(19)
(11) EP 0 129 653 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1985  Patentblatt  1985/01

(21) Anmeldenummer: 84104020.7

(22) Anmeldetag:  10.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F17C 1/14, F17C 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 22.06.1983 DE 3322328

(71) Anmelder: Poschinger, Udo
D-8037 Olching (DE)

(72) Erfinder:
  • Poschinger, Udo
    D-8037 Olching (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gasbehälter


    (57) Ein Gasbehälter, insbesondere ein Flüssiggas-Behälter, beispielsweise ein Propangasbehälter zur Verwendung in Haushalt und industrie ist zur Erzielung einer Flammhemmung und eines Explosionsschutzes so ausgebildet, daß die Wände des Behälters aus Aluminium oder einer Aluminium- Legierung bestehen, und daß im Inneren des Behälters eine wärmeleitende Fülleinlage aus einem metallischen räumlichen Gitterwerk, das aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung besteht, angeordnet ist. Mit besonderem Vorteil ist die Fülleinlage als Wickel oder Gruppe von ineinandergesteckten Wickeln aus einem Streckmetall gebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gasbehälter, und insbesondere einen Flüssiggasbehälter, wie beispielsweise einen Propangasbehälter, zur Verwendung in Haushalt und Industrie.

    [0002] Flüssiggasbehälter, insbesondere Propangasflaschen, werden in vielen Bereichen von Haushalt, Gewerbe und Industrie, beispielsweise als Brenngasvorratsbehälter eingesetzt. Bei derartigen Gasbehältern ist Explosionsgefahr gegeben, insbesondere dann, wenn im Bereich der Flasche ein Gas-LuftGemisch entstanden ist und plötzliche überhitzungen auftreten.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gasbehälter der eingangs erläuterten Art zu schaffen, welcher bei einfachem Aufbau und wirtschaftlicher Herstellung zuverlässig gegen Entstehung und Ausbreitung von Flammen.und Explosionen geschützt ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wände des Behälters aus Aluminium oder einer Aluminium- Legierung bestehen, und daß im Inneren des Behälters eine wärmeleitende Fülleinlage aus einem metallischen räumlichen Gitterwerk, das aus Aluminium oder einer Aluminium-Legie- rung besteht, angeordnet ist.

    [0005] Der erfindungsgemäße Gasbehälter besteht aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung. Damit ist die Gefahr der Entstehen von Korrosionspotentialen zwischen den Behälterwänden und der erfindungsgemäß in dem Behälter angeordneten wärmeleitenden Fülleinlage, die ebenfalls aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung besteht, und weiterhin weitgehend die Möglichkeit des Entstehens von Reibung und hitzeerzeugenden Stellen im Behälterinneren ausgeschaltet. Der erfindungsgemäße Gasbehälter kann beispielsweise als Camping-Gasflasche oder Brenngasflasche für Brennstellen im Haushalt oder auch als Flüssig-Gasbehälter für den Kraftfahrzeugsektor verwendet werden. Durch die im Inneren des Gasbehälters angeordnete Fülleinlage wird bei punktuell entstehender Hitze die Wärme sehr rasch über die gesamte Fülleinlage abgeleitet und verteilt und damit eine lokale überhitzung und die Entstehung und Ausbreitung von Flammen und Explosionen verhindert. Der erfindungsgemäße Behälter ist beispielsweise aus Blechen, Rohren oder Ronden auf einfache und wirtschaftliche Weise herstellbar. Aufwendige und teuere Korrosionsschutz- oder Reibschutz-Beschichtungen des Behälterwandmaterials vor dem Zusammenbau des Behälters, insbesondere an den Innenwandseiten, sind bei dem erfindungsgemäßen Behälter nicht erforderlich. Der erfindungsgemäße Behälter hat ein sehr geringes Gewicht und ist daher bequem und praktisch handhabbar.

