[0001] .Die Erfindung betrifft eine Trockenlauf-Schutzvorrichtung für den Dosierkolben einer
zum Fördern flüssiger Medien ausgelegten Kolben-Membranpumpe.
[0002] Eine solche Schutzvorrichtung zum Vermeiden des Trockenlaufs des Dosierkolbens und
somit einer möglichen Beschädigung der Dichtungselemente sowie damit auch Überlastung
des elektrischen oder pneumatischen Pumpenantriebs ist bei einer Vielzahl zum Fördern
flüssiger Medien ausgelegter Pumpen erforderlich. Das Signal dieser Schutzvorrichtung
wird in der Regel zum Abschalten des Pumpenmotors und/oder zur akustischen bzw. optischen
Produkt-Leermeldevorwarnung verwendet.
[0003] Zum großen Teil werden die Schutzvorrichtungenalz elektrische oder thermische Überlastsicherungen
bei Verwendung eines elektrischen Antriebsmotors ausgeführt. Solche Schutzvorrichtungen
sind auf den Einsatz bei elektrischen Antrieben beschränkt. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß die Sicherungen erst ansprechen, wenn meist schon eine mechanische
Beschädigung der Dichtungselemente und somit eine Schwergängigkeit eingetreten ist.
[0004] Eine andere Schutzvorrichtung ist als Druckschalter mit Drossel- oder Druckhalteventil
in der Dosierleitung ausgebildet. Durch ein Kontrollorgan wird hierbei überwacht,
ob bei Anlegen der Antriebsenergie Produkt gefördert und somit Druck aufgebaut wird.
Jedoch wird auch in diesem Fall ein Störsignal erst dann abgegeben, wenn die eingestellte
Dosiermenge nicht mehr erreicht wird oder gar keine Dosierung mehr erfolgt.
[0005] Wieder weitere Schutzvorrichtungen, die mit externer Produkt-Leermeldevorwarnung
bzw. mit einem in das Produktvorratsgebinde einzusetzenden Niveautaster arbeiten,
benötigen eine externe elektrische Verkabelung, die bei großen Entfernungen zwischen
Pumpe und Produktvorratsgebinde nachteilig ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung zu schaffen, die
unabhängig von der Antriebsenergie, zeitlich vor Abfall bzw. Ausfall der Dosierleistung
auf Grund von Produktmangel und ohne die Verbindung störender externer elektrischer
Zuleitungen vom Produktvorratsgebinde zur Dosierpumpe ein Vorwarnsignal abgibt und/
oder die Pumpe bei Gefahr automatisch abschaltet. Für die Trockenlauf-Schutzvorrichtung
für den Dosierkolben einer Kolben-Membranpumpe eingangs genannter Art ist die Lösung
gekennzeichnet durch mindestens einen in den Pumpenkopfkörper im Bereich der Vorförderkammer
oberhalb eines den .Dosierkolben noch gerade ganz bedeckenden Flüssigkeits-Minimaniveaus
integrierten Meßfühler mit nachgsschalteten Leermeldevorwarn- und/oder Pumpenabschaltmitteln.
Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Erfindungsgemäß sollen im Pumpenkopfkörper im Bereich der Vorförderkammer je nach
Art des Fördermediums und je nach gewünschtem Abschaltsignal ein, zwei oder drei Meßfühler
wahlweise so angebracht werden, daß bei langsamem Absinken des Flüssigkeitsniveaus
in der Vorförderkammer ein oder mehrere Signale abgegeben werden, die über entsprechende,
z.B. elektronische Übersetzungsglieder zur optischen oder akustischen Produkt-Leermeldevorwarnung
und/oder Sicherheitsabschaltung der Pumpe heranzuziehen sind. Die von einer Produkt-Leermeldevorwarnung
bis zum Austauchen des Dosierkolbens und somit zum Trockenlauf der Pumpe verblei-
'bende Dosierzeit kann je nach Auslegung des Volumenverhältnisses zwischen Vorförderkammer
und Dosierkolben und je nach dem eingestellten Hub verschieden vorgegeben werden.
