[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandspeichermaschine zur Zwischenspeicherung von bandförmigem
Gut in kontinuierlich betriebenen Verarbeitungsstraßen, zum Beispiel bei der Zuführung
von Bandblechen zu Rohrschweißmaschinen, mit zwei konzentrisch angeordneten Rollenkörben
zum Aufwickeln des Bandes und Abnahme des Bandes über eine im Innenkorb angeordnete
Seitenversatzführung.
[0002] Bandspeicher dienen dem Zweck, das stationäre Anheften des nächsten Bandes an das
Ende des vorangehenden Bandes zu ermöglichen, ohne daß der Betrieb der Verarbeitungsstraße
angehalten werden muß. In der Stahl-und NE-Metallindustrie handelt es sich dabei um
das Anschweißen eines neuen Coils an die Endkante eines in der Verarbeitung begriffenen
Coils, z. B. bei der Herstellung längsnahtgeschweißter Rohre. Hier erfordert das Vorbereiten
der Bandenden und das Anschweißen eines neuen Coils einen Zeitaufwand von ungefähr
2 - 4 min, währenddessen sich die Stoß- und Schweißstelle nicht wesentlich bewegen
darf.
[0003] Älter bekannte Bandspeicher sind als Schlingengrube, Schlingengerüst oder Schlingenwagen
ausgebildet, womit unter anderem der Nachteil großen Platzbedarfes verbunden ist.
[0004] Bekannt ist auch ein Bandspeicher mit liegender Bandführung, d. h. das Band lagert
im Speicher auf einer Längskante auf. Die Speichervorrichtung hat dabei die Form eines
stehenden Zylinders, in dem das Band eine Spirale bildet. Zum Transport des Bandes
ist ein sog. Treiber vorgesehen, der das Band schiebend in den Zylinder einspeist.
Dies erfordert eine entsprechende Steifheit des Bandmaterials, so daß der Banddicke
nach unten hin Grenzen gesetzt sind. Außerdem ist es nachteilig, daß die aufliegende
Bandkante oftmals beschädigt wird und daß zwischen den einzelnen Bandwindungen Relativbewegungen
stattfinden.
[0005] Eine Reihe von Nachteilen der vorgenannten bekannten Bandspeicher wird durch eine
Bandspeichermaschine vermieden, die als Free loop-Bandspeicher bekannt geworden ist.
Dieser Typ weist die eingangs genannten Gattungsmerkmale auf, nämlich zwei konzentrisch
angeordnete Rollenkörbe, welche bei der bekannten Maschine um eine waagerechte Mittenachse
feststehend angeordnet sind, so daß es sich um eine liegende Trommel handelt, die
sich aber nicht selbst bewegt. Auch hier wird das Band durch einen Treiber in den
Speicher hineingeschoben, und zwar zunächst auf die Innenseite des äußeren Rollenkorbes,
wo es einen nach außen hin anwachsenden Bandwickel bildet. Von dort aus verläut das
Band über eine frei umlaufende Bandschleife zur Außenseite des inneren Rollenkorbes
und bildet dort ebenfalls einen Bandwickel. Das Band verläßt den Speicher über die
im Innenkorb angeordnete Seitenversatzführung und verläuft von dort aus zur Verarbeitungsmaschine.
Dieser bekannte Bandspeichertyp hat eine vergleichsweise große Speicherkapazität im
Verhältnis zu seinem Raumbedarf. Nachteilig ist und bleibt die schiebende Einspeisung
des Bandes in den Speicher, womit sich bei bestimmten Banddaten ein seitliches Ausbrechen
oder Zusammendrücken des Bandes nicht vermeiden läßt. Weiterhin besteht bei geringen
Banddicken die Gefahr, daß der äußere Bandwickel im oberen Bereich des Außenkorbes
unter seinem Eigengewicht nach unten einfällt und dadurch der frei umlaufenden Bandschleife
den Weg versperrt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandspeichermaschine der eingangs
angegebenen Gattung zu schaffen, in der das Band durch Ziehen transportiert und im
ganzen besonders schonend behandelt wird. Dabei soll der Vorteil einer großen Speicherkapazität
auf kleinem Raum erhalten bleiben.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe geht einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche hervor, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
[0008] Mit der Erfindung ist im Gegensatz zu den bekannten Spiralbandspeichern der Vorteil
verbunden, daß das Band während der Zeit, in der eine Speicherung nicht benötigt wird,
weil das Ende des Coils noch nicht ansteht, mit Ausnahme der notwendigen Seitenversatzführung
geradlinig verlaufen kann, indem es die beiden Rollenkörbe im sogenannten Bypass durchschreitet.