    [0006] Mit Vorteil ist der Gasbehälter gemäß der Erfindung so ausgestaltet, daß die Fülleinlage aus Streckmetall gebildet ist. Ein Streckmetall, das in an sich bekannter Weise aus einem Metallblechstreifen oder einer Metallfolie durch Einschneiden oder Einstanzen von einer Vielzahl von Schlitzen begrenzter Länge und nachfolgendes Auseinanderziehen des Bleches oder der Folie in einer quer zu der Richtung der Schlitze verlaufenden Richtung hergestellt werden kann, stellt ein gitterartiges Gebilde dar, das wabenartige Öffnungen mit schräg oder vertikal zur Hauptebene des Gitters verlaufenden Öffnungswänden aufweist. Ein solches Streckmetall kann beispielsweise zu einem Wickel gerollt oder zu einem Faltwerk gefaltet werden, wobei einzelne Lagen des Streckmetalls in Berührung miteinander kommen, ohne ineinander einzudringen. Auf diese Weise kann ein räumliches Netzwerk gebildet werden, das eine relativ große Eigenstabilität und Formhaltigkeit der einzelnen Gitterbestandteile aufweist, und bei dem das Gittermaterial selbst nur einen sehr geringen Anteil des von dem Gitterwerk erfaßten Volumens einnimmt.

    [0007] Eine günstige Ausbildung des erfindungsgemäßen Gasbehälters ist auch dadurch gegeben, daß die Fülleinlage aus einem Maschengitter hergestellt ist. Ein solches Maschengitter kann aus Draht gefertigt sein und kann ebenfalls in einer Anzahl von Lagen zu Paketen und größeren räumlichen Gebilden zusammengelegt werden, wobei selbst dann, wenn die einzelnen Lagen in Berührung miteinander kommen, diese nicht ineinander eindringen, sondern ein Raumnetzwerk bilden, das zum größten Teil seines Volumens ein aufnahmefähiger Hohlraum ist.

    [0008] Eine günstige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gasbehälters wird dadurch erreicht, daß die Fülleinlage als Wickel ausgebildet ist. Ein solcher Wickel kann sowohl aus einem Streckmetall, als auch aus einem Maschengitter hergestellt werden. Wegen der zylindrischen Form ist ein Wickel besonders als Fülleinlage für Gasbehälter mit zylindrischem Innenraum, beispielsweise für Propangasflaschen der handelsüblichen Form, geeignet. Nach dem Zusammenrollen weist ein solcher Wickel, sowohl wenn er aus Streckmetall gewickelt ist, als auch wenn er aus Maschengitter gewickelt ist, eine gewisse radiale Kompressibilität auf. Der Wickel kann in einer solchen Größe gefertigt werden, daß er beim Einbringen in einen Behälter leicht zusammengedrückt werden muß, um in den Behälterinnenraum zu passen. Nach dem Einbringen versucht ein solcher Wickel, sich etwas auszudehnen und kommt dann zur Anlage an der Innenwand des Behälters und wird dadurch in seiner Lage im Behälter positioniert. Beispielsweise kann ein solcher Wickel bei der Herstellung eines Gasbehälters in einen zunächst offenen topfförmigen Unterteil des Behälters eingebracht werden, wobei dann nachträglich eine Behälterkappe auf den topfförmigen Unterteil aufgeschweißt wird. Die Fülleinlage erfaßt praktisch den gesamten Innenraum eines so hergestellten Behälters und ist darin gegen Verrutschen gesichert festgelegt.

