[0001] Die Erfindung betrifft einen Rostkühler entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein quer zum Drehrohrofen angeordneter Rostkühler ist beispielsweise durch die DE-C-618
251 bereits bekannt. Das aus dem Drehrohrofen ausgetragene Gut fällt hierbei auf eine
Verbindungsschurre, über die es zum Gutaufgabeende des als Wanderrost ausgebildeten
Kühlers gelangt.
[0003] Nachteilig ist bei dieser Ausführung die verhältnismäßig große Bauhöhe der ganzen
Anordnung, ferner der Verschleiß der durch das heiße Gut thermisch hoch belasteten
Verbindungsschurre sowie die schlechte Verteilung des Gutes über die ganze Breite
des Wanderrostkühlers.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rostkühler der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art so auszubilden, daß bei gedrängter Bauweise und
einfachem konstruktiven Aufbau eine gleichmäßige Verteilung des aus dem Drehrohrofen
ausgetragenen Gutes auf den Rostkühler gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Indem die austragsseitige Stirnseite des Drehrohrofens bis fast zur vertikalen Längsmittelebene
des rechtwinklig zum Drehrohrofen angeordneten Schubrostkühlers reicht, wird das aus
dem Drehrohrofen ausgetragene Gut etwa auf den mittleren Bereich des Gutaufgabeendes
des Kühlers abgeworfen. Erfindungsgemäß wird nun dafür gesorgt, daß sich an diesem
Gutaufgabeende des Kühlers ein Verteilungskegel bildet, der einerseits die Rostplatten
am Gutaufgabeende des Kühlers vor einer mechanischen und thermischen Beschädigung
durch das aus dem Drehrohrofen ausgetragene heiße Gut schützt und der andererseits
ein zuverlässiges Abfließen des auf den Schüttkegel auftreffenden Gutes nach beiden
Längsseiten des Schubrostkühlers hin gewährleistet.
[0007] Bei den der Erfindung zugrundeliegenden eingehenden Versuchen hat sich herausgestellt,
daß die unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches liegende Zone des Schubrostkühlers
zu diesem Zweck pro Flächeneinheit mehr feststehende und mehr unbelüftete Rostplatten
als die seitlich angrenzenden Zonen des Gutaufgabeendes und der übrige Bereich des
Kühlers aufweisen muß. Andererseits ist es erforderlich, daß auch unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches
einige bewegliche Rostplatten vorhanden sind, um eine Bergbildung von zusammenfrittendem
Klinker., der immer höher wird (sog. snowman),zu vermeiden. Die prozentuale Vergrößerung
der Anzahl unbelüfteter Rostplatten unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches
unterstützt die Bildung des Schüttkegels und damit die Bildung und Aufrechterhaltung
von schrägen Verteilerflächen, die das neu auftreffende Gut zu den seitlich angrenzenden
Zonen des Gutaufgabeendes und zu dem in Längsrichtung anschließenden Bereich des Kühlers
leiten.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Relativanordnung von Drehrohrofen und Schubrostkühler
sowie die Ausbildung der Rostplatten unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches
erreicht man somit sowohl einen guten Schutz der Rostplatten am Gutaufgabeende als
auch eine zuverlässige und gleichmäßige Verteilung des Gutes über die ganze Breite
des Rostkühlers.
[0009] Indem bei der erfindungsgemäßen Lösung in der unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches
liegenden Zone des Schubrostkühlers (über der sich der Schüttkegel des Gutes bildet)
auch einige bewegliche und gegebenenfalls einige belüftete Rostplatten sind, wird
der Schüttkegel insgesamt in leichter Bewegung gehalten. Dies ist nicht zuletzt deswegen
von Bedeutung, weil der Drehrohrofen im allgemeinen eine langsame hin- und hergehende
Bewegung in Ofenlängsrichtung ausführt, so daß sich die Abwurfstelle des Gutes quer
zur Längsrichtung des Schubrostkühlers entsprechend ändert. Durch die Bildung eines
sich in leichter Bewegung befindlichen Schüttkegels wird auch insoweit eine erwünschte
Vergleichmäßigung der Verteilung des Gutes über die Breite des Schubrostkühlers trotz
der sich quer zum Schubrostkühler verlagernden Gutabwurfzone des Drehrohrofens gewährleistet.
[0010] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und
werden im Zusammenhang mit der Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0011] In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Schubrostkühler
mit senkrecht hierzu angeordnetem Drehrohrofen,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 und 4 zwei schematische Aufsichten auf das Gutaufgabeende des Kühlers (in zwei
Varianten),
Fig. 5 eine Schemadarstellung verschiedener Rostplatten,
Fig. 6 eine schematische Aufsicht auf eine Ausführung mit unterschiedlicher Rostbreite.
[0012] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Anlage enthält einen Drehrohrofen 1 und einen
Schubrostkühler 2, der rechtwinklig zum Drehrohrofen 1 angeordnet ist.