Hiermit ist eine ganz wesentliche Schonung des Bandes verbunden, die sich in der Qualität
des aus dem Band gefertigten Produktes niederschlägt. Es kommt gleichwertig hinzu,
daß das Band nur ziehend durch den Speicher transportiert wird, und zwar sowohl im
Bypass-Betrieb als auch im Speicherbetrieb. Hierdurch wird das Bandmaterial ebenfalls
erheblich weniger beansprucht als in den bekannten Speichervorrichtungen. Außerdem
können durch diese Behandlungsweise auch Bänder mit kritischen Daten verarbeitet werden,
was in gleichem Umfang bisher nicht der Fall war. Dies ist eine Folge des als aktiver
Ladekorb wirkenden, rotierenden äußeren Rollenkorbes. Der Aufwand für einen Treiber
entsprechend dem bekannten Free loop-Bandspeicher entfällt.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter und teilweise
schematischer Darstellung wiedergegeben, welches nachstehend erläutert wird:
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des Ladekorb-Bandspeichers mit vollem Coil und Bypass-Betrieb;
Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Bandverlaufes von oben;
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Bandspeichermaschine entsprechend Fig. 1, aber
mit fast leerem Coil und Speicherbetrieb;
Fig. 4 zeigt ein Schema der Rollenstellungen der Ladekörbe in verschiedenen Speicherphasen.
[0010] Eine Bandspeichermaschine 10, die in eine Bandstahl-Verarbeitungslinie eingeschaltet
ist, deren weitere Bestandteile in der Zeichnung nicht dargestellt sind, ist auf einem
Werkshallenboden 11 aufgestellt und arbeitet in der Zeichnung in Pfeilrichtung 12
von links nach rechts. Vor der Maschine 10 ist eine Abspulvorrichtung 13 für Bandstahl-Coils
14 angeordnet, von denen ein zu verarbeitendes Band 15 abgezogen, durch die Maschine
10 hindurchgeführt und gemäß Pfeil 12 zur nächsten Station der Verarbeitungslinie
transportiert wird. Im Falle einer Fertigungsstraße zur Produktion längsnahtgeschweißter
Rohre gelangt das Band 15 jenseits des Pfeiles 12 zu einer nicht dargestellten Vorziehvorrichtung,
welche die Zugkraft zum Transport des Bandes 15 durch die Bandspeichermaschine 10
liefert.
[0011] Die Maschine 10 hat ein Grundgestell 16, an dem zwei Rollenkörbe gelagert sind, und
zwar ein Außen- oder Ladekorb 17 und ein Innenkorb 18. Während der Innenkorb 18 feststehend,
d. h. unverdrehbar angeordnet ist, kann der Außenkorb 17 um den Innenkorb 18 rotieren,
indem er entsprechend drehbeweglich gelagert ist. Die gemeinsame Mittenachse beider
Körbe 17, 18 verläuft waagerecht, wodurch sich eine stehende Anordnung des Bandspeichers
ergibt und das Band 15 flachliegend geführt wird.