    [0009] Mit Vorteil ist der Gasbehälter gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß die Fülleinlage aus mindestens zwei ineinandersteckbaren Wickeln hergestellt ist, von denen der äußere im wesentlichen die Form eines Hohlzylinders aufweist, dessen Außendurchmesser an den Innendurchmesser des zu füllenden Behälterinnenraumes angepaßt ist und von denen die Innendurchmesser jeweils auf den Außendurchmesser des jeweiligen sich unmittelbar nach innen anschließenden inneren Wickels abgestimmt sind. Bei dieser Ausgestaltung ist es möglich, flaschenförmige Behälter mit relativ enger Öffnung rasch, einfach und zuverlässig mit einer den ganzen Innenraum ausfüllenden Fülleinlage zu versehen. Dabei wird zunächst der äußere Wickel durch die obere Öffnung der Flasche hindurch ins Behälterinnere eingebracht. Zu diesem Zweck kann der als Hohlzylinder ausgebildete äußere Wickel vorübergehend mit Einbuchtungen oder ginfaltungen versehen werden, um seinen Außendurchmesser so weit zu verringern, daß er durch die enge Flaschenöffnung hindurchpaßt. Der äußere Wickel stellt sich, sobald er in den Behälterinnenrand gelangt ist, selbsttätig wieder in die ursprüngliche Form zurück und füllt dabei die radial äußeren Bereiche des Innenraumes des Behälters aus. Nachfolgend wird dann der innere Wickel, dessen Außendurchmesser beispielsweise im wesentlichen dem Durchmesser der Öffnung des flaschenförmigen Behälters entsprechen kann, in den Innenraum der Flasche und dort in den Hohlraum des äußeren Wickels eingeschoben. Zu diesem Zweck kann der innere Wickel elastisch geringfügig zusammengedrückt werden, so daß er sich leicht in den Raum im äußeren Wickel einbringen läßt. Nach dem Einfügen weitet sich der innere Wickel dann elastisch wieder etwas aus und kommt dann zur Anlage am Innenbereich des äußeren Wickels. Gegebenenfalls können dann noch ein oder mehrere weitere innere Wickel in den ersten inneren Wickel eingebracht werden. Insgesamt ergibt sich eine nach der Einbringung der Wickel eine Einheit bildende Fülleinlage im Behälter. Bei dieser Ausgestaltung ist es möglich, auch bei flaschenförmigen Behältern die Fülleinlage erst einzubringen, wenn der flaschenförmige Be- hälter an sich bereits fertiggestellt ist. Es ist nicht notwendig, zunächst die Fülleinlage in einen topfförmigen Unterteil der Flasche einzubringen und dann eine Flaschenkappe, in der die öffnung angebracht ist, auf den Unterteil aufzuschweißen.

    [0010] Eine andere günstige Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Gasbehälters ist dadurch gegeben, daß die Fülleinlage als Faltwerk ausgebildet ist. Die Herstellung einer Fülleinlage durch mehrlagiges Aufeinanderfalten eines streifenförmigen Streckmetalls oder eines streifenförmigen Maschengitters führt zu einem im wesentlichen rechteckigen Raumnetz. Ein solches Gebilde ist insbesondere als Fülleinlage für Behälter mit im wesentlichen quaderförmigem Innenraum geeignet.

    [0011] Mit Vorteil ist ein erfindungsgemäßer Gasbehälter so ausgestaltet, daß die Fülleinlage gegen Relativbewegung gesichert in dem Behälter angeordnet ist. Eine solche Anordnung ist bei Ausgestaltung der Fülleinlage als Wickel und entsprechende Dimensionierung desselben im Verhältnis zum Innendurchmesser des Behälterinnenraums gegeben. Es ist aber beispielsweise auch möglich, eine Fülleinlage in einen zunächst offenen Teil eines Behälters einzubringen und dort punktuell mit der Behälterinnenwand, beispielsweise durch Schweißen, zu verbinden, oder durch eine formschlüssige Verbindung, beispielsweise durch Festhaken an an der Innenwand des Behälters vorgesehenen Vorsprüngen, gegen Relativbewegung zu sichern. Auf diese Weise wird die Gefahr, daß die Fülleinlage an den Innenwänden des Behälters bei starker Bewegung desselben scheuert und dabei Abrieb und Wärme erzeugt, von vornherein unterbunden.