[0013] Wie insbesondere Fig. 2 erkennen läßt, ist das Gutaufgabeende des Schubrostkühlers
2 unmittelbar unter dem Austragsende des Drehrohrofens 1 angeordnet, wobei die vertikale
Längsmittelebene 3 des Kühlers 2 von der Stirnseite 4 des Drehrohrofens 1 einen lichten
Abstand x besitzt, der - je nach Breite des Schubrostkühlers - zwischen 10 und 150
cm, vorzugsweise zwischen 15 und 50 cm,beträgt.
[0014] Das aus dem Drehrohrofen 1 ausgetragene Gut 5 fällt auf die unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches
liegende Zone des Schubrostkühlers 2 und bildet hier einen Schüttkegel 6, von dem
aus das Gut in Richtung der Pfeile 7 und 8 zu den seitlich angrenzenden Zonen des
Gutaufgabeendes des.Kühlers 2 fließt.
[0015] Es stellt sich außerdem eine in Längsrichtung des Schubrostkühlers 2 geneigte Schrägfläche
9 (Fiq. 1) ein, längs der das neu auftreffende Gut eine Tendenz zur Bewegung in Richtung
des Pfeiles 10 besitzt. Durch diese dreifache Neigung des Schüttkegels 6 (zu den beiden
Seiten hin sowie in Längsrichtung) verteilt sich das neu auftreffende Gut somit gleichmäßig
über die ganze Breite des Kühlers 2.
[0016] Unterhalb des Rostes 11 des Schubrostkühlers 2 sind eine Anzahl von Luftkammern 12
angeordnet, die zur Zuführung von Kühlluft dienen. Dabei sind die unter dem Gutaufgabeende
des Kühlers 2 vorgesehenen Luftkammern durch parallel zur Längsrichtung des Kühlers
verlaufende Trennwände (z.B. 13) in wenigstens zwei Teilkammern (z.B. 12a, 12b) unterteilt,
die gesondert mit Kühlluft beaufschlagbar sind. Dadurch ist es möglich, bei einer
unterschiedlichen Schichthöhe und Kornverteilung auf beiden Seiten des Kühlers die
Belüftung entsprechend anzupassen.
[0017] Fig. 3 zeigt nun ein Ausführungsbeispiel für die Ausbildung der Rostplatten des Schubrostkühlers
2 im Bereich des Gutaufgabeendes. Die Symbole kennzeichnen hierbei folgende Arten
von Rostplatten:

[0018] Zum Verständnis wird ferner auf Fig. 5 Bezug genommen, in der einige feste Rostplatten
14, eine bewegliche Rostplatte 15 sowie eine feste Überbrückungsplatte 16 schematisch
veranschaulicht sind.
[0019] In Fig. 3 kennzeichnet der Pfeil 17 die Transportrichtung des Schubrostkühlers. Die
unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches liegende Zone des Gutaufgabeendes
des Kühlers ist mit 18 bezeichnet, die beiden seitlich angrenzenden Zonen mit 19 bzw.
20 und der hieran anschließende übrige Bereich des Rostes mit 21.
[0020] Man erkennt nun, daß in der Zone 18 von insgesamt zehn Rostplatten acht Rostplatten
(80 %) fest angeordnet sind und daß alle Rostplatten der Zone 18 unbelüftet sind.
[0021] Demgegenüber sind in den Zonen 19 und 20 (mit je zehn Rostplatten) sieben Rostplatten
(70 %) fest angeordnet und drei Rostplatten (30 %) unbelüftet.
[0022] In der Zone 18,über der sich der erwünschte Schüttkegel des Gutes aufbaut,sind somit
pro Flächeneinheit mehr feststehende und mehr unbelüftete Rostplatten vorhanden als
in den seitlich angrenzenden Zonen 19, 20 und im übrigen Bereich des Kühlers.
[0023] Bei dem in Fig. 4 veranschaulichten weiteren Ausführungsbeispiel sind in der mittleren
Zone 18' (unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches) von insgesamt 18 Rostplatten
14 fest angeordnete Rostplatten (78 %) und 16 unbelüftete Rostplatten (89 %). In den
seitlich angrenzenden Zonen 19', 20' des Gutaufgabeendes des Rostkühlers rit insgesamt
je 36 Platten sind demgegenüber 26 fest angeordnete Platten(72 %) und 15 unbelüftete
Rostplatten (42 %) vorhanden.
[0024] Es versteht sich, daß die Fi
g. 3 und 4 nur Beispiele möglicher Rostplattenanordnungen am Gutaufgabeende des Rostkühlers
2 veranschaulichen. Je nach den gegebenen Verhältnissen, insbesondere der Breite des
Kühlers, der Länge des Gutaufgabeendes, der Höhe des Gutabwurfes, der Art des Materiales
usw. sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abwandlungen der Plattenanordnung möglich.
Wesentlich ist jedoch, daß sich einerseits in der unterhalb des Drehrohrofen-Gutaustragsbereiches
liegenden mittleren Zone mehr feststehende und mehr unbelüftete Rostplatten als in
den seitlich angrenzenden Zonen und im übrigen Bereich des Kühlers befinden (damit
sich der erwünschte Schüttkegel aufbaut) und daß andererseits durch Anordnung einer
gewissen Zahl von beweglichen und eventuell belüfteten Rostplatten eine ausreichende
Bewegung dieses Schüttkegels zur Erzeugung einer gleichmäßigen Verteilung und zur
Vermeidung des snowman-Effektes erreicht wird.
