[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaftmaschine gemäss Oberbegriff des Patentanspruches
1, bei der insbesondere das Steuerorgan, beispielsweise gemäss Oberbegriff des Patentanspruches
2, ausgebildet ist.
[0002] Derartige Schaftmaschinen sind sowohl in der CH-PS 512 605, als auch in der CH-PS
517 192, bekannt geworden.
[0003] Die radiale Ein- und Ausrastbewegung des Kupplungskeils im Exzenterring, während
dem Stillstand der Antriebswelle, wird mustergemäss durch ein mit einer Kreisöffnung,
annähernd konzentrisch zur Antriebswelle, angeordnetes Schaltorgan ausgelöst. Die
Kreisöffnung weist über den ganzen Umfang einen über den Schaltarm vorstehenden Kragen
auf, welcher ständig mit einer Gleitnut des Kupplungskeils in Eingriff steht. Das
Schaltorgan ist dabei in der Ebene seiner Kreisöffnung kippbar gelagert, wobei seine
Bewegung während dem Steuervorgang des Ein- und Ausrastens des Kupplungskeils zwangsläufig
vom Steuersystem der Schaftmaschine, im Stillstand der Antriebswelle, erfolgt. Während
der Rotation bzw. der Drehphase der Antriebswelle, ist das Schaltorgan frei beweglich,
so dass es vom mit der Antriebswelle um 180° mitschwenkenden Kupplungskeil, über die
Gleitnut und den Kragen, entsprechend der Bewegung des Kupplungskeils, mitgenommen
wird, was gewährleistet, dass das Schaltorgan für seine eigentliche Schaltfunktion,
gegenüber dem Kupplungskeil jederzeit sicher einsatzbereit ist. Bei dieser Ausführung
liegt der Kupplungskeil während seiner Schwenkbewegung um 180° in einer Schiebenut
des Exzenterringes und wird von der Antriebswelle mitgenommen. Zur Sicherung gegen
das Ausrasten des Kupplungskeils aus der Nut der Antriebswelle, sind im Kupplungskeil
Federn angeordnet. Zusätzlich weist die Pleuelstange federnde, halbkreisförmige Leitschienen
auf, gegen die der Kupplungskeil anliegen kann.
[0004] In der DE-PS 30 01 310 wird der Kupplungskeil bei seiner Schwenkbewegung von einer
Klinke festgehalten.
[0005] Sowohl in der DE-OS 2 256 863 als auch in der DE-AS 2 841 278 wird vorgeschlagen,
vorerwähntes Schaltorgan mit der Kreisöffnung durch zwei Schaltarme zu ersetzen, an
deren Enden Nutensteine angeordnet sind, welche während der Dauer des Schaltvorganges
des Kupplungskeils in Nuten desselben eingreifen. Während der Schwenkbewegung des
Kupplungskeils stehen diese Schaltarme nicht in Wirkverbindung mit dem Kupplungskeil.
Diese Tatsache und das jedesmalige Einfahren des Nutsteins in die Nut des Kupplungskeils
bei jedem Erreichen der Schaltstellung durch den Kupplungskeil ist ein Unsicherheitsfaktor,
der zusätzliche Steuer- und Sicherheitsorgane bedingt. Insbesondere bei hohen Tourenzahlen
ist die ordnungsgemässe Steuerung nicht mehr gewährleistet. Zudem ist es durch die
vorgeschriebene Teilung, d.h. die begrenzte Schaftdicke bei Webmaschinen, schwierig,
derartige zusätzliche Steuer- und cherheitsorgane anzubringen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, diese Unsicherheiten im Ablauf der Bewegung des Kupplungskeils
zu beseitigen und die zusätzlichen, speziellen, kostenaufwendigen und komplizierten
Führungs- und Halteelemente für den Kupplungskeil
ilunter Beibehaltung eines sicheren Steuervorganges, zu eliminieren.
[0007] Dies wird mit einer Schaftmaschine gemäss den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1, insbesondere beispielsweise denjenigen des Patentanspruches 2, erreicht.
