterplatte auf die gewünschten
Maße zuschneidet und die mittels Transportwalzen automatisch die zugeschnittenen Platten
oder Stoffbahnen an den am Eingang angeordneten Klammerbalken 17 des Steppautomatens
übergibt.
[0035] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können auch Längsnähte
kontinuierlich genäht werden, indem bei nicht bewegtem Nähkopf die Warenbahn unter
diesem hindurchgezogen wird. Dies ist möglich, da mit den erfindungsgemäßen Vakuumbalken
im Nähbereich auch während der Längsbewegung der Stoffbahn eine ausreichende Fixierung
und Positionierung erfolgt und so eine gerade und fehlerfreie Steppnaht erzeugt werden
kann. Nebeneinander angeordnete Längsnähte können dabei von verschiedenen, nebeneinander
angeordneten Nähköpfen genäht werden, falls nicht eine Bewegung der Stoffbahn zurück
erfolgt und dann beim erneuten Durchziehen eine neben der ersten liegende Naht erzeugt
wird.
1. Verfahren zur automatischen Anbringung von Nähten auf Stoffbahnen, insbesondere
Inletts von Steppbetten, durch Anbringung der Nähte während und mit Hilfe einer frei
programmierbaren Relativ-Bewegung zwischen Stoffbahn und mindestens einem Nähmaschinenkopf,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahn gleichmäßig oder schrittweise gegen eine
konstante Abzugskraft entfang einer geradlinigen Bahn gezogen wird und der Nähkopf
in einem quer dazu verlaufenden Bearbeitungs-Bahnabschnitt programmgesteuerte Bewegungen
ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugskraft durch ein
Ansaugen der Warenbahn an Vakuumbalken beidseitig des Bearbeitungsabschnittes erzeugt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Nähkopf den bezüglich
Länge und Breite begrenzte Bearbeitungs-Bahnabschnitt der Stoffbahn in jeweils einem
Arbeitsgang nach Programm hin- und herfahrend bei stillgesetzter Stoffbahn abgesteppt,
und daß die Stoffbahn schrittweise nach jedem Arbeitsgang um einen Bahnabschnitt weitertransportiert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Nähköpfe frei programmierbar
den Bearbeitungs-Bahnabschnitt jeweils in der Breite der halben Stoffbahn absteppen.
5. Automatische Steppeinrichtung zum Nähen von Steppmustern auf Stoffbahnen, insbesondere
Inletts von Steppbetten, durch Absteppen während und mit Hilfe einer frei programmierbaren
Relativ-Bewegung zwischen der Stoffbahn und einem Nähmaschinen-Kopf zur durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Maschinentisch und einer diesem zugeordneten
Stepp-Nähmaschine mit einem Arm und daran angeordnetem Maschinenkopf, dadurch gekennzeichnet,
daß der Arm (20) von zwei zueinander quergestellten Supporten (6, 7) geführt und durch
frei programmierbar gesteuerte Antriebe in Längs- (X) und Querrichtung (Y) verfahrbar
ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschinentisch (2)
wenigstens eine seitliche Führung (16) aufweist, in der ein sich quer über die Tischfläche
erstreckender Klammerbalken (17) geführt ist, der die Stoffbahn schrittweise oder
kontinuierlich weiter zu ziehen vermag.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine Steuerungs-Einheit
(nicht gezeigt) mit einer Programm-Eingabe aufweist, die über Steuerleitungen die
Antriebe der Supporte (6, 7) und den Antrieb des Klammerbalkens (17) des Nähkopfes
(21) und gegebenenfalls weitere Hilfs-Antriebe sowie Schalteinrichtungen steuert.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschinentisch (2)
am Stoffeinlauf eine Spanneinrichtung aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung aus
zwei Vakuumbalken (12) besteht, die beidseitig neben dem unteren Maschinenarm (34)
der Steppmaschine (5) angeordnet sind und an ihrer Oberseite Ansaugöffnungen (35)
für die Stoffbahn aufweisen.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumbalken (l2)
einen flachen dreieckigen Querschnitt mit nach oben zeigender Spitze aufweisen, ihre
Grundfläche den unteren Maschinenarm (34) teilweise überlappt und die Ansaugöffnungen
(35) in der oberen, armseitigen Seitenfläche angeordnet sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am ablaufseitigen Ende
des Maschinentisches (2) eine antreibbare Transportwalze (24) und ein Stapelgerät
(25) angeordnet und miteinander beim Abstapeln zusammenwirkend ausgebildet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Eingabe eine
Zuschneidemaschine aufweist, welche Ober- und/oder Unterplatte mittels Transportwalzen
automatisch an den Klammerbalken (17) oder die Lieferwalze (11) der Steppeinrichtung
übergibt.