[0001] Die Erfindung betrifft einen klemmbaren Verschluß mit Trink-oder Ausgußöffnung für
Getränkedosen o.dgl., der aus einer Platte besteht, die mit einer Tülle versehen ist,
wobei auf der Platte auf deren bei Gebrauch der Dose zugewandten Seite Klemmzungen
sowie ein die Dosenöffnung umgebendes Dichtelement angeordnet sind. Verschlüsse dieser
Art können auch für Becher u.ä. verwendet weraen sowie auch für Dosen mit anderen
Flüssigkeiten, z.B. Motorenöl.
[0002] Derartige klemmbare Verschlüsse für Getränkedosen sind bekannt, beispielsweise aus
dem deutschen Gebrauchsmuster 79 14 471. Die vorbekannten Verschlüsse haben jedoch
den Nachteil, daß sie mitunter nicht völlig dicht auf der Getränkedose aufsitzen und
deshalb beim Ausgießen oder beim Trinken aus der Dose Schwierigkeiten bereiten. Dieser
Nachteil rührt daher, daß der Dosendeckel, der meist aus sehr dünnem Blech besteht,
sich durchbiegen kann, so daß das Dichtelement, welches an der Unterseite der vorbekannten
Verschlußplatten angeordnet ist, nicht völlig satt auf der Oberfläche des Dosendeckels
aufliegt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbe-
kannten klemmbaren Verschlüsse für Getränkedosen derart weiterzuentwickeln, daß sie
besser dichtend auf die Dosen aufgesetzt werden können. Die Lösung dieser Aufgabe
ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1. In den Patentansprüchen
2-5 sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Grundgedankens niedergelegt.
[0004] Wie aus dem Wortlaut des Patentanspruches 1 hervorgeht, besteht die Erfindung darin,
daß das Dichtelement ein Doppelkammersystem bildet, wobei ein Teil des Dichtelementes
in an sich bekannter Weise die Ausgußöffnung und ein weiterer Teil den Rand der Platte
umgibt. Ein derartiges Doppelkammersyster wirkt ähnlich wie eine Labyrinthdichtung
und verhindert, daß Flüssigkeit nach außen austreten kann. Selbst wenn infolge der
Durchbiegung des Dosendeckels die innere Dichtung dieses Doppelkammersystems leckt,
reicht die äußere Dichtung noch mit Sicherheit aus, um die Flüssigkeit nicht nach
außen treten zu lasser. Dies umsomehr, als sich die Durchbiegung des Dosendeckels
bei der äußeren Dichtung nicht bemerkbar macht, da sich der Betrag der Durchbiegung
vom Deckelinreren bis zum Deckelrand stets verringert.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Höhe des Dichtelementes
in demjenigen Teil, der die Ausgußöffnung umgibt, geringer ist als im äußeren Teil,
so daß der äußere Teil bei Gebrauch in die Deckelrinne der Dose eingreifen kann. Bei
dieser Ausgestaltung wird berücksichtigt, daß Getränkedosen meist in der Nähe des
äußeren Deckelrandes eine zum Doseninnern hin gewölbte Rinne aufweisen. In diese Rinne
soll die äußere Dichtung des Doppelkammersystems eingreifen und dort einen festen
Verschluß bilden.
[0006] Der vorgeschlagene Klemmverschluß wird in der Regel aus Kunststoff, vorzügsweise
einem thermoplastischem Kunststoff, wie Polyäthylen, Polypropylen o.dgl. hergestellt.
Das Dichtelement kann dabei sogleich mit angespritzt werden oder es wird vorzugsweise
als gesondertes Bauelement hergestellt und nachträglich in Rinnen eingelegt, die an
der Unterseite der Verschlußplatte angeformt oder in diese eingeformt sind. In diesem
Fall wird vorgeschlagen, daß das Dichtelement aus einem einzigen zusammenhängenden
Stück besteht, welches in die erwähnten Rinnen eingesetzt ist. Das Dichtelement kann
dabei aus einem weicheren, elastischen Werkstoff, beispielsweise ebenfalls Polyäthylen,
bestehen.
[0007] Bei einer anderen Ausführungsform besteht das Dichtelement aus mehreren gesonderten
Stücken, die ebenfalls in die bereits erwähnten Rinnen eingesetzt sind. Welche der
beiden Ausführungsformen jeweils gewählt wird, richtet sich nach den Einzelumständen.
[0008] Um einen völlig dichten Sitz des Verschlusses auf der Getränkedose zu erreichen,
ist es wichtig, daß der Verschluß in der jeweils richtigen Lage zur Ausgußöffnung
der Dose angeordnet ist. Um dies sicherzustellen, wird vorgeschlagen, daß im Innern
derjenigen Dichtkammer, die die Ausgußöffnung der Dose umgibt, in unmittelbarer Nähe
dieser Ausgußöffnung ein oder mehrere Führungsstifte an die Platte angeformt sind.
Der Sitz dieser Führungsstifte muß bereits die Konstruktion der Getränkedose, auf
der der Verschluß verwendet werden soll, berücksichtigen. Dabei ist es naturgemäß
unterschiedlich, ob dieser Verschluß, wie heute meist üblich, tropfenförmig oder auch
- wie in verschiedenen auslärdischen Staaten - kreisförmig oder ähnlich gestaltet
ist.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Unteransicht (I-I) des Verschlusses;
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1.