[0008] Das ringförmige Schaltorgan befindet sich in bekannter Weise stets gleitend in der
Nut des Kupplungskeils, wirkt aber daselbst, entgegen dem Stand der Technik, auch
während der Drehphase des Kupplungskeils als dessen Führung.
[0009] Dazu untersteht das Schaltorgan einer kraftschlüssigen Steuerbewegung sowie einer
formschlüssigen Blockierung während seiner Führungsfunktion, wobei der ringförmige
Führungsteil sich in einer konzentrischen Position zur Antriebswelle befindet. Die
bekannten Halte- und Führungsorgane können somit weggelassen werden. Trotzdem besteht
die Gewähr, dass das Steuerorgan beim Stillstand des Kupplungskeils vor der Nut der
Antriebswelle, bzw. der ortsfesten Rastöffnung, in Arbeitsstellung steht. Die Rastöffnung
befindet sich vorzugsweise am Maschinengestell oder an der Pleuelstange, in welcher
der Exzenterring rotierbar gelagert ist.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch und unter
Weglassung der bekannten, nicht erfindungswesentlichen Teile, wie Antriebe und Steuerungen
einzelner Elemente, dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Schaftmaschinengehäuse mit im wesentlichen einer auf
dem bekannten Rotationsprinzip arbeitenden Hubeinheit für einen Webschaft in der Grundstellung,
d.h. bei Rotation der Antriebswelle, jedoch beim Stillstand des sich in der Tieffachstellung
befindlichen Webschaftes,
Fig. 2 denselben Schnitt, wobei jedoch der Kupplungskeil in die Nut der Antriebswelle
eingerastet ist und die Antriebswelle sich noch im Stillstand befindet,
Fig. 3 denselben Schnitt während der Rotation der Antriebswelle, unter Mitnahme des
Kupplungskeils und dadurch ausgelöster Bewegung des Webschaftes,
Fig. 4 denselben Schnitt nach Beendigung der Rotation der Antriebswelle um 1800, wobei der Kupplungskeil zur Umsteuerung für die nächste Bewegungsauslösung des Webschaftes
bereit ist,
Fig. 5 denselben Schnitt wie in Fig. 4, jedoch nach der Umsteuerung des Kupplungskeils,
Fig. 6 in grösserem Massstabe einen Schnitt nach der Linie VI - VI in Fig. 2,
Fig. 7 in grösserem Massstabe einen Schnitt nach der Linie VII - VII in Fig. 2,
Fig. 8 eine axonometrische Ansicht eines Kupplungskeils.
[0011] Im Schaftmaschinengehäuse 1 ist die Hauptwelle 2 als Antrieb der auf ihr sitzenden
Rotations-Hubeinheit drehbar gelagert. Der nicht gezeichnete Antriebsteil dreht die
Welle mit einem sich periodisch nach 180
0 wiederholenden Rasthalt. Während dieses Rasthaltes kann der Kupplungskeil 3, der
mit seinem Ansatz 34 im Schlitz 43 der ringförmigen Exzenterscheibe 4 radial gleitbar
gelagert ist, gesteuert werden. Die Exzenterscheibe mit auf ihr sitzender, frei drehbarer
Pleuelstange 5, ist frei drehbar auf der Antriebswelle gelagert. Das freie Ende 50
der Pleuelstange 5 ist über den Bolzen 56 schwenkbar am auf der Welle 60 abgestützten
Schwinghebel 6 angelenkt, an dessen freiem Ende die Verbindungsstange 7, welche den
Webschaft in bekannter Weise über nicht gezeichnete Zwischenhebel bewegt, angelenkt
ist. In der in Fig. 1 gezeigten Stellung der Verbindungsstange 7 befindet sich der
Webschaft in der Tieffachstellung, welche dann erreicht wird, wenn sich bei der dargestellten
Ausführungsvariante der Kupplungskeil 3, in bezug auf die Antriebswelle 1, auf der
dem freien Ende 50 der Pleuelstange 5 zugewandten Seite befindet.
