[0001] Bei Nachrichtenübertragungssystemen zwischen einem Sender und einer Vielzahl von
Empfängern wird oft eine zuverlässige Gebührenerfassung gewünscht. Bei Rundfunkübertragungen
rechnet man heute noch mit der Ehrlichkeit der Rundfunkteilnehmer. Trotzdem weiß man,
daß es nicht unerheblich viele "Schwarzhörer" gibt. Noch wichtiger wird dieses Problem,
wenn man einen neuen Dienst einrichten will, bei dem man aufgrund des Wertes der Nachricht
eine Gebühr erheben muß, die viel höher ist als z.B. die Rundfunkgebühr. Auf der anderen
Seite hat man bei Neueinführung eines neuen Dienstes die Möglichkeit, gleich zu Beginn
die Empfangseinrichtung mit einer Gebührenkontrolleinrichtung zu koppeln.
[0002] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine solche Gebührenkontrolleinrichtung zu
realisieren, bei der die Bezahlung der Gebühren für die Nachrichtensendung über einen
bestimmten Zeitraum (z.B. Monatsgebühr, Vierteljahresgebühr) überwacht werden kann.
[0003] Bei einer empfängerseitigen Gebührenkontrolleinrichtung für Nachrichtenübertragungssysteme
schlägt die Erfindung vor, daß die Kontrolleinrichtung eine Datenleseeinrichtung (z.B.
eine Strichcocdeleseeinrichtung) hat, mit der die auf einer, von der Gebühreneinzugszentrale
des Nachrichtensenders an den Besitzer des Nachrichtenempfängers gesandten Karte (z.B.
in Strichcode) gespeicherten Gesamtdaten eingelesen werden, wobei die Gesamtdaten
sich in verschlüsselter Form zusammensetzen aus der Gerätenummer der betreffenden
Empfangseinrichtung und einer dem Gebührenzeitraum (Monat, Vierteljahr) des Nachrichtensenders
zugeordneten Zeitnummer und daß die Kontrolleinrichtung eine Vergleichseinrichtung
hat, in der die in den Gesamtdaten enthaltene Gerätenummer verglichen wird mit der
einprogrammierten Gerätenummer der Empfangseinrichtung und außerdem die in den Gesamtdaten
enthaltene Zeitnummer verglichen wird mit der vom Nachrichtensender in gewissen Zeitabständen,
zusätzlich zu der Nachrichtensendung, z.B. in einer anderen Modulationsart gesendeten
Zeitnummer und nur bei positivem Ausgang beider Vergleiche die Nachrichtensendung
an die Ausgabeeinrichtung (Drucker, Lautsprecher, Bildröhre, Fernregelung oder dgl.)
durchgeschaltet wird.
[0004] Diese Kontrolleinrichtung hat den Vorteil, daß nur während des bezahlten Gebührenzeitraumes
die empfangene Nachrichtensendung an die Datenausgabe der Empfangseinrichtung durchgeschaltet
wird. Wird dieser Zeitraum überschritten, so führt der Vergleich der eingelesenen
Gesamtdaten mit der ausgesendeten Zeitnummer zu keiner übereinstimmung und die Datenausgabe
wird verhindert. Erst nach dem Einlesen neuer Gesamtdaten, welche die Gebühreneinzugszentrale
des Nachrichtensenders z.B.mit der Quittung über die erhaltene Gebühr übersendet,
wird die Nachrichtensendung an die Datenausgabe der Empfangseinrichtung durchgeschaltet.
Auf der anderen Seite sind die mit der Quittung übersandten Gesamtdaten nur für diesen
Empfänger mit der in den Gesamtdaten gespeicherten Gerätenummer brauchbar. Liest man
diese Gesamtdaten in einen anderen Empfänger eines anderen Teilnehmers dieses Dienstes
ein, so wird bei diesem anderen Empfänger die Verbindung zur Datenausgabe nicht freigegeben,
weil er eine andere Gerätenummer hat, die mit der in den Gesamtdaten gespeicherten
Gerätenummer nicht übereinstimmt. Anhand der beigefügten Darstellungen soll nun die
Erfindung näher erläutert werden.
