[0001] Die Erfindung betrifft eine magnetische Multipolanordnung n-ter Ordnung zur Beeinflussung
der Flugbahnen von geladenen Teilchen.
[0002] Die Fokussierung von Ionen oder Elektronenbündeln kann mittels elektrischer oder
magnetischer Felder erfolgen. Für die Fokussierung mittels magnetischer Felder werden
häufig magnetische Quadrupollinsen, d.h. Vierpollinsen, verwendet. Durch die DE-OS
26 56 302 ist z.B. eine derartige Quadrupollinse zur Fokussierung des Elektronenstrahles
einer Farbbildröhre bekannt. Diese Quadrupollinse besteht aus einer in einer Platte
vorgesehenen quadratischen öffnung, deren Seitenkanten mit abwechselnder Polarität
magnetisiert sind. Auf diese Weise wird ein vierpoliges Magnetfeld gebildet, dessen
optische Achse z mit der Ausbreitungsrichtung des Teilchenbündels zusammenfällt. In
der x- und y-Achsenrichtung werden die Teilchen in der einen Achsenrichtung auf die
optische Achse zugelenkt, d.h. fokussiert, und in der anderen Achsenrichtung von der
optischen Achse weggelenkt, d.h. defokussiert.
[0003] Magnetische Quadrupollinsen haben große Bedeutung bei der Fokussierung des Teilchenstromes
von Teilchenbeschleunigern. Um eine ausreichende Ablenkung der energiereichen Teilchen
zu erreichen, sind allerdings starke magnetische Felder erforderlich. Bei einem Quadrupol
gilt für die radiale Komponente der Magnetflußdichte im Abstand r von der optischen
Achse und in Abhängigkeit von dem Azimutwinkel 9 die Beziehung B
= BT (r/G
o) · sin2θ,
wobei B
T die Magnetflußdichte in der Mitte der Polschuhe und 2G
o der Aperturdurchmesser der von den Polschuhen begrenzten öffnung des Quadrupols ist.
Die gewünschte Verteilung der Magnetflußdichte erzielt man optimal, indem man, wie
in Fig. 1 dargestellt, vier hyperbelförmig geformte Polschuhe verwendet, die elektrisch
erregt und magnetisch alternierend gepolt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Multipolanordnung mit einem B
r = B
T (r/G
o)
n-1. sin(nθ) mit n = 1, 2, 3, 4, ... , also auch einen Quadrupol mit n = 2 zu schaffen,
der nicht wie üblich aus einer Anordnung mit für n =2 geeignet geformten Polschuhen
besteht, sondern aus nicht gesondert herzustellenden Bauteilen. Ein weiteres Ziel
der Erfindung ist es, bei einer solchen Multipolanordnung auch eine erhebliche Energieeinsparung
gegenüber den bisher üblichen Anordnungen zu erzielen.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung dadurch, daß als Multipolanordnung
der Ständer einer mehrphasigen Wechselstrommaschine vorgesehen ist, deren Ständerwicklung
von einer Spannungsquelle derart gespeist wird, daß das Produkt aus Strom und Windungszahl
(Amperewindungszahl) in einer unter dem Azimutwinkel θ angeordneten Nut oder Nutgruppe
proportional oder angenähert proportional zu cos(nθ) oder zu a · cos(nθ) + b · sin(n9)
ist, wobei n der Ordnungszahl der Multipolanordnung entspricht und die Faktoren a
und b dem Verhältnis b/a, welches die Orientierung des Multipols relativ zu dem Azimutwinkel
θ = 0 angibt, entnommen sind. Eine magnetische Multipolanordnung kann damit aus Elementen
aufgebaut werden, die schon in Großserienfertigung hergestellt werden und daher entsprechend
preisgünstig sind.
[0006] Eine Überlagerung von mehreren Multipolen verschiedener Ordnung mit der jeweils gewünschten
Stärke der einzelnen Multipole erreicht man dadurch, daß das Produkt aus Strom und
Windungszahl in einer unter dem Azimutwinkel 9 angeordneten Nut oder Nutgruppe proportional
zu der Summe