[0012] Soll mustergemäss kein Stellungswechsel des Webschaftas erfolgen, muss der Kupplungskeil
3 in die Rastkerbe 35 eirrasten. Die Antriebswelle 2 dreht sich ohne Beeinflussung
des Kupplungskeils 3 und damit auch der Exzenterscheibe 4.
[0013] Der der Steuerung des Kupplungskeils 3 dienende Schiltarm 8 sitzt schwenkbar auf
der festen Welle 80 und weist eine kreisförmige Steueröffnung 82 auf, die durch einen
die Ebene des Schaltarms 8 überragenden, ringförmigen, stets in eine Gleitnut 38 des
Kupplungskeils 3 eingreifenden Kragen 83 gebildet ist. Nahe dem freien, durch zwei
Zacken 84 gebildeten Ende des Schaltarms 8 ist eine Lasche 11 mit ihrem einen Ende
und dazwischen am Differentialhebel 12 mit ihrem anderen Ende, angelenkt. Ein Ende
III des Differentialhebels ist über die Schiene 13 mit dem Schwinghebel 6 verbunden,
während am anderen Ende I der Zughaken 14 angelenkt ist, welcher vom hin-und herschwingenden
Zugmesser 15, entgegen der Kraft der Feder 81, ausgezogen wird. Mittels der sich auf-
und abbewegenden Stange 16 wird der Ablesevorgang der am Zughaken 14 angehängten Tastnadel17
eingeleitet, welche in den Führungen gleitet und dabei die Voll- oder Lochstellen
der vom Kartenzylinder 9 schrittweise, d.h. Schuss für Schuss geförderten Musterkarte
19, abliest. Mit 110 ist der Führungsrechen bezeichnet, in welchem die Lasche 11 so
geführt ist, dass der Differentialhebel 12 in seiner Bewegungsbahn positioniert bleibt.
[0014] Durch die beiden Zacken 84 des Schaltarms 8 ergeben sich am freien Ende des Schaltarms
drei Rasten 21, 22 und 23, gegen deren Flanken der Sperriegel 24 bei seiner Rastbewegung
anliegt.
[0015] Diese Rastbewegung des Sperriegels 24 wird anhand der Fig. 4 erläutert. Sämtliche
Sperriegel einer Schaftmaschine sind auf dem Stab 25 montiert und werden gleichzeitig
auf-und abbewegt. Der Stab ist seitlich in Kipphebeln 26 gelagert, die auf den gehäusefesten
Zapfen 27 kippbar gelagert sind. Der freie Hebelarm 260 des Kipphebels liegt auf einer
Kurvenscheibe 28 einer von der Antriebswelle der Schaftmaschine angetriebenen Achse
29 auf, wobei der Kontakt durch die Zugfeder 30 gehalten wird.
[0016] Anhand der Fig. 1 bis 5 wird nachstehend die Funktionsweise der Schaftmaschine erläutert.
[0017] Fig. 1 zeigt die Stellung der Schaftmaschine bei einem eventuellen Wechsel der Schaftstellung.
Die Antriebswelle 2 rotiert um 180°, d.h. sie befindet sich in der Drehphase. Vorgängig
ist die Tastnadel 17 bei ihrem Absenken auf die Musterkarte 19 auf eine Vollstelle
aufgesessen und da der Sperriegel 24 hochgezogen war, ist das freie Ende des Schaltarms
8, unter der Kraft der Feder 81, nach links geschwenkt worden. Ueber den Kragen 83
des Schaltarms und die Gleitnut 38 des Kupplungskeils ist dieser, bis zum Einrasten
in die Rastöffnung 35, nach links verschoben worden. Der Sperriegel 24 ist bis zum
Anliegen Flanke an Flanke von Schaltarm und Riegel, in die Raste 21 abgesenkt (gezeichnete
Stellung in Fig. 1). Ueber den Schwinghebel 6 wurde der Webschaft in die Tieffachstellung
gebracht, wo er während der Rotation der Antriebswelle 2 verbleibt.
