[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für eine Garnspule mit Hülse,
von der mindestens ein ringförmiger Rand vorsteht. Derartige Spulenhülsen bestehen
meist aus Karton oder Kunststoff, haben unterschiedliche Durchmesser und eine zylindrische
oder konische Form. Die voll bewickelte Hülse, das heisst die Garnspule hat dementsprechend
ebenfalls eine konische oder zylindrische Aussenkontur.
[0002] In der Textilindustrie wird eine Vielzahl solcher Garnspulen in einem Gatter gehalten
und die von den Spulen abgezogenen Fäden der Verarbeitungsmaschine zugeführt. Derartige
Gatler kommen beispielsweise zur Anwendung bei Webstühlen, Strickmaschinen, Zwirnmaschinen,
Texturiermaschinen sowie Spulenmaschinen und bei der Kettenbildung.
[0003] Bei bisher bekannten Gattern werden die Garnspulen auf relativ lange Zapfen aufgesetzt.
Für die Bedienung ist dies bei nahe nebeneinander stehenden Gattern kaum mehr möglich.
Aus diesem Grunde hat man die Zapfen schwenkbar gemacht. Dies bringt die Gefahr mit
sich, dass der Zapfen nicht ganz in seine Ausgangslage zurückgebracht wird, was eine
unerwünschte Erhöhung der Fadenspannung zur Folge hat.
[0004] Andere Vorschläge gemäss den US-Patentschriften 3.850.394 und 3.951.353 geben Lösungen
an, bei denen die Spulenhülse von innen her klemmend gehalten wird. Je nach Grösse
des Innendurchmessers und der Form der Hülse, nämlich zylindrisch oder konisch, braucht
man dann unterschiedliche Haltevorrichtungen.
[0005] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine einheitliche Haltevorrichtung zu schaffen,
die nur wenig vorsteht und die sowohl zylindrisch, wie konische Spulenhülsen verschiedener
Grössen zu halten im Stande ist. Dadurch wird das Auswechseln der Spulen beziehungsweise
das Entfernen leerer Hülsen und Aufsetzen voller Spulen durch das Bedienungspersonal
vereinfacht. Dazu kommt noch eine erhebliche Verringerung der Anschaffungskosten neuer
Gatter.
[0006] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass es genügt, den vorstehenden
Rand der Hülse an einer Stelle zu klemmen. Auf Grund dieser Erkenntnis gibt die Erfindung
eine Lösung für eine Haltevorrichtung an, die die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 genannten Merkmale aufweist.
[0007] Für besonders grosse und schwere Garnspulen ist es von Vorteil, eine zusätzliche
Auflage für die Hülse zu schaffen, wie dies aus der nachfolgenden Beschreibung hervorgeht.
[0008] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
[0009] Es zeigen:
Figur 1 eine Haltevorrichtung, in Seitenansicht und teilweise im Schnitt
Figur 2 eine Variante der Vorrichtung nach Figur 1, und
Figur 3 eine Ansicht der Vorrichtung nach Figur 2, von oben.
[0010] Die Hauptbestandteile der Haltevorrichtung nach Figur 1 sind eine Grundplatte A mit
einem vorderseitig vorstehenden, durch Punktschweissen fest mit der Grundplatte verbundenen
Klemmteil B und einem zweiten schwenkbar mit der Grundplatte verbundenen Klemmteil
C.
[0011] Klemmteil C ist zwischen zwei L-förmigen mit der Grundplatte A verbundenen Lagerteilen
10 gehalten und um den Lagerbolzen 11 schwenkbar.
[0012] Klemmteil C besteht aus einem Rondell mit einer nach oben ragenden Klemmzunge 18
und einen am Rondell befestigten nach hinten ragenden Lösehebel D.
[0013] Der Lösehebel D durchsetzt einen Schlitz 12, der Lagerplatte A.
[0014] An der Rückseite der Grundplatte A ist oberhalb des Hebels D ein nach hinten ragender
Bolzen 13 befestigt. Zwischen den Bolzen 13 und dem Hebel D ist eine Zugfeder 14 ange
- bracht, die das Bestreben hat, den Klemmteil C in Uhrzeigersinn zu schwenken.
[0015] Der obere Rand des Schlitzes 10 bildet einen Anschlag für den Hebel D.
[0016] Der Laqerbolzen 11 ist mittels beidseitig der Lagerteile 10 aussen angebrachten Sicherungsringen
15 gehalten.
[0017] Die Haltevorrichtung als Ganzes ist mittels den Schrauben 16 an einer vertikalen
Strebe 17 eines Gatters befestigt, die dazu mit einem entsprechenden Durchbruch versehen
ist.
[0018] Die vorstehende Partie des Klemmteiles B ist ein wenig nach unten geneigt. In Ruhestellung
ragt die Zunge 18 des Klemmteiles C nach oben, ein wenig nach rückwärts geneigt, ohne
den Klemmteil B zu berühren.
[0019] Wird nun die Hülse H einer Garnspule etwa senkrecht zur Grundplatte A auf die Zunge
18 des Klemmteiles C gedrückt, schwenkt diese im Gegenuhrzeigersinn und die Feder
14 hält die freie Randpartie der Hülse zwischen dem Klemmteil B und der Zunge 18 des
Klemmteiles C lest.