    [0012] Eine besonders günstige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gasbehälters ist dadurch gegeben, daß das Streckmetall aus einer Folie aus Aluminium oder einer Aluminium- Legierung von einer Dicke im Bereich von 0,02 mm bis 0,1 mm, insbesondere 0,085 mm, durch Stanzen und Strecken hergestellt ist. Ein Streckmetall aus einem Aluminium oder einer Aluminium-Legierung in dem angegebenen Dickenbereich hat nicht nur ein besonders geringes Gewicht, sondern es gewährleistet auch eine vorteilhafte Wabenstruktur der einzelnen Öffnungen des Streckmetalls und eine ausreichende Eigensteifigkeit sowie eine gewisse Eigenelastizität eines daraus hergestellten Wickels oder mehrlagigen Gebildes. Ein aus einem solchen Streckmetall hergestelltes Raumnetzwerk nimmt nur zwischen 2 und 4 % des von dem Netzwerk erfaßten Volumens ein. Eine derartige Fülleinlage verringert somit den nutzbaren Rauminhalt des Gasbehälters nur unwesentlich.

    [0013] Eine günstige Ausgestaltung des Gasbehälters wird auch dadurch erreicht, daß als Aluminium-Legierung für die Fülleinlage AlMgSi1 verwendet wird. Diese Aluminium- Legierung hat sich als Werkstoff für ein wärmeableitendes und damit explosionsverhinderndes Netzwerk in dem erfindungsgemäßen Gasbehälter als besonders geeignet erwiesen.

    [0014] Mit Vorteil kann der Gasbehälter gemäß der Erfindung auch so ausgebildet sein, daß als Aluminium-Legierung für den Behälter selbst AlMgSi1 verwendet ist.

    [0015] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Gasbehälters, und zwar von Propangasflaschen und eines Treibgastanks für Fahrzeuge, in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Propangasflasche, teilweise im Schnitt und teilweise schematisch,

    Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer teilweise aufgeschnittenen Propangasflasche gemäß Fig. 1,

    Fig. 3 einen Teilausschnitt aus einem Streckmetall zur Bildung einer Fülleinlage für die Propangasflasche gemäß Fig. 1 und 2,

    Fig. 4 eine schematische Längsschnittansicht durch einen äußeren hohlzylindrischen Wickel einer aus zwei ineinandergesteckten Wickeln gebildeten Fülleinlage für eine Propangasflasche gemäß Fig. 1,

    Fig. 5 eine schematische Längsschnittansicht durch einen inneren Wickel der Fülleinlage für eine Propangasflasche gemäß Fig. 4,

    Fig. 6 eine schematische Längsschnittansicht durch eine Propangasflasche mit einer aus zwei ineinandergesteckten Wickeln gemäß Fig. 4 und 5 bestehenden Fülleinlage, und

    Fig. 7 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Treibgastanks für Fahrzeuge.



    [0016] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines als Propangasflasche ausgebildeten erfindungsgemäßen Gasbehälters dargestellt. Der eigentliche Behälter 1 ist durch Verschweißen eines kreiszylindrischen topfförmigen Unterteils mit einem kreisrunden Deckelteil hergestellt. Die Wände 2 des Behälters 1 bestehen aus der Aluminium-Legierung AlMgSi1. Am unteren Ende des Behälters ist ein ringförmiger Fuß,3 befestigt, der aus dem gleichen Material gefertigt ist. Im Inneren des Behälters 1 ist eine wärmeleitende Fülleinlage 4 aus einem metallischen räumlichen Gitterwerk, das im vorliegenden Beispiel ebenfalls aus der Aluminium-Legierung AlMgSi1 besteht, angeordnet. Das räumliche Gitterwerk ist in Fig. 1 schematisch durch eine Schar schrägverlaufender Linien dargestellt und füllt das Innere des Behälters 1 im wesentlichen aus. Dadurch ist das Gitterwerk relativ zum Behälter sowohl in axialer als auch in radialer Richtung festgelegt. Eine Reibung erzeugende Relativbewegung zwischen Behälter und Fülleinlage kann somit nicht erfolgen.

