[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschalter mit Fehlschließsicherung gemäß europäischer
Patentanmeldung 84 100 259.5.
[0002] Auch dieser Weiterbildung der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Sicherheitsschalter
mit Fehlschließsicherung so zu verbessern, daß eine Betätigung durch Unbefugte mit
solchen Hilfsmitteln, die in kurzer Zeit hergestellt werden können, ausgeschlossen
ist. Diese Sicherheit soll durch die Weiterbildung noch mehr erhöht werden.
[0003] Die Weiterbildung besteht darin, daß die Sperrscheibe bzw. die Sperrscheiben auf
der die Steuerwalze tragenden Welle verschiebbar angeordnet sind und durch Federmittel
gegen die Steuerwalze gedrückt werden. Jede Sperrscheibe ist dabei auf ihrer der Steuerwalze
zugewandten Stirnseite mit einer Rastnut versehen, in die ein entsprechend geformter
Rastvorsprung, der von der Stirnseite der Steuerwalze vorsteht, eingreifen kann. Außerdem
ist auf der gegenüberliegenden Stirnseite jeder Sperrscheibe ein axialer Sperrvorsprung
vorge
- sehen, dem eine entsprechend geformte Ausnehmung im angrenzenden Teil des Steuergehäuses
gegenübersteht.
[0004] In Ruhestellung des Sicherheitsschalters, also vor dem Einschieben des Betätigungsbügels,
befindet sich die Steuerwalze in ihrer Ausgangslage und die bzw. jede Sperrscheibe
wird durch das Federmittel gegen die Steuerwalze gedrückt, wobei der besagte Rastvorsprung
der Steuerwalze in die Rastnut der jeweiligen Sperrscheibe eingreift. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Sperrscheibe ist dagegen der Sperrvorsprung aus der Ausnehmung ausgerückt
und somit keine drehfeste Verbindung zwischen dem Steuergehäuse und der Sperrscheibe
hergestellt.
[0005] Wenn jetzt der Betätigungsbügel eingeführt wird, trifft dessen Quersteg auf den Steuerflügel
der Steuerwalze und beginnt, diese im-gewünschten Sinne zu verschwenken.
[0006] Wenn dann gleichzeitig die Vorsprünge des Betätigungsbügels auf die Steuernasen der
Sperrscheiben auftreffen, werden diese ebenfalls verschwenkt und gestatten eine weitere
Verschwenkung der Steuerwalze, bis es schließlich zur Betätigung des Schalters kommt.
[0007] Sofern aber jetzt, bei der Weiterbildung des Sicherheitsschalters, die Beaufschlagung
der Sperrscheibe bzw. Sperrscheiben nicht im genau richtigen Zeitpunkt erfolgt, wird
die bzw. jede Sperrscheibe gegenüber der Steuerwalze verdreht, was aber nur dadurch
möglich ist, daß der Rastvorsprung aus der Rastnut ausrastet. Ein solches Ausrasten
hat dann gleichzeitig eine axiale Verschiebung der bzw. jeder Sperrscheibe von der
Steuerwalze fort zur Folge, und zwar entgegen der Kraft des Federmittels. Sobald also
zwischen Steuerwalze und Sperrscheibe ein solches Drehmoment ausgeübt wird, daß die
beim Ausrasten des Rastvorsprungs aus der Rastnut erzeugte axiale Kraft die Kraft
des Federmittels übersteigt, kann die Sperrscheibe in dem beschriebenen Sinne axial
verschoben werden. Dabei greift dann der Sperrvorsprung in die Ausnehmung im Steuergehäuse
ein und blockiert die Sperrscheibe gegen eine weitere Verschwenkung.
[0008] Wenn aber die Sperrscheibe nicht verschwenkt werden kann, wird nicht nur das weitere
Einschieben des Betätigungsbügels verhindert, da dessen Vorsprünge bereits an den
Steuernasen der Sperrscheiben anliegen; vielmehr wird eine weitere Verschwenkung der
Betätigungswalze auch schon deshalb verhindert, weil die den Stößel des Schalters
lagernde Achse in den kürzeren Schlitzteil jeder Sperrscheibe geführt und dort festgehalten
wird.
[0009] Der vorbeschriebene Effekt einer axialen Auswärts-Verschiebung der Sperrscheiben
und damit deren Sperrung tritt stets ein, wenn die Sperrscheiben gegenüber der Steuerwalze
verdreht werden, unabhängig davon, ob man zuerst die Steuerwalze oder zuerst die Sperrscheiben
verdrehen will.