[0020] Dadurch, dass die Schwenkachse 11 vor der Klemmstelle liegt, verstärkt das Gewicht
der Garnspule die Klemmwirkung.
[0021] Figur 1 zeigt die Hülse H während des Einschiebens in die Haltevorrichtung. Mit unterbrochenen
Linien ist die voll eingeschobene Lage dargestellt.
[0022] Der auf der Hülse H aufgewickelte Garnvorrat ist durch die strichpunktierte Umrisslinie
G angedeutet.
[0023] Bei dieser Haltevorrichtung ist die Hülse oben zwischen den Klemmteilen B und C gehalten
und stützt sich unten an einer der Klemmstelle diamentral gegenüberliegenden Stelle
auf der Grundplatte A ab. Das Gewicht der Garnspule erzeugt daher ein Kippmoment K
. x, und es entsteht an der Klemmstelle ein Zug, der wie oben erwähnt, die Klemmwirkung
vergrössert.
[0024] Bei sehr schweren und grossen Spulen könnte sich trotzdem die Hülse aus der Klemmung
losreissen.
[0025] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine Variante der Vorrichtung, die insbesondere zum Halten
von besonders schweren und grossen Garnspulen geeignet ist. Hier sind nämlich die
Lagerteile für den Klemmteil C verlängert, sodass sie weiter gegen die Grundplatte
A vorstehen.
[0026] Die Hülse wird wie bisher zwischen den Klemmteilen B und C festgeklemmt, liegt aber
zusätzlich auf den verlängerten Lagerteilen auf. Dadurch verringert sich das Kippmoment
auf den Wert K
1 - y und der auf die Klemmstelle ausgeübte Zug wird dadurch erheblich verringert.
[0027] In den Figuren 2 und 3 sind Teile, die denjenigen der Figur 1 entsprechen, mit gleichen
Bezugszahlen versehen. Die weiter nach vorne ausladenden Lagerteile 10' sind an der
Rückseite der Lagerplatte A durch Punktschweissstellen mit derselben verbunden und
ragen durch eine Oeffnung 12' nach vorne. Das vordere Ende ist mit einem Auflage-Vorsprung
10" versehen.
[0028] Der schwenkbare Klemmteil C' hat die Form eines U-förmigen Teiles mit einer emporragenden
Lippe 18.
[0029] Statt einer Zugfeder ist eine Torsionsfeder 20 vorgesehen. Zum zusätzlichen Halt
ist der feste Klemmteil B unten mit parallel zur Grundplatte verlaufenden scharfkantigen
Rippen versehen.
[0030] Wird, wie oben beschrieben, eine mit Garn G bewickelte Hülse H auf die Haltevorrichtung
geschoben, klemmen die Teile B, 18, deren oberen Rand fest. Die Innenwand der Hülse
liegt nun aber zusätzlich auf den Auflage-Vorsprüngen 10" auf und dies verringert
das Kippmoment auf den Wert y . K
1. Dies hat zur Folge, dass die auf die Klemmstelle B, 18 durch das Spulengewicht K1
ausgeübte Zugkraft erheblich verringert wird.
1. Haltevorrichtung zum Halten einer Garnspule mit Hülse, von der mindestens ein ringförmiger
Rand vorsteht, gekennzeichnet durch,
eine Grundplatte (A) mit einem vorderseitig vorstehenden, fest mit der Grundplatte
verbundenen, ersten Klemmteil (B) und einem zweiten, schwenkbar mit der Grundplatte
(A) verbundenen, federbelasteten Klemmteil (C), dessen Schwenkachse (11) vor der Grundplatte
liegt und der mit einem die Grundplatte durchsetzenden, rückseitig herausragenden,
handbetätigbaren Lösehebel (D) versehen ist, derart, dass eine Garnspule durch einfaches
Einschieben von deren Hülsenrand (H) zwischen die Klemmteile (B,C) von diesen klemmend
gehalten wird und durch Betätigen des Lösehebels (D) freigegeben werden kann.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte
(A) so dimensioniert ist, dass die grösste Hülse (H) für die sie bestimmt ist, sich
an einer der Klemmstellen (B,C) diametral gegenüberliegenden Seite auf der Grundplatte
abstützen kann.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass fest mit der Grundplatte
(A) verbundene Lagerflansche (10') für den schwenkbaren Klemmteil (C) über diesen
hinausragen, gegen die Vorderseite der Grundplatte vorstehen, und an ihrem äusseren
Ende ein zusätzliches Auflager (10") für eine aufzunehmende Hülse aufweisen.
4. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der feste Klemmteil
(B) die Form einer mindestens annähernd senkrecht zur Grundplatte (A) verlaufenden
Zunge hat.
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schwenkbare
Klemmteil (C) eine in Ruhelage mindestens annähernd parallel zur Grundplatte verlaufende
Klemmzunge (18) mit scharfkantigem Ende hat.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der feste Klemmteil
(B) an seiner dem schwenkbaren Klemmteil zugewandten Seite mit parallel zur Grundplatte
verlaufenden, scharfkantigen Rippen versehen ist.