[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionsbestimmung einer Regelstange an
einer Einspritzpumpe für Verbrennungsmotoren, um die momentane Position mit einem
vorgegebenen Sollwert in einem Regelkreis zu vergleichen und bei Abweichungen infolge
geänderter Last am Motor die Position der Regelstange dem Sollwert anzugleichen, wobei
die Position der Regelstange den Durchsatz der Einspritzpumpe und damit die momentane
Einspritzmenge sowie die Drehzahl des Motors bestimmt und mittels Schrittmotoren veränderbar
ist, wodurch auch bei geänderter Last am Motor die Drehzahl des Motors innerhalb eines
definierten Drehzahlbandes liegt, wobei zur Aufnahme der Drehzahl des Motors an einer
rotierenden Kurbelwelle ein Zahnimpulsgeber eine drehzahlabhängige Signalfolge abgibt.
[0002] Ein derartiges Verfahren zur Regelung von Verbrennungsmotoren ist bekannt (EP 00
18 351). Dabei wird der Durchsatz einer Einspritzpumpe durch ein Stellglied variiert.
[0003] Das Stellglied ist dort eine Regelstange, die von einem Regler, beispielsweise einem
Mikrocomputer, gesteuert wird. Dieser Mikrocomputer kann unterschiedliche Signale
empfangen, die repräsentativ für verschiedene Motorbedingungen sind. An seinem Ausgang
gibt er ein Signal ab, das die Stellung der Regelstange an der Einspritzpumpe mittels
Schrittmotoren verändert.
[0004] Beim bekannten Verfahren muß die Ausgangslage des Schrittmotors vor Ansteuerung genau
bekannt sein. Es sind deshalb Federn vorgesehen, die im stromlosen Zustand den Schrittmotor
in seine Ausgangsstellung zurückbewegen. Es kann auch ein Schalter vorgesehen sein,
der den Schrittmotor in seiner Ausgangslage anhält. Wenn eine feste Ausgangslage des
Schrittmotors bekannt ist, berechnet der Mikrocomputer zu jedem Zeitpunkt die Lage
der Regelstange und damit die Einspritzmenge, da der Schrittmotor immer gleiche abzählbare
Schritte ausführt. Solche Informationen über die momentane Einspritzmenge sind für
die Motorsteuerung erforderlich.
[0005] Mechanische Bauteile, wie Federn und Schalter, sind bei längerem Einsatz zunehmend
störanfällig. Für sie ist im Motorraum auch ein eigener Platz mit einer Befestigungsvorrichtung
vorzusehen. Darüber hinaus ist eine exakte Justierung des oben erwähnten Schalters
bzw. des Federanschlages erforderlich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ausgangslage des Schrittmotors genau
zu bestimmen und dabei auf den Einsatz von mechanischen Bauteilen, wie Federn oder
zusätzlichen Schaltern, zu verzichten.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- daß die drehzahlabhängigen Ausgangssignale des Zahnimpulsgebers einem Phase Locked
Loop zugeführt werden, an dessen Ausgang der zeitliche Verlauf der Motordrehzahl als
Ausgangsspannung abnehmbar ist, und
- daß der Differentialquotient dieser Ausgangsspannung zwischen zwei Einspritzzeitpunkten
als Maß für die durch Reibungsverluste des Motors gegebene Last am Motor dient, aus
der mittels Motorkenngrößen, die für eine Beibehaltung der Motordrehzahl nötige Einspritzmenge
bestimmt wird, die wiederum jederzeit eine konkrete Position der Regelstange an der
Einspritzpumpe darstellt.
[0008] Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird ein Eichpunkt für die Position der Regelstange
bestimmt, indem bei einer konkreten Einspritzmenge die Position bestimmt wird. Ein
Zahnimpulsgeber mißt dazu den zeitlichen Verlauf der Motordrehzahl, woraus man unmittelbar
ein Maß für die momentane Last am Motor erhält. Sind zusätzliche Verbraucher, wie
beispielsweise die Lichtmaschine eingeschaltet, dann sinkt die Motordrehzahl zwischen
zwei Einspritzpunkten stärker als bei geringerer Last am Motor ab. Um die mittlere
Drehzahl konstant zu halten, wird die Einspritzmenge abhängig von der Last verändert,
so daß die Last ein Maß für die aktuelle Einspritzmenge ist. Diese steht bei bekannter
Last in eindeutigem Zusammenhang mit der Position der Regelstange.
[0009] Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird also der Vorteil erzielt, daß durch ein
einmaliges Bestimmen der Last mittels einer Drehzahlmessung ein Eichpunkt bestimmt
wird. Für eine konkrete Einspritzmenge ist dadurch die dazugehörige Position der Regelstange
bekannt.
[0010] Die Schritte des Schrittmotors sind gleichgroß und abzählbar. Weiterhin ist die Änderung
der Einspritzmenge aufgrund eines Schrittes des Schrittmotors bekannt. Vom Eichpunkt
ausgehend werden alle Schritte des Schrittmotors im Mikrocomputer registriert. Aus
der Einspritzmenge des Eichpunktes und der Anzahl der Schritte des Schrittmotors ist
die momentane Einspritzmenge zu jedem Zeitpunkt zu bestimmen.
