(19)
(11) EP 0 129 635 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1985  Patentblatt  1985/01

(21) Anmeldenummer: 84100894.9

(22) Anmeldetag:  28.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 15/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.06.1983 DE 8318331 U
29.10.1983 DE 8331133 U

(71) Anmelder: Anton Hurtz GmbH & Co. KG
D-4054 Nettetal 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Walther, Gerhard
    D-4057 Brüggen (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) et al
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebdruckrahmen


    (57) Der Siebdruckrahmen (10) besteht aus Profilrohren (11), die jeweils eine Wand (14) mit einer bei allen Rohren (11) in derselben Ebene liegende ebenen Befestigungsfläche (13) für ein Drucknetz (12) aufweist.
    Um den Siebdruckrahmen (11) so zu gestalten, daß sowohl seine Reinigung erleichert wird, als auch die Befestigung des Drucknetzes (12) am Siebdruckrahmen (10) verbessert wird, ist die netzinnenseitige Rohrwand (19) von ihrem Ansatz an der die Befestigungsfläche (13) aufweisenden Rohrwand (14) zur netzkantenseitig gelegenen Rohrwand (17) abfallend ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Siebdruckrahmen aus Profilrohren, die jeweils eine Wand mit einer bei allen Rohren in derselben Ebene liegenden ebenen Befestigungsfläche für ein Drucknetz aufweisen.

    [0002] Das Drucknetz wird auf die Befestigungsflächen der Profilrohre so aufgeklebt, daß es vom Siebdruckrahmen gespannt wird. Sowohl das Drucknetz als auch der Siebdruckrahmen sind also dauernd entsprechenden Belastungen ausgesetzt. Infolgedessen muß die Befestigung der beiden Bauteile aneinander entsprechend dauerhaft sein, und zwar auch trotz der üblichen Belastungen beim Drucken bzw., wenn der Siebdruckrahmen und das Drucknetz dynamisch belastet werden.

    [0003] Es ist bekannt, Siebdruckrahmen der eingangs genannten Art rechteckig auszubilden. Die netzinnenseitige Rohrwand eines Profilrohres eines derartigen Siebdruckrahmens ist also senkrecht zum Drucknetz angeordnet. Derartige Drucknetze werden hochkant angeordnet, wenn sie gereinigt werden sollen, z.B. durch Abspritzen mit Wasser. Derartiges Reinigungswasser und/oder evtl. benötigtes Lösungsmittel bleibt jedoch auf der beim Reinigen horizontalen netzinnenseitigen Rohrwand des unteren Rahmenschenkels stehen, ohne abzulaufen. Infolgedessen müssen zur Abtrocknung des Siebdruckrahmens besondere Maßnahmen getroffen werden, beispielsweise ein Verkanten oder Abwischen des Siebdruckrahmens bzw. des unteren Rahmenschenkels.

    [0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Siebdruckrahmen der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß sowohl seine Reinigung erleichtert wird, als auch die Befestigung des Drucknetzes am Siebdruckrahmen verbessert wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die netzinnenseitige Rohrwand von ihrem Ansatz an der die Befestigungsfläche aufweisenden Rohrwand zur netzkantenseitig gelegenen Rohrwand abfallend ausgebildet ist.

    [0006] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß sich ein im Querschnitt von der üblichen Quadrat- oder Rechteckform abweichendes Profil ergibt, bei dem die netzinnenseitige Rohrwand vom Netz aus gesehen nach außen abfallend verläuft. Infolgedessen kann auf der netzinnenseitigen Rohrwand des unteren Rahmenschenkels kein Wasser stehenbleiben, wenn der Siebdruckrahmen in senkrechter Stellung abgespritzt wird. Vielmehr läuft das Wasser wegen der nach außen abfallenden Ausbildung der netzinnenseitigen Rohrwand nach außen ab. Dabei ist es gleichgültig, wie die netzinnenseitige Rohrwand im Einzelnen ausgebildet ist, wenn nur dieser erwünschte Wasserablauf gewährleistet ist.