[0025] Wie Fig. 1 erkennen läßt, kann das Gutaufgabeende des Kühlers 2 eine etwas größere
Neigung in Längsrichtung als der übrige Bereich des Kühlers 2 aufweisen. Dadurch wird
die Fließbewegung des Gutes in Richtung des Pfeiles 10 (in Längsrichtung des Kühlers)
begünstigt.
[0026] Es kann ferner vorteilhaft sein, dem Gutaufgabeende 22 (Fig. 6) des Schubrostkühlers
2 eine geringere Breite als dem übrigen Bereich 23 des Kühlers zu geben, um die Verteilung
des Gutes auf dem Gutaufgabeende 22 zu begünstigen.
[0027] Um den Drehrohrofen 1 vor einer zu großen thermischen Belastung durch Strahlung und
Heißluft zu schützen, wird zweckmäßig - wie Fig. 2 veranschaulicht - die Decke 24
des Kühlers unterhalb des Austragsendes des Drehrohrofens 1 nach innen schräg eingezogen.
[0028] Fig. 1 zeigt schließlich noch eine vorteilhafte Luftführung für den Betrieb des erfindungsgemäßen
Rostkühlers. Ein Teil der aus dem Schubrostkühler 2 abgezogenen Kühlluft wird üblicherweise
als Sekundärluft (Pfeil 25) dem Drehrohrofen 1 zugeführt, während ein weiterer Teil
als Abluft (Pfeil 26) abgezogen wird. Erfindungsgemäß kann nun von dieser Abluft ein
Anteil in Form von Umluft (Pfeil 27) erneut dem Gutaufgabeende des Kühlers 2 zugeführt
werden, um hier im Bereich der belüfteten Rostplatten eine Fluidisierung des Gutes
erreichen. Zusätzlich zu dieser Umluft (27) erhält der Rostkühler 2 in üblicher Weise
Frischluft (Pfeile 28).
[0029] Es kann ferner zweckmäßig sein, die dem Kühler zugeführte Kühlluft (Frischluft und/oder
Umluft) durch Pulsatoren (beispielsweise rotierende Klappen) in Pulsation zu versetzen,
um auf diese Weise die Verteilung des Gutes über die Breite des Schubrostkühlers zu
verbessern.
1. Rostkühler zur Kühlung von aus einem Drehrohrofen ausgetragenem Gut mittels den
Rost durchsetzender Kühlluft, wobei der Rostkühler quer zum Drehrohrofen angeordnet
ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale,
a) das Gutaufgabeende des als Schubrostkühler(2)ausgebildeten Kühlers ist unmittelbar
unter dem Austragsende des Drehrohrofens (1) derart angeordnet, daß die vertikale
Längsmittelebene (3) des Kühlers (2) von der Stirnseite (4) des Drehrohrofens (1)
einen lichten Abstand(x)zwischen 10 und 150 cm, vorzugsweise zwischen 15 und 50 cm,
aufweist;
b) in der unterhalb des Drehrofen-Gutaustragsbereiches liegenden Zone (18, 18') weist
der Kühler (2) pro Flächeneinheit mehr feststehende und mehr unbelüftete Rostplatten auf als in den
seitlich angrenzenden Zonen (19, 20 bzw. 19', 20') und im übrigen Bereich (21, 21')
des Kühlers.
2. Kühler nach Anspruch 1 mit unterhalb des Rostes angeordneten Luftkammern zur Zuführung
von Kühlerluft, dadurch gekennzeichnet, daß die unter dem Gutaufgabeende des Kühlers
(2) vorgesehenen Luftkammern (z.B.12) durch parallel zur Längsrichtung des Kühlers
verlaufende Trennwände (13) in wenigstens zwei gesondert mit Kühlluft beaufschlagbare
Teilkammern (12a, 12b) unterteilt sind.
3. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gutaufgabeende(22) des
Kühlers (2) eine geringere Breite als der übrige Bereich (23) des Kühlers aufweist.
4. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gutaufgabeende des Kühlers
(2) eine größere Neigung in Längsrichtung als der übrige Bereich des Kühlers aufweist.
5. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke (24) des Kühlers
(2) unterhalb des Austragsendes des Drehrohrofens (1) zum Wärmeschutz des Drehrohrofens
schräg eingezogen ist.
6. Verfahren zum Betrieb eines Rostkühlers nach Anspruch 1, wobei ein Teil der Kühlluft
als Sekundärluft dem Drehrohrofen zugeführt und ein weiterer Teil als Abluft abgezogen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Abluft (26)in Form von Umluft (27)
erneut dem Gutaufgabeende des Kühlers (2) zugeführt wird.
7. Verfahren zum Betrieb eines Kühlers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Kühler zugeführte Kühlluft in Pulsation versetzt wird.