oder proportional zu der Summe

ist, wobei (iw)
2n jeweils die dem entsprechenden n-ten Multipol zugeordnete maximale Amperewindungszahl
bedeutet.
[0007] Eine solche überlagerung wird mit einfachen Mitteln dadurch erzielt, daß als Wechselstrommaschine
eine n-polige Drehstrommaschine vorgesehen ist, deren Phasenwicklungen jeweils aus
zwei gesonderten Spulensätzen bestehen, wobei diese Spulensätze mit ihrem einen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel θ und mit ihrem anderen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel -θ liegen, daß der eine Spulensatz
von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt aus Strom und Windungszahl
dieses Spulensatzes proportional zu

ist und der andere Spulensatz von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt
aus Strom und Windungszahl dieses Spulensatzes proportional zu

ist.
[0008] Eine derartige Oberlagerung kann auch dadurch erreicht werden, daß als Wechselstrommaschine
eine n-polige Drehstrommaschine vorgesehen ist, deren Phasenwicklungen jeweils aus
zwei gesonderten Spulensätzen bestehen, wobei diese Spulensätze mit ihrem einen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel 9 und mit ihrem anderen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel θ +π/k liegen, daß der eine Spulensatz
von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt aus Strom und Windungszahl
dieses Spulensatzes proportional zu

ist und der andere Spulensatz von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das
Produkt aus Strom und Windungszahl dieses S
pulensatzes proportional zu

