[0001] Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper zum Einsetzen in gedruckte Leiterplatten,
vorzugsweise für einen Zeilentrafo in Kombination mit einem Schaltnetzteiltrafo eines
Fernsehgerätes, wobei der Spulenkörper aus wenigstens zwei einstückig aus Kunststoffgespritzten
koaxial ineinander steckbaren zylindrischen Hohlteilen besteht, und jedes der Spulenkörperteile
mehrere Wickelkammern aufweist.
[0002] Es sind verschiedene Ausführungen von Spulenkörpern für Kleintransformatoren bekannt,
die an einer Seite oder an zwei gegenüberliegenden Seiten Lötstifte zum Einsetzen
des Trafos in gedruckte Leiterplatten aufweisen. Es sind auch Zeilentrarisformatoren
für Fernsehgeräte bekannt, bei denen der Spulenkörper auf einer Stirnseite eine Lötstiftreihe
aufweist und die in stehender Anordnung in Leiterplatten einsteck- und einlötbar sind.
Der Spulenkörper wird hierbei in Folienwickeltechnik bewickelt, und die Netztrennung
erfolgt über die entsprechende Folienzwischenlage. Diese Wickeltechnik ist besonders
aufwendig und erfordert entsprechende Sorgfalt. Vorteilhafterweise kommt auch hierbei
die sogenannte Kammerwickeltechnik (Spulenkörper mit angespritzten Trennstegen) zur
Anwendung, da hierbei insbesondere unter Einsatz von Wickelautomaten eine wesentliche
Vereinfachung und Verbilligung bei der Herstellung der zu bewikkelnden Spulenkörper
gegeben ist. Für die netzseitige Trennung bei Kleintransformatoren empfiehlt sich
das koaxiale Zusammenstecken von Kammerspulenkörpern, da so eine einfache und vorteilhafte
Trennung zwischen dem sekundär- und primärseitigen Wicklungsbereich ermöglicht ist.
Nachteilig ist hierbei jedoch, daß die bekannte platzsparende und fertigungsgerechte
einseitige Ausführung der festen Anschlüsse bei zwei koaxial ineinandergesteckter
Spulenkörper bisher nicht möglich ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine koaxial ineinandersteckbare Kammerspulenkörperanordnung
zu schaffen, die getrennt für jeden einzelnen Spulenkörper eine einseitige Anschlußmöglichkeit
gewährleistet und die gleichzeitig z.B. die Verwendung eines Zeilentrafos für Fernsehgeräte
in gedruckten Leiterplatten in stehender Montageanordnung ermöglicht. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0004] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Spulenkörpers ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren beispielsweise
näher erläutert.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spulenkörpers in auseinandergezogenem
Zustand,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines zusammengesetzten Spulenkörpers, jedoch
eingesetzt in einem kompletten Zeilentrafo eines Fernsehgerätes.
[0007] Die Figur 1 zeigt in perspektivischer Darstellung im auseinandergezogenen Zustand
einen Spulenkörper, der aus mehreren koaxial ineinandersteckbaren zylindrischen Hohlteilen
besteht. Der komplette Spulenkörper 1 besteht hierbei aus drei verschiedenen zylindrischen
Spulenkörperteilen 2, 3, 4. Von diesen Spulenkörperteilen weisen wenigstens zwei Spulenkörperteile
2, 3 an einer Stirnseite 5, 6 je ein Flanschsegment 7, 8 auf. Diese beiden Flanschsegmente
der Spulenkörperteile 2, 3 sind derart versetzt angeordnet und im Segmentradius abgestimmt,
daß sich nach ineinandergesteckter Spulenkörperteile 2, 3 ein in einer Ebene liegendes
zusammenhängendes Flanschsegment ergibt. Die Flanschsegmente 7, 8 weisen mehrere einzelne
auf Stegen 9 sitzende Befestigungsaugen 10 auf. In den Befestigungsaugen ist jeweils
ein Lötstift 11 eingedrückt bzw. eingespritzt. Mittels dieser Lötstifte ist z.B. ein
komplett gewickelter und zusammengesetzter Zeilentrafo eines Fernsehgerätes in eine
gedruckte Leiterplatte einzusetzen und mit dieser kontaktierend verlötbar. Die Befestigungsaugen
und Lötstifte 11 sind zusätzlich so ausgeführt, daß die einzelnen Anschlußdrähte der
später aufgebrachten Wicklungen ebenfalls an den Lötstiften anlötbar sind und zwar
bereits vor dem Zusammenstecken beider Spulenkörperteile, d. h. bereits auf dem Wickelautomaten.