[0005] Fig. 1a zeigt einen einfachen Strichcode, bei dem Striche unterschiedlicher Breite
zur Darstellung binärer Zeichen dienen. Dabei sollen ein schmaler Strich einer binären
0 und ein breiter Strich einer binären 1 entsprechen. Selbstverständlich kann auch
ein anderer Strichcode zur Darstellung der binären Daten verwendet werden.
[0006] In Fig. 1b ist die zugehörige binäre Zahlenreihe zu diesem Strichcode angegeben.
[0007] In Fig. 1c sind jeweils vier binäre Werte zu einer Hexadezimalziffer zusammengefaßt.
Diese mehrstellige Hexadezimalzahl in Fig. 1c ist die Gesamtcodezahl des Strichrasters.
In ihr ist in verschlüsselter Form sowohl die ebenfalls als Hexadezimalzahl dargestellte
Gerätenummer, als auch die hexadezimale Zeitnummer für den Gebührenzeitraum enthalten.
In diesem Beispiel soll angenommen werden, daß man zur Entschlüsselung durch Subtraktion
der Gerätenummer von der Gesamtcodezahl zu einer dreifachen Darstellung der Zeitzahl
für den Gebührenzeitraum kommt.
[0008] In Fig. 1d ist die Hexadezimaldarstellung der angenommenen Gerätenummer angegeben.
Durch Subtraktion von der Gesamtcodezahl in Fig. 1c folgt daraus die Differenz, wie
sie in Fig. 1e angegeben ist. Dies ist die dreifache Wiederholung der hexadezimalen
Zeitzahl 3C des Gebührenzeitraums. Die empfängerseitige Kontrolleinrichtung muß also
die eigene, fest einprogrammierte hexadezimale Gerätenummer von der Gesamtcodezahl
subtrahieren. Danach muß sie prüfen, ob die gefundene Differenz eine sich dreifach
wiederholende Zahl ist. Ist dies der Fall, so vergleicht sie diese Zahl mit der vom
Sender ausgesendeten Zeitzahl für den Gebührenzeitraum. Geht auch dieser Vergleich
positiv aus, so wird die Verbindung zur Datenausgabe freigegeben. Der letztgenannte
Vergleich wird aber immer wiederholt. Sendet nach Ablauf des Gebührenzeitraums der
Sender eine neue Zeitzahl, so wird die Datenausgabe abgeschaltet.
[0009] Die Trennung der Zeitzahl von der eigentlichen Nachrichtensendung kann auf verschiedene
Weise erfolgen. Ist die Nachrichtensendung eine Datensendung, wie die Sendung der
Zeitzahl, so kann man zur Kennung der Zeitzahl unmittelbar vor ihrer Aussendung eine
bestimmte Zahl von Nullen senden. Dann muß aber sichergestellt sein, daß diese Nullen
nicht als Nachrichtensendung identifiziert werden. Die binären Daten selbst können
vorzugsweise in an sich bekannter Weise in 8-bit-Worten übertragen werden, denen je
ein Startbit vorangeht und je ein Stopbit folgt, wie dies bei der genormten RS232-Schnittstelle
üblich ist.
[0010] Ist dagegen die Nachrichtensendung Musik oder Sprache, so ist die Trennung von Nachrichtensendung
und Zeitzahl z.B. durch Anwendung unterschiedlicher Modulationsarten möglich. Ist
die Musiksendung z.B. amplitudenmoduliert, so kann man die Datenübertragung der Zeitzahl
z.B. mit einer langsamen Phasenmodulation realisieren, wie dies bereits für andere
Zwecke bei Rundfunksendern realisiert worden ist. Schließlich ist es auch möglich,
die Zeitdaten in einem zusätzlich gesendeten Pilotband zu übertragen, das sich an
die Frequenzbandgrenze des Nachrichtensignals anschließt.
[0011] Es ist sinnvoll, daß alle diese in Fig. 1 gezeigten und beschriebenen Datenverarbeitungen
mit einem Mikroprozessor erfolgen. Es ist aber auch möglich, diese Datenverarbeitung
mit TTL-Schaltungen zu realisieren.