ist.
[0009] Eine der Cosinusform angenäherte Verteilung der Amperewindungszahlen wird ohne gesonderten
Aufwand dadurch erreicht, daß als Wechselstrommaschine eine n-polige Drehstrommaschine
vorgesehen ist, bei der die einen Phasenstrang bildenden Spulen zu der Reihenschaltung
der die beiden anderen Phasenstränge bildenden Spulen umgekehrt parallelgeschaltet
sind. Kleine Änderungen der Orientierung des Multipolfeldes sind dabei dadurch möglich,
daß zu der einen von den beiden in Reihe liegenden Phasenwicklungen ein ohmscher Widerstand
parallelgeschaltet ist. Mit einem verstellbaren ohmschen Widerstand kann die Orientierung
des Multipolfeldes somit jederzeit nachgestellt werden. Eine Änderung der Orientierung
des Multipolfeldes ist andererseits auch dadurch möglich, daß die einzelnen Spulen
an verschiedene, regelbare Gleichstromquellen angeschlossen sind.
[0010] Eine wesentliche Energieeinsparung bei gleichzeitiger Verwendung eines Serienproduktes
für einen Multipol ist dadurch möglich, daß als Multipolanordnung ein durch Dauermagnete
erregter Ständer einer Gleichstrommaschine vorgesehen ist.
[0011] Ein besonders starkes magnetisches Feld wird durch Verminderung von Streuverlusten
dadurch erreicht, daß die gesamte Fläche der Polstücke des Ständers mit Ausnahme der
der Ständerbohrung zugewandten Fläche mit Dauermagneten bedeckt ist.
[0012] Das magnetische Feld und damit die Wirkung des Multipols kann dadurch verändert werden,
daß zusätzlich zu den Dauermagneten eine Erregerwicklung auf den Polstücken angeordnet
ist.
[0013] Der Aufbau einer Multipolanordnung mit Dauermagneten und elektrischer Zusatzerregung
wird dadurch sehr einfach, daß nur die radialen Seitenflächen der Polstücke mit Dauermagneten
bedeckt sind.
[0014] Das magnetische Feld der Multipolanordnung kann auch dadurch verstärkt werden, daß
zumindest in dem der Ständerbohrung benachbarten Bereich die radialen Seitenflächen
der Polstücke mit Seltenerd-Kobalt-Magneten bedeckt sind. Eine Verdrehung des magnetischen
Feldes der Multipolanordnung zumindest um kleine Winkel gelingt nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß der Strom in den Erregerwicklungen von aufeinanderfolgenden
Polstücken unterschiedlich einstellbar ist.
[0015] Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Quadrupol mit hyperbelförmigen Polschuhen nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 einen als Multipolanordnung verwendeten Ständer einer Wechselstrommaschine,
Fig. 3 die Verschaltung der Phasenwicklung der in Fig. 2 dargestellten Wechselstrommaschine,
Fig. 4 einen als Multipolanordnung verwendeten Ständer einer dauermagneterregten Gleichstrommaschine.
[0016] Bei dem in Fig. 1 dargestellten bekannten Quadrupol sind mit 30 hyperbelförmige Polschuhe
bezeichnet, auf denen eine Erregerwicklung 31 angeordnet ist. Durch diese Erregerwicklung
31 werden die Polschuhe 30 derart magnetisch erregt, daß aufeinanderfolgende Polschuhe
eine unterschiedliche magnetische Polarität aufweisen. Ober ein Rückschlußjoch 32
sind die Polschuhe miteinander verbunden.
[0017] Mit 1 ist in Fig. 2 der Ständer einer vierpoligen Wechselstrommaschine bezeichnet,
in dessen Nuten 2 eine übliche dreiphasige Wicklung 3 eingebracht ist. Mit I-IV sind
die Bereiche der einzelnen Pole angedeutet. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind pro Pol zwölf Nuten 2 vorgesehen, so daß bei einer dreiphasigen Maschine für
jeden Phasenstrang 4 bis 6 vier Nuten zur Verfügung stehen.
[0018] Gemäß dem Schaltbild nach Fig. 3 sind die Phasenstränge 4 und 6 miteinander in Reihe
geschaltet und parallel zum Phasenstrang 5 an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen.
Zu dem Phasenstrang 6 ist weiterhin ein einstellbarer ohmscher Widerstand 7 parallelgeschaltet.
[0020] Für den Zeitpunkt t = o gilt dann i
1=i
0 und i
2=i
3=-i
0/2.
[0021] Durch die Reihenschaltung der zwei Phasenstränge 4 und 6 wird auf einfache Weise
der halbe Strom in diesen Phasensträngen gegenüber dem Strom in dem für sich allein
an die Gleichspannungsquelle angeschlossenen Phasenstrang 5 erreicht. Das Minuszeichen
für die Ströme i
z und i
3 bedeutet, daß die entsprechenden Phasenstränge 4 und 6 gegenüber dem Phasenstrang
5 mit umgekehrtem Wickelsinn an die Gleichspannungsquelle angeschlossen werden müssen.
[0022] Mit der in Fig. 3 dargestellten Schaltung läßt sich daher auch bei einer Gleichspannungsquelle
mit einer festen Spannung auf einfache Weise ein vierpoliges Magnetfeld mit angenähert
cosinusförmiger Magnetflußdichteverteilung über den Bereich eines Poles erreichen.
[0023] Die Parallelschaltung des ohmschen Widerstandes 7 zu einem der Phasenstränge 4 und
6 bewirkt eine Verdrehung des Magnetfeldes um einen kleinen Winkel gegenüber dem Magnetfeld,
das von den Phasensträngen ohne einen solchen Widerstand erzeugt wird. Durch ein Verstellen
des Widerstandes 7 kann der Verdrehungswinkel eingestellt werden. Eine solche Verdrehung
kann auch durch eine Veränderung des Stromes in den Phasensträngen erreicht werden.
Eine solche Stromänderung ist mittels einer regelbaren Gleichspannungsquelle möglich.
[0024] Eine Überlagerung von Multipolen verschiedener Ordnung wird erreicht, wenn die Amperewindungszahl
in einer Nut oder einer Nutgruppe, die unter dem Azimutwinkel 9 angeordnet ist, der
Bedingung

entspricht, wobei 2k den Multipol der niedrigsten auftretenden Ordnung beschreibt.
für k= 2 erzielt man eine Überlagerung eines Quadrupols, eines Hexapols usw. Eine
Dipolkomponente tritt hierbei jedoch nicht auf.
[0025] Unter Azimutwinkel 8 wird der Winkel der Nut oder Nutgruppe gegenüber den Koordinaten
einer zu der Ständerachse senkrechten Ebene verstanden.
[0026] Die gewünschte Stromverteilung über dem Azimutwinkel 6 kann man auf verschiedene
Weise erreichen. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, daß jede Einzelspule
mit ihrem ersten Schenkel in der unter dem Azimutwinkel 9 liegenden Nut und mit ihrem
zweiten Schenkel in der unter dem Azimutwinkel -θ liegenden Nut angeordnet ist, wobei
die Amperewindungszahl einer solchen Spule der vorgenannten Summe (iw) entspricht.
[0027] Die Stärke der einzelnen Multipole kann durch ein für jede Einzelspule getrennt regelbares
Netzgerät oder mittels eines zu den Einzelspulen in Serie oder parallelgeschalteten
verstellbaren Widerstandes getrennt variiert werden. Damit ist die Stromverteilung
über dem Azimutwinkel auch während des Betriebes veränderbar.
[0028] Eine Überlagerung von Multipolen verschiedener Ordnung, deren Orientierung relativ
zum Azimutwinkel θ=0 veränderbar sein soll, erhält man, wenn die Amperewindungszahl
in einer unter dem Azimutwinkel 9 angeordneten Nut oder Nutgruppe der
[0029] Bedingung