[0008] Bei leitfähigen zu fördernden Flüssigkeiten genügen elektrisch leitende Kohle- oder
Metallstifte als Meßfühler, d.h. als Meßelektroden. In diesem Falle kann ein zusätzlicher
Meßfühler als Bezugsmeßfühler im unteren Bereich des Fördermediums unterhalb des untersten
Niveaus des Dosierkolbens angeordnet werden. Ferner können ein Meßfühler zur Produkt-Leermeldevorwarnung,
d.h. ein Vorwarnfühler, und ein Meßfühler zur Sicherheitsabschaltung der Pumpe, d.h.
ein Abschaltfühler, vorgesehen werden. Wenn in diesem Fall die Vorförderkammer ausreichend
mit Flüssigkeit gefüllt ist und zwischen den drei Meßfühlern, nämlich dem Bezugsfühler,
dem Vorwarnfühler und dem Abschaltfühler, leitfähiges Fördermedium anliegt, wird ein
gewisser elektrischer Widerstand gemessen und über die jeweiligen Meßleitungen an
ein elektronisches Übersetzungsglied gemeldet. Sinkt jedoch das Niveau des Fördermediums,
unter das Niveau des Vorwarnfühlers ab, so daß keine leitfähige Verbindung zwischen
den Meßfühlern mehr besteht, so steigt der elektrische Widerstand gegen unendlich
an. Dadurch wird das nachgeschaltete Vorwarnmittel - über ein elektronisches Übersetzungsglied
oder dergleichen - in Betrieb gesetzt. Da jedoch der Vorwarnfühler definitionsgemäß
weit über dem für das Trockenlaufen des Dosierkolbens gefährlichen Niveau angebracht
wird, befindet sich der Dosierkolben während der Vorwarnung immer noch voll innerhalb
des Fördermediums, und zu dieser Zeit tritt eine Schädigung der Dichtelemente des
Dosierkolbens noch nicht ein.
[0009] Wird jedoch die Produkt-Leermeldevorwarnung nicht beachtet und das Niveau in der
Vorförderkammer sinkt weiter ab, so wird schließlich das Niveau des Abschaltfühlers
erreicht. Wenn das Flüssigkeitsniveau unterhalb dieses Niveau fällt, gibt der Abschaltfühler
ein Signal an die nachgeschalteten Abschaltmittel, und die Pumpe bzw. der Pumpenantrieb
wird stillgesetzt. Es kann dann also ein Austauchen und Trockenlaufen des Dosierkolbens
und damit eine Schädigung der Dichtelemente bzw. sogar ein Blockieren der Pumpe nicht
eintreten.
[0010] Die Produkt-Leermeldevorwarnung und Sicherheitsabschaltung kann je nach Erfordernis
einzeln oder zugleich vorgesehen bzw. vorbereitet werden.
[0011] Wenn eine erfindungsgemäß zu schützende Pumpe zum Fördern nicht leitfähiger Flüssigkeiten
eingesetzt wird, entfällt in der Regel der deutlich unterhalb des untersten Niveaus
der Dosierpumpe in die Flüssigkeit eingesetzte Bezugsfühler. 3in Vorwarnfühler und/oder
ein Abschaltfühler können jedoch in gleicher Weise wie bei dem Betrieb mit elektrisch
leitfähiger Flüssigkeit vorgesehen und auf Vorwarn- bzw. Abschaltmittel geschaltet
werden. Vorzugsweise werden die Vorwarnfühler bzw. Abschaltfühler in solchen Fällen
als Halbleiterbauelemente, z.B. als PTC- oder NTC-Elemente ausgebildet.
[0012] Sinkt bei Einsatz von PTC-Meßfühlern das Niveau unterhalb des jeweils zu erfassenden
Pegels ab, so daß der entsprechende Meßfühler austaucht und nicht mehr vom Fördermedium
gekühlt wird, so heizt er sich bis zu seinem Schaltpunkt (PTC 60 z.B. 60°C) auf und
gibt über eine entsprechende Meßleitung ein Signal an ein nachgeschaltetes, z.B. elektronisches
Übersetzungsglied ab. Bei NTC-Elementen wird genau umgekehrt geschaltet. Die Meßleitung
besteht in diesen Fällen für jeden Meßpunkt aus jeweils zwei Litzen, da die Hin- und
Rückleitung hier für jeden Meßpunkt separat zu führen ist. Auch bei der Messung in
nicht leitfähigen Fördermedien kann sowohl mit einem als auch mit zwei Meßpunkten
gearbeitet werden. Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine KOlben-Membranpumpe; und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1.
[0013] Die Kolben-Membranpumpe gemäß Ausführungsbeispiel besteht aus einem Pumpenkopfkörper
1 mit Vorförderkammer 2, dem Dosierkolben 6 mit Dichtungselementen 7 und dem Dosierkolben
6 gegenüberstehendem Druckhalteventil mit Bubeinstellschraube 15, Feder 16 und Kugel
17 sowie Dichtungselement 8 für die Kugel 17. Der Dosierkolben 6 wird über einen in
einem Gleitlager 20 gelagerten Antriebskolben 21 betätigt, wobei das Fördermedium
12 dem Dosierkolben 6 mit Hilfe einer in der Pumpenkopfaufnahme 14 befestigten Vorfördermembrane
13 vorgelegt wird. Der Vorförderkammer 2 wird ein Saugventil 18 mit Kugel und Dichtung
zugeordnet, über das das Fördermedium 12 in Pfeilrichtung 22 in die Pumpe einzusaugen
ist. Die Vorförderkammer besitzt ferner ein 'Rücklaufventil 19 mit Kugel und Dichtung,
aus der das Fördermedium 12 in Pfeilrichtung 23 auszutreiben ist. Die Dosierung erfolgt
auf der Rückseite des Druckhalteventils in Pfeilrichtung 24.