[0011] Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gewinnt den benötigten
zeitlichen Verlauf der Drehzahl durch einen Zahnimpulsgeber. Dieser führt drehzahlabhängige
Ausgangssignale einem Phase Locked Loop (PLL) zu, wobei ein Phasendiskriminator und
ein Tiefpaß in Serie geschaltet sind und ein spannungskontrollierter Oszillator zwischen
dem Ausgang des Tiefpasses und einem Eingang des Phasendiskriminators angeordnet ist.
Die Eingangsspannung des spannungskontrollierten Oszillators ist dann ein Abbild des
zeitlichen Verlaufes der Drehzahl.
[0012] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Drehzahl im Leerlauf so geregelt
werden, daß sie einen Minimalwert nicht unterschreiten und einen Maximalwert nicht
überschreiten kann. Dabei werden die zuvor festgelegten Extremwerte für die Drehzahl
in einem Leerlaufregelkreis des Mikrocomputers laufend mit dem momentanen Drehzahlwert
verglichen. Unterschreitet die Drehzahl den Minimalwert, so wird die Einspritzmenge
erhöht. Uberschreitet die Drehzahl den Maximalwert, dann wird die Einspritzmenge vermindert.
[0013] Das Verfahren nach der Erfindung hat den Vorteil, daß nicht nur die Veränderung der
Einspritzmenge, sondern auch der Absolutwert der Einspritzmenge zu jedem Zeitpunkt
bekannt sind, ohne daß am Betriebsbeginn die Position der Regelstange durch zusätzliche
Meßeinrichtungen zu bestimmen wäre. Auch eine mechanische Weiterführung der Regelstange
in eine Ruhestellung - nach Ausschalten des Motors - kann unterbleiben.
[0014] Die Erfindung soll anhand eines in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden:
Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zum Bestimmen des zeitlichen Verlaufes der Drehzahl
eines Verbrennungsmotors,
Fig. 2 veranschaulicht eine Begrenzung der Drehzahl zwischen einem oberen und einem
unteren Extremwert,
Fig. 3 zeigt einen zeitlichen Verlauf der Drehzahl bei kleiner Last am Motor innerhalb
eines Drehzahlbandes,
Fig. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf der Drehzahl bei großer Last am Motor innerhalb
eines Drehzahlbandes,
Fig. 5 veranschaulicht eine Einrichtung zur Steuerung eines Dieselmotors unter Einsatz
eines Mikrocomputers und von Schrittmotoren.
[0015] An einer rotierenden Scheibe 1 nach Fig. 1, die mit der Kurbelwelle eines Motors
verbunden ist, sind Markierungselemente 2 angeformt. Ein Zahnimpulsgeber 3 registriert
die Markierungselemente 2 und sendet eine Signalfolge aus. Eine Auswerteschaltung
4 erzeugt daraus ein drehzahlmoduliertes Signal S, das einem Phasendiskriminator 61
in einem Phase Locked Loop (PLL) 6 zugeleitet wird. Mit dem Phasendiskriminator 61
ist ein Tiefpaß 62 in Reihe geschaltet. Ein spannungskontrollierter Oszillator 63
ist zwischen dem Ausgang des Tiefpasses 62 und einem Eingang des Phasendiskriminators
61 eingeschaltet. Die Eingangsspannung des spannungskontrollierten Oszillators 63
ist dann ein Abbild des zeitlichen Verlaufes der Drehzahl n der rotierenden Scheibe
1, wie er in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Auf der Abszisse ist dort jeweils die
Zeit t und auf der Ordinate die Drehzahl n aufgetragen. Bei geringer Belastung des
Motors geht die Drehzahl n infolge von Reibungsverlusten zwischen zwei Einspritzzeitpunkten
7 und 8 weniger zurück - Fig. 3 - als bei hoher Last am Motor; man vergleiche Fig.
4.
[0016] Einem Leerlaufregelkreis 91 nach Fig. 2, der innerhalb eines Mikrocomputers 9 nach
Fig. 5 angeordnet ist, werden über eine Zuleitung 18 Grenzwerte 12 und 13 für die
Drehzahl und über eine Leitung 19 der momentane Wert der Drehzahl zugeführt. Der Leerlaufregelkreis
91 verkleinert die Einspritzmenge in einem Motor 10 durch Bewegen eines Mengenstellgliedes
über eine Regelstange 11, wenn die Drehzahl einen vorgegebenen oberen Grenzwert 12
erreicht, und vergrößert die Einspritzmenge, wenn die Drehzahl einen vorgegebenen
unteren Grenzwert 13 erreicht; man vergleiche die Fig. 3 und 4. Die Reibungsverluste
14 des Motors 10 nach Fig. 2 entziehen dem Motor 10 mechanische Arbeit. In den Fig.
3 und 4 sind auf der Ordinate der obere Grenzwert 12 und der untere Grenzwert 13 markiert.