    [0017] Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß die Fülleinlage bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Streckmetall-Wickel ausgebildet ist. Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Streckmetall aus AlMgSil, das aus einer Folie von 0,085 mm Stärke durch Stanzen und Recken hergestellt wurde. In Fig. 3 sind die einzelnen wabenförmigen öffnungen des Streckmetalls sichtbar. Zur Erzielung einer zylindrischen Fülleinlage zum Ausfüllen des zylindrischen Innenraums der Propangasflasche gemäß Fig. 1 und 2 wird ein derartiges Streckmetall zu einem Wickel 6 gerollt, dessen Außendurchmesser so bemessen wird, daß sich der Wickel 6 nur unter leichtem Zusammendrücken in den zunächst noch offenen topfförmigen Unterteil der Isoliergasflasche einbringbar ist. Nach dem Einbringen dehnt sich der Wickel 6 in dem Behälter wieder elastisch aus und kommt zur Anlage an der Innenwand des Behälters. Drr Wickel 6 kann in seiner Höhe so bemessen sein, daß er den Innenraum des'Behälters in axialer Richtung ebenfalls weitgehend ausfüllt. Der Wickel 6ist damit relativ zum Behälter in seiner Lage festgelegt und kann keine Relativbewegungen ausführen. Der Wickel 6aus Streckmetall bildet ein räumliches Gitterwerk, das nur zwischen 2 und 4 % des Volumens, über das es sich erstreckt, einnimmt. Nach dem Einbringen des Wickels 6 in den Unterteil der Propanflasche kann der Deckel auf den Unterteil aufgesetzt und durch eine ringsum verlaufende Schweißnaht mit diesem gasdicht verbunden werden. Die Prüfung der Dichtigkeit der Schweißnaht kann in bekannter Weise, beispielsweise mittels Röntgenstrahlen oder auch mittels eines Endoskops erfolgen. Ein Endoskop ermöglicht zusätzlich auch eine Kontrolle des im Inneren des Behälters angebrachten Gitterwerks. An der Oberseite des Behälters ist ein Anschluß- und öffnungsventil 5 angeordnet.

    [0018] Durch den Umstand, daß bei der Propangasflasche sowohl die aus Streckmetall bestehende Fülleinlage als auch der Behälter selbst aus der Aluminium-Legierung AlMgSil gebildet sind, können zwischen diesen Teilen keine Korrosionspotentiale entstehen und es entsteht auch kein Abrieb. Durch solche Erscheinungen bedingte lokale Erwärmungen sind daher von vornherein vermieden. Weiterhin ist ein Schadhaftwerden der Propangasflasche durch Korrosion verhindert. Die Fülleinlage wirkt als wärmeleitendes und verteilendes Raumnetz, das etwaige lokale Wärmeentwicklung sofort durch Ableitung der Wärme über den gesamten Fülleinlagebereich abbaut. Damit wird die Fülleinlage als die Entwicklung von Flammen und Explosionen hemmendes und verhinderndes Sicherheitsnetzwerk.

    [0019] Die Propangasflasche gemäß Fig. 1 bis 3 hat ein sehr geringes Gewicht und sie ist einfach und wirtschaftlich herstellbar und einfach handhabbar. Wegen ihrer guten Flammhemmung und des guten Explosionsschutzes ist die Anordnung von Überdrucksicherungen und zusätzlichen Ventilen neben dem Anschlußventil nicht erforderlich.

    [0020] Am Oberteil der Propangasflasche ist ein abnehmbarer Deckel 7 vorgesehen, der in Fig. 1 in strichpunktierten Linien angedeutet ist.

