[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschieben einer Steigschutzeinrichtung
von einem ersten Steigweg zu einem zweiten Steigweg, wobei die Steigschutzeinrichtung
einen Schieber aufweist, der entlang einer Längsführung gleitet und eine lösbare Arretierung
gegen eine Abwärtsbewegung aufweist.
[0002] An Leitern zum Besteigen hoher Bauwerke, z. B. Sendemasten oder Schornsteine, sind
Steigschutzeinrichtungen vorgesehen, die die das Bauwerk besteigende Person gegen
Absturz sichert (DE-PS 1 961 757). Insbesondere bei Sendemasten ist es häufig notwendig,
den Steigweg zu versetzen, um zwischen den vorhandenen Richtstrahlern hindurch nach
oben steigen zu können. Um auch während des Umsteigens von dem ersten Steigweg auf
den zweiten Steigweg eine lückenlose Absturzsicherung zu haben, wurde der Schieber.bisher
mittels einer drehteller-ähnlichen Einrichtung von dem Ende des ersten Steigwegs in
eine waagrechte Führung übergeleitet und an deren Ende wieder mittels einer drehteller-ähnlichen
Einrichtung in die Längsführung des zweiten Steigweges eingeführt. Nachteilig ist
hierbei, dass die drehteller-ähnlichen Einrichtungen im Aufbau kompliziert sind. Diese
Art der Versetzung ist ausserdem nur bei Sendemasten mit relativ grossem Durchmesser
möglich, da der Schieber nicht auf Querführungen mit starker Krümmung gleiten kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum seitlichen Verschieben
einer Steigschutzeinrichtung von einem ersten Steigweg zu einem zweiten Steigweg zu
schaffen, die im Aufbau einfach ist und z. B. bei Sendemasten von geringem Durchmesser
anwendbar ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein kurzes Teilstück der Längsführung
auf einer Querführung zwischen dem ersten Steigweg und dem zweiten Steigweg parallel
verschiebbar ist.
[0004] Die Querführung weist vorzugsweise zwei im Abstand angeordnete Schienen auf, auf
denen das Teilstück der Längsführung mit Rollen geführt ist.
[0005] Eine einfachere Ausführungsform der Querführung besteht in einer profilierten Schiene,
die vom ersten Steigweg um den Masten bzw. den Schornstein herum zum zweiten Steigweg
führt und auf dem der Schlitten mittels eines Gleitlagers gleitet.
[0006] Die Steigwege können durch eine Mittelholmleiter gemäss der DE-PS 1 961 757 oder
durch eine normale Doppelholmleiter mit einer zusätzlichen Führungsschiene für den
Schieber gebildet werden.
[0007] Um ein Herausfallen des Schiebers aus dem Teilstück der Längsführung zu verhindern,
ist dieses vorzugsweise am oberen und unteren Ende mit einer Sicherung versehen.
[0008] Die Querführung kann an einer ebenen Wand gerade oder um einen Sendemasten, einen
Schornstein oder ein ähnliches Bauwerk auf einem gekrümmten Weg herum führen. Der
Krümmungsradius kann dabei praktisch beliebig klein sein und z. B. nur 20 cm betragen.
Die Vorrichtung kann dabei den Schieber um einen beliebigen Winkel um den Sendemast,
Schornstein oder dergleichen herum führen, z. B. um 90
0, 180
0 oder 360
0.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung die Vorrichtung zum Verschieben einer
Steigschutzeinrichtung in ihrer Position als Teil eines Steigweges;
Fig. 2 die Vorrichtung zum Verschieben einer Steigschutzeinrichtung in einer Stellung
ausserhalb eines Steigweges;
Fig. 3 die Vorrichtung zum Verschieben einer Steigschutzeinrichtung im Vertikalschnitt
und
Fig. 4 den Schlitten aus Fig. 1 in Vergrößerung.