    [0007] Im übrigen hat die die Befestigungsfläche aufweisende Rohrwand eine größere Schenkellänge, als eine dieser gegenüberliegende parallele Rohrwand eines Profilrahmens. Das heißt andererseits, daß die Befestigungsfläche vergleichsweise größer ist, was der Befestigung von Drucknetz und Siebdruckrahmen aneinander zugutekommt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Siebdruckrahmens hat also zwei Wirkungen, welche die Anwendbarkeit derartiger Rahmen im Dauerbetrieb wesentlich verbessern.

    [0008] In Ausgestaltung der Erfindung ist die netzinnenseitige Rohrwand eben und schließt mit der die Befestigungsfläche aufweisenden Rohrwand einen spitzen Winkeldein. Durch diese Ausgestaltung ergibt sich an der netzinnenseitigen Rohrwand eine ebene Fläche, von der Wasser gleichmäßig ablaufen kann und welche eine relativ große Vergrößerung der Befestigungsfläche für das Drucknetz zur Folge hat.

    [0009] Für die vorbeschriebenen Ausführungsformen des Siebdruckrahmens gilt, daß diese im übrigen den Festigkeitsanforderungen entsprechend ausgebildet sein müssen. Für die Wandstärken und für die Schenkellängen werden also die unter Zugrundelegung der Belastungen einerseits und der Forderungen nach möglichst geringem Gewicht des Profils andererseits notwendigen Abmessungen ausgewählt. In diesem Zusammenhang ist es für die Erfindung von Bedeutung, daß der Querschnitt eines Profilrohres erforderlichenfalls abgeändert werden muß, um eine Vergrößerung der Widerstandsfähigkeit gegen Durchbiegungen ;nd/oder Torsionsbeanspruchungen zu erreichen. Torsionsbeanspruchungen treten dadurch auf, daß das Drucknetz unsymmetrisch an den Profilrohres befestigt wird. In diesem Sinne ist es vorteilhaft, wenn die die Befestigungsfläche aufweisende Rohrwand und eine dieser parallele Rohrwand außer mit der netzinnenseitigen und der netzkantenseitigen Rohrwand mit einer Zwischenwand verbunden sind, die der netzkantenseitigen Rohrwand parallel und dabei der netzinnenseitigen Rohrwand so dicht wie möglich benachbart ist. Dadurch wird eine Versteifung des Profilrohres bzw. des Siebdruckrahmens im Bereich der netzinnenseitigen Rohrwand erzielt, die bedarfsweise angewendet wird, also z. B. bei Profilen mit ausgeprägter Rechteckform.

    [0010] Des weiteren ist die netzinnenseitige Rohrwand nur auf einem Teil ihrer Länge abfallend und ihr verbleibender Wandabschnitt parallel zu der netzkantenseitigen Rohrwand ausgebildet. Auch die nur auf einem Teil ihrer Länge abfallend ausgebildete Rohrwand leitet die Reinigungsflüssigkeit und damit die in ihr enthaltenden Schmutzteile vom Drucknetz weg. Darüber hinaus kann der zu der netzkantenseitigen Rohrwand parallele Wandabschnitt zur Befestigung benutzt werden, indem an ihm ein Schenkel einer Schraubzwinge angesetzt wird, deren anderer Schenkel bzw. deren Widerlager an einem Gestellteil eines Reinigungsbehälters, der Siebdruckmaschine od.dgl. anliegt, um den Siebdruckrahmen in einer gewünschten Lage halten zu können. Die Schraubzwinge bzw. das Befestigungsmittel kann an dem zur netzkantenseitigen Rohrwand parallelen Wandabschnitt nicht abrutschen bzw. es erübrigen sich Befestigungshilfsmittel, die bei Anwendung einer Schraubzwinge am abfallenden Teil bzw. dann anzuwenden wären, wenn die netzinnenseitige Rohrwand über ihre gesamte Länge abfallend ausgebildet wäre.