[0010] Der Verschluß ist in der Zeichnung als Ganzes mit 1 bezeichnet. Er besteht aus einer
Platte 2, die beispielsweise die in Fig. 1 gezeigte Form haben kann, die aber auch
von dieser Form abweichen kann. Die Platte ist mit einer Tülle 3 ausgerüstet, welche
über einer Öffnung 4 angeordnet ist. Diese Tülle, die an sich bekannt ist, dient zum
Ausgießen des Doseninhaltes oder auch unmittelbar zum Trinken. Die Tülle kann an ihrem
oberen Ende mit einer Verjüngung 5 ausgerüstet sein, auf die ein in der Zeichnung
nicht dargestellter Deckel geklemmt werden kann. Selbstverständlich sind auch andere
Verschlußmöglichketen der Tülle ausführbar.
[0011] Die Platte 2 ist in Fig. 1 von der Unterseite, also der beim Gebrauch der Dose 16
zugewandten Seite, dargestellt. Es ist erkennbar, daß die Platte auf dieser Seite
Klemmzungen 6 und 6' aufweist, mit deren Hilfe die Platte auf der Dose 16 bzw. an
ihrem Randwulst 19 festgeklemmt werden kann. Außerdem ist auf dieser Seite der Platte
ein Dichtelement 7 angeordnet, welches so groß ausgeführt ist, daß es beim Gebrauch
des Verschlusses die Dosenöffnung 17 umgibt.
[0012] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Verschluß bildet das Dichtelement 7;7' ein Doppelkammersystem
8;8', wobei ein Teil 9 des Dichtelementes in bekannter Weise die Ausgußöffnung 4 und
ein weiterer Teil 10 den Rand der Platte umgibt. Die beiden Teile 9 und 10 des Dichtelementes
bilden dabei vorzugsweise ein einziges zusammenhängendes Stück, welches in Rinnen
eingesetzt ist, die an die Unterseite der Platte 2 angeformt sind. Diese Rinnen sind
durch schienenartige Erhöhungen gebildet, die in der Zeichnung mit 11,12,13 und 14
bezeichnet sind. Bei einer anderen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform
kann die Anordnung auch so getroffen sein, daß das Dichtelement 7 aus mehreren gesonderten
Stücken besteht, die ebenfalls in Rinnen eingesetzt sind, weiche an die Platte 2 angeformt
sind. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß in der dargestellten Ausführungsform
das Dichtelement ein einziges Stück bildet und im anderen beschriebenen Falle aus
mehreren zusammengesetzten Stücken besteht.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Höhe des Dichtelementes 7 im Teil 9,
das die Ausgußöffnung 4 umgibt, geringer als im Teil 10. Diese Ausgestaltung hat zur
Folge, daß das Teil 10 bei Gebrauch in die Dectelrinne 18 der Dose 16 eingreifen kann
und so zu besonders guter Abdichtung führt.
[0014] Wie bereits gesagt, kommt es für die einwandfreie Abdichtung des Verschlußstückes
auf der Dose 16 darauf an, daß der Verschluß 1 in der richtigen Lage auf der Dose
16 befestigt ist. Um dies jeweils sicherzustellen ist im Innern der Doppelkammer 8
in unmittelbarer Nähe der Ausgußöffnung 4 ein Führungsstift 15 angeordnet. Anstelle
des einen Führungsstiftes können auch deren mehrere vorgesehen sein, wobei die Anordnung
stets so getroffen ist, daß der Verschluß 1 nur in einer einzigen Lage auf der Dose
16 festgeklemmt werden kann. Auch dieser Führungsstift (oder die Führungsstifte) sind
an die Unterseite der Platte 2 angeformt, so daß sie bei einer gegebenen Platte niemals
auf der Dose 16 verschoben werden können, da sie in die Dosenöffnung 17 eingreifen
(Fig. 2).
Bezugszeichenliste
[0015]
1 Verschluß
2 Platte
3 Tülle
4 Öffnung
5 Verjüngung
6,6' Klemmzungen
7,7' Dichtelement
8,8' Doppelkammer-System
9 Teil des Dichtelementes
10"
11 Schienenartige Erhöhungen
12 " "
13 " "
14
15 Führungsstift
16 Dose
17 Dosenöffnung (hier greift 15 ein)
18 Deckelrinne in Dose 16 (hier greift Dicht. 10 ein)
19 Randwulst der Dose 16 (hier untergreift 6,6')
1. Klemmbarer Verschluß mit Trink- oder Ausgußöffnung für Getränkedosen, bestehend
aus einer mit einer Tülle versehenen Platte, auf deren bei Gebrauch der Dose zugewandten
Seite Klemmzungen sowie ein die Dosenöffnung umgebendes Dichtelement angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtelement (7;7') ein Doppelkammer-System bildet, wobei ein Teil (9) des
Dichtelementes in bekannter Weise die Ausgußöffnung (4) und ein weiterer Teil (10)
den Rand der Platte umgibt.
2. Verschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Dichtelementes (7) im Teil (9), der die Ausgußöffnung (4) umgibt,
geringer ist als im Teil (10), so daß das Teil (10) bei Gebrauch in die Deckelrinne
der Dose eingreifen kann.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtelement (7) aus einem einzigen zusammenhängenden Stück besteht, welches
in Rinnen eingesetzt ist, die an die Platte (2) angeformt oder in diese eingeformt
sind.
4. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtelement (7) aus mehreren gesonderten Stücken besteht, die in Rinnen eingesetzt
sind, welche an die Platte (2) angeformt sind.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Innern der Doppelkammer (8) in unmittelbarer Nähe der Ausgußöffnung (4) ein
oder mehrere Führungsstifte (15) an die Platte (2) angeformt sind.