[0010] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, sind an einem Betonmast 10 ein erster Steigweg 4
und ein zweiter Steigweg 5 in Form von Leitern mit einem Mittelholm 11 und Leitersprossen
12 befestigt, wie sie aus der DE-PS 1 961 757 bekannt sind. Der erste Steigweg 4 führt
vom Erdboden bis zu der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Stelle, während der zweite
Steigweg 5 von der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Stelle nach oben weiterführt.
Beide Steigwege überlappen dabei etwa um 2 m. Die Vorrichtung zum Verschieben der
Steigschutzeinrichtung weist zwei gekrümmte, vertikal übereinander angeordnete und
mit Stegen verbundene Rundeisen 6 auf, die als Schienen zur Führung eines Schlittens
13 dienen. Die Rundeisen 6 sind konzentrisch um den Betonmast 10 angeordnet und sind
durch Rohrschellen 14 an diesem befestigt. Die Rundeisen 6 sind durch verstellbare
Abstandschrauben 15 in ihrem Abstand von dem Betonmast einjustierbar.
[0011] Die beiden Rundeisen 6 führen einen Schlitten 13 (
Fig. 4) vom Ende des ersten Steigweges 4 zu einer Lücke des zweiten Steigwegs 5, der
in dem vorliegendem Ausführungsbeispiel um 180
0 versetzt an dem Betonmast angeordnet ist. Der Schlitten 13 (Fig. 3) wird durch insgesamt
8 Rollen 16 auf den beiden Rundeisen 6 geführt. Der Schlitten 13 ist ein U-Profileisen
ausreichender Länge, so dass von den beiden Schenkeln des U-Profileisens insgesamt
acht Rollen 16 nach innen abstehend angeordnet werden können, wobei jeweils zwei Rollen
16 zusammen die Rundeisen 6 umklammern. Zur sicheren Führung wird jedes Rundeisen
6 von zwei Rollenpaaren umklammert, die in einem Abstand von etwa 20 cm angeordnet
sind. Der Schlitten 13 trägt ein kleines Teilstück 1 des Mittelholms der Leiter, und
der Abstand der Rundeisen 6 vom Betonmast 10 ist so eingestellt, dass das Teilstück
1 mittels des Schlittens 13 in exakte Fluchtung mit den Mittelholmen 11 des ersten
bzw. zweiten Steigweges 4, 5 gebracht werden kann.
[0012] Wie in der DE-PS 1 961 757 näher beschrieben ist, dient der Mittelholm 11 zugleich
als Längsführung für einen Schieber 8 einer Steigschutzeinrichtung. Die die Leiter
hochsteigende Person ist mittels eines Sicherheitsgürtels an diesem Schieber 8 gesichert.
Der Schieber 8 weist als Arretierung eine Sperrklinke auf, die durch Federwirkung
in ihrer Sperrstellung gehalten wird, in der die Klinkennase in das Innere des U-Profils
der Längsführung ragt und gegen dort befindliche Anschlagflächen anliegt. Als Anschlagflächen
dienen dabei die Oberseiten der Leitersprossen 12, die durch paarweise fluchtende
Öffnungen verlaufen, die durch die parallelen Seitenwände des U-Profils des Mittelholms
11 angeordnet sind. Zusätzlich zu den Leitersprossen 12 können weitere Anschlagflächen
vorgesehen werden, indem rechteckige Hohlprofilstücke 17 durch weitere öffnungen in
den Seitenwänden des U-Profils des Mittelholms 11 eingesetzt sind. Das Teilstück 1
ist fest an dem Schlitten 13 angeschraubt und enthält in seinem Inneren eine Anschlagfläche,
die durch ein solches zusätzliches Hohlprofilstück 17 gebildet wird, so dass der Schieber
8 in dem Teilstück 1 arretiert ist. Um ein unbeabsichtigtes Herausfallen des Schiebers
8 aus dem Teilstück l zusätzlich zu verhindern, sind am oberen und unteren Ende des
Teilstücks 1 Arretierungsbolzen 18 vorgesehen, die durch eine Feder radial nach aussen,
d. h. zu der den.Steigweg erklimmenden Person gedrückt werden und von Hand zurückgedrückt
werden, wenn der Schlitten über das untere oder obere Ende des Teilstückes 1 verschoben
werden soll.