entspricht, wobei der Wert von a und b kleiner bis gleich eins ist. Hierbei beschreibt
2k=2 den Multipol der niedrigsten Ordnung (Dipol) und das Verhältnis von b zu a den
Tangens des Winkels, um den die Orientierung der Multipol- überlagerung gegenüber
der den Werten b = und a= 0 entsprechenden verdreht ist.
[0030] Die gewünschte Verteilung der Amperewindungszahlen über dem Azimutwinkel 9 kann wiederum
auf verschiedene Weise erreicht werden. Eine vorteilhafte Möglichkeit besteht darin,
daß die Spulenweite der einzelnen Spulen so gewählt ist, daß diese mit ihrem ersten
Schenkel in einer unter dem Azimutwinkel 9 liegenden Nut und mit ihrem zweiten Schenkel
in einer unter dem Azimutwinkel -9 liegenden Nut angeordnet sind. Die Amperewindungszahl
muß der obengenannten Summe für (i· w) entsprechen. Eine Veränderung des Verhältnisses
von b zu a während des Betriebes ist dadurch möglich, daß der Strom in den einzelnen
Spulen mittels eines Widerstandsnetzwerkes oder durch ein entsprechend regelbares
Netzgerät verändert wird.
[0031] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Erzielung einer gewünschten Verteilung
der Amperewindungszahlen ist dadurch gegeben, daß die gesamte Wicklung des Maschinenständers
aus zwei getrennten Teilwicklungen besteht. In jeder Nut ist dann ein Schenkel einer
zu der einen Teilwicklung gehörenden Spule und ein Schenkel einer zu der anderen Teilwicklung
gehörenden Spule angeordnet. Die Spulenweite ist so gewählt, daß die Spulen mit ihrem
ersten Schenkel in einer Nut unter dem Azimutwinkel 6 und mit ihrem zweiten Schenkel
in einer Nut unter dem Azimutwinkel -9 zu liegen kommen. Die Amperewindungszahl der
zu der einen Teilwicklung gehörenden Spule ist dabei proportional zu