[0010] Eine Betätigung des Schalters ist also nur dann möglich, wenn Steuerwalze und Sperrscheiben
gleichzeitig verdreht werden. Je nach dem, welche geometrische Anordnung zwischen
dem Steuerflügel der Steuerwalze einerseits und den Steuernasen der Sperrscheiben
andererseits getroffen wurde, müssen die die Sperrscheiben bewegenden Vorsprünge am
Betätigungsbügel mehr oder weniger breit gegenüber dem Quersteg des Betätigungsbügels
vor- oder zurückgesetzt sein.
[0011] Weitere Merkmale der weitergebildeten Ausführung des Sicherheitsschalters ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und den Unteransprüchen.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch das Steuergehäuse, und zwar im linken Teil A in Ruhestellung
und im rechten Teil B in Sperrstellung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III - III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV - IV in Fig. 1;
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des durch den Kreis V in Fig. 1 umrissenen Teiles
und
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung des durch den Kreis VI in Fig.1 umrissenen Teiles.
[0012] Wie man aus Fig. 1 erkennt, ist im Steuergehäuse 4 auf einer durchgehenden Welle
6 die Steuerwalze 8 schwenkbar gelagert. Im linken Teil A der Darstellung erkennt
man im unteren Teil der Steuerwalze deren Steuerflügel 5, der von dem Quersteg des
(nicht dargestellten) Betätigungsbügels bei dessen Einführung beaufschlagt wird.
[0013] Die beiden Sperrscheiben 21a und 21b sind in dem der Welle 6 benachbarten Teil dicker
ausgefUhrt; während der obenliegende, mit einem.Schlitz.25a, 25b versehene Teil der
Sperrscheiben unverändert geblieben ist. In diesem Schlitz verschiebt sich die Achse
19, die den Schaltstößel lagert. Im rechten Teil B der Figur 1,der eine Sperrstellung
(Fehlschließstellung) darstellt, befindet sich die Achse 19 in ihrer oberen Grenzlage
19
ttt innerhalb des Führungsschlitzes.
[0014] Wie man unter Zuhilfenahme der Figuren 2 bis 4 erkennt, trägt jede Sperrscheibe auf
ihrer dem Steuergehäuse zugewandten Außenseite je einen quadratischen Sperrvorsprung
31a, 31b, dem im Steuergehäuse eine entsprechende quadratische Ausnehmung 32a, 32b
gegenübersteht. In Fig. 5 befindet sich der Vorsprung 31a der linken Sperrscheibe
21a außerhalb der Ausnehmung 32a des Steuergehäuses 4, so daß in dieser Lage A des
Sicherheitsschalters die Sperrscheibe 21a gegenüber dem Steuergehäuse nicht gesperrt
ist.
[0015] In der in Fig. 1 rechts dargestellten Lage B des Schalters ist der Sperrvorsprung
31b dagegen, wie man besonders aus Fig. 6 erkennt, in die Ausnehmung 32b im Steuergehäuse
4 eingetaucht und verhindert somit eine Verdrehung der Sperrscheibe 21b gegenüber
dem Steuergehäuse 4.
[0016] Der Rand jeder Ausnehmung 32a, 32b ist mit einer Abschrägung 33a, 33b versehen, um
das Einführen des Sperrvorsprungs in die Ausnehmung zu erleichtern bzw. größere Toleranzen
zu ermöglichen.
[0017] Die Welle 6 ist im Bereich jeder der genannten Ausnehmungen 32a, 32b und noch dahinter
von einer Schraubendruckfeder 30a, 30b umgeben, die von einer entsprechenden napfartigen
Ausnehmung des Steuergehäuses aufgenommen wird. Diese beiden Schraubendruckfedern
30a, 30b üben jeweils eine axiale Kraft auf die betreffende Sperrscheibe aus, die
diese in Richtung auf die Steuerwalze 8 axial zu verschieben trachtet.
[0018] Auf der gegenüberliegenden Stirnseite jeder Sperrscheibe 21a, 21b befindet sich eine
Rastnut 35a, 35b, in die jeweils ein von der gegenüberliegenden Seite der Steuerwalze
8 axial vorstehender, entsprechend geformter Rastvorsprung 34a, 34b eingreifen kann.