[0012] Die Rollenkörbe bestehen aus kreisförmigen Grundplatten und rechtwinklig längs einer
Kreislinie daran befestigten Rollen, die auf entsprechenden Achsbolzen umlaufen. Der
Außenkorb 17 hat eine ringförmige Grundplatte 19, welche mit ihrer Mittenöffnung eine
kreisscheibenförmige Grundplatte 20 des Innenkorbes 18 umschließt. Beide Grundplatten
19, 20 sind miteinander fluchtend angeordnet. Die Grundplatte 19 des Außen-oder Ladekorbes
17 trägt einen Kranz von beispielsweise vierundzwanzig Stützrollen 21, von denen in
der Zeichnung aus Vereinfachungsgründen nur elf dargestellt sind, ferner eine Laderolle
22, welche einen größeren Durchmesser als die Stützrollen 21 hat. Die Grundplatte
20 des Innenkorbes 18 ist mit beispielsweise dreizehn (hier sieben) Stützrollen 23
und einer Stütz- und Umlenkrolle 24 ausgerüstet, wobei die letztgenannte eine feste
Position einnimmt, welche noch-erläutert wird.
[0013] Im Zentrum des Innenkorbes 18 ist auf der Grundplatte 20 eine Seitenversatzführung
25 in Gestalt eines schräg zur Mittenachse der Rollenkörbe 17, 18 in Richtung zum
Pfeil 12 hin gelagerten Zapfens von vergleichsweise großem Durchmesser angebracht,
um die das Band 15 einmal geschlungen ist, so daß es zur offenen Seite der Rollenkörbe
hin versetzt wird (Fig. 2), und zwar um ein solches Maß, daß das Band 15 aus dem Kranz
der Rollen 21, 23 hinaustritt.
[0014] Auf dem Weg des Bandes 15 vom Coil 14 zum Außen- oder Ladekorb 17 ist vor der Maschine
10 eine Querschneide- und -schweißmaschine 31 für die Herstellung der Bandverbindung
aufgestellt, und an der Maschine 10 ist eine Hilfsrolle 26 mit Bandstopper 27 angeordnet,
zwischen denen das Band hindurchverläuft. Eine derartige Hilfsrolle kann auch auf
der entgegengesetzten Seite des Außenkorbes 17 vorgesehen werden, was Jedoch bei dem
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel nicht erforderlich ist.
[0015] Zum Antrieb des Ladekorbes 17 bei dessen Rotation um den Innenkorb 18 ist ein nicht
dargestellter Elektromotor vorgesehen, welcher sich an der Rückseite der Maschine
10 befindet und in noch zu beschreibender Weise gesteuert wird. Die Rollen 21, 22,
23, 24 und 26 sind als solche nicht angetrieben, sondern drehen sich unter der Wirkung
des über sie laufenden Bandes 15. Auch die Seitenversatzführung 25 besitzt keinen
eigenen Antrieb. Dies gilt schließlich ebenso für die Abspulvorrichtung 13 mit Coil
14.
[0016] In der Zeichnung nicht dargestellt, jedoch aus Figur 4 funktionell ersichtlich, sind
herkömmliche Spreizvorrichtungen für die Rollenkörbe 17, 18. Hierdurch wird bewirkt,
daß sich jede Rolle dieser Körbe längs einer radialen Linie auf der betreffenden Grundplatte
19, 20 um ein gewisses Maß verschieben kann, damit die zunehmenden Durchmesser der
auf den Rollenkörben befindlichen Bandwickel zweckentsprechend berücksichtigt werden.
Die Spreizung der Rollen kann beispielsweise mittels pneumatischer Einrichtungen erfolgen,
wobei die Rollen 21, 22, 23, 24 dem jeweils größer werdenden Innendurchmesser der
Bandwickel entsprechend folgen.
[0017] Die Wandstärke der zu verarbeitenden Bandbleche liegt in der Regel oberhalb 0,2mm.