[0012] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung. Darin ist 1 der Lesestift, mit dem
der Strichcode eingelesen wird. 2 ist die Verstärker- und Datenauswerteschaltung,
die die eingelesenen Daten an ein Schieberegister 3 abgibt. In 3 ist nun die .Gesamtcodezahl
gespeichert. 4 ist eine Subtrahierschaltung, der als Subtrahend die Gerätenummer fest
eingegeben ist. Das Rechenergebnis besteht aus einem meistsignifikanten, einem mittelsignifikanten
und einem geringstsignifikanten Datenwort. Soll Freigabe erfolgen, so müssen in diesem
Beispiel alle drei identisch sein. Sie werden verglichen in den Vergleichern 5, 6
und 7. 8 ist ein weiterer Vergleicher, der eines dieser drei Datenworte mit der vom
Sender ausgestrahlten und vom Empfänger empfangenen Zeitnummer, die in dem Register
10 steht, vergleicht. Alle Vergleicher 5,6
',7 und 8 geben bei positivem Ausgang.des Vergleichs ein Freigabesignal ab. Alle diese
Freigabesignale werden in dem Gatter 9 zusammengefaßt. Es arbeitet als AND-Schaltung
und gibt das zusammengefaßte Freigabesignal ab, das die Datenausgabe des Empfängers
freigibt. Im.vorliegenden Beispiel ist 12 die Empfangsantenne des betreffenden Empfängers,
13 ist der selektive Verstärker bzw. der überlagerungsempfangsteil mit selektivem
Zwischenfrequenzverstärker, 14 ist der Demodulator für das Nachrichtensignal, 11 ist
der Demodulator für das Datensignal (Zeitnummer), von dem die Zeitnummer in den Speicher
10 gegeben wird. 15 ist ein elektronischer Schalter, der von dem kombinierten Freigabesignal
des Gatters 9, das alle Freigabesignale der Vergleicher zusammenfaßt, eingeschaltet
wird und damit die Verbindung zur Nachrichtenausgabe 16 freigibt.
1. Empfängerseitige Gebührenkontrolleinrichtung für Nachrichtenübertragungssysteme,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontrolleinrichtung eine Datenleseeinrichtung (z.B. eine Strichcodeleseeinrichtung)
hat, mit der die auf einer, von der Gebühreneinzugszentrale des Nachrichtensenders
an den Besitzer des Nachrichtenempfängers gesandten Karte (z.B. in Strichcode) gespeicherten
Gesamtdaten eingelesen werden, wobei die Gesamtdaten sich in verschlüsselter Form
zusammensetzen aus der Gerätenummer der betreffenden Empfangseinrichtung und einer
dem Gebührenzeitraum (Monat, Vierteljahr) des Nachrichtensenders zugeordneten Zeitnummer
und
daß die Kontrolleinrichtung eine Vergleichseinrichtung hat, in der die in den Gesamtdaten
enthaltene Gerätenummer verglichen wird mit der einprogrammierten Gerätenummer der
Empfangseinrichtung und außerdem die in den Gesamtdaten enthaltene Zeitnummer verglichen
wird mit der vom Nachrichtensender in gewissen Zeitabständen, zusätzlich zu der Nachrichtensendung,
z.B. in einer anderen Modulationsart gesendeten Zeitnummer und nur bei positivem Ausgang
beider Vergleiche die Nachrichtensendung an die Ausgabeeinrichtung (Drucker, Lautsprecher,
Bildröhre, Fernregelung oder dgl.) durchgeschaltet wird.
2. Gebührenkontrolleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitnummer vom Nachrichtensender in einer anderen Modulationsart als die Nachrichtensendung
ausgesendet wird.
3. Gebührenkontrolleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks Verschlüsselung die auf der Karte gespeicherten Gesamtdaten die Summe aus
der Gerätenummer und der n-fach wiederholten Zeitnummer ist, wobei n eine ganze Zahl
ist.