[0018] Gleichzeitig mit der Drehphase der Antriebswelle ist die Tastnadel 17 durch die Stange
16 angehoben worden und der Kartenzylinder 9 kann die Musterkarte 19 um einen Schuss,
d.h. eine Informationsstelle, weiterschalten. Webmaschinenmässig befindet man sich,
bezüglich der bewegten Webschäfte im Augenblick ihres Kreuzens, im Mittelfach.
[0019] Fig. 2 zeigt die Schaftmaschine nachdem sich die Antriebswelle 2, ausgehend von der
Situation gemäss Fig. 1, um 90° weitergedreht hat, im Stillstand, wobei sich eine
der Nuten 20 im Bewegungsbereich des Kupplungskeils 3 befindet. Die Stange 16 wird
abgesenkt und im dargestellten Beispiel liest die Tastnadel 17 ein Loch ab, wodurch
der Zughaken 14 bis zum Aufliegen seiner Hakenspitze auf dem Zugmesser 15, von welchem
er bei dessen Auszugsbewegung mitgenommen wird, abgesenkt wird. Das obere Ende I des
Differentialhebels 12 liegt nicht mehr am Führungsrechen 110 an, sondern ist um die
Gelenkverbindung III mit der Schiene 13, die sich, da sie sich, aufgrund des Stillstands
des Schwinghebels 6, in ihrer Längserstreckung nicht bewegen kann, in die gezeichnete
Lage verschwenkt. Da während der Steueroperation der Tastnadel 17 der Sperriegel 24
angehoben ist, wird bei der Schwenkung des Differentialhebels 12 der Schaltarm 8,
unter dem Zug der Lasche 11, entgegen der Kraft der Feder 81, ebenfalls verschwenkt.
Ueber den Kragen 83 des Schaltarms wird der Kupplungskeil 3 in die Nut 20 eingeschoben
und gleichzeitig aus der Rastkerbe 35 gefahren. Spätestens nach einer geringen Drehung
der Antriebswelle 2 ist der Sperriegel 24 in die mittlere Raste 22 abgesenkt, wodurch
der Schaltarm 8 in der Stellung, in welcher die Steueröffnung 82 konzentrisch zur
Antriebswelle 2 liegt, blockiert bleibt.
[0020] Bei der Rotation der Antriebswelle 2 nimmt diese über die Nut 20 den Kupplungskeil
3, dessen Ansatz 34, den Schlitz 43 und die Exzenterscheibe 4 mit, wodurch die auf
der Scheibe sitzende Pleuelstange 5 nach rechts verschoben wird. Diese Verschiebebewegung
löst ein Verschwenken des Schwinghebels 6 und damit ein Hochziehen des Webschaftes
in die Hochfachstellung aus.
[0021] Fig, 3 zeigt den Zustand der Schaftmaschine der sich, gegenüber der Fig. 2, durch
eine Drehung der Antriebswelle 2 um 90° auszeichnet. Der Webschaft befindet sich in
der Mittelfachstellung. Durch die Schwenkbewegung des Schwinghebels 6 wird, über die
Schiene 13 und die Gelenkverbindung III, der Differentialhebel 12 um den wegen des
eingefahrenen Sperriegels 24 nun ortsfest stehenden Gelenkpunkt II verschwenkt, was
dadurch möglich ist, als das Zugmesser 15 in der Zwischenzeit wieder in seine Ruhestellung
gelangt ist und der Zughaken 14 mit der Tastnadel 17 vom Stab 16 hochgehoben wurde,
so dass die Musterkarte 19 durch den Kartenzylinder 9 weitergeschaltet werden kann.
[0022] Während seiner ganzen Schwenkbewegung, von der Stellung Fig. 2 über die Stellung
Fig. 3 zur Stellung Fig. 4, wird nun der Kupplungskeil 3 vom Schaltarm 8, bzw. des
um seine Steueröffnung 82 angeordneten Kragens 83, geführt, was durch die konzentrische
Lage der Steueröffnung bezüglich der Antriebswelle 2, eine ideale Führung bedeutet.