Nach dem Zusammenstecken der beiden Spulenkörperteile 2, 3 ergibt die sich bildende
Lötstiftreihe eine kreisbogenförmige oder U-förmige Anordnung (s. Fig. 2). Die einzelnen
Spulenkörperteile weisen verschiedene Wickelkammern 12 auf. Die Spulenkörperteile
2, 3, 4 werden nach Ineinanderstecken - in Pfeilrichtung - über eine Rasteinrichtung
lagenfixierend gehalten. Die Rasteinrichtung besteht nach dem Ausführungsbeispiel
aus drei federnden Rasthaken 13. Die Anzahl der Wickelkammern und die zugeordneten
Lötstifte kann beliebig sein. Ebenso können die Kammergrößen unterschiedlich sein.
Die Anschlüsse des dritten koaxial übereinandersteckbaren Spulenkörperteils können
über ein drittes dem Spulenkörperteil zugeordnetes Segment oder durch Lötstifte der
beiden ersten Spulenkörpersegmente vorgenommen werden.
[0008] Die Figur 2 zeigt einen kompletten Zeilentrafo 14 eines Fernsehgerätes in perspektivischer
Ansicht mit einem gewickelten Spulenkörper, der aus drei Spulenkörperteilen besteht
und mit einem eingesetzten Doppel-U-Kern 15 bestückt ist. Die Darstellung dieses Zeilentrafos
zeigt in eindeutiger Weise die in einer Ebene liegende kreisbogenförmig angeordnete
Lötstiftreihe, wobei diese sich aus den Flanschsegmenten 7 und 8 der beiden Spulenkörperteile
2 und 3 ergibt.
1. Spulenkörper zum Einsetzen in Leiterplatten, vorzugsweise für einen Zeilentrafo
in Kombination mit einem Schaltnetzteiltrafo eines Fernsehgerätes, wobei der Spulenkörper
aus wenigstens zwei einstückig aus Kunststoff gespritzten, koaxial ineinander steckbaren
zylindrischen Hohlteilen besteht, und jedes der Spulenkörperteile mehrere Wickelkammern
aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens zwei zylindrische Spulenkörperteile
(2, 3) an einer Stirnseite (5, 6) ein Flanschsegment (7, 8) mit im äußeren Bereich
in axialer Richtung eingesetzten Lötstiften (11) aufweisen, und daß sich nach ineinandergesteckter
Spulenkörperteile ein in einer Ebene liegende kreisbogenförmig angeordnete Lötstiftreihe
ergibt.
2. Spulenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die sich durch Ineinanderstecken
der beiden Spulenkörperteile (2, 3) ergebende Lötstiftreihe eine U-förmige Anordnung
aufweist.
3. Spulenkörper nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Spulenkörperteile
(2, 3, 4) verschiedene Wickelkammern (12) aufweisen, und daß die Lötstifte (11) bedarfsweise
und unabhängig von der Wickelkammerzahl einsetzbar sind.
4. Spulenkörper nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich- net , daß
das Flanschsegment (7, 8) des einzelnen Spulenkörperteils zwischen den Lötstiften
ausgespart ist, und daß die einzelnen Lötstifte (11) von auf Stegen (9) sitzenden
Befestigungsaugen (10) getragen sind.
5. Spulenkörper nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich- net , daß
die Spulenkörperteile (2, 3, 4) über eine Rasteinrichtung in Form von federnden Rasthaken
(13) verriegelbar sind.
6. Spulenkörper nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich- net , daß
ein drittes Spulenkörperteil mit oder ohne Flanschsegment über beide ineinandergesteckten
Spulenkörperteile koaxial aufsteck- und verriegelbar ist.
7. Spulenkörper nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich- net , daß
die Anschlüsse in Form von Lötstiften (11) für den dritten Spulenkörperteil (4) einem
der beiden ersten Spulenkörperteile (2, 3) zugeordnet sind.
8. Spulenkörper nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich- net , daß
der innere Spulenkörperteil (2) auf der Flansch-Segmentseite einen Schenkel eines
eingesetzten Doppel-U-Kerns (15) teilweise umfaßt.