Bei einer Rohrstraße werden Geschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Blechstärke
zwischen etwa 25 und 180 m/min gefahren. Die Geschwindigkeit des Einspeisens des Bandes
in den Bandspeicher kann zur Zeit 500 m/min erreichen. In einem Bandspeicher der vorliegenden
Art lassen sich bis zu etwa 1.000 m Band unterbringen. 4
[0018] Im Betrieb arbeitet die beschriebene Bandspeichermaschine folgendermaßen:
Vom Coil 14 aus wird das Band 15 in Pfeilrichtung 12 in der aus Figur 1 ersichtlichen
Weise in die Bandspeichermaschine 10 eingefädelt. Dabei verläuft es in einer geraden
Linie durch die Maschine, wobei es ungefähr in der Bitte um die Seitenversatzführung
25 geschlungen ist. Beim Eintritt in die Maschine liegt das Band 15 auf der Hilfsrolle
26 auf und läuft dann unter der Laderolle 22 hindurch, hinter der es wiederum auf
der Stütz- und Umlenkrolle 24 auflagert. Im Bereich des Pfeiles 12 wird das Band von
der nicht dargestellten Vorziehvorrichtung der anschließenden Rohrschweißmaschine
erfaßt. Wesentlich ist die in Figur 1 gezeigte Stellung der Laderolle 22 im Verhältnis
zum Band 15, welches sich im übrigen frei zwischen den Stützrollen 21, 23 der Rollenkörbe
17, 18 hindurcherstreckt. Dieser freie Weg des Bandes 15 wird hier als Bypass bezeichnet,
weil er die zum Speichern bestimmten Bauteile der Maschine 10 umgeht.
[0019] Die aus Figur 1 ersichtliche Situation stellt die Bereitschaftsstellung des Bandspeichers
dar. In dieser Stellung wird das Band 15 von der Bearbeitungsmaschine praktisch unmittelbar
vom Coil 14 abgezogen, ohne daß die Rollenkörbe 17, 18 in Funktion treten; das Band
15 wird einfach durch die Maschine 10 hindurchgezogen. Dies gewährleistet größte Schonung
von Band und Speichermaschine sowie eine entsprechende Energieersparnis.
[0020] Erst wenn das Coil 14 im Bypass-Betrieb soweit abgewickelt ist, daß sich auf ihm
nur noch die für eine Speicherfüllung gerade ausreichende Bandlänge befindet, wird
das Speichern eingeleitet, woraufhin die Maschine vom Bypass-Betrieb selbsttätig zum
Speicherbetrieb übergeht. Die Auslösung erfolgt durch ein Startsignal aufgrund des
Zusammenwirkens eines auf dem Band 15 mitlaufenden, nicht dargestellten
Impulsqebers mit einem ebenfalls nicht dargestellten Taktschalter an der Abspulvorrichtung
13. Der Speichervorgang wird in Abhängigkeit von Innendurchmesser des jeweils aufliegenden
Coils 14, automatisch eingeleitet. Die erforderlichen Werte werden in ein Steuergerät
(nicht dargestellt) eingegeben, nachdem sie aus einer mitgelieferten Tabelle entnommen
wurden. Aufgrund dessen geschieht der Start des Bandspeichers stets im richtigen Augenblick,
so daß er seine Speicheraufgabe mit dem Ziel eines zuverlässigen Anheftens des nächsten
Bandes erfüllen kann.
[0021] Nach erfolgtem Startbefehl wird der Ladekorb 17 in Drehbewegung versetzt, und zwar
gemäß Figur 1 im Gegenuhrzeigersinn, woraufhin der Speicher mit Bandvorrat geladen
wird. Die Laderolle 22 legt sich von oben her auf das Band 15 und zieht es zwischen
der Hilfsrolle 26 und der Stütz- und Umlenkrolle 24 nach unten (vgl. Figur 4) und
linksherum im Kreis sowohl an der Außenseite der Stützrollen 21 des Außen- oder Ladekorbes
17 als auch an der Außenseite der Stützrollen 23 des Innenkorbes 18 entlang, so daß
sich bei mehreren Umläufen des Ladekorbes 17 mit Laderolle 22 auf beiden Körben je
ein Bandwickel 28, 29 bildet, wobei die Anzahl der Bandlagen in den beiden Wickeln
stets gleichzahlig ist und - was ein wichtiger Vorteil ist - zwischen den einzelnen
Bandlagen keine Relativbewegung stattfindet.
[0022] Da während des Füllvorganges weiterhin stetig Band aus dem Speicher zur Verarbeitungsmaschine
in Pfeilrichtung 12 abgezogen wird, muß das Füllen des Speichers entsprechend schnell
geschehen, d. h. der Ladekorb 17 mit Laderolle 22 muß entsprechend schnell rotieren.