Die Praxis hat gezeigt, dass die Abnützungserscheinungen an Gleitnut oder Kragenwand
bei der sich bei dieser Führung ergebenden Reibung des Kragens 83 in der Gleitnut
38 des Kupplungskeils vernachlässigbar sind, da der Kupplungskeil bei seiner Schwenkbewegung
keine Tendenz zeigt, aus der Nut 20 der Antriebswelle 2 zu fliegen. Wichtig ist die
zwangsweise, ständige Führung des Kupplungskeils, da während seiner Schwenkbewegung
Zentrifugalkräfte auf ihn einwirken können und in dieser Zeit eine Neuablesung des
nächsten Schusses erfolgt.
[0023] Fig. 4 zeigt wieder eine Schaltstellung für den Kupplungskeil, nach Abschluss der
Drehphase von 180° der Antriebswelle 2, wobei sich der Schaft für einen Schusseintrag
in der Hochfachstellung befindet. Soll der Schaft für den nächsten Schusseintrag wieder
in die Tieffachstellung gelangen, liest die Tastnadel 17, mustergemäss und wie dargestellt,
eine Vollstelle der Musterkarte 19 ab. Der Zughaken 14 bleibt oberhalb des Zugmessers
15 stehen und wird von dessen Ausziehbewegung nicht mitgenommen. Der Differentialhebel
12 liegt mit seinem oberen Ende I am Führungsrechen 110 an. Unter der Wirkung der
Feder 81 bleibt der Schaltarm 8 auch nach dem Lösen des Sperriegels 24 in seiner Lage,
da der Differentialhebel 12 als Rückkopplung vom Schwinghebel 6 über die Schiene 13
in der gezeichneten, verschwenkten Lage verbleibt (Fig. 4). Die Lage des Kupplungskeils
3 bezüglich der Antriebswelle 2 bleibt unverändert. Der Stellungswechsel des Schaftes
durch die Drehphase der Antriebswelle 2 kann normal ablaufen. Die Exzenterscheibe
4 verschiebt die Pleuelstange 5 nach links und der Schaft wird vom Schwinghebel 6
in die gesteuerte Tieffachstellung gebracht.
[0024] Bei dieser in Fig. 4 dargestellten Situation der einzelnen bewegbaren Teile der Schaftmaschine
ist zu beachten, dass durch die Verbindung des Schwinghebels 6 über die Schiene 13
mit dem Differentialhebel 12, dieser eine andere Lage als beispielsweise in Fig. 1
dargestellt, aufweist. Der Schaltmechanismus, bestehend aus Tastnadel 17, Zughaken
14, Differentialhebel 12, Lasche 11, Schiene 13 und
'Schwinghebel 6 registriert, als Rückkopplung des Schwinghebels 6, automatisch die
Lage des Kupplungskeils 3 bezüglich der Antriebswelle 2,d.h. der Kupplungsvorgang
des Kupplungskeils erfolgt, unabhängig von dessen Lage, immer richtig. Im vorliegenden
Fall bleibt der Kupplungskeil 3 für die nächste 180° Drehphase der Antriebswelle 2
in die Nut 20 eingerastet. Durch Senken des Sperriegels 24 in die mittlere Raste 22
wird der Schaltarm 8 für die Dauer der Drehphase der Antriebswelle 2 blockiert.
[0025] Soll der Schaft hingegen, ausgehend von der beendigten Drehphase der Antriebswelle
2 nach Fig. 3, mustergemäss für den nächsten Schuss im Hochfach verharren, arbeitet
die Schaftmaschine gemäss Fig. 5, wo wiederum die Stillstandsphase der Antriebswelle
2 gezeigt ist. Der Sperriegel 24 ist ausgerastet, die Tastnadel 17 hat ein Loch der
Musterkarte 19 abgelesen, der Zughaken 14 wurde vom Zugmesser 15 ausgezogen, welches
Ausziehen dann ein Schwenken des Differentialhebels 12 um die Gelenkverbindung III
von Differentialhebel 12/Schiene 13 zur Folge hat. Vom Differentialhebel 12 aus wird,
über die Lasche 11, der Schaltarm 8 nach rechts und damit über den Kragen 83 und die
Gleitnut 38,der Kupplungskeil 3 aus der Nut 20 gezogen und in die Rastkerbe 350 eingerastet.