    [0021] In den Fig. 4 bis 6 ist ein Ausführungsbeispiel eines als Propangasflasche ausgebildeten erfindungsgemäßen Gasbehälters dargestellt. Bei diesem Behälter ist die Füll--einlage aus zwei ineinander angeordnete Wickeln aus Streckmetall gebildet. Das Material jedes dieser Wickel stimmt mit dem Material des in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und Fig. 3 im einzelnen angegebenen Material überein. Der äußere Wickel 8 (Fig. 4) und der innere Wickel 9 (Fig. 5) werden jeweils für sich hergestellt. Der Außendurchmesser des äußeren Wickels ist an den Innendurchmesser des von der Fülleinlage auszufüllenden Behälters so angepaßt, daß der äußere Wickel nach Einbringung in den Behälter sich unter einer gewissen Eigenelastizität an die Innenwand des Behälters anlegt. Wegen der relativ geringen "Wandstärke" des hohlzylindrischen äußeren Wickels läßt sich dieser auch durch relativ enge Öffnungen, wie die Öffnung 11 der Flasche 12 (Fig. 6) einbringen, wobei der zylindrische Wickel durch Einbiegungen bzw. Einfaltungen vorübergehend unter Ausnutzung seiner Eigenelastizität verformt und in seinem Außendurchmesser so reduziert wird, daß er sich durch die Öffnung 11 in den Innenraum der Flasche 12 einschieben läßt. Sobald der äußere Wickel 8 sich im Innenraum der Flasche 12 befindet, nimmt er unter seiner Eigenelastizität seine zylindrische Form wieder an und weitet sich dabei wieder so weit aus, daß er an der Innenwand der Flasche 12 zur Anlage kommt. Der innere Wickel 9 (Fig. 5) kann nachfolgend durch die Öffnung 11 in die Flasche 12 eingebracht werden. Der Außendurchmesser des inneren Wickels 9 ist an den Innendurchmesser des äußeren Wickels 8 angepaßt. Durch geringfügiges vorübergehendes Zusammendrücken läßt sich der innere Wickel in seinem Außendurchmesser so weit reduzieren, daß er durch die Öffnung 11 der Flasche 12 hindurch in den Innenraum des äußeren Wickels 8 eingeschoben werden kann. Sobald der innere Wickel sich im Innenraum der Flasche 12 befindet, weitet er sich unter seiner Eigenelastizität so weit aus, daß er zur Anlage am Innenumfang des äußeren Wickels 8 kommt und mit diesem Zusammen eine Fülleinlage, die sich wie eine Einheit verhält, bildet. Im Zentrum des Innenwickels 9 kann ein Hohlrohr 13 geringen Durchmessers vorgesehen sein. In einen solchen Hohlraum kann ein Prüfrohr oder ein Tauchrohr eingeführt werden. Bei dieser Ausgestaltung läßt sich der Innenraum flaschenartig geformter Behälter optimal ausfüllen. Die Fülleinlage kann nach Herstellung der Flasche auf einfache Weise in die Flasche eingebracht werden. Es ist somit nicht nötig, die Fülleinlage zunächst in einen topfartigen Unterteil der Flasche einzubringen und erst danach die Flasche durch Aufsetzen und Anschweißen eines Deckels fertigzustellen. Dadurch, daß beide Wickel 8 bzw. 9 aus der glei- chen Aluminiumlegierung AlMgSi1 hergestllt sind, aus der auch die Wände der Flasche 12 gebildet sind, entstehen weder zwischen den beiden Wickeln der Fülleinlage noch zwischen der Fülleinlage und dem Behälter Korrosionspotentiale. Beide Wickel 8 und 9 bestehen aus Streckmetall aus einer AlMgSi-Folie von 0,085 mm Stärke.