Die Abstimmung dieser Geschwindigkeiten kann mit herkömmlichen elektrischen oder elektronischen
Maßnahmen durchgeführt werden.
[0023] Die Entnahme des Bandes 15 aus dem Speicher in Pfeilrichtung 12 über die Stütz- und
Umlenkrolle 24 erfolgt von der Innenseite des Bandwickels 29, der sich auf dem Innenkorb
18 befindet. Da der Ladekorb 17 über die Laderolle 22 währenddessen ständig weitere
Bandlagen von außen her auf den inneren Bandwickel 29 aufspult, wächst der Außendurchmesser
dieses Wickels laufend an. Der aufgrund des fortgesetzten Bandabzuges in Pfeilrichtung
12 ebenfalls zunehmende Innendurchmesser des Wickels 29 wird durch die bereits erwähnte
pneumatische Spreizung der Stützrollen 23 des Innenkorbes 18 kompensiert. Gleichzeitig
wächst aber auch der Durchmesser des äußeren Bandwickels 28, der sich auf den Stützrollen
21 des Außenkorbes 17 befindet, denn die von der Laderolle 22 von außen auf den inneren
Bandwickel 29 aufgebrachten Lagen werden von der Innenseite des Bandwickels 28 des
Ladekorbes 17 weggenommen, wohingegen ganz außen auf den Bandwickel 28 zusätzliche
Bandlagen über die Hilfsrolle 26 vom Coil 14 aus aufgebracht werden. Zur Kompensation
der Innendurchmesservergrößerung des Bandwickels 28 sind auch die Stützrollen 21 sowie
die Laderolle 22 pneumatisch spreizbar. .
[0024] Bandabzug, Innenkorb- und Ladekorb-Rollenspreizung sowie Bandeinzug mittels Ladekorb-Rotation
geschehen in abgestimmter Weise gleichzeitig, so daß sich ein entsprechendes Bewegungsspiel
aller Teile ergibt.
[0025] Sobald der Außendurchmesser des äußeren Bandwickels 28 ein bestimmtes Maß erreicht
hat, wird der Vortrieb des Ladekorbes 17 selbsttätig abgeschaltet, d. h. der Speicher
hat nun seinen höchsten Füllungsgrad erreicht. Der Stopper 27 wird aktiviert und hält
den Rest des vom nunmehr leeren Coil 14 her einlaufenden Bandes 15 fest, damit der
Anfang des nächsten Coils angeschweißt werden kann. Zur Beschleunigung dieses Vorganges
ist die Abspulvorrichtung 13 in herkömmlicher Weise so eingerichtet, daß sie das neue
Coil schon in Bereitschaft hält, wenn das alte Band sich seinem Ende nähert. In Figur
2 ist ein neues Coil 30 angeordnet.
[0026] Auch während des Anschweißens des neuen Bandes vom Coil 30 zieht die Verarbeitungsmaschine
mit unveränderter Geschwindigkeit weiterhin Band in Pfeilrichtung 12 aus dem Speicher.
Da die Bandzufuhr an der Einlaufseite über die Hilfsrolle 26 aber gestoppt ist, wird
der Ladekorb 17 mit Laderolle 22 nun zwangsläufig in entgegengesetzter Richtung, also
im Uhrzeigersinn, geschleppt, wodurch sich die Wirkung ergibt, daß das eingespeicherte
Band 15 Windung für Windung über die Laderolle 22 von der Innenseite des äußeren Wickels
28 zur Außenseite des inneren Wickels 29 umgespult wird. Dabei werden die beiden Bandwickel
nun immer dünner, und die Laderolle 22 hat nach zahlreichen Umläufen rechtsherum schließlich
nur noch eine einzige Bandlage zu bewältigen, ehe sie - elektronisch gesteuert - unter
safter Abbremsung in ihre in Figur 1 gezeigte Ruhe- oder Bypass-Stellung zurückkehrt.
Damit ist der Speicher leergezogen, der Stopper 27 wird rechtzeitig selbsttätig gelöst,
und die Maschine arbeitet mit dem Band des neuen Coils 30 wieder im Bypass-Betrieb,
bis das nächste Speicherspiel eingeleitet wird.