Die Antriebswelle 2 dreht sich wieder um 180
0. Gleichzeitig wird der Sperriegel 24 in die linke Raste 23 geführt, so dass der Schaltarm
8 blockiert bleibt. Der Kupplungskeil 3 ist durch den Schaltarm 8 gegen radiale Bewegung
bzw. durch die Raste 23 gegen Schwenkbewegung gesichert.
[0026] In den Darstellungen ist eine Zugfeder 81 vorgesehen, um das obere Ende des Differentialhebels
12 vor Beginn der Ziehbewegung des Zugmessers 15 in die Grundstellung zu bringen.
Diese Feder kann weggelassen werden, wenn gleichzeitig mit der Ziehbewegung des Zugmessers
15 ein nicht gezeichnetes Stossmesser auf jenen Zughaken 14 einwirkt, dessen Tastnadel
17 eine Vollstelle auf der Musterkarte 19 abtastet. In den Darstellungen wird gezeigt,
wie der Schaltarm 8 mit Hilfe eines Differentialhebels 12 in drei Stellungen gesteuert
wird, wobei Schiene 13 und Zughaken 14 als Eingänge und Lasche 11 als Ausgang im Differentialgetriebe
figurieren.
[0027] Mit der beschriebenen Ausführung wird erreicht, dass der Kupplungskeil 3 dauernd
geführt ist,und zwar sowohl während seines Stillstandes, d.h. vor der Antriebswelle
2 ausgekuppelter Zustand, als auch während seiner Schwenkbewegung mit der Antriebswelle
2. Durch die Fixierung des Schaltarmes 8 mittels eines Sperriegels 24 während der
Nichtsteuerphase, wirkt keine Feder und insbesondere auch nicht die Rückzugsfeder
81 für den Differentialhebel 12 bzw. den Zughaken 14, auf die Kontaktstelle zwischen
Kragen 83 und Kupplungskeil 3 ein.
[0028] Gegenüber den bekannten, ähnlich gesteuerten Schaftmaschinen, weist der Schaltarm
8 drei durch ein aktives oder passives Sperrorgan gesicherte Stellungen zum Steuern
und Führen des K
upplungskeils 3 auf, indem zu den beiden üblichen, vom Nadelwerk erzeugten Stellungen,
eine dritte Stellung von der Stellung des Webschaftes oder eines seiner Betätigungshebel,
abgeleitet ist.
[0029] Die Steuerung des Kupplungskeils findet nach jeder halben Drehung der Antriebswelle
statt. Während der Steuerung des Kupplungskeils steht die Antriebswelle für eine kurze
Ein- und Ausrastzeit still. Während der Drehphase der Antriebswelle, d.h. der Bewegungszeit
der Schäfte zwischen Hoch- und Tieffach, liest der Steuerapparat die für den nächsten
Schuss gewünschte Stellung der Schäfte ab. Der Steuerapparat behält die abgelesene
Steuerstellung zu Beginn der Drehung der Antriebswelle bei.