und die der zu der anderen Teilwicklung gehörenden Spule proportional zu

[0032] Diese so spezifizierten Amperewindungszahlen lassen sich bei gleichem Strom in den
beiden Teilwicklungen durch entsprechende Windungszahlen der einzelnen Spulen erreichen.
Geht man dagegen von gleichen Windungszahlen aus, müssen die Ströme in den Spulen
entsprechend variiert werden. Es können auch beide Möglichkeiten kombiniert werden.
[0033] In Fig. 4 ist mit 11 der vierpolige Ständer einer Gleichstrommaschine bezeichnet.
Dieser Ständer 11 weist vier aus ferromagnetischem Material bestehende Polstücke 12
bis 15 auf, zwischen denen sich radial erstreckte Dauermagnete 16 bis 19 eingefügt
sind. Die Polstücke 12 bis 15 sind an einem Rückschlußjoch 20 befestigt. Auf jedem
der Polstücke 12 bis 15 ist ferner eine zusätzliche Erregerwicklung 21 angeordnet.
[0034] Mit N und S ist die Polarisierung der Dauermagnete 16 bis 19 angedeutet. Die Dauermagnete
16 bis 19 sind so zwischen den Polstücken 12 bis 15 eingefügt, daß jeweils aufeinanderfolgende
Polstücke eine unterschiedliche Polarität aufweisen.
[0035] Die Bohrung des Ständers 11 entspricht dem Aperturdurchmesser 2G .
[0036] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Polstücke 12 bis 15
auf der der Ständerbohrung zugekehrten Seite einen konkaven Verlauf auf. Um eine bestimmte
Magnetfeldverteilung zu erreichen, kann der Verlauf der Polstücke an dieser Stelle
auch anders gestaltet werden. Die Polstücke können beispielsweise nach Art einer Hyperbel
konvex vorgewölbt sein, um so die Polschuhform nach Fig. 1 zu approximieren. Durch
einen entsprechend gestalteten Verlauf der Polstückoberfläche im Bereich der Aperturöffnung
ist es möglich, ein Magnetfeld zu erzeugen, daß aus einer überlagerung von Magnetfeldern
verschiedener Ordnung besteht.
[0037] Die Verwendung von Dauermagneten 16 bis 19 zur Erzeugung des Magnetfeldes ergibt
eine beträchtliche Energieeinsparung gegenüber den rein elektrisch erzeugten Magnetfeldern.
Durch die Anordnung einer zusätzlichen, elektrisch gespeisten Erregerwicklung 21 ist
eine Regelmöglichkeit gegeben. Je nach Stromrichtung in dieser Erregerwicklung kann
das durch die Dauermagnete erzeugte Magnetfeld verstärkt oder geschwächt werden. Außerdem
ist es möglich, die Erregerwicklungen 21 von aufeinanderfolgenden Polstücken, beispielsweise
den Polstücken 12 und 13, mit unterschiedlichen Strömen zu speisen, so daß eine leichte
Verdrehung des Magnetfeldes erreicht wird.
[0038] Eine Steuerung des Magnetfeldes ist bei einem solchen durch Dauermagnete erregten
Ständer auch durch das Anbringen von einstellbaren Nebenschlußwegen möglich. Durch
solche Nebenschlußwege wird ein Teil des von den Dauermagneten ausgehenden magnetischen
Flusses parallel zu den Polstücken kurzgeschlossen, so daß das Magnetfeld entsprechend
dem kurzgeschlossenen Fluß geschwächt wird.
[0039] Zur Erreichung besonders starker Magnetfelder ist es vorteilhaft, wenn zumindest
in dem der Ständerbohrung benachbarten Bereich (Polstückspitzen) Seltenerd-Kobalt-Magnete
(Samarium-Kobalt-Magnete) angeordnet sind. In dem weiter zurückliegenden Bereich können
Ferritmagnete eingefügt sein.
[0040] Wird auf eine elektrische Erregerwicklung 21 verzichtet, dann können zur Verstärkung
des Magnetfeldes zwischen den Polstücken 12 bis 15 und dem Rückschlußjoch 20 weitere
Dauermagnete, insbesondere Ferritmagnete, eingefügt werden.
[0041] In dem Ausführungsbeispiel ist ein vierpoliger Ständer dargestellt. Es können auch
Ständer anderer Polzahl verwendet werden, wenn ein magnetisches Feld höherer oder
niederer Polzahl zur Beeinflussung des Teilchenstromes benötigt wird.
1. Magnetische Multipolanordnung n-ter Ordnung zur Beeinflussung der Flugbahnen von
geladenen Teilchen, dadurch gekennzeichnet , daß als Multipolanordnung der Ständer
einer mehrphasigen Wechselstrommaschine vorgesehen ist, deren Ständerwicklung von
einer Spannungsquelle derart gespeist wird, das das Produkt aus Strom und Windungszahl
(Amperewindungszahl i w) in einer unter dem Azimutwinkel 9 angeordneten Nut oder Nutgruppe
proportional oder zumindest angenähert proportional zu cos nθ oder zu a cos(nθ)+b
sin(nθ) ist, wobei n der Ordnungszahl der Multipolanordnung entspricht und die Faktoren
a und b dem Verhältnis b/a, welches die Orientierung des Multipols relativ zu dem
Azimutwinkel θ=0 angibt, entnommen sind.
2. Multipolanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Produkt aus
Strom und Windungszahl in einer unter dem Azimutwinkel 8 angeordneten Nut oder Nutgruppe
proportional zu der Summe

oder proportional zu der Summe

ist, wobei (iw)
2n jeweils die dem n-ten Multipol zugeordnete maximale Amperewindungszahl bedeutet.
3. Multipolanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß als Wechselstrommaschine
eine n-polige Drehstrommaschine vorgesehen ist, deren Phasenwicklungen jeweils aus
zwei gesonderten Spulensätzen bestehen, wobei diese Spulensätze mit ihrem einen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel 9 und mit ihrem anderen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel -8 liegen, daß der eine Spulensatz
von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt aus Strom und Windungszahl
dieses Spulensatzes proportional