[0027] Sobald der Ladekorb 17 wieder stillsteht und das Band 15 die Rollenkörbe ohne Berührung
der Stützrollen 21, 23 durchschreitet, werden diese pneumatisch von ihrer Spreizstellung
in ihre Anfangsstellung zurückgeführt.
[0028] Wenn das neue Coil 30 andere Werte, insbesondere andere Baustärke und anderen Innendurchmesser
des Coils, hat, brauchen nur die Einstellwerte für die Speicherzuschaltung, für die
Vortriebs- und Abbremsmomente des Ladekorbes 17 und für die Spreizdrücke der Rollen
der Rollenkörbe 17, 18 geändert zu werden, was anhand der bereits erwähnten Tabelle
leicht geschehen kann. Ändert sich auch die Bandbreite, müssen zusätzlich und in herkömmlicher
Weise die in der Zeichnung nicht dargestellten Seitenführungsrollen verstellt werden.
Der Zeitaufwand für eine vollständige Umrüstung liegt trotzdem nur bei etwa zehn Minuten.
[0029] Wenn die örtlichen Verhältnisse es erfordern, kann die
Ladekorb-Bandspeichermaschine 10 gegenüber der Darstellung in den Figuren 1 - 3 auch
mit umgekehrter Arbeitsrichtung ausgeführt werden, d. h. der Bandtransport zur Verarbeitungsmaschine
erfolgt von rechts nach links, so daß sich der rotierende Ladekorb 17 beim Füllen
des Speichers im Gegenuhrzeigersinn dreht. Wahlweise ist es auch möglich, die Grundplatten
19, 20 und damit die Rollenkörbe 17, 18 waagerecht bzw. liegend anzuordnen, wobei
eine obere Bandführung und deren Einstellbarkeit an den Rollen dann nicht erforderlich
ist.
[0030] Da das Band nur ziehend transportiert wird, und zwar während des Bypass-Betriebes
durch die Verarbeitungsmaschine und während des Speicherbetriebes über die umlaufende
Laderolle 22, entfällt auch die Notwendigkeit einer mechanischen Verstellung des Bandspeichers
auf eine geänderte Banddicke. Es braucht vielmehr nur die betreffende Antriebsleistung
angepaßt zu werden, wozu in herkömmlicher Weise ein Potentiometer oder etwas Derartiges
ausreicht. Auch sehr dünne Bänder lassen sich ohne weiteres speichern, da sie wegen
des ausschließlich ziehenden Transportes nicht knittern können, d. h. die zu verarbeitende
Mindest-Banddicke wird nur noch durch die Materialfestigkeit bestimmt. Da Relativbewegungen
der Wickellagen nicht stattfinden, ist ein Zerreißen praktisch ausgeschlossen.
[0031] In Figur 4 sind die Positionen der relevanten Teile der Rollenkörbe 17, 18, insbesondere
der Stütz-, Lade-und Umlenkrollen 21, 22, 23, 24 sowie des Bandes 15 und der Bandwickel
28, 29, diagrammartig dargestellt. Die Positionen haben folgende Bedeutung:
A = Innenkorb-Mindestmaß im Bypass-Betrieb am Anfang des Speicherspieles
B = Ladekorb-Mindestmaß im Bypass-Betrieb am Anfang des Speicherspieles
C = Größter Hub des Innenkorbes 18
D = Größter Hub des Ladekorbes 17
E = Größtes Ausmaß des inneren Bandwickels 29 am Ende des Füllvorganges
F = Bis hierher hat die Verarbeitungsmaschine am Ende des Füllvorganges das Band 15
abgezogen
G = Größtes Maß des Innenkorbes 18 am Ende des Speicherspieles, wenn der Speicher
leer ist
H = Stellung des Ladekorbes 17 am Ende des Füllvorganges
J = Größtes Maß des Ladekorbes 17 am Ende des Speicherspieles, wenn der Speicher leer
ist.