1. Nach dem Rotationsprinzip arbeitende Schaftmaschine mit je einer Hubeinheit pro
Schaft einer Webmaschine, wobei der Rotationsantrieb aus einer auf einer Antriebswelle
angeordneten, die kraftschlüssige Bewegung des Schaftes über einen Hebelzug (5, 6,
7) auslösenden Exzenterscheibe (4) mit darin bewegbar eingebautem Kupplungskeil (3)
besteht, der von einem Steuerapparat der Schaftmaschine mustergemäss gesteuerten Steuerorgan
(8) in eine, von zwei diametral an der Antriebswelle (2) angeordnete Nuten (20), bzw.
in eine nicht schwenkende Rastkerbe (35, 350), ein- und ausrastbar ist, wodurch der
Schaft bei der periodischen Rotation der Antriebswelle in seiner Stellung verharrt
oder einen Stellungswechsel vornimmt, dadurch gekennzeichnet, dass das die Ablesung
der Musterkarte (19) auf den Kupplungskeil (3) übertragende Steuerorgan (8) diesen
Kupplungskeil während dem ganzen Arbeitsgang der Schaftmaschine, d.h. sowohl bei der
steuerungsgemässen Ein- und Ausrastbewegung, als auch während der Stillstandszeit
oder des Mitschwenkens des Kupplungskeils (3) mit der Exzenterscheibe (4) um 180°,
durch ständige Wirkverbindung steuert bzw. führt.
2. Schaftmaschine nach Anspruch 1, bei der das Steuerorgan ein einseitig schwenkbar
gelagerter Schaltarm (8) ist, der eine geschlossene, annähernd ringförmige Steuerungs-
und Führungskurve (82) aufweist, wobei diese vorzugsweise als in eine Gleitnut (38)
des Kupplungskeils (3) eingreifender Kragen (83) ausgebildet ist, gekennzeichnet durch
Halteorgane (21, 22, 23, 24), welche den Arm steuerungsgemäss in drei Haltestellungen
blockieren, wobei der Schaltarm (8) während der Führung des Kupplungskeils (3) in
seiner halbkreisförmigen Schwenkbewegung in der Mittelstellung (22) und während und
nach der annähernd radialen Schaltung des Kupplungskeils aus der einen oder anderen
Nut (20) der Antriebswelle (2) in eine der Rastöffnungen (35, 350), in der einen oder
anderen Aussenstellung (21, 23) blockiert ist.
3. Schaftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (11, 12, 13,
14, 15, 81) angeordnet sind, die den Schaltarm (8), je nach dem von der Musterkarte
(19) abgelesenen Steuerbefehl und unter Berücksichtigung der Hoch-oder Tieffachstellung
des Schaftes, in eine der drei (21, 22, 23), insbesondere in eine der beiden Aussenstellungen,
bringen.
4. Schaftmaschine nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen fliegend angeordneten
Differentialhebel (12) mit drei Anlenkpunkten (I, II, III), wobei der erste Anlenkpunkt
(I) mit dem Ablesemechanismus (14, 15, 17) der Musterkarte (19), der zweite Anlenkpunkt
(II) mit dem Schaltarm (8) und der dritte Anlenkpunkt (III) mit dem Schaft, bzw. dem
Hebelzug (6, 7) zum Schaft, gelenkig verbunden ist.
5. Schaftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anlenkpunkt
(I) des Differentialhebels (12) mit dem Zughaken (14) des Steuerapparates, der zweite
Anlenkpunkt (II) über eine Lasche (11) mit dem freien Ende des Schaltarms (8) und
der dritte Anlenkpunkt (III) über eine Schiene (13) mit dem Schwenkhebel (6), bzw.
der Zuglasche (7), zum Schaft verbunden ist, und dass am Differentialhebel (12) eine
Feder (81) direkt oder indirekt angeordnet ist, die diesen, entgegen der Zugkraft
des Zughakens, gegen einen Anschlag (110) zieht.
6. Schaftmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Halteorgane aus einem Sperrriegel (24) bestehen, der abhängig von der Dreh- bzw. Stillstandsphase
der Antriebswelle (2) in den Schwenkbereich (21, 22, 23), vorzugsweise des freien
Endes des Schaltarms (8), ein- und ausrastbar ist.
7. Schaftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des
Schaltarms (8) zwei benachbarte Spitzen (84) aufweist, in deren Zwischenraum (22)
der Sperrriegel (24) bei Mittelstellung des Schaltarms (8) eingreift.