ist und der andere Spulensatz von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt
aus Strom und Windungszahl dieses Spulensatzes proportional zu

ist.
4. Multipolanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß als Wechselstrommaschine
eine n-polige Drehstrommaschine vorgesehen ist, deren Phasenwicklungen jeweils aus
zwei gesonderten Spulensätzen bestehen, wobei diese Spulensätze mit ihrem einen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel 0 und mit ihrem anderen Schenkel
in einer Nut oder Nutgruppe unter dem Azimutwinkel θ+π/k liegen, daß der eine Spulensatz
von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt aus Strom und Windungszahl
dieses Spulensatzes proportional zu

ist und der andere Spulensatz von einem solchen Strom durchflossen wird, daß das Produkt
aus Strom und Windungszahl dieses S
Dulensatzes
DroDortional zu

ist.
5. Multipolanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß als Wechselstrommaschine
eine n-polige Drehstrommaschine vorgesehen ist, bei der die einen Phasenstrang (5)
bildenden Spulen zu der Reihenschaltung der die beiden anderen Phasenstränge (4 und
6) bildenden Spulen umgekehrt parallelgeschaltet sind.
6. Multipolanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß zu dem einen (6)
von den beiden in Reihe liegenden Phasensträngen (4 und 6) ein ohmscher Widerstand
(7) parallelgeschaltet ist.
7. Multipolanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der ohmsche Widerstand
(7) verstellbar ist.
8. Multipolanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet , daß die einzelnen Spulen an verschiedene regelbare Gleichstromquellen
angeschlossen sind.
9. Multipolanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet , daß die Spulen mit Gleichspannungsimpulsen gespeist sind, deren Frequenz
auf die Pulsung des Teilchenstromes derart abgestimmt ist, daß jeder Teilchenpuls
in den räumlich hintereinander angeordneten Maschinenständern gleiche oder in von
Maschinenständer zu Maschinenständer fest vorgegebener Weise veränderte Multipolfelder
vorfindet.
10. Magnetische Multipolanordnung n-ter Ordnung zur Beeinflussung der Flugbahn von
geladenen Teilchen, dadurch gekennzeichnet , daß als Multipolanordnung ein durch Dauermagnete
erregter Ständer einer Gleichstrommaschine vorgesehen ist.
11. Multipolanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß die gesamte Fläche
der Polstücke des Ständers mit Ausnahme der der Ständerbohrung zugewandten Fläche
mit Dauermagneten bedeckt ist.
12. Multipolanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich zu
den Dauermagneten eine Erregerwicklung auf den Polstücken angeordnet ist.
13. Multipolanordnung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet , daß nur die
radial gerichteten Seitenflächen der Polstücke mit Dauermagneten bedeckt sind.
14. Multipolanordnung nach Anspruch 10, 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet ,
daß zumindest in dem der Ständerbohrung benachbarten Bereich die radialen Seitenflächen
der Polstücke mit Seltenerd-Kobalt-Magneten bedeckt sind.
15. Multipolanordnung nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet , daß der Strom in
den Erregerwicklungen von aufeinanderfolgenden Polstücken unterschiedlich einstellbar
ist.
16. Multipolanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet
, daß die Polstücke auf der Ständerbohrungsseite hyperbelförmig ausgebildet sind.
17. Multipolanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet
, daß die Polstücke auf der Ständerbohrungsseite so ausgebildet sind, daß ihr Konturenverlauf
in Zylinderkoordinaten r, 8, deren Achse mit der optischen Achse der Anordnung zusammenfällt,
zumindest näherungsweise beschrieben wird durch

wobei G der o Scheitelabstand der Polstücke von der optischen Achse und n die Anordnung
des Multipols ist, der in der vorliegenden Multipolanordnung am stärksten ausgebildet
sein soll.
18. Multipolanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet
, daß durch entsprechende Gestaltung der Polstücke und/oder durch entsprechende elektrische
Zusatzerregung eine Magnetflußdichteverteilung erzeugt wird, bei der sich mehrere
Multipole verschiedener Ordnung mit der jeweils gewünschten Stärke der einzelnen Multipole
überlagern.