Dieser Rastvorsprung besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 3) aus
zwei diametral gegenüberstehenden dachartigen Teilen, die, wie in Fig. 4 dargestellt,
in eine entsprechend ausgebildete Rastnut eingreifen können. Die dachförmige Ausbildung
wurde deshalb gewählt, damit man die drehfeste Verbindung zwischen Sperrscheibe und
Steuerwalze auch durch Verdrehen der beiden Teile gegeneinander lösen kann, wobei
dann die eine Flanke des Vorsprunges auf der gegenüberliegenden schrägen Fläche der
Rastnut aufgleitet und die Sperrscheibe zwangsläufig axial nach außen verschoben wird,
weil eine axiale Verschiebung der Steuerwalze nicht möglich ist.
[0019] Eine solche Axialverschiebung der Sperrscheibe hat aber andererseits zur Folge, daß
deren quadratischer Sperrvorsprung in die entsprechende Ausnehmung des Steuergehäuses
eingreift. Da dieser Sperrvorsprung keine dachförmige Abschrägung besitzt, ist die
auf diese Weise axial in Richtung auf die Wand des Steuergehäuses verschobene Sperrscheibe
solange drehfest mit dieser verbunden, bis sie sich - unter der Wirkung der Feder
- wieder axial zurückverschieben kann.
1. Sicherheitsschalter mit Fehlschließsicherung, der ein Schaltergehäuse mit einem
von diesem umschlossenen Schalter, einen durch die Wand des Schaltergehäuses geführten
Stößel und eine über Kniehebel mit dem Stößel gelenkig verbundene Steuerwalze umfaßt,
die schwenkbar auf einer Welle in einem Steuergehäuse angeordnet ist und an ihrem
Umfang eine sektorartige Ausnehmung aufweist, in die ein dem Steuergehäuse zugeordneter
und durch einen Schlitz desselben eingeführter Betätigungsbügel mit seinem vorderen,
als Quersteg vor einem Fenster ausgebildeten freien Ende eingreifen kann, um die Steuerwalze
zu verdrehen, wobei der Betätigungsbügel an seinem freien Ende je einen jeder Sperrscheibe
zugeordneten, beim Einführen auf deren Steuernase auftreffenden Vorsprung aufweist,
und wobei der Steuerwalze mindestens eine frei schwenkbar angeordnete Sperrscheibe
zugeordnet ist, die an ihrem in den Schlitz im Steuergehäuse hineinragenden Ende eine
radial vorspringende Steuernase und einen Kurvenschlitz zur Aufnahme der den Stößel
des Schalters mit den Kniehebeln gelenkig verbindenden Achse aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die bzw. jede Sperrscheibe (21a, b) auf der Welle (6) der Steuerwalze (8) axial
frei verschiebbar angeordnet ist und durch ein ihr zugeordnetes, sich am Steuergehäuse
(4) abstützendes Federmittel (30a, b) gegen die Steuerwalze (8) gedrückt wird, daß
ferner jede Sperrscheibe auf ihrer der Steuerwalze abgewandten Stirnseite in ihrem
die Welle umgebenden Teil einen axialen Sperrvorsprung (31a, b) trägt, dem eine entsprechend
geformte Ausnehmung (32a, b) im angrenzenden Teil des Steuergehäuses (4) axial gegenübersteht,
während sie auf ihrer gegenüberliegenden, der Steuerwalze zugewandten Stirnseite eine
Rastnut (35a, b) aufweist, der auf der gegenüberliegenden Seite der Steuerwalze ein
entsprechend geformter Rastvorsprung (34a, b) gegenübersteht, der unter der Wirkung
des Federmittels (30a, b) in Eingriff mit der Rastnut (35a, b) gehalten wird, sich
aber unter der Einwirkung eines vorbestimmten Drehmoments unter axialer Verschiebung
der Sperrscheibe entgegen der Kraft des Federmittels aus der Rastnut löst.
2. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrvorsprung
(31a, b) ein die Welle (6) mittig umgebender polygonaler, vorzugsweise quadratischer
Vorsprung ist und daß die ihn aufnehmende Ausnehmung (32a, b) eine axiale Vertiefung
gleicher Querschnittsform ist.
3. Sicherheitsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (33a,
b) der Ausnehmung (32a, b) abgeschrägt sind.
4. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastvorsprung
(34a, b) zwei diametral gegenüberstehende dachartige Teile umfaßt.
5. Sicherheitsschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dachwinkel
jedes Rastvorsprunges zwischen 30° und 60° liegt.
6. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Federmittel
eine die Welle (6) umgebende, in einer napfartigen Ausnehmung des Steuergehäuses (4)
untergebrachte Schraubendruckfeder (30a, b) ist.