    [0011] In Ausgestaltung der Erfindung ist der abfallende Rohrwandabschnitt kürzer, als der der netzkantenseitigen Rohrwand parallele Wandabschnitt. Damit steht bei üblichen Rohrprofilen einerseits genügend Fläche zum Ansetzen der Schraubzwinge zur Verfügung und andererseits reicht die Länge des abfallenden Rohrwandabschnitts aus, um das anfallende Reinigungswasser genügend weit vom Drucknetz weg nach außen abzuleiten.

    [0012] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Siebdruckrahmens, der auf seiner Unterseite mit einem Drucknetz bespannt ist,

    Fig. 2 eine Profilform eines Profilrohrs für den Siebdruckrahmen und

    Fig. 3 eine weitere Profilform.



    [0013] In Fig. 1 ist ein Siebdruckrahmen 10 dargestellt, der aus vier Profilrohren 11 besteht, die an ihren Enden auf Gehrung geschnitten und miteinander verschweißt sind, Der Siebdruckrahmen 10 hat Rechteckform. Er ist an seiner Unterseite mit einem Drucknetz 12 bespannt, das auf Befestigungsflächen 13 der Rohre 11 aufgeklebt ist.

    [0014] Das in Fig. 2 dargestellte Rohrprofil hat eine Rohrwand 14, deren Außenfläche die Befestigungsfläche 13 bildet, auf der das Drucknetz 12 z. B. durch Verkleben befestigt ist. Das Drucknetz 12 erstreckt sich dabei über die gesamte Schenkelhöhe der Rohrwand 14, deren Außenkante 15 mit der Netzkante 16 gleich liegt. Vertikal zur Rohrwand 14 ist netzkantenseitig eine Rohrwand 17 angeordnet, die ihrerseits mit einer der Rohrwand 14 parallelen Rohrwand 18 in Verbindung steht, die etwas kürzer ist, als die Rohrwand 14. Die beiden Rohrwände 14, 18 sind außer mit der netzkantenaußenseitigen Rohrwand 17 mit einer Rohrwand 19 verbunden, so daß die vier Rohrwände, 14, 17, 18 und 19 ein geschlossenes Profil bilden. Die netzinnenseitige Rohrwand 19 hat eine Außenfläche 20, die zur netzkantenseitigen Rohrwand 17 hin abfallend ausgebildet ist. Die Außenfläche 20 ist plan, so daß beim Abspritzen des Drucksiebes vom Drucknetz 12 in Richtung des Pfeiles 21 zulaufendes Reinigungswasser ohne weiteres in Richtung des Pfeiles 22 ablaufen kann. Eine Ablagerung solchen Reinigungswassers auf der Außenfläche 20 wird durch die geneigte Anordnung der Rohrwand 19 bzw. ihrer Außenfläche 20 vermieden.

    [0015] Die Rohrwand 19 ist als ebene Wand ausgebildet, die mit der die Befestigungsfläche 13 aufweisenden Rohrwand 14 einen spitzen Winkel α einschließt. Anstelle der dargestellten Rohrwand 19 jedoch auch eine ballige bzw. gekrümmte Rohrwand vorgesehen werden, wenn dies beispielsweise die Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit gegen Durchbiegungen und/oder gegen Torsion unter Berücksichtigung möglichst geringen Werkstoffaufwands bedingen.

    [0016] Die Bemessung der Wandstärken der Rohrwände 14, 17, 18, 19 wird den Festigkeitsanforderungen entsprechend vorgenommen. In Fig. 2 ist beispielsweise dargestellt, daß die Rohrwand 14, 18 dünner sind, als die Rohrwände 17, 19. Außerdem ist angedeutet, daß im Inneren 23 des Profilrohres 11 eine Zwischenwand 24 vorhanden ist, welche die beiden Rohrwände 14, 18 miteinander verbindet und dabei parallel zur Rohrwand 17 verläuft. Es ergibt sich dadurch eine entsprechende Verstärkung.