    [0022] In Fig. 7 ist ein als Treibgastank für Kraftfahrzeuge ausgebildeter erfindungsgemäßer Behälter dargestellt. Der Behälter gemäß Fig. 7 hat im wesentlichen zylindrische Gestalt. Die Fülleinlage dieses Behälters kann aus einem Wickel aus Streckmetall bestehen. Der Behälter selbst kann aus zwei miteinander verschweißten topfförmigen Teilen gebildet sein. In diesem Falle wird der Streckmetallwickel, der in seinem Durchmesser so gestaltet ist, daß er sich unter geringfügiger Deformation in den Innenraum des Behälters einbringen läßt, zunächst in den einen topfartigen Teil des Behälters eingeschoben. Der andere topfartige Teil des Behälters wird dann über das freistehende Ende des Wickels geschoben, bis es zur Anlage an dem anderen topfartigen Teil kommt.Danach werden die beiden topfartigen Teile an ihren aneinanderstoßenden Rändern rings um den Umfang herum verschweißt. Der zylindrische Behälter ist dann durch die als Wickel ausgebildete Fülleinlage vollständig ausgefüllt. Als Material sowohl für den Wickel als auch für die Wände des Behälters kommt die Aluminiumlegierung AlMgSil mit Vorteil in Betracht. Der Wickel kann aus Streckmetall aus einer Folie von 0,085 mm Stärke hergestellt sein. Die Länge und der Durchmesser des zylindrischen Treibgastanks hängen von der erforderlichen Tankkapazität ab. Beispielsweise kann die Länge ca. 1200 mm betragen und der Außendurchmesser kann beispielsweise 200 bis 300 mm betragen.

    [0023] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Erfindungsgemäße Gasbehälter können in unterschiedlicher Gestalt und für einen großen Bereich von Fassungsvermögen hergestellt werden und zur Aufbewahrung einer Vielzahl von Gasen bzw. Flüssiggasen bzw. brennbaren Flüssigkeiten eingesetzt werden. Neben der Aufbewahrung von Propan kommt beispielsweise auch die Aufbewahrung von Butan oder Methan in Betracht.


    Ansprüche

    1. Gasbehälter, insbesondere Flüssiggas-Behälter, beispielsweise Propangasbehälter zur Verwendung in Haushalt und Industrie, dadurch gekennzeich net daß die Wände (2) des Behälters (1) aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung bestehen, und daß im Inneren des Behälters eine wärmeleitende Fülleinlage (4) aus einem metallischen räumlichen Gitterwerk, das aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung besteht, angeordnet ist.
     
    2. Gasbehälter nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet , daß die Fülleinlage (4) aus Streckmetall gebildet ist.
     
    3. Gasbehälter nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Fülleinlage (4) aus einem Maschengitter hergestellt ist.
     
    4. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Fülleinlage (4) als Wickel (6) ausgebildet ist.
     
    5. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Fülleinlage aus mindestens zwei ineinandersteckbaren Wickeln (8,9) hergestellt ist, von denen der äußere (8) im wesentlichen die Form eines Hohlzylinders aufweist, dessen Außendurchmesser an den Innendurchmesser des zu füllenden Behälterinnenraumes angepaßt ist und von denen die Innendurchmesser jeweils auf den Außendurchmesser des jeweiligen sich unmittelbar nach innen anschließenden inneren Wickels (9) abgestimmt sind.
     
    6. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fülleinlage (4) als Faltwerk ausgebildet ist.
     
    7. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Fülleinlage (4) gegen Relativbewegung gesichert in dem Behälter (1) angeordnet ist.
     
    8. Gasbehälter nach einem der Ansprüche 1, 2, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Streckmetall aus einer Folie aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung von einer Dicke im Bereich von 0,02 mm bis 0,1 mm, insbesondere 0,085 mm, durch Stanzen und Strecken hergestellt ist.
     
    9. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekannzeichnet, daß als Aluminium-Legierung für die Fülleinlage AlMgSi1 verwendet ist.
     
    10. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Aluminium-Legierung für den Behälter AlMgSi1 verwendet ist.
     
    11. Gasbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Wickel und der oder die inneren Wickel (9) aus dem gleichen Material, beispielsweise aus der gleichen Aluminium-Legierung, bestehen.
     




    Zeichnung