Die Drehzahl variiert dann nur innerhalb eines Bandes zwischen den beiden Grenzwerten
12 und 13.
[0017] Der Drehzahlverlauf zwischen zwei Einspritzpunkten 7 und 8 veranschaulicht den Lastzustand
des Motors im Leerlauf. Mittels weiterer Motorkenngrößen 15, wie Temperatur und Druck,
bestimmt ein Mikrocomputer 9 nach Fig. 5 die bei der momentanen Last für eine Beibehaltung
der Motordrehzahl nötige Einspritzmenge. Bei einer bekannten festen Last definiert
die berechnete aktuelle Einspritzmenge eine mit dieser Einspritzmenge in Zusammenhang
stehende Position der Regelstange 11 an der Einspritzpumpe. Dieses Wertepaar dient
als Eichpunkt, so daß dann aus der Position der Regelstange 11 zu jedem Zeitpunkt
die momentane Einspritzmenge zu bestimmen ist.
[0018] Wenn der Mikrocomputer 9 aufgrund der ihm zugeführten Informationen eine Veränderung
der Position der Regelstange 11 errechnet, wird die Regelstange 11 durch einen Schrittmotor
16 stufenweise bewegt und der Vollzug eines jeden Schrittes über die Leitung 17 an
den Mikrocomputer 9 zurückgemeldet. Vom Eichpunkt ausgehend werden alle Schritte des
Schrittmotors 16 registriert, wodurch zu jedem Zeitpunkt die genaue Lage der Regelstange
11 bekannt ist.
[0019] Jeder Schritt des Schrittmotors 16 bedeutet eine Veränderung der Einspritzmenge um
einen konstanten Wert. Daher ist aus der Kenntnis der im Mikrocomputer 9 gespeicherten
Schritte des Schrittmotors 16, und damit der Positionsänderungen der Regelstange 11,
die Änderung der Einspritzmenge gegenüber dem Eichpunkt eindeutig zu bestimmen.
[0020] Mittels des bekannten Eichpunktes ist bei jeder Position der Regelstange 11 die momentane
Einspritzmenge bekannt, wodurch weitere Maßnahmen zur Steuerung des Motors ermöglicht
werden.
1. Verfahren zur Positionsbestimmung einer Regelstange (11) an einer Einspritzpumpe
für Verbrennungsmotoren, um die momentane Position mit einem vorgegebenen Sollwert
in einem Regelkreis zu vergleichen und bei Abweichungen infolge geänderter Last am
Motor (10) die Position der Regelstange (11) dem Sollwert anzugleichen, wobei die
Position der Regelstange (11) den Durchsatz der Einspritzpumpe und damit die momentane
Einspritzmenge sowie die Drehzahl des Motors (10) bestimmt und mittels Schrittmotoren
(16) veränderbar ist, wodurch auch bei geänderter Last am Motor (10) die Drehzahl
des Motors (10) innerhalb eines definierten Drehzahlbandes liegt, wobei zur Aufnahme
der Drehzahl des Motors (10) an einer rotierenden Kurbelwelle ein Zahnimpulsgeber
(3) eine drehzahlabhängige Signalfolge (5) abgibt, dadurch gekennzeichnet ,
- daß die drehzahlabhängigen Ausgangssignale (5) des Zahnimpulsgebers (3) einem Phase
Locked Loop (6) zugeführt werden, an dessen Ausgang der zeitliche Verlauf der Motordrehzahl
als Ausgangsspannung abnehmbar ist, und
- daß der Differentialquotient dieser Ausgangsspannung zwischen zwei Einspritzzeitpunkten
(7 und 8) als Maß für die durch Reibungsverluste (14) des Motors (10) gegebene Last
am Motor dient, aus der mittels Motorkenngrößen (15) die für eine Beibehaltung der
Motordrehzahl nötige Einspritzmenge bestimmt wird, die wiederum jederzeit eine konkrete
Position der Regelstange (11) an der Einspritzpumpe darstellt.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Zahnimpulsgeber
(3) zur Lageerkennung von Markierungselementen (2) an einer rotierenden Scheibe (1)
an einer Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnimpulsgeber
(3) drehzahlabhängige Ausgangssignale (5) einem Phase Locked Loop (6) zuführt, wobei
mit dem Zahnimpulsgeber (3) ein Phasendiskriminator (61) und ein Tiefpaß (62) in Reihe
geschaltet sind und ein spannungskontrollierter Oszillator (63) zwischen dem Ausgang
des Tiefpasses (62) und einem Eingang des Phasendiskriminators (61) eingeschaltet
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß die zuvor gemessene Drehzahl mit einem vorgegebenen unteren Grenzwert (13) und
einem vorgegebenen oberen Grenzwert (12) der Drehzahl in einem Mikrocomputer verglichen
wird, und
- daß die Einspritzmenge vergrößert wird, wenn die gemessene Drehzahl den unteren
Grenzwert (13) erreicht und verkleinert wird, wenn sie den oberen Grenzwert (12) erreicht.