[0013] In einem Abstand von etwa 1,5 m unterhalb der Rundeisen 6 und in einem Abstand von
etwa 30 cm darüber sind noch ein unterer Steigring 19 und ein oberer Steigring 20
durch Rohrschellen an dem Betonmast 10 befestigt. Der untere Steigring 19 wird beim
Umsteigen betreten und der obere Steigring 20 dient dabei zum Festhalten.
[0014] Die Benutzung der Vorrichtung zum Verschieben der Steigschutzeinrichtung erfolgt
beim Aufwärtsklettern in der Weise, dass die Person, wenn sie am oberen Ende des ersten
Steigweges 4 ankommt, den Schlitten 13 in die in Fig. 1 und 2 linke Position bringt,
in der das Teilstück 1 genau an das obere Ende des Mittelholms 11 des ersten Steigweges
4 anschliesst. Die Person verschiebt dann den Schieber 8 der Steigschutzvorrichtung
von dem Mittelholm 11 in das Teilstück 1, wozu noch der Arretierungsbolzen 18 am unteren
Ende des Teilstücks 1 zurückgedrückt wird. Die Sperrklinke des Schiebers liegt dabei
gegen die durch das Hohlprofilstück 17 des Teilstücks 1 gebildete Anschlagfläche an,
so dass volle Sicherheit gegeben ist. Die Person verlässt dann den ersten Steigweg
4 und tritt auf den unteren Steigring 19 und hält sich dabei gleichzeitig am oberen
Steigring 20 fest und betritt von dort den zweiten Steigweg 2, der von etwas unterhalb
dem unteren Steigring 19 nach oben führt. Beide Steigwege 4, 5 überlappen sich etwa
um 2 m. Der Schlitten 13 wird beim Umsteigen vom ersten Steigweg 4 auf den zweiten
Steigweg 5 automatisch mitgezogen und rollt auf den beiden parallel gekrümmten Rundeisen
6 zu dem zweiten Steigweg hinüber, so dass die Person immer mit dem gleichen Schieber
8 gesichert vom einen Steigweg 4 zum anderen Steigweg 5 hinüberwechseln kann. Der
obere Arretierungsbolzen 18 sorgt dabei dafür, dass der Schieber 8 unterwegs auch
nicht nach oben aus dem Teilstück 1 herausrutschen kann.
[0015] Auf dem zweiten, nach oben führenden Steigweg 5 angekommen, sorgt ein Anschlag 21
am oberen Ende des Teilstückes 1 dafür,
-dass sich das Teilstück 1 genau in die Lücke dieses Steigwegs 5 einfügt. Nach Eindrücken
des oberen
Arretierungsbolzens 18 kann die Person nun auf dem zweiten Steigweg 5 weiter nach oben
klettern, wobei der Schieber 8 mitgezogen wird.
[0016] Beim Herunterklettern erfolgen die einzelnen Massnahmen in umgekehrter Reihenfolge,
wobei nunmehr ein weiterer Anschlag 22, der am oberen Ende des Mittelholms 11 des
ersten Steigweges 4 vorspringt, den Schlitten 13 anhält und justiert, so dass der
Schieber 8 nach unten in den Mittelholm 11 des unteren Steigweges 4 gleiten kann.
1. Vorrichtung zum Verschieben einer Steigschutzeinrichtung von einem ersten Steigweg
zu einem zweiten Steigweg, wobei die Steigschutzeinrichtung einen Schieber aufweist,
der entlang einer Längsführung gleitet und eine lösbare Arretierung gegen eine Abwärtsbewegung
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein kurzes Teilstück (1) der Längsführung (2)
auf einer Querführung (3) zwischen dem ersten Steigweg (4) und dem zweiten Steigweg
(5) parallel verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querführung zwei
im Abstand voneinander angeordnete Schienen (6) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilstück (1) mittels
Rollen (7) auf den Schienen (6) geführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das Teilstück (1) an seinem oberen und unteren .Ende eine lösbare Sicherung gegen
ein Herausfallen des Schiebers (8) aufweist.