    [0017] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Befestigungsfläche 13 des Rohrprofils in dem Maße vergrößert wird, wie die Schenkellänge der Rohrwand 14 größer ist, als die Schenkellänge der Rohrwand 18. Dementsprechend wird die Befestigungssicherheit der Verbindung des Drucknetzes im Bereich der Befestigungsfläche 13 des Profilrohrs 11 vergrößert.

    [0018] Die Rohrwand 19 der Fig. 3 ist nur über einen Teil 27 ihrer Länge abfallend ausgebildet. Dieser Teil schließt mit der die Befestigungsfläche 13 aufweisenden Rohrwand 14 einen spitzen Winkel α ein. Auf dem Teil 27 kann die Rohrwand 19 jedoch auch ballig bzw. gekrümmt ausgebildet werden, wie dies für Fig. 2 beschrieben wurde.

    [0019] Ein verbleibender Wandabschnitt 26 der Rohrwand 19 ist parallel zu der netzkantenseitigen Rohrwand 17 angeordnet. Er bildet eine Ansatzfläche 28 für ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraubzwinge. Diese kann von der Ansatzfläche 28 nicht abrutschen, was bei ihrem Ansetzen am abfallenden Rohrwandabschnitt 27 möglich wäre. Die Längen der Rohrwandabschnitte 27 und 26 verhalten sich etwa 1,5 : 2,5.

    [0020] Auch für die Bemessung der Wandstärken des Profils der Fig. 3 gilt das für das Profil der Fig. 2 Gesagte sinngemäß. Entsprechendes gilt auch für die Befestigungssicherheit der Verbindung des Drucknetzes 12 im Bereich der Befestigungsfläche 13 des Profilrohres 11 der Fig. 3.

    [0021] Durch die Ausgestaltung des Querschnitts der Profilrohre gemäß Fig. 3 wird also einerseits die Reinigung des Siebdruckrahmens erleichtert und die Befestigung des Drucknetzes am Siebdruckrahmen verbessert, ohne daß die Befestigungsmöglichkeiten des Siebdruckrahmens mit einer Schraubzwinge im Vergleich zu einem Siebdruckrahmen aus rechteckigen Profilrohren beeinträchtigen wird.


    Ansprüche

    1. Siebdruckrahmen aus Profilrohren, die jeweils eine Wand mit einer bei allen Rohren in derselben Ebene liegenden ebenen Befestigungsfläche für ein Drucknetz aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die netzinnenseitige Rohrwand (19) von ihrem Ansatz an der die Befestigungsfläche (13) aufweisenden Rohrwand (14) zur netzkantenseitig gelegenen Rohrwand (17) abfallend ausgebildet ist.
     
    2. Siebdruckrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die netzinnenseitige Rohrwand (19) eben ist und mit der die Befestigungsfläche (13) aufweisenden Rohrwand (14) einen spitzen Winkel (α) einschließt.
     
    3. Siebdruckrahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Befestigungsfläche (13) aufweisende Rohrwand (14) und eine dieser parallele Rohrwand (18) außer mit der netzinnenseitigen und der netzkantenseitigen Rohrwand (17, 19) mit einer Zwischenwand (24) verbunden sind, die der netzkantenseitigen Rohrwand (17) parallel und dabei der netzinnenseitigen Rohrwand (19) so dicht wie möglich benachbart ist.
     
    4. Siebdruckrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die netzinnenseitige Rohrwand (19) nur auf einem Teil (25) ihrer Länge abfallend und ihr verbleibender Wandabschnitt (26) parallel zu der netzkantenseitigen Rohrwand (17) ausgebildet ist.
     
    5. Siebdruckrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der abfallende Rohrwandabschnitt kürzer ist, als der der netzkantenseitigen Rohrwand (17) parallele Wandabschnitt (26).
     




    Zeichnung