[0014] Die Pumpe nach Fig. 1 und 2 enthält in der im Pumpenkopfkörper 1 befindlichen Vorförderkammer
2 einen oberen Meßfühler bzw. Vorwarnfühler 3, einen mittleren Meßfühler bzw. Abschaltfühler
4 und einen unteren Meßfühler bzw.
[0015] Bezugsfühler 5. Der Vorwarnfühler 3 befindet sich in einem Pegelniveau III innerhalb
der Meßflüssigkeit bzw. des Fördermediums 12 weit oberhalb des Dosierkolbens 6 bzw.
von dessen Dichtungselementen 7 oder Dichtungselementen 8 des Druckhalteventils. Demgegenüber
befindet sich der Abschaltfühler 4 auf einem Pegelniveau IV, das von dem Fördermedium
12 keinesfalls unterschritten werden darf, wenn nicht der Dosierkolben 6 sowie die
Dichtungen 7 und 8 in Gefahr kommen sollen.
[0016] Im Ausführungsbeispiel wird angenommen, das Fördsrmedium 12 sei elektrisch leitend
und die Meßfühler 3 bis 5 seien elektrische Meßelektroden, denen Meßleitungen 9 bis
10 zu einem nicht gezeichneten elektronischen Übersetzungsglied nachgeschaltet werden.
Bezugszeichenliste
[0017]
1 = Pumpenkopfkörper
2 = Vorförderkammer
3 = oberer Meßfühler
4 = mittlerer Meßfühler
5 = unterer Meßfühler bzw. Bezugsmeßfühler
6 = Dosierkolben
7 = Dichtungselement für Dosierkolben
8 = Dichtungselement für Druckhalteventil
9 = Meßleitung für oberen Meßfühler (Pos. 3)
10 = Meßleitung für mittleren Meßfühler (Pos. 4)
11 = Meßleitung für unteren Meßfühler (Pos. 5)
12 = Fördermedium
13 = Vorfördermembrane
14 = Pumpenkopfaufnahme
15 = Hubeinstellschraube
16 = Feder für Druckhalteventil
17 = Kugel für Druckhalteventil
18 = Saugventil mit Kugel und Dichtung
19 = Rücklaufventil mit Kugel und Dichtung
20 = Gleitlager für Antriebskolben
21 = Antriebskolben
22 = Saugrichtungspfeil
23 = Rücklaufrichtungspfeil
24 = Dosierrichtungspfeil
1. Trockenlauf-Schutzvorrichtung für den Dosierkolben einer zum Fördern flüssiger
Medien ausgelegten Kolben-Membranpumpe gekennzeichnet durch
mindestens einen in den Pumpenkopfkörper (1) im Bereich der Vorförderkammer (2) oberhalb
eines den Dosierkolben (6) noch gerade ganz bedeckenden Flüssigkeits-Minimalniveaus
(IV) integrierten Meßfühler (3, 4) mit nachgeschalteten Leermeldevorwarn- und/oder
Pumpenabschaltmitteln.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßfühler (4) in dem
Minimalniveau (IV) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßfühler (3)
in einem für eine Vorwarnung ausreichend weit über dem Minimalniveau (IV) liegenden
Vorwarnniveau (III) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei elektrisch leitendem Fördermedium (12) mindestens zwei als -elektrisch leitende
Stifte bzw. Elektroden ausgebildete Meßfühler (3,4,5) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßfühler (5) unterhalb
des Minimalniveaus (IV) angeordnet und als Bezugs-Meßfühler ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßfühler (3, 4) als Halbleiterbauelement bzw. PTC oder NTC-Element ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Halbleiter- bzw. PTC-
oder NTC-Meßfühler (4) in dem Minimalniveau (IV) und ein weiterer solcher Meßfühler
(3) in dem Vorwarnniveau (III) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen Meßfühler (3 bis 5) auf ein elektronisches Übersetzungsglied mit
nachgeschalteter Produkt-Leermeldevorwarnung und/oder Sicherheitsabschaltung der Pumpe
bei Produktmangel geschaltet ist.