[0032] Die Richtungspfeile an den drei Stellungen der Laderolle 22 zeigen an, in welcher
Richtung der Ladekorb 17 mit der Laderolle 22 in der jeweiligen Phase des Speicherspieles
rotiert.
[0033] Die in der vorstehenden Beschreibung und in den Patentansprüchen, in der nachfolgenden
Zusammenfassung und in der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Bandspeichermaschine zur Zwischenspeicherung von bandförmigem Gut in kontinuierlich
betriebenen Verarbeitungsstraßen, zum Beispiel bei der Zuführung von Bandblech zu
Rohrschweißmaschinen, mit zwei konzentrisch angeordneten Rollenkörben zum Aufwickeln
des Bandes und Abnahme des Bandes über eine im Innenkorb angeordnete Seitenversatzführung,
dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Rollenkorb (17) um den inneren Rollenkorb (18)
rotierbar eingerichtet und das Band (15) von der Abwickelstelle (13) ausgehend im
sogenannten Bypass zwischen den Rollen (21, 22, 23, 24) hindurch quer über die von
den Rollenkörben (17, 18) gebildeten Kreisscheibe unter Einschluß der Seitenversatzführung
(25) zur Verarbeitungsmaschine geführt ist, solange eine Speicherung nicht benötigt
wird, während bei Speicherungsbedarf der äußere Rollenkorb (17) als Ladekorb rotiert
und das Band (15) mittels wenigstens einer Laderolle (22) auf die konzentrischen Rollenkörbe
(17, 18) ziehend aufwickelt.
2. Bandspeichermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenkörbe
(17, 18) in an sich bekannter Weise spreizbar ausgebildet sind.
3. Bandspeichermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenachse
der konzentrischen Rollenkörbe (17, 18) in an sich bekannter Weise waagerecht angeordnet
ist.
4. Bandspeichermaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
äußere Rollenkorb (17) eine kreisringförmige Grundplatte (19) aufweist, welche die
Grundplatte (20) des inneren Rollenkorbes (18) in ihrer Mittenöffnung einschließt
und auf ihrer einen Seite die mit ihren Achsen rechtwinklig zu ihr verlaufenden, auf
einer Kreislinie angeordneten äußeren Rollen (21) trägt.
5. Bandspeichermaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatten
(19, 20) der beiden Rollenkörbe (17, 18) miteinander fluchten.
6. Bandspeichermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laderolle
(22) des äußeren Rollenkorbes (17) einen größeren Durchmesser aufweist als die zur
Stützung des Bandwickels (28) bestimmten Rollen (21):
7. Bandspeichermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des
äußeren Rollenkorbes (17) in der Fluchtlinie der Bypass-Führung des Bandes (15) einerseits
oder beiderseits des Bandspeichers richtunggebende Hilfsrollen (26) angeordnet sind.
8. Bandspeichermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die vor dem Eintritt
des Bandes (15) in die Rollenkörbe (17, 18) angeordnete Hilfsrolle (26) mit einem
Bandstopper (27) kombiniert ist.
9. Bandspeichermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die im inneren
Rollenkorb (18) angeordnete Seitenversatzführung (25) und die außerhalb der Rollenkörbe
(17, 18) angeordneten Hilfsrollen (26) bezüglich ihrer das Band (15) führenden Oberflächen
in einer Ebene angeordnet sind.
10. Bandspeichermaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypass-Ebene
für das Band (15) quer durch das obere Drittel des inneren Rollenkorbes (18) verläuft.
11. Bandspeichermaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im inneren Rollenkorb
(18) dort, wo das Band (15) in den inneren Rollenkorb eintritt, eine Stütz- und Umlenkrolle
(24) angeordnet ist, deren wirksame Oberfläche mit der Bypass-Ebene fluchtet und im
Speicherbetrieb das Band (15) bei seinem Abzug vom inneren Wickel (29) zur Seitenversatzführung
(25) hin umlenkt.
. 12. Bandspeichermaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Laderolle
(22) im Bypass-Betrieb nahe der Stütz- und Umlenkrolle (24) des inneren Rollenkorbes
(18) oberhalb des Bandes (15) für den Speicherbetrieb bereitstehend angeordnet ist.